Archetyp Prinz/Dionysos

von | 13.02.23. | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung

Der Archetyp Prinz/Dionysos ist eine angenehme gepflegte Erscheinung. In der griechischen Mythologie ist er der Gott der Freude und Ekstase, des Weines und Wahnsinns.

Prinz/Dionysos gehört mit Hermes, Prinzessin/Persephone/Kora und Aphrodite zu einer Gruppe. Deren Leitmotive sind: Kommunikation, Leichtigkeit, das Leben im Hier und Jetzt, Ausdruck.

Seine innere Welt ist sehr reich und vielfältig. Prinz/Dionysos nimmt das Leben mit allen Sinnen auf. Natur, Farben, Klänge, Stimmungen… alles erlebt er sehr tief.

Es tut ihm sehr gut, wenn er einen Weg findet, dieses innere Erleben zum Ausdruck zu bringen. Wenn er Musik macht, ist diese Musik sehr leidenschaftlich und zeigt die Höhen und Tiefen seines Empfindens.

Seine Emotionen leiten ihn, daher sind seine Entscheidungen nicht rational, es sei denn, er hat einen gut entwickelten Archetyp Apollon in sich. Aufgrund seiner tiefen Emotionen hat er einen wechselhaften Charakter. Mal sehr optimistisch, unterhaltsam und euphorisch, dann plötzlich betrübt, schweigend und niedergeschlagen. Und er neigt dazu, in beiden Stimmungen hängen zu bleiben. Hier helfen ihm die Archetypen Hermes und Apollon. Mit Hermes hat er gewisse Ähnlichkeiten, Apollon ist sein Gegenspieler.

Wie erkennen wir Prinz/Dionysos?

Er kann die Zeit vergessen. Er kann sich in eine Beschäftigung, aber auch in eine positive oder negative Stimmung versenken und die Zeit nicht mehr merken. Da ist seine Stärke aber auch seine Schwäche.

Außenstehende spüren sein göttliches Kind in Ihm, ohne dass er dabei kindisch ist. Er selber empfindet, dass er etwas Besonderes ist, ohne dass er eingebildet ist oder wirkt. Siehe unten Abschnitt Mythologie.

Der Prinz/Dionysos ist Frauenversteher, wie kein anderer Archetyp kann er mit Frauen wunderbare Freundschaften bilden.

Für Prinz/Dionysos ist die Meinung der Gesellschaft sehr wichtig, er berücksichtigt dies nach seinen Möglichkeiten.

Prinz/Dionysos liebt Vergnügen, Ektase, Musik, Reisen, Bewegung, Natur. Statt eines Fußballspiels besucht er lieber ein Konzert.

Wie kein Anderer spürt er die Kunst und auch die Gefühle, die die Künstler bei der Schöpfung ihrer Werke haben.

Er hat Neigung zur Spiritualität. Das ist seine große Stärke. Während dies für Archetyp Apollon Unfug ist, zeigt Prinz/Dionysos erstaunliche Offenheit dafür.

Er mag keine Konflikte und Auseinandersetzungen. Er versucht sie zu umgehen.

Kindheit: Prinz/Dionysos ist ein angenehmes gutmütiges Kind, das sehr viel Feingefühl und Zuwendung von seinen Eltern braucht. Er bleibt für die Familie oft ein ewiges Kind, man kümmert sich irgendwie gerne um ihn. So kann es auch passieren, dass die jüngeren Geschwister sich um ihn kümmern. Dionysos-Kind braucht Anerkennung von seiner Familie, das ist ihm sehr wichtig. Die Kindheit ist für ihn oft schwierig, besonders wenn es mit dem Vater nicht gut klappt.

Er ist/spielt gerne zu Hause, geht gern zum Musikunterricht. Er liebt Freunde und spielt auch gerne draußen, aber vermeidet möglichst alles, was mit Konkurrenz zu tun hat. Daher bekommt er von anderen Jungs nicht die gewünschte Anerkennung.

Archetypisch hat er eine emotionale Bindung mit der Mutter. Wenn seine Mutter nicht mehr lebt, kann Dionysos sie oft emotional nicht loslassen und findet einen Ersatz in Ehefrau, Freundin oder sogar in eigenem Kind.

Beruf: Seine Kreativität und sein Gefühl für Ästhetik sind sehr vorteilhaft in folgenden Bereichen: Branding, Marketing, Produkt-Präsentation, Kommunikation.

Partnerschaft: In den Mythen wurde Prinz/Dionysos von Frauen verehrt. Im realen Leben mögen Frauen ihn auch sehr. Sie hoffen nur, dass sein Drang, auf Reisen zu gehen und etwas Neues zu entdecken, mit der Gründung einer Familie nachlässt. Was aber schwer der Fall ist. Zudem ist Prinz/Dionysos besonders in jungen Jahren nicht an Ehe/Familie interessiert. Wenige Verbindlichkeiten in der Partnerschaft passen ihm eher.

Ihm gelingt Freundschaft mit Frauen besser als Partnerschaft: Das ist seine archetypische Stärke. Auch mit älteren Frauen klappt eine gute Freundschaft. Manchmal entwickeln diese Frauen mütterliche Gefühle für ihn, sein inneres Kind aktiviert in manchen Frauen den Archetyp Demeter – eine fürsorgliche Mutter.

Mögliche Schattenseiten:

– Seine wechselhafte Stimmung und innere Verletzlichkeit.

– Neigung zu Alkohol und Drogen, einmal angefangen, kann er nicht gut aufhören.

– Zahlen, trockene Inhalte und Routine ermüden ihn sehr.

– Wenig Disziplin und Ausdauer

– Neigung, hängen zu bleiben in sowohl positiven als auch negativen Situationen/Stimmungen.
Hier hilft ihm Hermes. Hermes symbolisiert stetige Beweglichkeit und kann Prinz/Dionysos gut helfen, weiter voranzukommen.

Mythologie: Prinz/Dionysos ist der Sohn von Zeus. Zeus hat eine menschliche Gestalt angenommen und ist eine Liebschaft mit einer Königstochter Semele eingegangen. Seine eifersüchtige Frau Hera hat das herausgefunden, als Semele schwanger wurde. In der Gestalt von Semele`s Amme hat sie Semele überredet, Zeus zu bitten, sich in seiner wahren Gestalt zu zeigen.

So bittet Semele Zeus als Liebesweis eine Bitte zu erfüllen. Zeus gibt das Versprechen und als Semele seine wahre Gestalt sehen will, kann er sein Wort nicht mehr brechen. Er zeigt sich als Gott für Blitz und Donner und verbrennt Semele, die eine Sterbliche ist. Um sein ungeborenes Kind zu retten, nimmt Zeus es zu sich, schlitzt seinen Schenkel tief auf und platziert es dort und näht die Wunde. Nach 3 Monaten öffnet er mit Hermes Hilfe die Wunde und bringt Dionysos zur Welt. Mit dieser Zweitgeburt wird Dionysos Besonderheit und Göttlichkeit begründet.

Um ihn vor seiner rachesüchtigen Frau weiterhin zu schützen, gibt Zeus sein Kind zu Semeles Familie und bittet sie Dionysos als Mädchen zu erziehen. Damit wird Dionysos` gutes Verständnis für Frauen und seine gute Beziehung zu ihnen erklärt. Irgendwann findet Hera ihn doch, und so muss Zeus seinen Sohn bei Nymphen verstecken. Dort lernt er, wie Wein gemacht wird und dies wird sein weiteres Leben zeichnen.

Perspektive: Typisch für Prinz/Dionysos ist, dass er nicht gegen seine Gefühle handeln kann. Sein intensives inneres Erleben braucht eine Ausdrucksmöglichkeit. Diesen Archetyp haben viele bekannte Musiker.

Sein Leben bekommt mehr Beständigkeit und Struktur, wenn in ihm Archetyp Apollon aktiviert ist. Appolon und Prinz/Dionysos sind gegensätzlich und sie beide brauchen einander.

Apollon symbolisiert die linke Gehirnhälfte:  Sprache, Lesen, Rechnen/Zahlen, Logik, Analyse, Detail, Wissenschaft, Zeitempfinden, Linearität, Konzentration auf einen Punkt.

Prinz/Dionysos symbolisiert die rechte Gehirnhälfte: Kreativität, Musik, Tanz, Raumempfinden, Gefühle, Intuition, Neugier, Spontanität, Sprunghaftigkeit, Bildersprachen, Körpersprache.

Hermes hilft ihm weiterzugehen. Archetypisch besteht zwischen den beiden eine gute Beziehung. Es gibt viele Männer, die beide Archetypen in sich vereinen.

Eine Sahnehaube für seine Entwicklung ist, Zeus in sich zu entwickeln. Er hat eine gute Chance dafür, wenn sein Vater oder Vaterfigur Zeus ist. Das würde Prinz/Dionysos helfen, sein Leben aus einer Adler-Perspektive zu betrachten und es zu planen, d.h. strategisch vorzugehen – statt seine Zeit zu vergeuden.

Die Archetypen erlauben uns eine brillante Selbsterkenntnis. Mit Mythologie ausgeschmückt bringen sie uns zudem die Geschichte der Menschheit näher. Die eigene archetypische Zusammensetzung und den Hauptarchetypen herauszufinden ist eine spannende und wertvolle Reise des Lebens. Sie erlauben uns, in die dunkelsten Ecken unseres Unbewussten reinzuschauen und sie zu beleuchten, uns vom Unnötigen zu befreien und unseren Daseinssinn besser zu verstehen.

Herzlichst, Nana

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Nana Schewski

Nana Schewski

Gesundheitspädagogin M.Sc., Coach/Mentaltrainerin und Heilpraktikerin nur zur Psychotherapie zugelassen

Sowohl online als auch in meiner Praxis unterstütze ich meine Klienten/Patienten dabei, ihre Probleme zu verstehen und zu lernen, sie zu lindern/heilen um ihr Leben gesünder, angenehmer und erfolgreicher zu gestalten.

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