von Nana Schewski | 16.12.2023 | Ich-Stärkung, Persönlichkeitsentwicklung
Wir standen auf einem großen Hof am Rande des Dorfes und sprachen über die Bäume. Plötzlich hörten wir ein lautes Piepsen, ein verzweifeltes Weinen, so durchdringlich, dass wir uns Richtung Eingang drehten. Das Tor war leicht auf und es hüpfte ein kleines schwarzweißes Wollknäuel mit solcher großen Geschwindigkeit auf uns zu, als würde es über das hochgewachsene Gras fliegen.
Diese ca. 60 Meter Entfernung voller Kletten und Dornen hüpfte es geschickt mit kleinen Sprüngen. Der Hof war nicht gemäht. Wir standen da wortlos und schauten zu. Ich habe nie im Leben so ein Rennen ums Leben gesehen: es war ein ganz kleines Kätzchen. Es lief zu unseren Füßen, piepste laut und mit allen in seiner Macht stehenden Mitteln flehte es um Hilfe. Sein Gesicht war voller Schmutz, seine Augen waren fast zugeklebt und voller Erde. Das Kätzchen war in einem jämmerlichen Zustand, zitterte und verfolgte uns panisch. Es war klar, dass es sich von uns Schutz und Hilfe erhoffte. Ich hatte Gartenhandschuhe an, so nahm ich bedenkenlos dieses kleine Wesen, das gerade so groß wie meine Hand war, hoch und stellte fest, es beruhigte sich etwas, hörte auf laut zu jammern.
Ich ging mit ihr in meiner Hand diese 60 Meter zurück zum Tor und fragte den einzigen Bewohner am Rande des Dorfes, ob es sein Kätzchen sei. Er verneinte das. Es könnte sein, dass jemand es ausgesetzt oder seine Mutter es verloren hätte – sagte er. Wir alle saßen gute 20 Minuten vor dem Hof auf den Steinen mit der Hoffnung, es würde sich mit dem Kätzchen etwas klären und sprachen weiter. Wir waren im Gespräch gute 15 Minuten vertieft, als mir einfiel, dass ich das Kätzchen weder sah noch hörte. Ich entdeckte es still sitzend auf meinem rechten Schuhe, hungrig, durstig, voller Schmutz und Dornen, aber es fühlte sich dort anscheinend so geschützt und sicher, dass es nicht mehr jammerte.
Mich rührte diese Szene zutiefst, so dass mir die Tränen herunterliefen. Was machst Du mit ihm – wurde ich gefragt. Ich kann es nicht hierlassen – sagte ich.
Wir waren im Urlaub in Georgien. Es war an diesem Tag nur ein entspannter Besuch bei einem Bekannten geplant, nach zwei Tagen wollten wir weiterreisen, und danach nach vier Tagen hatten wir schon unseren Rückflug.
Wie kann ich dem Kätzchen helfen, sein Leben zu retten? Diese Frage fing an in meinem Kopf zu kreisen. Ich habe versucht mich zu beruhigen, zu vertrauen und mich auf mögliche Lösungen zu konzentrieren. Trotzdem war ich voller Sorge und das zu Recht.
Meine Gastgeberin in unserer Pension hatte mehrere Katzen und ein Herz für Tiere, aber alle Katzen lebten im Hof. Somit habe ich gehofft, sie würde erlauben, dass das Kätzchen dort bleibt. Das Kätzchen war aber sehr klein, es war Anfang November, die Nächte waren schon relativ kühl. Das Kätzchen hätte nicht ohne Pflege und Wärme überleben können.
Ich rief sie an und sagte, es gäbe etwas Dringendes, was ich mit ihr besprechen wollte. Sie sagte, sie sei unterwegs aber ihre Tochter sei zu Hause. So fuhren wir mit dem Auto zur Pension, das Kätzchen in meiner Hand.
Mit Hilfe der Tochter unserer Gastgeberin versuchte ich das Kätzchen zu reinigen und ihm etwas Milch zu geben, ohne zu wissen, dass es Kuhmilch nicht gut verträgt. Aber es trank gierig, war aufgeregt, suchte verzweifelt nach seiner Mutter, lief uns laut weinend hinterher. Die Katzen im Hof beobachteten diese Szene aufmerksam auf der Treppe nebeneinander sitzend. Das Kätzchen lief auch zu ihnen, beschnupperte sie, bekam aber die kalte Schulter gezeigt. Ich war zumindest froh, dass die Katzen ihm gegenüber keine Aggressivität zeigten. Sie waren aber sehr zurückhaltend.
Abends kam unsere liebe Gastgeberin und zeigte sich sehr fürsorglich und liebevoll dem Kätzchen gegenüber, gleichzeitig aber war sie erschrocken über die zugeklebten und verschmutzen Augen und fragte sich, ob es gesund sei.
Damit war mein nächster Schritt geplant. Mir wurde klar, um es zu retten, musste ich es einem Veterinär zeigen.
Wir richteten für das Kätzchen mit einem weichen Stoff und Schuhkarton ein Bettchen ein. Das arme Wesen lief aber die ganze Nacht wie getrieben, weinend und überall schnuppernd suchte es nach seiner Mama. Ich konnte es nicht beruhigen. Ich weiß nicht woher es so viel Kraft hatte. Diese Nacht blieb ich völlig schlaflos und war nur froh, dass die Sonne irgendwann aufging.
Am Vormittag des zweiten Tages fuhren wir mit dem Auto nach einer benachbarten Stadt, das kleine Kätzchen in einem Schuhkarton auf meinem Schoß.
Vor Ort gab es keinen Tierarzt und meine Gastgeberin hatte durch die Telefonrecherche in einer 15 Kilometer entfernten Stadt einen Veterinär herausgefunden. Er hatte an diesem Tag frei, aber auf mein Bitten hin hat er sich bereit erklärt, sich das Kätzchen anzuschauen.
Es sei gesund, nur hungrig und hätte nur eine Augenentzündung, die mit den Tropfen schnell auskuriert werden könne – sagte er. Zum Glück war eine und bestimmt die einzige Zoo-Apotheke gleich um die Ecke. Er begleitete uns, ich kaufte Augentropfen, Trockenfutter für kleine Kätzchen für mehrere Monate und aus purer Freude noch einen Edelstahlnapf, der überhaupt der teuerste unter den Näpfen war. Ich war mit der Entwicklung der Situation überglücklich. Der Veterinär, der ein herzlicher und einfühlsamer Mensch schien, gab dem Kätzchen Augentropfen und zeigte mir genau, wie ich ihm sie geben sollte – zweimal am Tag. Er warf ein bisschen Futter in den Karton und das arme Wesen stürmte sich darauf. Danach gab es Ruhe – eingeschlafen.
Wir kauften unterwegs Quark und Jogurt für das Kätzchen und kamen zufrieden zur Pension zurück. Am zweiten Tag mittags mussten wir los. Es sah gut für das Kätzchen aus. Abends gab ich ihm Augentropfen und stellte mit Freude fest, dass sie schon Wirkung zeigten. Sie bekam Essen und ich ließ es zu, dass andere Katzen auch mitaßen in der Hoffnung, sie würden dem Kätzchen gegenüber ein bisschen Gnade zeigen. Ich richtete eine Toilette aus dem Karton und Sand her, den ich mit der Erlaubnis der Gastgeberin vom Spielplatz des Hofes entnam und setzte das Kätzchen gleich nach dem Essen in die Sandkiste und siehe da – es hat sofort verstanden und ab dieser Minute war es sauber. Ich weiß nicht, ob alle Katzen so schlau und gescheit sind wie dieses kleine Wesen in Not. Mein Herz brannte dafür, ihm zu helfen. Es war klar, dass es bleiben durfte. Die Gastgeberin erklärte sich gerne bereit, ihm Augentropfen zu geben und zu füttern. Sie schien auch beeindruckt zu sein von meinem starken Willen, das Kätzchen zu retten.
Aber wie würde es die Kälte des Winters überstehen? An diesem Ort ist es nicht üblich eine Hauskatze zu haben. Die Katzen leben draußen. Meine herzensgute Gastgeberin sagte, sie würde für das Kätzchen einen windgeschützten Ort mit Heu einrichten. Es wäre besser als nichts, aber ich war besorgt, ob dieses kleine Wesen, das nur aus Haut und Knochen bestand, ohne zusätzliche Wärmequelle den Winter überstehen würde.
Diesmal konnte ich die halbe Nacht schlafen. Das Kätzchen schlief besser, wachte aber immer wieder auf und jammerte laut. Ich versuchte es zu mir zu nehmen, es war aber sehr beweglich und aufgewühlt auf der Suche nach etwas, bestimmt nach seiner Mama, ließ sich aber mit Streicheln etwas beruhigen.
Am zweiten Tag als unsere Koffer fertig gepackt waren, legte es sich über meinen Schuh und so blieb es eine Weile – siehe Foto. Es war so herzzerreißend es zurückzulassen, vielleicht hatte es ein Vorgefühl. Das Wetter war prächtig und es schien die angenehme Herbstsonne. So kam es irgendwann heraus und sonnte sich während wir über ihr Schicksal sprachen. Danach zog ich meine Schuhe schnell an und wir fuhren los.
Ich habe es zum Abschied nicht gestreichelt, weil ich nicht wollte, dass es hinter mir herläuft und noch mehr leidet.
In dieser Zeit habe ich meinen Optimismus zurückgewonnen. Ich visualisierte immer wieder die gewünschte Situation: das Kätzchen gut versorgt und wohlauf.
Am nächsten Tag verfasste ich für die Gastgeberin des Familienhotels eine Nachricht mit der Frage, ob sie für das Kätzchen eine Wärmelampe, die man für Hühner einsetzt, kaufen würde. Ich würde gerne die Kosten tragen.
Und bevor ich diese Nachricht sendete, passierte etwas: ich bekam einen Anruf vom Veterinär. Nach unserem ersten Besuch habe ich ihn ein paar Mal telefonisch kontaktiert um Fragen zur Nahrung und die bevorstehenden Impfungen zu besprechen. Es muss ihm klar geworden sein, wie sehr ich um das Kätzchen bemüht war. Jetzt sagte er mir, dass sein Haus, das gerade errichtet worden ist, in 6 Wochen bezugsfertig sein würde und ab dann wäre es möglich, dass das Kätzchen bei ihm wohnt. Er würde es gerne aufnehmen. Wir hätten bei der nächsten Reise das Kätzchen bei Ihm besuchen dürfen.
Meine Freude konnte ich nicht in Worte fassen. Wie oft habe ich meinen herzlichen Wunsch nach oben geschickt: Möge das Universum und alle positiven Kräfte die Rettung dieses Kätzchens ermöglichen. Ich war so dankbar!
Nun schrieb ich eine Nachricht an meine Gastgeberin und erzählte ihr von dieser Option. Ich schrieb, dass ich volles Verständnis dafür habe, dass das Kätzchen nicht im Wohnzimmer wohnen darf, aber ohne Wärme könne es nicht überleben. Wenn sie diese 6 Wochen ihm die nötige Wärme und Nahrung geben würde, dann könne der Veterinär es danach zu sich holen.
Abends als ich auf dem schönen Berg Mtazminda in einem Restaurant mit Freunden zu Abend saß, klingelte mein Handy. Sie war es und erklärte mir liebevoll und ausführlich, dass das Kätzchen schon das Herz und Heim der Familie erobert hätte: Es sei so süß, schlafe auf dem Schoss ihrer Tochter, hätte guten Appetit und fühle sich wohl. Sie würden es selber gerne behalten wollen. Ich solle mir keine Sorgen machen, es bekommt alles was es braucht. Sie sagte, es seien auch die Enkelkinder aus der Hauptstadt am Wochenende zu Besuch gewesen und sie seien auch so verrückt nach dem Kätzchen und würden es gerne mitnehmen, sie durften es aber nicht.
Wow – habe ich gedacht, jetzt wollen sogar mehrere das Kätzchen betreuen!
Schon wieder das Gefühl, das mein Herz erwärmte. Ich segnete diese wunderbare Familie, die ihr Haus und Herz für dieses bedürftige süße Wesen weit geöffnet hat. Ich musste dem Veterinär dankend absagen. Als ich aber am Tisch die Geschichte erzählte, habe ich festgestellt, dass meine Freude nicht ganz geteilt wurde. Es seien so viele bedürftige Menschen/Kinder auf der Welt – sagte man zu mir. Das konnte aber meine Riesenfreude nicht trüben. Manche haben ihr Herz für Tiere noch nicht geöffnet.
Zurück in Deutschland angekommen, organisierte ich einen in Georgien noch unüblichen Kratzbaum für das Kätzchen und genieße seine Fotos und Videos, die ich per Messenger zugeschickt bekomme. Die Tochter der Gastgeberin schrieb mir, dass sie mir sehr dankbar für das Kätzchen ist, weil es mit seiner Art viel Freude ins Haus gebracht hätte. Es ist sehr verspielt, schläft kuschelig auf dem Sofa, wächst und gedeiht. Ich darf mich aufs Wiedersehen freuen. Somit ist mein großer Wunsch, der unerwartet zu mir kam, voll und ganz, sogar besser als erträumt, in Erfüllung gegangen. Danke!
Oft denke ich darüber nach, dass an diesem Tag mehrere Ereignisse zusammengekommen sind, die die Rettung des Kätzchens überhaupt möglich gemacht haben. Zuerst sind wir später als geplant hingegangen, dann ist das Tor aufgeblieben. Das Dorf ist voll von freilaufenden Hunden. Das Kätzchen hatte sicher eine gute Schutzmacht gehabt, seine Situation war eigentlich ausweglos.
Wenn ich mir jetzt sein Foto anschaue, wo es in einem warmen Wohnzimmer auf einer kuscheligen Wolldecke seelenruhig schläft, danach sah es am Anfang überhaupt nicht aus.
Aber es ist immer ein Wunder möglich, mal im großen, mal im kleinen Rahmen. Glaube daran! Meine jährlichen Weihnachtsgeschichten sind ein Beweis dafür.
Jede von uns braucht eine gute Schutzmacht, einen Schutzengel, der schützend seine Flügel ausbreitet, wenn wir es brauchen. Das sei uns allen gegönnt!
Schönes Weihnachtsfest!
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 24.08.2023 | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung
Eine Frau, die einen starken Archetyp Hera in sich hat, ist eine kluge, gescheite Person, die ihre Stärke aus ihrer Fähigkeit bezieht, das Leben aus einer Adlerperspektive zu betrachten, um entsprechend handeln zu können. Systemisch denken und vorgehen zu können – ist Heras herausragende Eigenschaft, die sie zu vielen besonderen Erfolgen befähigt.
Somit ist Hera in der Lage, das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden zu können, eigene und fremde Ressourcen zu mobilisieren, rechtzeitig richtige Prioritäten zu setzen und sie entschlossen ohne viel Emotionen zu verwirklichen. Diese Fähigkeiten fehlen vielen Archetypen. Sie befähigen Hera zu besonderer Stärke und Weitsicht.
Heras Haltung hat etwas Königliches in sich. Sie kann durch ihre Haltung in einer Gesellschaft nicht übersehen werden.
Ihr Adlerblick und systemisches Denken spiegeln sich in ihrem privaten Leben wider. Hera ist gerne eine Ehefrau. Einfach geliebt zu werden – das reicht Hera nicht. Für Hera ist der Status ihrer Beziehung sehr wichtig. Für ihr Glück braucht sie eine Ehe – eine eingeschworene Gemeinschaft, die sie als sakral ansieht. Sie wird sich nie auf irgendwelche Affären oder gar Seitensprünge einlassen. Sie hat ein Wertesystem, das auf Treue und hohem Pflichtbewusstsein basiert und nie hinterfragt wird. Sie überlegt sich genau, wen sie heiratet und fühlt sich mit ihrem Ehemann eng verbunden. Ihre Ehe ist für sie ein System, das sie mit großem Verantwortungsgefühl treu pflegt und würdigt. Und das gleiche verlangt sie auch von ihrem Ehemann. Wenn das funktioniert, entfaltet sich Hera in ihrer Partnerschaft und ist die beste Stütze für ihren Partner. Wenn nicht – siehe Abschnitt „Partnerschaft“.
Sie verehrt ihren Status und auch, wenn sie in ihrer Ehe nicht glücklich ist, gibt sie ihn selten auf.
Sie entfaltet sich in ihrer Partnerschaft. Sie idealisiert oft Ihre Partnerschaft und kann viel erdulden.
Kindheit: Hera Kinder zeigen schon in der Kindheit ihre Prioritäten. Oft ist es so, dass das Mädchen eine Familie spielt, in der ihr Partner/Ehemann eine zentrale Rolle hat. Ein Demeter-Kind z.B. spielt oft eine Mutterrolle. Das Hera-Kind kann eine Situation schnell durchschauen und wird von den Gleichaltrigen respektiert.
Beruf: Heras Stärke ist ihr systemisches Denken. Sie sieht das ganze Bild und ist in der Lage, ihre Erkenntnisse klug einzusetzen. Sie kann sehr gut delegieren und Ressourcen der anderen aktivieren. Hier unterscheidet sie sich von Demeter, die zwar eine gute Krisenmanagerin ist, aber alles selber machen möchte. Hera bekommt viel Anerkennung und Bewunderung und macht oft eine atemberaubende Karriere. Als Chefin ist sie beliebter als Athena, die zwar klug und gescheit ist, aber sich wenig um die Mitarbeiter kümmert.
Hera kümmert sich um die Belange der Mitarbeiter, nicht weil sie empathisch ist, sondern weil sie erkennt, dass zufriedene Mitarbeiter für den Erfolg unerlässlich sind. Anders als Demeter geht sie nicht emotionale Bindungen mit Kollegen und Mitarbeitern ein. Sie ist gewissermaßen unnahbar ohne kalt oder abweisend zu wirken. Hera strahlt etwas Königliches aus und verliert nie die Fassung vor der Belegschaft. Sie wird von ihren Untergebenen respektiert und geschätzt.
Partnerschaften: In Heras System hat ihr Ehemann eine zentrale Rolle: Er ist der König, der sie zur Königin macht. Die Hera-Frau wartet, bis ihr Wunschpartner ihr einen Heiratsantrag macht. Sie ist gut in der Lage, ihn strategisch und unauffällig dabei zu unterstützen. Sie wird alles daransetzen, das System zu erhalten. Sie liebt ihre Ehe und will sie auf keinen Fall aufgeben. Für Hera ist ihr Partner/Ehemann wichtiger als ihre Kinder und der Familienfrieden.
Die Hera-Frau ist sehr intensiv in das Leben ihres Mannes involviert. Seine Familie und Freunde betrachtet sie als die eigenen und versucht die Beziehungen positiv zu gestalten und zu festigen. So erkennt man oft eine Hera-Frau daran, dass sie sich nach der Heirat voll und ganz auf ihre neue Rolle und die neue Familie fokussiert und sogar eigene Freunde vernachlässigt. Das ist nicht ihre Absicht, sondern das Resultat der Prioritäten der Hera-Frau. Sie liebt es, ihren Mann zu allen möglichen Anlässen zu begleiten und an seinem Leben teilzuhaben. Somit bleibt kaum noch Zeit für ihre alten sozialen Kontakte.
In ihrer schattigen Ausprägung kontrolliert und beschattet sie ihn sogar.
Wenn der Ehemann jedoch nicht treu ist und Heras Wertesystem nicht teilt, wird es schwierig für Hera. Sie kann grenzenlos eifersüchtig und auch rachesüchtig sein. Sie kann dabei ihre königliche Haltung verlieren: Es sind Dramaszenen auch ohne Rücksicht auf die Kinder möglich. Was Hera charakterisiert, dass sie die Geliebte ihres Ehemannes aufsucht und mit ihr ein Gespräch sucht. Sie kann ihr auch drohen und sie einengen.
Dass Hera oft verzweifelt an ihrem untreuen Ehemann klammert, ist nicht unbedingt mit einer großen bedingungslosen Liebe ihm gegenüber zu erklären, sondern weil Hera ihren Status /ihr System gefährdet sieht und das Gefühl hat, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Was sollen die Leute denken, wie wird ihre Zukunft sein? Sie ist lieber Witwe als Geschiedene.
In ihrem Schatten-Modus kann Hera so tief sinken, dass sie Intrigen und Manipulationen nicht scheut. Dabei verliert sie ihre Hauptstärke – ihr Adler-Blick wird getrübt und ihre Haltung wird gekrümmt.
Mögliche Schattenseiten: Wenn ihr Ehemann untreu ist, wird sie eifersüchtig und verliert dabei die Fassung, Ihre Rachesucht kann grenzenlos sein. Sie verfolgt und schikaniert die Geliebte ihres Mannes. Es ist die Frau, die ihrem Mann zwar Szenen macht, aber ihn nicht aufgibt, sondern seine Geliebte attackiert.
Für Hera ist ihr Ehe-System existentiell wichtig, sie ist insofern von ihrem Mann abhängig.
Für Hera ist es sehr wichtig, was die Leute über sie denken. So kann sie ein Opfer ihrer eigenen Krone werden. Das bedeutet, dass sie als Person, als Frau das Leben nicht genießen kann.
Mythologie: In der griechischen Mythologie ist Hera die Göttin der Ehe, der Frauen und der Familie. Der Name „Hera“ bedeutet „die Mächtige“. Sie ist Ehefrau des machtvollen Göttervaters Zeus und die wichtigste und machtvollste Göttin auf dem Olymp. Sie wird oft als würdevolle, matronenhafte Figur, gekrönt mit einer Krone/einem Diadem dargestellt, mal auch mit einem Granatapfel als Symbol der Unsterblichkeit.
Mit Zeus zusammen hatte Hera vier Kinder: Ares, Hephaistos /Meister, Hebe und Eileithya.
In der Mythologie wird Hera oft wütend und gnadenlos dargestellt, die eifersüchtig und rachesüchtig die zahlreichen Geliebten ihres Mannes und deren Kinder verfolgt.
Perspektive: Kein Archetyp hat so eine königliche Haltung und innere Würde wie Hera. Ihr Potential ist einmalig: Sie kann eine Adlerperspektive einnehmen, das ganze Bild sehen und daraus eine Entscheidung treffen, die für das ganze System, sei es eine Firma, eine Familie oder Gesellschaft klug und richtig ist. Ihre Herausforderung ist, ihre Meta-Position und somit ihre archetypische Stärke beizubehalten. Das schafft sie nicht, wenn sie es sich erlaubt, sich in Eifersuchtsdramen zu verstricken.
Da sie an einem untreuen Ehemann lebenslang klammern kann, braucht sie die Fähigkeit, etwas rechtzeitig beenden zu können (Gott Ares).
Das System ist für sie wichtiger als ihre persönlichen Interessen. Das kann dazu führen, dass sie die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt. Sie braucht mehr Aphrodite in sich, um das Leben gelassener angehen zu können.
Du hast jetzt einen sehr interessanten und machtvollen Archetypen kennengelernt, weitere Archetypen findest Du im Blog.
Herzlichst, Nana Schewski
Dieser Beitrag passt zum Thema: Archetyp Zauberin/Hekate ⇒
von Nana Schewski | 22.05.2023 | Archetypen, Mindset, Persönlichkeitsentwicklung
Kennst Du eine Frau, die sehr mutig, strategisch und zielgerichtet vorgeht und dabei auch Erfolg hat? Eine Frau, die sich mit Männern gut versteht und auch von denen akzeptiert und respektiert wird? Dann hat diese Frau einen hohen Athena-Anteil oder sogar einen führenden Archetyp Athena in sich.
Athena kann sehr gut planen und geschickt und vorausschauend vorgehen. Sie lässt sich nicht von ihrem geplanten Weg abbringen. Athena hat viele männliche Freundschaften. Sie sieht gepflegt aus, aber ihr Stil und Verhalten sind nie mädchenhaft oder kokett. Sie kann sich gut beherrschen und zeigt selten ihre Gefühle.
Athena zeigt sich kämpferisch, wenn etwas oder jemand ihren Weg kreuzt. Weil sie klug ist und auch Ausdauer hat, gewinnt sie auch oft diesen Kampf. Sie steigt nur mit einer bedachten Strategie in den Kampf ein.
Athena und Artemis sind in einer gleichen Gruppe der Archetypen. Beide eint der Fleiß und die Zielstrebigkeit. Der Hauptunterschied ist, dass Athena anders als Artemis eine detailorientierte Routine-Arbeit nicht leiden und machen kann. Sie ist eine tolle Strategin. Die Routine-Arbeit soll aber jemand anderes machen. Athena ist mutig und ihre Analyse und Strategien sind brillant. Im Prozess der Erreichung ihrer hochgesteckten Ziele macht sie keine Kompromisse. Sie ist nicht sentimental und macht sich nicht viel Kopf darüber, dass jemand verletzt zurückbleibt.
Sie liebt Städte, anders als Artemis begeistert sie sich wenig für wilde Natur.
Kindheit:
Athena ist ein fleißiges und zielstrebiges Kind. Sie zeigt schon als Kind ihren Kampfgeist und ihre Geschicklichkeit.
Athena hat viel maskuline Kraft. Sie spielt gerne mit Jungs. Später als Erwachsene versteht sie Männer besser als Frauen. Athena ist oft „Papas Tochter“. In Streitereien ihrer Eltern steht sie stets auf Vaters Seite. Anders als Artemis, betrachtet sie Männer nie als Konkurrenten, sondern als Mitstreiter. Für Ihre Entwicklung ist es sehr wichtig, von ihrem Vater akzeptiert zu werden und eine gute Beziehung mit ihm zu haben.
Wenn sie selber später Kinder bekommt, wird sie mit jenem ihrer Kinder eine bessere Beziehung haben, das so ähnlich ist wie sie es war. Würde ihr Kind sehr sensibel und unsicher sein und wenig Ausdauer und Ehrgeiz haben, das würde Athena sehr enttäuschen. Sie wird große Schwierigkeiten haben, ihr Kind zu verstehen und für seine Art Verständnis zu zeigen.
Beruf:
Athena ist Meisterin darin, eine steile Karriere zu machen. Entsprechend verdient sie auch gut. Sie ist aber als Chefin nicht beliebt. Sie ist streng und geradlinig. Vor ihr haben die Mitarbeiter oft Angst. Athena ist nicht mitfühlend und geduldig, es fällt ihr schwer, Verständnis für die Schwächen Ihrer Mitarbeiter zu zeigen. Sie hat klare Erwartungen an sie und diese Erwartungen müssen erfüllt werden. Athena arbeitet sehr gut mit Artemis und Apollon zusammen. Denn die beiden sind sehr diszipliniert, verantwortungsbewusst und obrigkeitshörig, und somit in der Lage, Athenas Erwartungen zu erfüllen und ihr Vertrauen zu gewinnen.
Partnerschaften:
Athena betrachtet Männer als ihr ebenbürtig. In der Ehe bleibt Athena unabhängig und unterstützt ihren Partner sehr gut. Sie bildet oft mit ihrem Partner ein Erfolgsteam. Eine emotionale Unterstützung von Ihr bekommt ihr Partner aber nur bedingt.
Athena ist eine nie eifersüchtige und zu Dramen neigende Partnerin. Sie kann eine Beziehung beenden und mit dem Ex-Partner weiterhin gute (geschäftliche) Kontakte pflegen.
Mögliche Schattenseiten:
Athenas größte Stärke ist gleichzeitig ihre größte Schwäche: Athena ist sehr rational, sie ist nicht mitfühlend. Sie ist eher genervt von den Schwächen der Anderen.
Sie trifft Entscheidungen mit kaltem Verstand und nimmt in Kauf, dass diese Entscheidungen jemanden schaden oder verletzen können. Für Ihre Ziele kann sie über Leichen gehen. Wenn sie verärgert ist, kennt sie keine Gnade. Sie kann auch sehr streng und brutal sein.
Athena begegnet Veränderungen von außen skeptisch. Dadurch kann sie auch neue Chancen verpassen.
Mythologie:
Sie ist die Göttin für Kampfstrategie, Klugheit und Handwerk. Sie ist die Tochter des Zeus und der Metis. Schon ihr Geburtsweg war laut Mythen spektakulär. Zeus hatte seine Geliebte Metis, die mit zwei Kindern schwanger war, verschlungen, weil prophezeit wurde, dass eine Tochter ihm ebenbürtig sein wird, aber ein Sohn würde ihn stürzen.
Weil Zeus danach Kopfschmerzen plagte, hatte sein Bruder Hephaistos auf seinen Befehl hin seinen Kopf zerschlagen und Athena entsprang daraus. Diese Kopfgeburt macht Athena zum Symbol der Klugheit und Intelligenz. Sie wird schon bei ihrer Geburt in Kriegsrüstung dargestellt. Mythen beschreiben sie sehr schön, aber schlicht: Athena erscheint immer mit zusammengebundenen Haaren und in einer goldenen Kriegsrüstung.
Ihr Symbol ist die Eule. Athena ist niemals eine Liebesbeziehung eingegangen. Sie beschützte Wissenschaft und Handwerk. Sie liebte Handwerk und war selber eine tolle Weberin.
Sie gehörte zu den 12 Hauptgöttern auf dem Olymp. Sie ist Schutzgöttin und Namensgeberin der Stadt Athen. Um Schutzgöttin der Stadt zu werden, hat Athena einen Wettstreit mit ihrem Onkel Poseidon gewonnen.
Während eines Kampfspiels tötete Athena versehentlich ihre Kindheitsfreundin Pallas, Tochter des Meeresgottes Triton. Zum Andenken der Getöteten hat sie ihren Namen angenommen: Pallas Athena.
Athena akzeptiert nur ihren Vater, welcher der Göttergott Zeus ist.
Perspektive:
Klug planen und strategisch die eigenen Ziele zu verfolgen – diese Eigenschaft brauchen sowohl Frauen als auch Männer. Daher ist es zielführend für alle, den Athena-Anteil in sich zu stärken und ihn zu aktivieren.
Unser Psychotyp ist ja eine Mischung aller Archetypen. Die individuelle Gewichtung ist entscheidend.
Sich den neuen Entwicklungen und Impulsen zu öffnen, auch etwas zu hinterfragen – würde Athenas Leben bereichern und leichter machen.
Athena sollte empathischer werden. Das würde ihren Beziehungen mit ihren Mitmenschen guttun. Wenn sie sich das als Ziel setzt, dann wird sie es mit Ihrem Ehrgeiz auch erreichen können. Wenn sie das will…
Hast Du eine Athena in Deiner Umgebung erkannt? Wie oft?
Herzlichst, Nana
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⇒ Dieser Beitrag passt gut zum Thema ⇒ „Warum ist es wichtig Deinen Archetyp zu kennen?“
von Nana Schewski | 17.05.2023 | Archetypen, Kindheitsprägungen, Persönlichkeitsentwicklung
Lucy kam schnell in meine Nähe und zeigte mir deutlich, dass sie auf meinen Schoß wollte. Ich besuchte in Wien meine Tochter. Ihre Katze Lucy hat mich schon vor zwei Monaten bei einer Durchreise kennengelernt. Damals platzierte meine Tochter sie auf meinem Schoss und es war das erste Mal für mich so einen engen Kontakt mit einer Katze zu haben. Lucy schien das zu gefallen, denn sie schnurrte die ganze Zeit.
Diesmal waren in der Wohnung zwei Katzen, meine Tochter hat einen Kater eines Freundes mehrere Monate lang bei sich aufgenommen. „Mama, Bagi versteckt sich, wenn jemand zu Besuch ist, mag sein, dass er sich in diesen drei Tagen gar nicht zeigt“ – sagte sie.
Ich habe Bagi ruhig und liebevoll angesprochen, ahnend, dass er sich unter dem Bett versteckte. Tatsächlich passierte es so, dass Bagi am zweiten Tag ins Wohnzimmer kam und mir mit seinem Schwanz die Beine streichelte. Ein Wunder – so betitelte dies meine Tochter. Diese drei Tage beobachtete ich fasziniert, wie unterschiedlich diese Katzen waren, wie Tag und Nacht.
Lucy ist eine sehr hübsche junge Katze in rötlich goldener Farbe mit einem niedlichen Blick. Alle lieben sie und sie genießt es. Sie kann sehr gut posieren. Wenn ich Lucys Fotos oder Videos poste, dann bekommen diese immer große Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Lucy wurde meiner Tochter als ein wertvolles Geschenk gemacht und wird von ihr von Anfang an verwöhnt. Sie kriegt schöne Spielzeuge, gutes Essen und große Zuneigung. Lucy verhält sich oft auch wie eine Prinzessin (auf der Erbse). Mama, sie miaut heute und ich weiß nicht warum – höre ich immer wieder von meiner Tochter. Wenn meine Tochter an der Uni ist, kann sie per App Lucy Essen aus dem Spender geben. Alle ihre Freunde sind von Lucy beeindruckt und sagen oft, dass sie eine besondere Katze ist. Lucy ist auch eigenwillig: Sie will gestreichelt werden, wann es ihr danach ist, sonst wehrt sie sich. Wenn sie Lust hat, kommt sie zu dir, sonst lässt sie sich nicht stören.
Als meine Tochter dieses Jahr ihre Geburtstagsfeier hatte, musste sie zusätzlich einen Stuhl besorgen, weil Lucy sich auf einem so breit gemacht hatte, dass keiner wagte, ihr diesen Stuhl wegzunehmen. Danach saß sie vergnügt auf dem Schoß fast jedes Besuchers und genoss die Gesellschaft sehr.
Während dieser Geburtstagsfeier versteckte sich Bagi nicht nur im Nebenzimmer/Schlafzimmer, sondern kroch in den Kleiderschrank rein. Für ihn waren die Besucher nur eine Belastung. Er wurde auf einem Bauernhof geboren, später landete er in einem Tierheim und musste lange warten, bis jemand ihn aufgenommen hat.
Bagi ist ein schwarzer Kater mit leuchtenden grünen Augen. Er sieht anders aus als Lucy und hat auch einen anderen Lebensweg als sie. Einmal habe ich am Küchentisch sitzend eine schnelle Bewegung gemacht und es fiel mir auf, wie Bagi am Ende des Raumes erschrocken mit dem Essen aufhörte und sich im Schlafzimmer versteckte. Er hat viel Angst und wenig Vertrauen.
So ähnlich ist es mit uns – wir kommen zur Welt mit unterschiedlichen Voraussetzungen und unsere unterschiedlichen Lebensbedingungen prägen uns zusätzlich.
Die genetisch bedingten Voraussetzungen beschreiben unseren Ursprungspsychotyp (Archetyp).
Das ist unsere Genetik (auch kollektives Unterbewusstsein genannt), die unsere Ursprungspersönlichkeit formt. Das bedeutet: wir werden mit bestimmten Sonnen- und aber auch Schattenseiten geboren. Wir haben als Babys schon ein tiefes Wissen und Entwicklungspotential.
Unsere Lebensbedingungen können diese angeborene Persönlichkeit unterschiedlich beeinflussen. Damit ist zu erklären, warum gleiche Ereignisse von uns unterschiedlich bewertet/interpretiert und verarbeitet werden.
Unser Lebensweg kann das Potential, das unsere Hauptstärke darstellt, fördern oder bis zur Unkenntlichkeit verblassen lassen und sogar ganz unterdrücken.
Ein Beispiel: Wird ein Baby mit bestimmten Eigenschaften, wie hohe Sensibilität, Kreativität, langsames Tempo (Reaktion/Entwicklung) in eine Familie hineingeboren, die durch hohe Leistungen, detaillierte Ordnungsliebe und Schnelligkeit geprägt ist, dann wird seine Entwicklung sehr davon abhängig sein, ob und wie seine Familie Verständnis für sein Wesen hat. Wenn das Kind doch unter Leistungsdruck gerät und mit allen Kräften versuchen wird, sich zu beschleunigen, dann gewinnt es einiges, z.B. Zuwendung der Familie, Lehrer etc. aber verliert sich selbst, seine Einzigartigkeit, sein Urpotential.
Hier sind unterschiedliche Szenarien möglich. Es ist auch ein Happy End möglich: Das Baby, später als Erwachsene findet doch auf den eigenen Weg zurück. Woran merkt man wo man steht?
◊ Wenn wir das Gefühl der Stimmigkeit mit unserem Leben haben, auch wenn es dort an Problemen und Herausforderungen nicht mangelt.
◊ Wenn wir grundlos kraftlos sind. Kraftlos fühlen wir uns, wenn wir das Leben beschreiten, dass andere für uns bestimmt haben. Wenn zwischen unserem Urpotential und der jetzigen Lebensrealität ein tiefer, oft unbewusster Konflikt besteht.
◊ Wenn wir ein untrügliches Gefühl dafür haben, dass wir uns irgendwo verloren oder ausgewichen sind. In diesem Fall vermeidet man Alleinsein und Beschäftigung mit sich selbst, fühlt sich aber von Themen/Geschichten angezogen, die das thematisieren.
◊ Körperliche Belastungen ohne organische Befunde: Migräne, Kopf-, Rücken-, Bauchschmerzen etc. Mit Schmerztabletten unterdrücken wir die Botschaften unseres Körpers, lösen aber keinesfalls das Problem.
Ich bitte meine Klienten/Patienten oft, die eigene Familie zu interviewen, wie sie als Babys und Kleinkinder waren. Verspielt, fröhlich, eigenköpfig, neugierig? Und jetzt? ängstlich, angepasst, angespannt, äußerst vorsichtig, oft besorgt und traurig?
Dann nehmen wir einen Weg auf zu dieser Persönlichkeit, die wir einmal waren. Es gibt nichts Interessanteres und Bewegenderes als sich dieser Person zu nähern, den eigenen Kern zu beleuchten und ihn besser kennenzulernen. Der nächste Schritt ist, alles loszulassen, was einem aufgezwungen wurde und viele Jahre wie ein Klotz am Bein wirkte.
Sich innerlich stärken und befreien, die eigenen Beweggründe und den eigenen Lebenssinn zu verstehen ist nicht jedermanns Sache, aber wenn die innere Bereitschaft da ist, dann sollten wir den Mut haben, den bewussten Prozess anzufangen. Viele meiner Klienten lesen viel zu diesen Themen. Das erleichtert uns die Zusammenarbeit. Es sind oft viele Erkenntnisse schon da.
Aber die Haupterkenntnisse kommen dann noch, denn sie sind im eigenen Gedankenlabyrinth im Alleingang nicht leicht zu finden.
Was bringen uns diese Erkenntnisse? Ein Verständnis für sich selbst und auch für andere. Sie sind der Motivator und Türöffner dafür, dass wir imstande sind, das eigene Leben neu zu kreieren, das Vergangene und Vorhandene zu würdigen und wertzuschätzen.
Wir lesen Romane und Dramen, wir schauen Filme und bewundern und lieben die Hauptfiguren. Ich möchte aber Menschen lieber dazu einladen, den eigenen Film anzuschauen, sich selbst als Hauptdarsteller/in zu bewundern, zu feiern und ihm/ihr die Möglichkeit zu geben, den eigenen Pfad zur eigenen Kraftquelle zurückzufinden.
Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 12.03.2023 | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung
Archetyp Hestia ist eine vertrauenswürdige, emphatische, ruhige und authentische Frau. Ihre Ausstrahlung schafft schon Vertrauen. Hestia ist eine verlässliche Person mit einem sehr hohen Wertesystem. Dieses Wertesystem zu verletzen würde ihr schwer zusetzen. Hestia hat eine gewisse stille Würde in sich und eigene Grenzen, die sie einhält, doch wenn nicht, dann leidet sie selber sehr darunter.
Hestia ist eine innerlich freie, unabhängige Frau, die sich von der Gesellschaft nicht beeinflussen lässt, es sei denn, sie ist in ihrem archetypischen Schattendasein. Ihre Freiheitsliebe und Unabhängigkeit sind ruhig und auf keinen Fall rebellisch und laut wie bei Artemis oder Zauberin/Hekate.
Hestia ist langsam sowohl im Denken als auch im Handeln. Wenn Hestia gezwungen ist, ihr Tempo zu erhöhen, wird sie unruhig und verliert ihren inneren Frieden und auch ihr Wohlbefinden. Sie wird vielleicht einiges mehr schaffen und dynamischer werden, aber sie verliert ihre archetypische Kraftquelle. Sie wird auch merken, dass sie viele Fehler macht, wenn sie unter Druck und schnell arbeitet.
Sie hat eine innere Weisheit in sich und kann Menschen und Ereignisse durchschauen, sie braucht aber Zeit dafür. Sie ist ein Spätzünder, aber dann trifft sie zu 100 %. Hestia kann rückblickend alles wunderbar erkennen und auch gut vorausschauen. Sie hat eine Ahnung davon, dass bestimmte Dinge eintreten werden. Diese Fähigkeit kann sie sich nicht erklären und es dauert oft Jahre, bis Hestia ihre innere Stimme ernst nimmt.
Hestia liebt das Alleinsein. Sie fühlt sich dabei nie einsam und kann ihre Energiereserven auftanken. Alleinsein ist für Hestia ein Erholungs- und Kreativitätsmodus. Sie kann sich sehr gut in der Natur erholen, bevorzugt dabei ruhige, harmonische und meditative Orte. Sie bevorzugt ruhige Hobbys. Laute Gesellschaft ermüdet sie.
Eine wertvolle Eigenschaft von Hestia ist, dass sie in der Lage ist, die Welt und die Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Das erspart ihr viel Stress. Dieses Akzeptieren bedeutet für sie weder Mögen noch Nachgeben. Wenn Hestia mit ihrer Umgebung nicht zufrieden ist, wird sie statt eines Kampfes versuchen einen Zufluchts- und Wohlfühlort zu finden und sich mit etwas Angenehmen zu beschäftigen.
Würde man Hestia einsperren, würde sie ein Buch schreiben, lange meditieren, Qigong, Yoga, oder einfache Sportübungen machen und etwas Neues entwickeln.
In der Mythologie ist Hestia für das Herdfeuer zuständig. Hestia-Frau liebt ihr Heim, Sie hat ein Verlangen danach, es schön und gemütlich einzurichten. Ihre Sanftheit und innere Harmonie werden dort gespiegelt. In Ihrem Haus werden strenge Formen und grelle oder dunkle Farben selten anzutreffen sein. Auch eine strenge Ordnung ist ihr fremd.
Hestia ist nicht rebellisch, sie hat aber eine sanfte Macht. Was sie nicht will, wird sie sich auch kaum aufzwingen lassen. In ihrer schattigen Ausprägung mag es sein, dass sie etwas gegen ihren eigenen Willen macht, es wird sie aber auf Dauer krank machen.
Hestia`s archetypische Stärke ist, dass sie sich und anderen gut helfen kann, tiefe Erkenntnisse zu gewinnen, sich mit dem eigenen Ich und dem eigenen Lebenssinn zu verbinden. Das ist ihre Gabe und diese kann sie nur erfüllen, wenn sie in ihrem Ressourcen-Modus ist und ihr Tempo und vieles selbst bestimmen kann, z.B. die Arbeitsumgebung und -bedingungen.
Kindheit:
Das Hestia-Kind ist ein ruhiges in sich gekehrtes Kind, das mal auch traurig aussieht, aber sie ist es meistens nicht. Anders als Persephone-Kind versucht sie nicht, ihrer Umgebung zu gefallen. Sie spielt gerne allein mit wenig Spielzeugen, hat ihr eigenes Tempo und ist zufrieden, wenn sie nicht gestört wird. Wenn die besorgten Eltern andere Kinder zu sich einladen, damit die Tochter Spielkameraden bekommt, tun sie ihrem Kind oft keinen Gefallen, wenn das Gast-Kind eine Zauberin/Hekate oder ein Hermes ist. Beide überfordern mit ihren wilden Energien und Tricksereien das ruhige Hestia-Kind.
Hestia-Kind hat ein langsames Tempo und fühlt sich auf Dauer nicht wohl, wenn um es herum wild getobt wird. Wenn sie mitmacht, wird sie danach lange aufgewühlt und unruhig sein.
Hestia-Kind ist gutmütig und gibt gerne freiwillig ab. Wenn ihr jemand ihre eigenen Sachen mit Gewalt wegnimmt, kann sie sich nicht gut verteidigen. Wenn die Eltern sie zur Selbstverteidigung auffordern, irritiert sie das noch mehr.
Wenn die Eltern das Hestia-Kind dazu animieren, nachzugeben und einem anderen Kind das eigene Spielzeug zu geben, verletzen sie damit ihre inneren Grenzen. Da Hestia-Kind ein ruhiges Wesen hat, zeigt sie ihre Reaktion nicht deutlich, und die Eltern werden mit hoher Wahrscheinlichkeit das Gleiche immer wieder tun in dem Glauben, es funktioniere recht gut. Das wird aber ihre Beziehung zu ihrem Hestia-Kind großen Schaden zufügen, weil das Hestia-Kind zwar eine weiche Schale, aber einen sehr harten Kern hat, der Selbstbestimmung liebt. Schon von Kindesbeinen an gefällt es ihr gar nicht, dass andere über sie Macht haben. Sie will selber entscheiden, wann sie wem und was abgibt.
Es passiert oft, dass Mutter oder Schwester und/oder Freundin des Hestia-Kindes Zauberin/Hekate sind. Ihre Freundschaft mit Zauberin/Hekate ist aus folgendem Grund oft anzutreffen: Der Zauberin/Hekate bleibt oft keine andere Wahl, weil sie mit vielen Archetypen-Frauen wie Hera, Artemis, Athena nicht gut zurechtkommt, und Hestia nimmt die Menschen so wie sie sind. Sie wird langsam aber irgendwann klar und deutlich merken, wenn versucht wird, sie zu manipulieren. Sie wird es merken, aber schweigen. Sie spürt als Kind intuitiv, wer es gut mit ihr meint und wer nicht.
Hestia-Kind ist kein Rebell. Wenn das Familienleben für sie stressig wird, flüchtet sie in sich, ins Lesen oder auch in die Schulfächer, die sie interessant findet. Es kann sein, dass sie ein Buch nach dem anderen verschlingt, während andere Kinder bei bestem Wetter draußen toben.
Wenn ein Hestia-Kind jüngere Geschwister bekommt, kann dies für sie eine sonnige oder auch schattige Seite mit sich bringen. Wenn die Mutter Demeter, Artemis oder Athena ist, dann ist es für Hestia-Kind eine Erleichterung, wenn die Mutter jetzt sehr beschäftigt ist und sie in Ruhe lässt. Anderseits, wenn die Mutter das Hestia-Kind sehr intensiv in den Alltag einbezieht und später ihr sogar die Verantwortung für die Geschwister überträgt, beutet sie das Kind aus, auch wenn sie dabei beste Absichten hat.
Eine aufgezwungene Ersatz-Mutter-Rolle wird für Hestia viel belastender sein als für andere Archetypen-Frauen und wird von ihr, anders als beim Archetyp Demeter, nur mit Widerwillen ausgeführt. Weil sie nicht rebelliert, erhöhen die Eltern oft den Druck, reden dem Kind ins Gewissen, damit sie gegenüber ihren Geschwistern mehr Interesse und Fürsorge zeigt. Dies belastet das Hestia-Kind noch stärker und treibt sie gerade dazu, sich innerlich abzukapseln.
Beruf:
Hestia ist eine verantwortungsbewusste, empathische und verlässliche Kollegin, die alles tut, um gute Leistung abzuliefern. Von der Natur aus kann sie nicht so hart arbeiten wie Artemis oder Demeter. Sie hat ihre Grenzen, besonders dann, wenn sie in einem Bereich tätig ist, der ihrer Natur und inneren Neigungen widerspricht. Missachtung dieser Belastungsgrenzen führt bei ihr zu körperlichen Anspannungen und Krankheiten.
Sie lernt gerne und liebt es in die Tiefe zu gehen. Hestia meidet Stress, so wie sie es kann: Sie wird Stellen meiden, die vielleicht mehr Geld bringen aber von ihr viele Kompromisse verlangen.
Der Archetyp Hestia ist eine gute Beraterin, Coach, Psychologin und Therapeutin. Sie hat ein freundliches Auftreten und gewinnt schnell an Vertrauen.
Dort wo ein aggressives Marketing gebraucht wird, ist Hestia fehl am Platz. Sie findet diese Methoden unwürdig und peinlich. Hier verbirgt sich auch ihre Schwäche. Sie kann ihre Arbeit und Ergebnisse nicht bekannt machen und hat auch Schwierigkeiten, einen passenden Lohn zu verlangen.
Sie ist großzügig und verschenkt viel, aber ihre Freude am Verschenken endet dann, wenn eine Erwartungshaltung auf anderer Seite zu spüren ist. Hier kommt zum Vorschein, dass Hestia einen unabhängigen Kern hat, der durch ihre freundliche Ausstrahlung nicht sofort zu bemerken ist.
Partnerschaften:
Hestia-Frau ist schön, oft gut gebaut und gepflegt. Sie hat eine niedrige weibliche Energie und kein großes Interesse an Männern, es sei denn, es wirken andere Archetypen in ihr. Hestia-Frau hat selten viele Partnerschaften. Sie versteht sich nur mit Archetypen gut, die Ihre Natur respektieren.
Sie braucht Zeit für sich. Ständig unterwegs zu sein würde sie schnell ermüden. Sie klebt nicht an ihrem Mann und gibt ihm auch viele Freiheiten. Das macht sie attraktiv, z.B. für Hermes.
Mögliche Schattenseiten:
– Sie kann in ihren jungen Jahren unscheinbar wirken, das kann bei ihr mangelnden Selbstwert verursachen.
– durch ihre introvertierte Natur hat sie nur einen begrenzten Freundschaftskreis.
– Hestia kann schwer Nein sagen, sie thematisiert Grenzüberschreitungen nicht deutlich und gibt oft nach. Das kann zu ihrer Ausbeutung führen.
– Hestia kann in tiefen Stimmungen und Enttäuschungen haften bleiben.
– Hestia hat es nicht leicht etwas aktiv und rechtzeitig zu beenden, sei es eine Beziehung oder eine andere Angelegenheit. Sie braucht viel Zeit für diesen Schritt.
– Es fehlt ihr oft der Kampfgeist.
– Ihr berufliches Können bleibt oft unbemerkt, wenn sie nicht den Mut hat, es der Welt aktiv zu zeigen.
Mythologie:
Hestia ist die Göttin des Herdes, der Familie, des Feuers und der Heimat.
Sie ist wie Artemis und Athena ewige Jungfrau. Hestia war eine der 12 Götter auf dem Olymp. Sie war die älteste Tochter der Titanen Kronos und Rhea. Sie wurde wie ihre Geschwister Hades, Poseidon, Hera und Demeter, von dem Vater verschlungen, damit sie ihn nicht stürzen konnten. Zeus rettete seine Geschwister und Hestia war die letzte, die befreit wurde. So hat sie viel Zeit in der Dunkelheit verbracht. Im wirklichen Leben ist der Hestia-Frau das Alleinsein bestens vertraut und sie gewinnt ihre Energie und archetypische Stärke daraus.
Sie war eine eher unscheinbare, gütige und sanfte Göttin und wurde von jedem respektiert. Nachdem Zeus Dionysos unsterblich machte und ihm einen Platz auf dem Olymp anbot, kam heraus, dass es 13 Götter auf dem Olymp sein würden. Das wollte Zeus wiederum nicht und änderte seine Meinung. Hestia gab ihren Platz freiwillig und gerne für Prinz/Dionysios auf, verließ den Olymp, ging in den Tempel und mischte sich nie wieder in den Geschehnissen auf dem Olymp.
Perspektive:
Was braucht Hestia? Sie muss zu sich, zur eigenen Originalität stehen und diese anerkennen. Das bedeutet, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und ihr archetypisches Potential unbeirrt zu entwickeln.
Dafür braucht sie Zielorientierung, Ausdauer und langfristige Planung. Hier helfen ihr Artemis- und Athena-Anteile. Sie werden Hestia auch helfen auf ihre klaren Grenzen zu achten, sei es im Job oder im privaten Leben.
Hestia hat eine niedrige Energie, ihr würden Aphrodite- und Prinzessin-Anteile guttun, damit sie sich für die Gesellschaft mehr öffnet und Lebensfreude und weibliche Energie gewinnt.
Sie braucht Mut um sich und ihr Können der Welt aktiv zu zeigen.
Hestia kann von Hermes lernen, Mut zu schnellen Veränderungen und für Bewegung/Reisen zu haben. Das bedeutet: Die Schönheit der Welt nicht nur in sich, sondern auch draußen, weg von zu Hause zu entdecken.
Nana Schewski
⇒ Dieser Beitrag passt gut zum Thema ⇒ „Warum ist es wichtig Deinen Archetyp zu kennen?“
von Nana Schewski | 06.03.2023 | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung
Der Archetyp Zauberin/Hekate ist eine charismatische und dynamische Frau mit einem gewissen Etwas. Sie ist eine interessante und vielseitige Persönlichkeit. Charakteristisch für die Zauberin/Hekate ist ihre Schnelligkeit im Denken und Handeln. Sie ist in der Lage, Chancen sofort zu erkennen und sie schnell zu ergreifen. Es scheint so, als würde sie vom Leben gesegnet sein, sowohl in kleinen als auch in großen Dingen.
Der Archetyp Zauberin/Hekate weiß, dass das Leben sowohl sonnige als auch schattige Seiten hat. Sie wundert sich über Nichts. Sie hat eine alte Weisheit in sich und hat für fast alles eine Erklärung. Auf keinen Fall ist sie eine Moralistin.
Sehr wichtig: Der Archetyp Zauberin/Hekate hat zwei gegensätzliche Seiten in sich: weiße und schwarze, positive und negative, gutmütige und rachsüchtige. Welche Seite in welcher Ausprägung in ihrem Leben in Erscheinung tritt, ist von vielen Faktoren abhängig. Der entscheidende davon ist, ob sie als Kind ihren Archetyp leben durfte.
Die Zauberin/Hekate verliert ihre archetypische Stärke, wenn sie gezwungen wird, ihr Tempo zu entschleunigen. Das kann auch in der Kindheit passieren. Langsamer zu werden macht sie ungeduldig und unglücklich: Z.B., wenn vor ihr ein Auto langsam fährt oder wenn eine Kollegin langsam ist.
Sie ist freiheitsliebend und unabhängig, kann sich gut versorgen und beschützen. Sie erlaubt auch ihren eigenen Kindern eine freie Entfaltung und Unabhängigkeit. Sie mischt sich in deren Alltag nicht ein und kontrolliert und bindet sie nicht an sich wie Demeter. Wenn sie aber mögliche Gefahren spürt, dann stellt sie sich schützend hinter sie.
Sie ist mit Hestia, Hades und Meister in der gleichen Archetypen-Gruppe. Charakteristisch für diese Gruppe ist das Verlangen nach einem tiefen Wissen und eine gut entwickelte Intuition.
So hat die Zauberin/Hekate eine sehr gute Intuition, sie spürt auch das, was nicht ausgesprochen und nicht sichtbar ist. Sie hat einen sehr guten Draht zum kollektiven Unterbewusstsein und hat oft das Gefühl, dass sie über vieles Bescheid weiß. Hier hat sie einige Gemeinsamkeiten mit Hermes, zudem sind beide stets in Bewegung.
Zauberin/Hekate ist sehr hilfsbereit, sie lässt Menschen nicht in Not. Auch dann, wenn sie nicht genau weiß, wie sie jemandem helfen kann, eilt sie zur Hilfe und findet auch Wege, um diesem Menschen mit einem Stoß aus seiner Notlage heraus zu bewegen.
Im Blogbeitrag über Demeter wird beschrieben, wie die Zauberin/Hekate der verzweifelten Demeter zur Hilfe eilt. Demeter trauert um den Verlust ihrer Tochter so laut, dass die Zauberin/Hekate ihr Weinen in der Unterwelt hört und ihr zur Hilfe eilt. Mit ihrer Hilfe findet Demeter heraus wo Ihre Tochter ist.
Der Archetyp Zauberin/Hekate kann sich schnell an neue Umstände gewöhnen. Sie kann sowohl im Luxus als auch in einfachen Verhältnissen leben, ohne sich groß zu beschweren. So kann sie sich in fremden Ländern schnell einleben, weil sie schnell entscheidet und auch schnell Kontakte knüpft. Sie hat keine Angst vor Veränderungen und Risiken und kann schnell etwas Neues anfangen. Dramen und Angst vor dem Tod gehören selten zu ihrem Dasein.
Charakteristisch ist für sie die unterschwellige Angst, verraten zu werden. Für sie ist die Welt kein sicherer Ort. Deswegen ist sie auch vorsichtig, besonders in einer neuen Gesellschaft beobachtet sie zuerst, bevor sie sich wirklich zeigt.
Zauberin/Hekate will keine Regeln akzeptieren, dadurch überschreitet sie jedoch die Grenzen der anderen und kommt mit Archetypen wie Hera, Athena und Artemis oft nicht klar.
Sie liebt Pflanzen und Tiere.
In der griechischen Antike wird Zauberin/Hekate bildlich als Dreigestalt dargestellt: Drei schöne junge Frauen, die Rücken an Rücken stehen und in den Händen Fackeln oder Früchte halten.
So ist im wirklichen Leben der Archetyp Zauberin/Hekate sehr oft in folgenden drei Konstellationen anzutreffen, die von gegenseitiger Bereicherung geprägt sind:
Zauberin/Hekate – Artemis: Hier gewinnt sie mehr Zielstrebigkeit, Pragmatismus und Fleiß.
Zauberin/Hekate – Hestia: Hier gewinnt sie mehr Vertrauen in die Welt und inneren Frieden.
Zauberin/Hekate – Persephone/Prinzessin/Kora: Hier gewinnt sie Leichtigkeit und innere Freude.
Kindheit:
Zauberin/Hekate ist ein schnelles verspieltes Kind, das sich gerne im Freien austobt. Sie hat eine blühende Fantasie und einen Drang nach Freiheit. Pippi Langstrumpf ist eine Zauberin/Hekate. Viele Zauberinnen haben rote Haare und ein ähnlich unbändiges Charisma wie Pippi.
Zauberin/Hekate ist ein besonderes Kind, das seinen Eltern oft Sorgen macht. Schon von Kindesbeinen an macht sie nur, was sie will. Es mag sein, dass sie Geschichten erfindet und wiederholt lügt, um ihren Willen durchzusetzen.
Unter Gleichaltrigen ist sie führend. Wenn sie etwas will, nimmt sie es sich einfach. Wird sie dabei erwischt, dann lügt sie ohne mit der Wimper zu zucken. Z.B. nimmt sie von der Geburtstagsparty ihrer besten Kindergarten-Freundin deren Geburtstagsgeschenk einfach mit nach Hause. Die Eltern sind verzweifelt, weil sie nicht verstehen, warum ihre Tochter das alles tut.
Das Zauberin/Hekate-Kind hat eine rege Fantasie und es erzählt gerne Geschichten, die allerdings nicht der Realität entsprechen. Damit zeigt sie allerdings ihre Wunschwelt. Sie kann aber gezielt lügen und dabei nie Reue zeigen.
Sie ist ein schlaues Kind und kann schon in zartem Alter ihre Eltern und die Umgebung sehr gekonnt manipulieren. Aber sie ist noch klein und kann nicht alles berücksichtigen/vorausschauen, so kommt einiges ans Licht. Dann bekommt sie viel Druck .
Die besorgten Eltern fangen an, ihr Kind in eine Artemis- oder Prinzessin- Rolle zu drängen. Die Gesellschaft hilft ihnen auch dabei. Wenn sie hier Erfolg haben, was oft der Fall ist, verblassen nicht nur die schattigen Seiten der kleinen Zauberin/Hekate, sondern auch ihre archetypischen Stärken. Ihr wird der Mut genommen, für sich einzustehen und das Leben nach eigenem Potential entsprechend zu gestalten. Körperliche Symptome wie Bauch- und Kopfschmerzen, emotionale Instabilität, Wutausbrüche sind Ausdruck der unterdrückten Energie.
Es wird angenommen, dass es in westlicher Gesellschaft nur wenige Hekates gibt. Korrekt ist wahrscheinlich, dass es überall viele unterdrückte und ausgebremste Hekates gibt, weil sie sich schon in der Kindheit gezwungen sahen, sich anzupassen. Die unterdrückte Energie zeigt sich später in Panikattacken, Migränen und anderen körperlichen Symptomen.
Zauberin/Hekate kann sich Themen schnell aneignen und komplexe Inhalte leicht durchschauen, aber sie hat nie Lust viel zu lernen. Sie hat eher das Gefühl, dass sie schon alles weiß.
Beruf:
Zauberin/Hekate ist klug und gescheit, auch wenn sie das Lernen nicht sehr mag. Sie ist schnell und ergreift auch Chancen sofort. Da sie die Freiheit liebt, fällt es ihr schwer, sich einer Hierarchie unterzuordnen, es sei denn, sie hat einen gut entwickelten Artemis- oder Prinzessin-Anteil in sich.
Zauberin/Hekate ist sehr gute Krisenmanagerin. Ähnlich wie Hermes bleibt sie nirgendwo lange stecken. Mit dieser Fähigkeit ist sie in der Lage, einer Organisation/Firma aus einer Schieflage zu helfen.
Partnerschaften:
Viele Männer mögen Zauberin/Hekate. Sie fühlen sich von ihr angezogen. Die weibliche Energie von Zauberin/Hekate hat Höhen und Tiefen. Sie kann für eine Weile leidenschaftlich entflammen, aber auch schnell erlöschen.
Mit folgenden Archetypen klappen gute Partnerschaften:
- Mit Hades: Beide haben eine sehr gut entwickelte Intuition und viele Gemeinsamkeiten und verstehen sich gut.
- Hermes: Beide vereint die Liebe zur Freiheit. Sie schränken einander nicht ein. Oft haben sie eine andauernde immer wiederkehrende Beziehung, womit beide zufrieden sind.
Mögliche Schattenseiten:
– Typisch ist für sie ein andauerndes Minderwertigkeitsgefühl: Als würde sie nirgendwo richtig dazugehören und wenn doch, dann beschleicht sie die Angst, dass sie alles verlieren könnte. Dieses Gefühl kann sie sich nicht erklären und es ist auch vorhanden, wenn sie sehr privilegiert und behütet aufgewachsen ist und keine logischen Anhaltspunkte dafür bestehen.
– Sie ist oft emotional unausgeglichen und aufgewühlt, kann ungeduldig und aggressiv werden.
– Charakteristisch ist für sie die Mimikry: Die Anpassung zum eigenen Schutz oder zur Täuschung anderer. Sie kann sich auch dumm stellen.
– Sie braucht sichere Anerkennung, sowohl im Job als auch im persönlichen Leben. Die Zweifel machen sie innerlich sehr verwundbar und auch aggressiv. Sie kann sich auch rächen.
– Zauberin/Hekate möchte die Welt um sich so schaffen, wie es ihr gefällt. Sie ist eine Meisterin der Manipulationen – sie denkt dabei mehrere Schritte voraus. Das gehört so zu ihrer archetypischen Natur, dass sie diese nicht als Manipulation wahrnimmt.
– Sie überschreitet Grenzen, sowohl bewusst als auch unbewusst.
– Sie wittert oft Gefahr, und aus der Verteidigung heraus handelt sie schnell und attackiert als erste.
– Sie kann Menschen vor den Kopf stoßen, gezielt verletzen und auch ermüden.
– Für ihr Ziel kann sie über Leichen gehen: Sie kann lügen, Geschichten erfinden und damit andere Menschen beschuldigen und ihnen gezielt schaden, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Das passiert in einer sehr schattigen Ausprägung des Archetyps.
– Sie hat einen Hang zur Mystik und Magie. Es kann sein, dass sie sich für die dunkle Magie und Hexereien interessiert und sich in diesen Bereich hineinsteigert.
Mythologie:
Zauberin/Hekate ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Magie und Totenbeschwörung.
Sie fand keinen festen Platz auf dem Olymp. Ihre Rolle stand in Konflikt mit anderen Göttinnen. Von Göttin Hera wurde sie vertrieben und dazu verdonnert, bei Hades in der Unterwelt auf Zerberus (mehrköpfiger Höllenhund) aufzupassen.
Sie schafft es die Unterwelt zu verlassen, aber ihr Reich bleibt die Dunkelheit. Sie ist auch die Göttin der Weggabelungen und Übergänge zwischen den Welten. In der Mythologie zeigt sie Seelen den kürzesten Weg zum Erfolg oder zum Tod.
Sie bekommt ihre Energie/Kraft von Bäumen, die in einem Zaubergarten wachsen.
Perspektive:
Archetyp Zauberin/Hekate benötigt es, den eigenen Pfad zu sich selbst zu finden, weil sie oft unterdrückt wurde. Das verursacht bei ihr viel innere Unruhe und körperliche Belastungen. Sie braucht Selbstreflexion und die tiefen Erkenntnisse, um ihren Seelenfrieden und innere Zufriedenheit zu erreichen. Kurz gesagt, sie braucht den Archetyp Hestia in sich. Hestia würde der Zauberin/Hekate auch helfen, ihre Einstellung zur Welt zu positiveren.
Das wäre die erstrebenswerte Entwicklung dieses Archetyps.
Nana Schewski
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