Bin ich es mir wert, dass ich mir das Leben leichter und schöner mache? Kennst du diese Frage? Wenn du auf dem Lebensweg gewisse Stolpersteine entdeckst, die dir im Wege stehen, wie ist deine Handlung? Wie setzt du Prioritäten? Wie wertig sind für dich dein Leben, deine innere Stimmung, dein tägliches Empfinden, deine Arbeit/Dienstleistung?
Wenn du dich mit deinen Glaubenssätzen und deren Transformation beschäftigst, dann weißt du auch, dass es ein komplexer Prozess ist, der deine Hingabe voraussetzt. Jede Phase unseres Lebens bringt gewisse Glaubenssätze zum Vorschein. Manche sind uns sehr nützlich, manche hindern uns aber daran den gewünschten Weg zu gehen. Das bedeutet, dass du dir selbst im Wege stehst. Dann musst du handeln und diese Gelegenheit nutzen um deine persönliche Entwicklung zu forcieren.
Die Veränderung deiner Glaubenssätze setzt deine volle Hingabe zu diesem Prozess voraus.
Es sind mir im Jahr 2018 viele wunderbare Sachen passiert – sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht. Besonders bemerkenswert finde Ich eine Herausforderung, die sich in den letzten Jahren bemerkbar machte und im Jahr 2018 endlich von mir aufgeschlüsselt und gelöst wurde. Da es um das Thema Innere Glaubenssätze und Mindset geht, möchte ich in diesem Beitrag davon erzählen.
Es war mein Herzenswunsch in den letzten Jahren meine Praxis in Flensburg zu erweitern und durch das Onlinemarketing potenzielle Klienten zu gewinnen.
Beflügelt wurde dieser Wunsch durch drei Faktoren:
- Ich fühlte mich so angezogen von den Möglichkeiten, die das Internet und speziell Facebook bieten, dass ich bereit war meine geliebten Praxis-Räumlichkeiten teils zugunsten des Online-Coaching zu verlassen.
- Es gab familiäre Veränderungen: meine Tochter hat angefangen in Wien zu studieren, ich und mein Mann sprachen immer öfter darüber, unseren Wohnort nach Österreich oder woanders hin zu verlegen. Ich wollte mehr reisen, meine Kundschaft erweitern und meine Abhängigkeit von Flensburg verringern.
- Der wichtigster Faktor war, dass ich einen sehr starken Wunsch hatte/habe, meine Arbeitsweise, die eine Synthese der über Jahre gelernten Methoden und meiner eigenen Beobachtungen und Erfahrungen ist, in die weite Welt zu tragen: Möglichst viele Menschen daran teilhaben lassen, viele Menschen von ihren unnötigen Blockaden und Begrenzungen befreien und ihre inneren Kinder glücklich und sicher wissen.
Dieser Wunsch beflügelt mich seit Jahren sehr – ich tue meine Arbeit sehr gerne, jeder Fall war/ist für mich eine Besonderheit. Die tollen Ergebnisse sowohl bei mir als auch bei den Anderen berauschten mich am Anfang fast. Es kam sogar dazu, dass ich viele Stunden in meiner Praxis verschenkte – ich kam meinen Klienten finanziell entgegen, wenn sie mich direkt oder auch indirekt spüren ließen, wie gerne sie voran kommen würden aber das nötige Geld dafür nicht hätten. Mir ging es gut und so habe ich in der ersten Zeit dieses Phänomen nur als etwas Positives betrachtet.
Im Laufe der Zeit brachte mich einiges zum Nachdenken oder besser gesagt, es zwang mich genau hinzuschauen. Wir Coaches reflektieren unser berufliches und privates Leben regelmäßig, ich zumindest tue es. Es gibt aber Phasen, die so intensiv sind, dass wir unser Leben bis zum nächsten Halt im Galopp meistern und dabei einiges nicht bemerken, bis irgendwann die Schuppen von den Augen fallen…
Manche Klienten vermittelten mir den Eindruck, als würden sie für das Coaching, für das sie sehr dankbar waren, ihr letztes Geld ausgeben. Dies veranlasste mich, ihnen finanzielle Zugeständnisse zu machen. Durch Zufall oder sagen wir so, dass es kein Zufall war, bin ich darauf aufmerksam geworden, dass sie sich teure Sachen, die purer Luxus waren, erlaubten. Diese wenigen Fälle versuchte ich in meinem Dankbarkeits- und Erfolgsmodus zu ignorieren. Ich hatte auch keine Zeit oder besser gesagt: es waren andere Sachen wichtiger. Also versuchte ich die kreisenden Gedanken wegzuschieben, die kamen aber wieder…Ich mache es doch freiwillig – sagte ich mir, kein Mensch zwingt mich, wo ist das Problem…aber….
Mir war irgendwie klar, dass…
Schon wieder die Zeit gekommen ist, Halt zu machen und genau hinzuschauen…
Unser Beruf fordert uns ständig heraus, er ist ein wahrhafter Motor für unsere persönliche Entwicklung.
Viele Coaches sind sehr hilfsbereit, ich auch… war ich immer…Wenn man sich mit Astrologie beschäftigt, dann weiß man, dass manche Sternzeichen durch hohe Hilfsbereitschaft charakterisiert sind… Und wenn man noch mit der eigenen Biografie und Lebensaufgabe beschäftigt ist, dann weiß man über die eigene Hilfsbereitschaft ganz genau Bescheid.
Aber oft verwechseln wir unsere Glaubenssätze, die wir im Laufe des Lebens aufgesaugt haben, mit unserer Lebensaufgabe, so dass wir sie nicht voneinander trennen können. Es gibt viele Altruisten, die fest daran glauben, es sei deren Lebensaufgabe, an erster Stelle für andere Menschen da zu sein. Das stimmt nicht! Oft sind wir von einem Teil unseres inneren Programmes, der uns irgendwann – oft in unserem zarten Kindesalter aufgezwungen wurde, geblendet.
Ich habe meine Situation endlich schonungslos analysiert. Ich entdeckte, dass ich diesem Entgegenkommen oft innerlich ungerne zustimmte. Warum tat ich das trotzdem? Um dem schlechten Gewissen zu entgehen!
Ich arbeite mit meinen Methoden an mir. Es passiert immer wieder, dass eine Phase einen eingrenzenden Glaubenssatz offenbart, der vorher nicht so stark in Erscheinung getreten ist. So kam heraus, dass ich als sowjetisches Kind mit einer negativen Einstellung zum Geld aufgewachsen bin. Bevor ich diese Erkenntnis hatte, habe ich mir einen gesunden Umgang mit dem Geld bescheinigt. Dies war teilweise auch so, der problematische Teil hielt sich aber lange im Verborgenen.
Meine sowjetische Realität war wie folgt: wir hatten Geld, nicht viel aber genug etwas zu kaufen, was es zu kaufen gab. Das Problem war, dass es kaum etwas zu kaufen gab. Ich bekam ein gutes Stipendium während des Studiums für die besten Noten, es war so hoch wie der Durchschnittsgehalt im Lande. Ich war eigentlich finanziell unabhängig, ich bekam zusätzlich noch Unterstützung von meinen Eltern. Mein Studenten-Appartement kostete mich einen Bruchteil davon. Ich hatte also Geld und ich hatte Probleme mir passende Klamotten zu kaufen, weil die Geschäfte leer waren. Wie lösten wir das Problem? Jeder von uns hatte zwangsläufig einen/eine Schneider/in.
Aber jetzt zum Thema zurück: wer viel Geld hatte, war nicht nur nicht ok, sondern gefährdet! Meine Generation lebte zwar in einer milden, wenn nicht fast lässig gewordenen Phase, aber viele von unserer Großeltern-Generation haben für das Geld-Haben oder es Behalten-Wollen mit dem eigenen Leben oder Gulag bezahlt. Ich erinnere mich an keinen konkreten Satz, aber diese Haltung und die Angst war irgendwie in der Luft, unsichtbar, aber zu spüren.
Das Geld war etwas Schmutziges, Unehrenhaftes! Die Sowjets wollten in den Kommunismus herein marschieren – ohne Geld! Die Bevölkerung für Freude und Solidarität arbeiten lassen aber nicht für Geld. Es war den bösen, gierigen Kapitalisten vorbehalten, es zu haben um weitere arme Massen ausbeuten zu können und auf deren Kosten in Luxus zu leben.
Das Geld war etwas Schmutziges, Unehrenhaftes!
Als die Sowjetunion zerbrach, wurde auch das Geld (Rubel) schnell annulliert, ja es gab plötzlich keinen Rubel mehr, alles war weg, die Ersparnisse meiner Eltern, anderer Eltern, alles! Nun diesmal hatten wir kein Geld und keine Ware!
Nun prägten mich diese Geschehnisse, sie waren in meinen Glaubenssätzen gefestigt. Deshalb hatte ich Probleme gehabt in manchen Situationen meine Honorare klar zu nennen, nicht weil ich sie nicht wertig genug fand, sondern weil mir ihre Umwandlung in das Monetäre Probleme bereitete. Dadurch wurden meine wunderbaren Dienstleistungen von einem Teil in mir irgendwie entwertet, weil für diesen Teil das Geld schmutzig und unehrenhaft war.
Daher war ich sehr empfänglich für die Haltung der Menschen, die meine Leistungen wertig aber teuer fanden: dann fühlte ich mich unwohl, bekam sogar ein schlechtes Gewissen. Obwohl ich ganz genau wusste, wie viel Arbeit an mir, wie viel Energie, wie viel Zeit (viele Jahre!), wie viel Geld (das ich damals für Urlaube und andere Sachen bezahlt hätte, aber lieber für meine Fortbildungen ausgab!) hat es mich gekostet, dort zu stehen wo ich jetzt stolz stehe. Obwohl ich schon genau wusste, dass eine Zusammenarbeit mit mir das ganze Leben meiner Klienten zum Positiven verändern, ein Wunder bewirken kann, wenn der Klient seiner Verantwortung nachkommt und den Anleitungen folgt, die wir beide als Team mit einem klaren Ziel festlegen.
Mir wurde während dieses Entdeckungsprozesses klar, warum ich meinen Klienten immer wieder Geschenke machte, ohne sie zu planen/bewusst zu wollen. Mit dem verschenkten Teil wurde die Wertigkeit meiner Leistung aufgewertet – und das für den Teil in mir, der das Geld schmutzig und unehrenhaft fand! Z.B. arbeiteten wir oft 30 min oder sogar 60 min mehr als vereinbart. Zusätzlich war ich auch durch die Ergebnisse und Dankbarkeit meiner Klienten, durch deren Komplimente so geblendet, dass ich das gerne zuließ.
Meine Arbeit ist eine höchst konzentrierte Arbeit und wenn ich pro Sitzung 2,5-3 Stunden arbeite, bin ich einerseits weiterhin glücklich, aber anderseits missachte ich meine Energie-Grenzen. So kam es mehr als einmal vor, dass nachdem die Klientin weg war, ich an diesem Abend zufrieden aber vor Erschöpfung zu nichts zu gebrauchen war.
Diese aufgespürten Glaubenssätze dienten mir nicht mehr, es mussten andere Glaubenssätze anstelle der Alten kommen: Einen davon verrate ich gerne: Geld ist eine positive Energie. Ich musste das Geld besser würdigen und wertschätzen: Die Wertigkeit meiner Investitionen und meiner Honorare/Einnahmen mir bewusst vor Augen führen.
Was hat mir letztendlich den Anstoß gegeben, was war der letzte Auslöser dafür, dass ich diese Aufgabe endlich anpackte? Dies verdanke ich meinen wenigen Klienten, die aus ihrem Charakter heraus die Eigenschaft besaßen, von einer Begeisterung schnell in eine unzufriedene Haltung zu verfallen.
Keineswegs war es deren Absicht, aber wenn sie einen Rückfall ins alte Muster erlebten (was durchaus vorkommen kann, ich habe sogar einen Blogbeitrag darüber geschrieben), vergaßen sie schnell das Erreichte und stellten mit ihrer Haltung unsere Ergebnisse, die mich so viel Bemühungen und Zeit gekostet hatten, in Frage. Es wurden andere Prioritäten gesetzt und oft wurden, um Zeit zu sparen, die Termine von diesen Klienten nach großen Abständen gewollt. So wurden sie in langen Wochen ohne tägliche Übungen/Aufgaben (die es gab, aber nicht ernst genug genommen wurden, weil da die innere Verpflichtung fehlte) vom Alltag eingeholt.
Auch wenn dein Veränderungswunsch groß ist, ohne die innere Verpflichtung erreichst du dein Ziel nicht.
Ein paar Mal habe ich sogar das Gefühl bekommen, dass man die Erwartung hätte, der „Zauberstab“ aus meiner Praxis sollte sie stets unsichtbar begleiten. Der Fokus lag eher auf den kleinen Misserfolgen als auf den erreichten Großerfolgen. Mit dieser Haltung hatte ich Probleme.
Dein Fokus soll auf deinen Erfolgen und nicht auf deinen Misserfolgen liegen.
Natürlich war diese Haltung eine unbewusste, hinter jeder Haltung stehen Glaubenssätze, die bewusst gemacht werden sollen, um voran zu kommen. Aber als Klient musst du es sehr wollen, deine eingrenzenden Glaubenssätze loszulassen, diesen Teil kann dir kein Coach abnehmen.
Mit gelebter Dankbarkeit wertest du Dein Leben auf, mit fehlender Dankbarkeit wertest du dein Leben ab!
Wie wir in der letzten Zeit immer wieder hören und sagen: diese Haltung hat bei mir etwas getriggert. Dankbarkeit übe und lebe ich täglich, sie hat einen sehr hohen Stellenwert in meiner Praxis und in meinem Leben. Dankbarkeit ist die Grundlage des Erfolgs, sie zeigt deutlich wie viel Wert wir uns und allem um uns herum beimessen… Mit gelebter Dankbarkeit wertest du Dein Leben auf, mit fehlender Dankbarkeit wertest du dein Leben ab! Die Haltung, die ich als dankbarlos empfand, machte mich richtig wach.
Dankbarkeit ist die Grundlage des Erfolgs, sie zeigt deutlich wie viel Wert wir uns und allem um uns herum beimessen.
Ich musste meine innere Haltung neu ordnen: Ich musste meine dahinterstehenden Glaubenssätze entdecken und loslassen/verändern, den Teil verändern, der meine Leistungen/meine wunderbare Arbeit grundlos entwertete. Ich wollte Gelassenheit und Hilfsbereitschaft nicht aufgeben, auch wollte ich Geschenke in bestimmten Situationen weiterhin machen, aber deren Grenzen und die Wertigkeit meiner Arbeit bewusst mit mir aushandeln.
Wenn du einige deiner Glaubenssätze veränderst, so verändert dies dein ganzes Leben, dein inneres und äußeres System. Und es verändert auch das Verhalten anderer Menschen, ohne dass du direkt diese Veränderung verbal thematisierst.
Wenn deine Leistungen/Arbeit für dich zweifellos wertvoll sind – auch in monetärer Form, dann kommen eher Menschen zu dir, die diesen Wert auch hoch schätzen und damit einverstanden sind. Und dann haben deine Geschenke auch einen anderen Wert, weil sie von Herzen kommen und kein Produkt falscher Zugeständnisse sind.
Wenn Dich etwas stört, es nicht mehr zu dir passt, dann ist der kürzeste Weg zur Problemlösung, dass du nach dem verursachenden Glaubenssatz suchst – mal findet man ihn sehr schnell, mal ist er mit anderen verflochten, verwurzelt, verschachtelt – aber dann ist die Entdeckungsfreude umso größer. Ich sage oft, dass ich mir in meiner Praxis wie Miss Marple vorkomme…
Wir machen unsere wichtigsten Schritte, wenn es triggert, wenn es kriselt und nicht in einer Harmonie.
Du ziehst auch Menschen an, die auf deine inneren Konflikte drücken können, ohne dass sie eine Absicht haben. So gesehen sind unsere Klienten auch unsere Coaches oder zumindest unsere Entwicklungsbeschleuniger. Wir machen unsere wichtigsten Schritte, wenn es triggert, wenn es kriselt und nicht in einer Harmonie.
An dieser Stelle kann ich nur meine Dankbarkeit in Richtung aller Menschen, die zu mir kamen und mir Vertrauen schenkten, zum Ausdruck bringen.
Wie kannst du die Arbeit gerne machen? – fragte mich der Mann meiner Freundin, der ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, – zu dir kommen doch nur unzufriedene und mit Problemen beladene Leute? Ich war zuerst erstaunt – ich habe meine Klienten nicht so wahrgenommen. Für mich waren und sind sie die Suchenden…genau so wie ich es war und bin… nach innerer Befreiung, nach innerer Freude, nach innerem Frieden, nach mehr Glück, nach mehr Erfolg, nach mehr Gesundheit, nach Lebenssinn, nach einer liebevollen Verbindung zu ihren inneren Kindern…
Und ich als wertige Begleiterin, die sie ohne oder manchmal auch mit Umwegen zu ihren Herzenszielen begleitet…. Ein sehr schönes Ziel!
Herzlichst
Nana
Dieser Artikel passt gut zum Thema: Dankbarkeit und Mindset
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