von Nana Schewski | 16.12.2023 | Ich-Stärkung, Persönlichkeitsentwicklung
Wir standen auf einem großen Hof am Rande des Dorfes und sprachen über die Bäume. Plötzlich hörten wir ein lautes Piepsen, ein verzweifeltes Weinen, so durchdringlich, dass wir uns Richtung Eingang drehten. Das Tor war leicht auf und es hüpfte ein kleines schwarzweißes Wollknäuel mit solcher großen Geschwindigkeit auf uns zu, als würde es über das hochgewachsene Gras fliegen.
Diese ca. 60 Meter Entfernung voller Kletten und Dornen hüpfte es geschickt mit kleinen Sprüngen. Der Hof war nicht gemäht. Wir standen da wortlos und schauten zu. Ich habe nie im Leben so ein Rennen ums Leben gesehen: es war ein ganz kleines Kätzchen. Es lief zu unseren Füßen, piepste laut und mit allen in seiner Macht stehenden Mitteln flehte es um Hilfe. Sein Gesicht war voller Schmutz, seine Augen waren fast zugeklebt und voller Erde. Das Kätzchen war in einem jämmerlichen Zustand, zitterte und verfolgte uns panisch. Es war klar, dass es sich von uns Schutz und Hilfe erhoffte. Ich hatte Gartenhandschuhe an, so nahm ich bedenkenlos dieses kleine Wesen, das gerade so groß wie meine Hand war, hoch und stellte fest, es beruhigte sich etwas, hörte auf laut zu jammern.
Ich ging mit ihr in meiner Hand diese 60 Meter zurück zum Tor und fragte den einzigen Bewohner am Rande des Dorfes, ob es sein Kätzchen sei. Er verneinte das. Es könnte sein, dass jemand es ausgesetzt oder seine Mutter es verloren hätte – sagte er. Wir alle saßen gute 20 Minuten vor dem Hof auf den Steinen mit der Hoffnung, es würde sich mit dem Kätzchen etwas klären und sprachen weiter. Wir waren im Gespräch gute 15 Minuten vertieft, als mir einfiel, dass ich das Kätzchen weder sah noch hörte. Ich entdeckte es still sitzend auf meinem rechten Schuhe, hungrig, durstig, voller Schmutz und Dornen, aber es fühlte sich dort anscheinend so geschützt und sicher, dass es nicht mehr jammerte.
Mich rührte diese Szene zutiefst, so dass mir die Tränen herunterliefen. Was machst Du mit ihm – wurde ich gefragt. Ich kann es nicht hierlassen – sagte ich.
Wir waren im Urlaub in Georgien. Es war an diesem Tag nur ein entspannter Besuch bei einem Bekannten geplant, nach zwei Tagen wollten wir weiterreisen, und danach nach vier Tagen hatten wir schon unseren Rückflug.
Wie kann ich dem Kätzchen helfen, sein Leben zu retten? Diese Frage fing an in meinem Kopf zu kreisen. Ich habe versucht mich zu beruhigen, zu vertrauen und mich auf mögliche Lösungen zu konzentrieren. Trotzdem war ich voller Sorge und das zu Recht.
Meine Gastgeberin in unserer Pension hatte mehrere Katzen und ein Herz für Tiere, aber alle Katzen lebten im Hof. Somit habe ich gehofft, sie würde erlauben, dass das Kätzchen dort bleibt. Das Kätzchen war aber sehr klein, es war Anfang November, die Nächte waren schon relativ kühl. Das Kätzchen hätte nicht ohne Pflege und Wärme überleben können.
Ich rief sie an und sagte, es gäbe etwas Dringendes, was ich mit ihr besprechen wollte. Sie sagte, sie sei unterwegs aber ihre Tochter sei zu Hause. So fuhren wir mit dem Auto zur Pension, das Kätzchen in meiner Hand.
Mit Hilfe der Tochter unserer Gastgeberin versuchte ich das Kätzchen zu reinigen und ihm etwas Milch zu geben, ohne zu wissen, dass es Kuhmilch nicht gut verträgt. Aber es trank gierig, war aufgeregt, suchte verzweifelt nach seiner Mutter, lief uns laut weinend hinterher. Die Katzen im Hof beobachteten diese Szene aufmerksam auf der Treppe nebeneinander sitzend. Das Kätzchen lief auch zu ihnen, beschnupperte sie, bekam aber die kalte Schulter gezeigt. Ich war zumindest froh, dass die Katzen ihm gegenüber keine Aggressivität zeigten. Sie waren aber sehr zurückhaltend.
Abends kam unsere liebe Gastgeberin und zeigte sich sehr fürsorglich und liebevoll dem Kätzchen gegenüber, gleichzeitig aber war sie erschrocken über die zugeklebten und verschmutzen Augen und fragte sich, ob es gesund sei.
Damit war mein nächster Schritt geplant. Mir wurde klar, um es zu retten, musste ich es einem Veterinär zeigen.
Wir richteten für das Kätzchen mit einem weichen Stoff und Schuhkarton ein Bettchen ein. Das arme Wesen lief aber die ganze Nacht wie getrieben, weinend und überall schnuppernd suchte es nach seiner Mama. Ich konnte es nicht beruhigen. Ich weiß nicht woher es so viel Kraft hatte. Diese Nacht blieb ich völlig schlaflos und war nur froh, dass die Sonne irgendwann aufging.
Am Vormittag des zweiten Tages fuhren wir mit dem Auto nach einer benachbarten Stadt, das kleine Kätzchen in einem Schuhkarton auf meinem Schoß.
Vor Ort gab es keinen Tierarzt und meine Gastgeberin hatte durch die Telefonrecherche in einer 15 Kilometer entfernten Stadt einen Veterinär herausgefunden. Er hatte an diesem Tag frei, aber auf mein Bitten hin hat er sich bereit erklärt, sich das Kätzchen anzuschauen.
Es sei gesund, nur hungrig und hätte nur eine Augenentzündung, die mit den Tropfen schnell auskuriert werden könne – sagte er. Zum Glück war eine und bestimmt die einzige Zoo-Apotheke gleich um die Ecke. Er begleitete uns, ich kaufte Augentropfen, Trockenfutter für kleine Kätzchen für mehrere Monate und aus purer Freude noch einen Edelstahlnapf, der überhaupt der teuerste unter den Näpfen war. Ich war mit der Entwicklung der Situation überglücklich. Der Veterinär, der ein herzlicher und einfühlsamer Mensch schien, gab dem Kätzchen Augentropfen und zeigte mir genau, wie ich ihm sie geben sollte – zweimal am Tag. Er warf ein bisschen Futter in den Karton und das arme Wesen stürmte sich darauf. Danach gab es Ruhe – eingeschlafen.
Wir kauften unterwegs Quark und Jogurt für das Kätzchen und kamen zufrieden zur Pension zurück. Am zweiten Tag mittags mussten wir los. Es sah gut für das Kätzchen aus. Abends gab ich ihm Augentropfen und stellte mit Freude fest, dass sie schon Wirkung zeigten. Sie bekam Essen und ich ließ es zu, dass andere Katzen auch mitaßen in der Hoffnung, sie würden dem Kätzchen gegenüber ein bisschen Gnade zeigen. Ich richtete eine Toilette aus dem Karton und Sand her, den ich mit der Erlaubnis der Gastgeberin vom Spielplatz des Hofes entnam und setzte das Kätzchen gleich nach dem Essen in die Sandkiste und siehe da – es hat sofort verstanden und ab dieser Minute war es sauber. Ich weiß nicht, ob alle Katzen so schlau und gescheit sind wie dieses kleine Wesen in Not. Mein Herz brannte dafür, ihm zu helfen. Es war klar, dass es bleiben durfte. Die Gastgeberin erklärte sich gerne bereit, ihm Augentropfen zu geben und zu füttern. Sie schien auch beeindruckt zu sein von meinem starken Willen, das Kätzchen zu retten.
Aber wie würde es die Kälte des Winters überstehen? An diesem Ort ist es nicht üblich eine Hauskatze zu haben. Die Katzen leben draußen. Meine herzensgute Gastgeberin sagte, sie würde für das Kätzchen einen windgeschützten Ort mit Heu einrichten. Es wäre besser als nichts, aber ich war besorgt, ob dieses kleine Wesen, das nur aus Haut und Knochen bestand, ohne zusätzliche Wärmequelle den Winter überstehen würde.
Diesmal konnte ich die halbe Nacht schlafen. Das Kätzchen schlief besser, wachte aber immer wieder auf und jammerte laut. Ich versuchte es zu mir zu nehmen, es war aber sehr beweglich und aufgewühlt auf der Suche nach etwas, bestimmt nach seiner Mama, ließ sich aber mit Streicheln etwas beruhigen.
Am zweiten Tag als unsere Koffer fertig gepackt waren, legte es sich über meinen Schuh und so blieb es eine Weile – siehe Foto. Es war so herzzerreißend es zurückzulassen, vielleicht hatte es ein Vorgefühl. Das Wetter war prächtig und es schien die angenehme Herbstsonne. So kam es irgendwann heraus und sonnte sich während wir über ihr Schicksal sprachen. Danach zog ich meine Schuhe schnell an und wir fuhren los.
Ich habe es zum Abschied nicht gestreichelt, weil ich nicht wollte, dass es hinter mir herläuft und noch mehr leidet.
In dieser Zeit habe ich meinen Optimismus zurückgewonnen. Ich visualisierte immer wieder die gewünschte Situation: das Kätzchen gut versorgt und wohlauf.
Am nächsten Tag verfasste ich für die Gastgeberin des Familienhotels eine Nachricht mit der Frage, ob sie für das Kätzchen eine Wärmelampe, die man für Hühner einsetzt, kaufen würde. Ich würde gerne die Kosten tragen.
Und bevor ich diese Nachricht sendete, passierte etwas: ich bekam einen Anruf vom Veterinär. Nach unserem ersten Besuch habe ich ihn ein paar Mal telefonisch kontaktiert um Fragen zur Nahrung und die bevorstehenden Impfungen zu besprechen. Es muss ihm klar geworden sein, wie sehr ich um das Kätzchen bemüht war. Jetzt sagte er mir, dass sein Haus, das gerade errichtet worden ist, in 6 Wochen bezugsfertig sein würde und ab dann wäre es möglich, dass das Kätzchen bei ihm wohnt. Er würde es gerne aufnehmen. Wir hätten bei der nächsten Reise das Kätzchen bei Ihm besuchen dürfen.
Meine Freude konnte ich nicht in Worte fassen. Wie oft habe ich meinen herzlichen Wunsch nach oben geschickt: Möge das Universum und alle positiven Kräfte die Rettung dieses Kätzchens ermöglichen. Ich war so dankbar!
Nun schrieb ich eine Nachricht an meine Gastgeberin und erzählte ihr von dieser Option. Ich schrieb, dass ich volles Verständnis dafür habe, dass das Kätzchen nicht im Wohnzimmer wohnen darf, aber ohne Wärme könne es nicht überleben. Wenn sie diese 6 Wochen ihm die nötige Wärme und Nahrung geben würde, dann könne der Veterinär es danach zu sich holen.
Abends als ich auf dem schönen Berg Mtazminda in einem Restaurant mit Freunden zu Abend saß, klingelte mein Handy. Sie war es und erklärte mir liebevoll und ausführlich, dass das Kätzchen schon das Herz und Heim der Familie erobert hätte: Es sei so süß, schlafe auf dem Schoss ihrer Tochter, hätte guten Appetit und fühle sich wohl. Sie würden es selber gerne behalten wollen. Ich solle mir keine Sorgen machen, es bekommt alles was es braucht. Sie sagte, es seien auch die Enkelkinder aus der Hauptstadt am Wochenende zu Besuch gewesen und sie seien auch so verrückt nach dem Kätzchen und würden es gerne mitnehmen, sie durften es aber nicht.
Wow – habe ich gedacht, jetzt wollen sogar mehrere das Kätzchen betreuen!
Schon wieder das Gefühl, das mein Herz erwärmte. Ich segnete diese wunderbare Familie, die ihr Haus und Herz für dieses bedürftige süße Wesen weit geöffnet hat. Ich musste dem Veterinär dankend absagen. Als ich aber am Tisch die Geschichte erzählte, habe ich festgestellt, dass meine Freude nicht ganz geteilt wurde. Es seien so viele bedürftige Menschen/Kinder auf der Welt – sagte man zu mir. Das konnte aber meine Riesenfreude nicht trüben. Manche haben ihr Herz für Tiere noch nicht geöffnet.
Zurück in Deutschland angekommen, organisierte ich einen in Georgien noch unüblichen Kratzbaum für das Kätzchen und genieße seine Fotos und Videos, die ich per Messenger zugeschickt bekomme. Die Tochter der Gastgeberin schrieb mir, dass sie mir sehr dankbar für das Kätzchen ist, weil es mit seiner Art viel Freude ins Haus gebracht hätte. Es ist sehr verspielt, schläft kuschelig auf dem Sofa, wächst und gedeiht. Ich darf mich aufs Wiedersehen freuen. Somit ist mein großer Wunsch, der unerwartet zu mir kam, voll und ganz, sogar besser als erträumt, in Erfüllung gegangen. Danke!
Oft denke ich darüber nach, dass an diesem Tag mehrere Ereignisse zusammengekommen sind, die die Rettung des Kätzchens überhaupt möglich gemacht haben. Zuerst sind wir später als geplant hingegangen, dann ist das Tor aufgeblieben. Das Dorf ist voll von freilaufenden Hunden. Das Kätzchen hatte sicher eine gute Schutzmacht gehabt, seine Situation war eigentlich ausweglos.
Wenn ich mir jetzt sein Foto anschaue, wo es in einem warmen Wohnzimmer auf einer kuscheligen Wolldecke seelenruhig schläft, danach sah es am Anfang überhaupt nicht aus.
Aber es ist immer ein Wunder möglich, mal im großen, mal im kleinen Rahmen. Glaube daran! Meine jährlichen Weihnachtsgeschichten sind ein Beweis dafür.
Jede von uns braucht eine gute Schutzmacht, einen Schutzengel, der schützend seine Flügel ausbreitet, wenn wir es brauchen. Das sei uns allen gegönnt!
Schönes Weihnachtsfest!
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 14.11.2021 | Ich-Stärkung, Mentale Gesundheit
Ob Glücksgefühle oder Sorgen, Gesundheit oder Krankheit, von Geburt bis zum Ende ist unser Leben ein Gefühl: nur welches – das ist die entscheidende Frage. Die Psychotherapie könnte nach meiner Meinung so formuliert werden: Eine Kunst, die Menschen bei der Entwicklung angenehmer, stärkender und lebensbejahender Gefühle hilft.
Unsere Gefühle bestimmen die Qualität unseres Lebens und können bewirken, dass aus Dispositionen Beschwerden/Krankheiten entstehen, angeblich aus heiterem Himmel.
Jetzt machen wir eine kurze aber vielsagende Übung:
♦ Bequem und gerade sitzend (die Füße haben Bodenkontakt, die Schultern sind gerade) konzentriere Dich kurz auf Dich, atme tief ein und aus, entspanne Dich, schließe Deine Augen und schaue fokussiert auf Dein Leben zurück, auf Deine Kindheit – soweit Du Dich zurückerinnern kannst. Auch wenn Dir spontan nichts Konkretes einfällt, die damaligen Gefühle und Stimmungen wirst Du wahrnehmen können.
Welche Stimmung hat Deine Kindheit beherrscht? Welches Gefühl kommt hoch, wenn Du das kleine Mädchen/den kleinen Jungen vor Dein geistiges Auge holst? Identifiziere diese Gefühle und notiere sie.
Dann gehe bitte weiter: Grundschule – spüre in Dich hinein und beschriebe diese Zeit nur mit Gefühlen.
Die Schulzeit?
Pubertät?
Ausbildung/Studium?
Arbeitsstationen?
Halte an jeder Station Deines Lebens inne, um die dazugehörigen Gefühle zu identifizieren und schreibe sie auf.
So kannst Du Deine Biografie mit Gefühlen beschreiben und sie wird sehr vielsagend für Deinen jetzigen Zustand sein.
Auch jedes Problem in unserem Leben ist mit einem oder mehreren Gefühlen verbunden.
Jedes Gefühl ist eine Energie und die Energien haben eine Wirkung auf Dich. Stelle Dir vor, jemand ist oft verärgert und wütend und kann diese Energien nicht loswerden. Unser Körper vergisst nichts. Belastende Gefühle können so chronisch und automatisiert sein, dass der Besitzer sie gar nicht mehr als belastend wahrnimmt. Auf Dauer können diese zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Katja wirkt äußerlich sehr ausgeglichen, sie ist bei der Arbeit sachlich, ehrgeizig, freundlich. Ihre innere Welt sieht aber anders aus. Sie fühlt sich oft unsicher und hat ständig Angst, etwas falsch zu machen oder zu sagen. Die ständige Selbstkontrolle führt zu Daueranspannungen. Das Lob, das sie bekommt, kann sie nicht richtig genießen. Sie ist nur froh, dass niemand ihre innere Unsicherheit bemerkt. Das ist die einzige kleine Freude, die Katja bei der Arbeit hat. Zu Hause angekommen, kann sie sich nicht richtig entspannen und den Feierabend genießen. Auf die Frage, wann sie sich gelöst und glücklich fühlt, sagt sie spontan – niemals. Sie hat immer wieder und zunehmend Kopf-, Nacken-, Rücken-, Bauchschmerzen und das alles ohne Befund.
In so einem Fall können, wenn nichts unternommen wird, gesundheitliche Belastungen stärker werden. Medikamente einzunehmen würde Linderung mit erheblichen Nebenwirkungen bedeuten, aber das Ursprungsproblem wird dadurch nicht gelöst.
Unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser.
Es gibt einen Weg, der zielführend ist und zur Linderung/Lösung dieser Probleme führt. Unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser. Sie können zum Ursprungsproblem führen. So kann über die dazu gehörigen Gefühle herausgefunden werden, wann und wie das Problem entstanden ist. Im zweiten Schritt muss das alte Gefühlsmuster geändert/transformiert werden. Zusätzlich entwickeln die Klienten/Patienten ein gutes Körperbewusstsein, sie lernen ihre Gefühle besser wahrzunehmen, sie zu verstehen und auch zu verändern. Und damit sind sie für ihr weiteres Leben gut gerüstet, um zukünftige problematische Situationen selber zu meistern.
Das ist ein Prozess. Wir können unsere Gefühle nicht einfach willentlich bestellen oder abbestellen. Dafür haben sie zu tiefe Wurzeln. Aber es gibt Wege und Möglichkeiten, die einen Zugang zu diesen Gefühlen und deren Transformation ermöglichen. Und diese sind erlernbar und machbar.
Nun gibt es Leute, die diesen wichtigen Schritt nicht wagen oder ihn jahrelang hinauszögern bis das Leiden unerträglich wird. Dafür gibt es mehrere Gründe:
– Ein sehr wichtiger Grund ist, dass viele Menschen Ängste vor ihren inneren Wunden/Schmerzen haben. Das ist ein ernstzunehmender Grund. Jeder von uns hat s.g. Selbstschutz-Mechanismen. Sie haben die Aufgabe, uns vor unangenehmen Erinnerungen und Schmerzen zu schützen. Sie bewirken, dass die Klienten/Patienten ihre Termine vergessen, oder sogar plötzlich gute Gründe haben, Termine weiter zu verschieben oder gar zu beenden. Interessanterweise passiert so etwas oft gerade dann, wenn die Zusammenarbeit wirklich gute Früchte trägt. Was nach Selbstsabotage aussieht, hat oft andere Gründe: Jede innere Veränderung braucht Zeit für Verarbeitung und Verinnerlichung. Daher sind in der Psychotherapie und auch im Coaching Fingerspitzengefühl und Flexibilität erforderlich.
Was wir nicht kennen, macht uns Angst. Die eigenen Gefühle innerlich zuzulassen, der eigenen Biografie mit offenem Auge und Herz zu begegnen – dies kennen wir oft nicht. Wir bereisen die entferntesten Ecken der Welt, aber sind nicht imstande, tief in unsere Seele zu blicken.
Ich versuche, meinen Klienten/Patienten Schmerzen zu ersparen und schon am Anfang deren innere Stabilität zu stärken, bis sie an einen Punkt gelangen, an dem sie selber merken, wie viel Freude und Befreiung durch diese innere Arbeit/Kommunikation entsteht.
– Viele Menschen können sich nicht vorstellen, in die eigene Gesundheit zu investieren, weil sie es nicht gelernt haben. Ich hatte mehrere Beispiele, in denen die potentiellen Klienten für ein kurzes klärendes Gespräch zur Praxis kamen, und es nicht leicht hatten wegzugehen, weil sie sich so wohlfühlten. So sagten sie mir wiederholend, wie gerne sie meine Unterstützung hätten. Aber das Vorhaben scheiterte daran, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernahm. Hinterher bekam ich sogar Emails, die mir weiterhin den Wunsch versicherten, sich von mir helfen zu lassen. Mir war klar, dass es nicht um finanzielle Engpässe ging, sondern um das fehlende Bewusstsein, für das eigene Wohlergehen zu bezahlen.
Dieser Punkt ist auch ein wichtiger Indikator für praktizierte Selbstliebe. Reisen, die Möbel, sogar die Fingernägel dürfen etwas kosten, aber nicht die eigene Seele, nicht die innere Welt, die unser Leben, unsere äußere Realität bestimmt.
– Ein sehr weiterer Grund ist das Unwissen: Wenn wir nicht wissen, wie es ist, sich gut, geerdet, innerlich harmonisch und stabil zu fühlen, und das ohne irgendwelche Hilfsmittel, dann vermissen wir auch nichts: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Worin besteht das wahre Glück unseres Seins? In Gefühlen, die uns Sicherheit, Leichtigkeit, Zufriedenheit, Freude und innere Stabilität geben und damit zu unserer Realität werden. Wenn diese aufbauenden und stärkenden Gefühle die Oberhand über die negativen haben, dann ist ein geglücktes, angenehmes Leben möglich. Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
◊ Um Deine Gefühle zu erforschen, ist es wichtig, die eigene Verletzlichkeit zu erkennen. Diese Anleitung ist eine Willkommensbegrüßung an Dich in meiner Community – mehr Info findest Du auf den Seiten Kontakt oder Meine Angebote.
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von Nana Schewski | 11.10.2021 | Ich-Stärkung, Mentale Gesundheit
Warum und wann wird man Psychotherapeut? Ich habe vor vielen Jahren Gesundheitspädagogik und -psychologie studiert und hätte mir damals jemand gesagt, ich würde mehr als ein ganzes Jahr lang Psychiatrische Krankheitsbilder mit den gängigen Arzneimitteln fleißig lernen, um die Erlaubnis zur Durchführung der Psychotherapie nach dem Heilpraktikersetz zu bekommen, hätte ich viel gelacht und kräftig den Kopf geschüttelt.
Ich wollte mit Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention zu tun haben, aber auf keinen Fall mit Krankheiten und Pathologie. Damals war mir die oft sehr fließende Grenze zwischen Gesund- und Kranksein nicht bewusst.
Zusätzlich hatte ich großen Respekt vor seelischen Krankheiten und hatte die Einstellung, dass der Psychotherapie ein Zauber innewohne, nur so ließen sich seelische Krankheiten verbessern und heilen. Dafür müsse man eine Bestimmung und noch dazu eine besondere Begabung haben.
Ich kannte das Berufsbild auch nicht gut. Ich bin in dem sowjetischen Georgien aufgewachsen. Ich habe dort nie von diesem Beruf gehört. Es gab Psychiater und Psychologen. Es herrschte die Einstellung: die psychisch Gesunden laufen draußen frei und die psychisch Kranken sind in einer der wenigen geschlossenen Anstalten. Dazwischen gab es nichts.
In den ersten Jahren in Deutschland gab zudem es eine prägende Erfahrung mit der Psychotherapie ⇓
Während meines Magisterstudiums hatten wir mehrere Semester lang biografische Arbeit in einer kleinen Seminar-Gruppe. Ich nahm diese Aufgabe sehr ernst. Ich erinnere mich, dass ich ein Notiz-Heft dafür anlegte und die aufkommenden Gedanken sogar in der Küche während des Kochens notierte. Diese Vertiefung und danach der Austausch in der Gruppe ermöglichten mir einen anderen Blickwinkel auf meine Kindheit und Jugend und auf die Beziehung zu meiner Ursprungsfamilie. Es gab einige Aspekte, die ich nicht richtig einordnen konnte und die mich sehr irritierten. Nach langer Überlegung habe ich beschlossen, eine Psychotherapie zu machen. Und ich muss auch gestehen, dass ich innerlich sehr aufgeregt war, endlich diese Zauberkunst kennenzulernen und ihre Wirkung zu erfahren.
Das ist ca. 20 Jahre her. Ich hatte das Glück eine psychotherapeutische Praxis in meiner Nähe zu finden. Das durfte auf keinen Fall entscheidend sein, aber damals ging meine kleine Tochter in den Kindergarten und ich hatte sehr wenig Zeit zur Verfügung.
Nun fragte eine freundliche und in ihrer Art zurückhaltende Psychotherapeutin nach den Gründen. Ich erzählte ihr meine Gedanken. Sie hörte mir aufmerksam zu und machte Notizen. Nachdem ich irgendwann still wurde, fragte sie etwas nach und ermutigte mich zum Weitererzählen. Gut! Über solche Themen habe ich mit keinem gesprochen gehabt, daher fand ich es anfangs in Ordnung, dass ich jetzt meine Gedanken frei zum Ausdruck bringen durfte. Aber die ganze Stunde lang einen Monolog zu halten?
Ich war ein bisschen irritiert, aber ließ mir nichts anmerken. Mein Vertrauen war so groß, dass ich dachte, das alles hätte einen tieferen Sinn, den ich beim nächsten Treffen verstehen würde. Irgendwann schaute die Therapeutin auf die Uhr und verabschiedete sich trocken und förmlich.
Beim zweiten Treffen waren meine Erwartung und mein Interesse noch größer. Ich war sogar neugierig, welchen Ablauf meine Psychotherapie nehmen würde. Aber die zweite Stunde lief nach demselben Muster ab. Durch kurze Fragen wurde ich ermutigt und angeleitet zu erzählen und es wurden Notizen gemacht. Ich habe das Gefühl gehabt, dass die Fragen seitens der Therapeutin als einziges Ziel hatten, dass ich weiter erzähle. Sie zielten nicht unbedingt darauf, mein Gesagtes zu präzisieren oder etwas besser zu verstehen. Ich war fast verzweifelt. Ich habe aufgehört frei und offen zu erzählen. Ich hätte viel lieber gegenüber einem Roboter gesessen, dann hätte ich wirklich frei gesprochen.
Beim dritten Treffen habe ich sie nach ihrer Methode gefragt, sie mied die Antwort auf ihre sehr zurückhaltende Art und Weise. Ich wüsste nicht, was ich davon halten sollte.
Irgendwann hatte ich dann begriffen, dass ich meine Erwartung und Vorfreude auf irgendwelche psychotherapeutische Zaubermethode, die mir helfen würde innere Klarheit zu bekommen, aufgeben sollte. Denn Ich hatte endlich verstanden, dass mein einsamer Monolog die einzige Methode war.
Meine Enttäuschung war sehr groß. Noch schlimmer, ich kam mir fast veräppelt vor. Ich fand meine Zeit zu schade, ich hätte sie lieber für mein Kind eingesetzt. Die Tatsache, dass die Krankenkasse die Rechnungen bezahlte, war für mich kein Trost. Ich habe den Sinn dieser Psychotherapie/Methode nicht verstanden. Frei über meine Gedanken kann ich mir selbst allein erzählen, oder einer Freundin anvertrauen. Wozu war das alles?
Hat mir diese Art Psychotherapie geholfen? Mich wenigstens irgendwie aufgebaut? Nein, sie irritierte mich nur! Habe ich Irgendwelche Klarheit bekommen? Nein: weil diese Person mit solcher Selbstverständlichkeit handelte, verlor ich jeglichen Mut, es woanders zu probieren, um mich vor weiteren Enttäuschungen zu schützen.
Später während meiner Dozenten-Tätigkeit machte ich berufsbegleitend eine zweijährige Coaching-Ausbildung, während der ich vieles über die psychologische Beratung lernte und übte. So Stück für Stück wurde mir das Bild der Psychologischen Beratung und des Coachings klar und greifbar. Die spätere Hypnose-Ausbildung und andere Fortbildungen plus meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen haben mich fachlich sehr gut voran gebracht und mir das sichere Gefühl gegeben, dass sehr viele positive Veränderungen möglich sind. Und zwar in einer kurzen Zeit.
Da viele der Methoden, die ich in meiner Coaching-Praxis praktiziert habe, auch in der Psychotherapie eingesetzt werden, brachten sie mich Schritt für Schritt zu dem alten Bild, das ich anfangs von der Psychotherapie hatte: ein Zauber-Prozess. Der Patient schenkt Dir Vertrauen und glaubt daran, dass Du ihm helfen kannst. Du öffnest mit voller Hingabe Deinen Zauber-Tools-Koffer und gestaltest einen Prozess, der spürbare und tolle Ergebnisse bringt. Dieses Bild gefiel mir sehr und es motivierte mich so sehr, dass ich mich auf diese aufwändigen Prüfungen einließ.
Der Psychotherapie wohnt ein Zauber inne, wenn dieser Prozess mit Professionalität, Hingabe, Motivation und Vertrauen gestaltet ist.
Kurz gesagt ist Psychotherapie aus meiner Sicht:
– sich auf das Problem und die Lebensgeschichte eines Menschen einzulassen und aus den Dir vertrauten Tools eine individuelle und gleichzeitig flexible Strategie zu entwickeln.
– Diesen Menschen verstehen und dazu motivieren können, sich diese Strategie zu Eigen zu machen und daran zu glauben, dass sie gute Ergebnisse erzielen, wenn sie mitmachen.
– Und wenn es nicht realisierbar ist, ehrlich zu sich und dem Patienten gegenüber zu bleiben und den Prozess rechtzeitig zu beenden, damit der Patient sein Glück woanders suchen kann.
Mein heutiges Verständnis ist, dass die Psychotherapie nicht jahrelang ergebnislos andauern sollte. Ich spreche hier nicht über schwere psychische Erkrankungen, sondern für Krankheiten, die auch eine Heilpraktikerin für Psychotherapie behandeln darf.
Sowohl der Patient als auch der Therapeut sollen die Erfolge deutlich sehen können, wenn die Behandlung gelungen ist.
Jeder von uns hat eine Biografie. Neben positiven gibt es auch negative Prägungen, die uns das Leben schwer machen durch Schmerzen, Spannungen, Stimmungen. Möge jeder von uns den Weg finden, der zur Linderung und Heilung führt. Wenn wir daran glauben, dass eine Linderung/Heilung unseres Leidens möglich ist, dann sind die Chancen groß, dass sich dieser Weg öffnet.
Ich liebe den Spruch von Goethe: „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.“
Daher glaube daran und hab Vertrauen!
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 13.03.2021 | Ganzheitliche Gesundheit, Ich-Stärkung
Woher kommt die Unzufriedenheit mit Deinem Gewicht und Körper?
Die Realität ist: Du kreierst Dein Gewicht, Deine Körperformen, Dein Leben jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, indem was und wie Du es machst: Was Du isst, wie Du isst, wie Du stehst, wie Du sitzt, wie Du schläfst, wie und wie viel Du Dich bewegst, wie und wie oft Du Dich entspannst, welche Gedanken und Gefühle Dich umkreisen. Das ist ja ein ganzes Konstrukt, denn Dein Körper ist nicht autonom, sondern ein wichtiges Glied in einem fein abgestimmten System.
Daher: um Dein Gewicht dauerhaft erfolgreich zu verändern musst Du schon einiges berücksichtigen. Wo fängt man am besten an? Ich behaupte: am besten fängt man damit an, sein Unbewusstes für das Ziel – Wunschgewicht – zu gewinnen.
Viele von uns haben ein inneres Muster, das bei strengen Reglementierungen hinsichtlich des Essens auf Widerstand schaltet und das Abnehmen dadurch schwierig, oft sogar unmöglich macht. Auch viele, die erfolgreich abgenommen haben, erleiden irgendwann einen herben Rückschlag. Viele wiederum sprechen so von ständigem Verzicht und eiserner Disziplin, als würden sie in einem militärischen Lager leben.
Egal wohin ich auch gucke, überall wollen Menschen so gerne ihr Gewicht reduzieren oder es stabil halten. Oft beobachte ich viel unnötiges Leiden. Die Vorgehensweise dabei stimmt m.E. nicht. Statt in den eigenen Körper hineinzuhorchen und verstehen zu lernen, was er wirklich braucht, verordnet man ihm was die anderen für wichtig halten. Dabei sind wir so individuell!
Es ist möglich, unserer eigenen Weisheit zu lauschen und eine gute innere Kommunikation zu etablieren, um die wahren Bedürfnisse des eigenen Körpers wahrzunehmen um ihm genau das zu geben, was er braucht. So bekommen wir genau das, was wir anstreben: Wunschgewicht einschließlich eines allumfassenden Wohlbefindens! Stattdessen zieht man oft in den Kampf gegen sich.
Die Mehrheit meiner Coaching-Klienten, die zu mir kamen um ein bestimmtes Problem zu lösen, hat mich gefragt, ob ich mit Hilfe der Hypnose ihre Essengelüste verschwinden lassen könnte. Auch viele aus meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft leiden sehr unter Gewichtsproblemen, obwohl die meisten nicht stark übergewichtig sind. Jeder von uns hat ein Wohlfühlgewicht, das sich im Laufe des Lebens ändern kann/darf. Dieses Wohlfühlgewicht muss sich stimmig anfühlen und uns das Gefühl der Leichtigkeit vermitteln. Es hat wenig mit Tabellen und Empfehlungen, sondern mit der inneren Wahrnehmung zu tun.
Wenn Du mit Deinem Gewicht unzufrieden bist und dies sich negativ auf Deine Stimmung, Deine Gesundheit und Dein Selbstwertgefühl auswirkt, dann ist vielleicht die Zeit dafür gekommen, dies zu ändern. Dieser Beitrag ist dann für Dich eine Einladung, Dir Gedanken darüber zu machen wie Du es angehst.
Ich war selber viele Jahre mit meinem Körper sehr zufrieden. Als ich vor einigen Jahren schleichend 6 Kilo zugenommen habe, fand ich es nicht lustig aber es war auch keine Tragödie für mich. Zuerst akzeptierte ich diese 6 Kilo und passte meine Garderobe an.
Vor ca. 3 Jahren packte mich ein immer wiederkehrender Wunsch, 4-5 Kilo dauerhaft loszuwerden: ich wollte auf der Waage die Zahl 63 sehen. Zuerst blieben meine Versuche mit weniger Kalorien und mehr Bewegung erfolglos. Ich mag keinen großen Verzicht und keine starken Reglementierungen. Das Essen muss mir schmecken und der Sport darf nicht zu anstrengend sein. Für mich gehören zum „gesunden Abnehmen“ zweifellos: Achtsamkeit und innere Arbeit. Als ich genau hinschaute, habe ich festgestellt, dass ich selber nicht wirklich an meinen Abnehm-Erfolg glaubte: Ab einem bestimmten Alter nimmst Du zu und kannst nicht mehr abnehmen. Diese Meinung habe ich lebenslang sehr oft wie ein Mantra gehört und zwar in allen Lebensphasen. Schon als Kind hörte ich, wie meine Mutter und ihre Freundinnen sich damit rechtfertigten. Das ist auch ein Glaubenssatz, ein hartnäckiger.
Ich hätte es wissen müssen, schließlich beschäftige ich mich täglich mit dem Thema „Glaubenssätze“. Das war so eine Art „Betriebsblindheit“. Du bist im Galopp und Deine innere Führung hat auf Autopilot umgeschaltet und plappert noch die irgendwann aufgeschnappten Sätze nach. Bis ich einmal Halt machte und mir sagte: ich solle aufhören meine Situation mit irgendwelchen Glaubenssätzen zu zementieren.
Ein zweiter Glaubenssatz war, dass ich mir sagte: den Bauchumfang kannst Du nicht mehr verringern, Du hast schon alles versucht, das klappt nicht, das sind halt Hormone, Du lebst schon fast ein halbes Jahrhundert auf dieser schönen Erde: Diese Jahre, die Schwerkraft… Das ist der Preis dafür.
Was für ein Blödsinn! Ich sitze hier und schreibe diese Zeilen: Die 5 Kilo sind schon längst weg, mit dem Bauch bin ich auch zufrieden.
Natürlich ist jede Geschichte individuell, deswegen sollte man hinschauen, welcher Teil in uns an bestimmten Essgewohnheiten, Verhaltensweisen und Volumen festhält und warum.
Ähnliche Erfolge mit Klienten haben mich motiviert, meine Vorgehensweise auch online-konform zu formulieren und zu gestalten. In den vorangegangenen Jahren habe ich in meiner Praxis Workshops zum „Wunschgewicht“ in kleinen Gruppen angeboten. Nun dürfen wir nur Online coachen und ich sehe darin viele Vorteile.
Möchtest Du meinen Weg kennenlernen? Dann komm zu meinem Live-Training. Dieses findet Ende April via Zoom statt. Das Training ist für Dich unverbindlich und kostenfrei. Schaue Dir die Infoseite an. Wenn sie Dich anspricht, dann melde Dich gerne an. Hier geht es zur Anmeldung ⇒
Ich freue mich auf Dein Interesse!
Herzlichst, Nana
Dieser Beitrag passt zum Thema ⇒ Du bist was Du isst…
von Nana Schewski | 15.01.2021 | Ganzheitliche Gesundheit, Ich-Stärkung
Für den Anfang schon mal das Fazit: Welche Einstellung Du Dir und dem Leben gegenüber hast, spiegelt sich in Deinen Essgewohnheiten. Was Du isst, wie viel Du isst, wie Du isst – ist kein Zufall sondern die Summierung bestimmter Faktoren. Hier zeigt sich, wie sorgfältig Du mit Dir umgehst und welche Rolle das Essen in Deinem Leben hat. Und schon wieder sind wir bei meinem Kernthema: Deine Glaubenssätze bestimmen auch diesen wichtigen Bereich Deines Lebens.
Das Essen liefert Energie und dient zum Überleben. Für unsere Wohlstandsgesellschaft sind die Zeiten längst vorbei, als das Essen nur dem körperlichen Überleben diente. Heute werden die Quantität und Qualität der Ernährung eher von unserer Persönlichkeitsentwicklung und von seelischen Vorgängen bestimmt.
Leider wird zu oft ungesundes Zeug konsumiert und auch zu oft defizitäre Gefühle mit Essen kompensiert. Viele Menschen sind von Süßigkeiten, fettreicher, mehrfach verarbeiteter Nahrung, Kaffee etc. abhängig. Es werden mehr Kalorien eingenommen, als wir brauchen und dann kommt für viele Menschen das ewige Thema – Wunschgewicht – ins Spiel.
Wenn wir mehr körperliche Fülle haben, als uns gut tut, dann gibt es nur einen richtigen und dauerhaft zielführenden Weg: statt Diäten und Verboten einen Halt machen und in uns hineinhorchen und ggf. uns helfen lassen das zu tun.
Gesund abnehmen bedeutet: Einen Weg zu uns finden, zu unseren inneren Schmerzen und innerer Freude. Aus Liebe zu sich selbst in sich ein Fundament entdecken oder erschaffen, das uns die Möglichkeit gibt, uns selbst trösten und unterstützen zu können. Einen inneren Zustand schaffen, der uns erlaubt unsere Seele und unseren Körper als das Wertvollste, was wir besitzen, zu betrachten. Wenn Du in diesem Zustand erst gefestigt bist, wirst Du auf keinen Fall in der Lage sein, z.B. ein halbes Glas Nutella auf einmal zu essen. Es wird Dir, egal wie hungrig Du bist, spätestens nach einigen Löffeln nicht mehr schmecken. Dein Körper wird selber deutlich NEIN sagen können.
Leider wählen wir oft den bequemen Weg des geringeren Widerstandes, indem wir unsere Sorgen, unsere Langweile mit unbewusstem Essverhalten kompensieren und glauben sogar, dass es das ist, was unser Körper und unsere Seele brauchen.
Wir riskieren damit auf Dauer unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Konzentrieren wir uns einmal auf den zweiten Punkt. Unser Körper und unsere Seele sind eine Einheit. Körperliche Schwere wirkt auf unser inneres Empfinden. Es geht hier nicht um irgendein ideales Gewicht, es geht hier um unser Wohlfühlgewicht. Das ist, wenn Du in den Spiegel blickst, dann die Augen zumachst und Deinen Körper spürst und Dir ehrlich sagst, wie zufrieden Du mit dem Bild und dem damit verbundenen Gefühl bist.
Nun besteht hier die Gefahr, dass Deine defizitären Glaubenssätze, die Dir den Hang zum Perfektionismus und dadurch bedingte chronische Unzufriedenheit aufzwingen, Deine Wahrnehmung verzerren. Daher ist bei den Themen – Abnehmen, Wunschgewicht, Ernährung – innere Arbeit ein Muss.
Du musst Deine Glaubenssätze, Dein inneres Programm kennen. Du musst Deine inneren Anteile kennen und wissen, welcher davon diese Kompensation mit Essen und Trinken braucht und Du musst in der Lage sein, Dich mit diesem Anteil in Verbindung zu setzen und ihm die benötigte Portion Liebe, Trost und Zuwendung zu geben. Zu viel Muss? Nein, es sind lediglich Vorbedingungen für das wirklich gewollte Ziel. Das ist kein Zwang, nur der starke Wille, etwas Wichtiges in sich und an sich zu verbessern. Das ist kein Druck, sondern eine innere Verpflichtung zum inneren Wohlbefinden.
Im Leben um uns herum ist das Thema gesundes Abnehmen eines der kompliziertesten überhaupt. Statt innere Arbeit wird in meisten Fällen ein verbitterter Kampf gegen sich geführt mit stetigen Verboten und Mangelgefühlen. Dieser Kampf tut uns nicht gut.
Nicht nur das: unweigerlich kommt es irgendwann zum Rückfall, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, den Kampfgeist hoch zu halten: Lebenskrisen, Familiengründung, Trennung, Schwangerschaft, Kinder.
Unsere alten Gewohnheiten holen sich irgendwann ihre Macht zurück. Hinter diesen Gewohnheiten stehen unsere inneren Anteile mit ihren fest verankerten Glaubenssätzen. Sie haben viel Kraft und sie sind nicht aus heiterem Himmel gefallen. Sie beanspruchen ihre Daseinsberechtigung. Die festsitzenden Glaubenssätze in uns werden ihre Macht nicht einfach dauerhaft aufgeben. Eine Erkenntnis wird im besten Fall zum Handlungsimpuls, hält leider oft nicht auf Dauer. Daher ist es hier sehr wichtig eine unterstützende Begleitung zu haben, die Dich mit kleinen verlässlichen Schritten zum Ziel führt und Dir praxiserprobte Tools in die Hand gibt.
Wenn uns im Babyalter das Essen als Trost und Zuwendung angeboten wurde, dann ist der damals entstandene Glaubenssatz sehr mächtig und lässt den Inhaber/in bei unterschiedlichen seelischen Regungen auch ohne Hungergefühl zum Kühlschrank /Schrank marschieren. Dann hat das Essen, egal ob Süßes oder Deftiges, eine Überlebensfunktion. Es wird gegessen, um uns von unseren Gefühlen (Ärger, Scham, Leere, Unzufriedenheit etc.) abzulenken. Und dies ist für viele Menschen die einzige erprobte Strategie, um sich für einen Moment besser zu fühlen.
Wie wäre es, wenn Du stattdessen eine andere Strategie erlernst und festigst? Eine Strategie, die Dich mit Deinem Unterbewusstsein verbindet. Eine Strategie, die Dir erlaubt, Deine innere Welt zu erkunden, Deine inneren Anteile kennenzulernen, die Wege zu erlernen um die Schöpferin/der Schöpfer Deiner inneren und dadurch Deiner äußeren Wirklichkeit zu werden.
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Kurz zu mir: ich bin Nana Schewski, M.Sc. Ich habe Gesundheitspädagogik, -wissenschaften und –psychologie studiert und seit vielen Jahren bin ich als Coach und psychologische Beraterin mit dem Schwerpunkt „Innere Transformation/inneres Programm“ tätig. Die Themen seelische und körperliche Gesundheit, Ernährung und Wunschgewicht waren und sind stets im Fokus meines beruflichen und persönlichen Lebens. Ich habe meine eigene Praxis, zurzeit biete ich situationsbedingt ausschließlich Online-Coachings an.
Ich freue mich auf Dein Interesse und aktive Mitwirkung.
Es gibt nichts Schöneres und Machtvolleres als sich, den eigenen inneren Kern zu kennen und durch eine zielgerichtete Kommunikation und Ich-Stärkung in der Lage zu sein, sowohl das innere als auch das äußere Leben selbstbestimmt zu kreieren.
Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
◊ Dieser Artikel passt zum Thema: Selbstliebe und Kampf gegen die Kalorien
von Nana Schewski | 03.11.2020 | Ich-Stärkung, Persönlichkeitsentwicklung
Das Thema Selbstliebe kam Ende meiner Zwanziger zu mir – durch Bücher, Studium und zahlreiche Fortbildungen. Selbstliebe sei der Schlüssel zu unserem Glück. Seither habe ich das Wort sehr oft gehört/gelesen, habe aber das Gefühl, dass nicht jeder das Gleiche meint. Was ist für Dich Selbstliebe? Hier in diesem Beitrag habe ich meine persönliche und berufliche Erfahrung mit Selbstliebe summiert. Vielleicht bewirkt es in Dir ein Echo?
In meinem Heimatland war das nie ein Thema, es war damals eher verpönt als narzisstische und egoistische Haltung. Entsprechend war ich anfangs vorsichtig, fand aber schnell Gefallen an dem Wort und seinem Inhalt.
Am Anfang glaubte ich, dass ich genug Selbstliebe praktiziere indem ich mich gut pflege (Sport, frische Luft und gesunde Ernährung) und kleide, mir ein schönes Zuhause gönne und mich mit Menschen, die mir gut tun, umgebe.
Aber so einfach ist das Leben nicht. Es gab Herausforderungen und Konflikte. Ich musste Entscheidungen treffen, die nicht leicht für mich waren und es waren nicht alle Menschen nett um mich herum.
Deswegen habe ich Irgendwann meine Selbstliebe-Liste erweitert: sich emotional schonen soweit es möglich ist – dies war lange mein Motto. Es war in gewisser Hinsicht eine Vermeidungsstrategie, aber ich war davon überzeugt, dass sie mir gut tat.
Meine berufliche Tätigkeit gab mir weitere Impulse. So bedeutete es irgendwann Selbstliebe „Nein“ zu sagen z.B. zu Aufträgen, Beziehungen. Das fiel mir nicht leicht. Nur wenn eine gewisse Grenze meiner inneren Würde angetastet wurde, dann gab es kein Zögern.
Es vergingen Jahre. Durch meine berufliche und persönliche Entwicklung und Praxiserfahrungen habe ich Selbstliebe für mich neu definiert.
Ich habe verstanden, dass Selbstliebe eine absolute Ehrlichkeit braucht, dass wir unsere innere Weisheit nicht austricksen und belügen können.
Ich habe verstanden, dass ich in den meisten Fällen, wenn ich einem Problem ausweiche, es beiseiteschiebe, indem ich Auseinandersetzungen vermeide und nett sein möchte, dadurch einen Teil in mir verrate. Dies ist keine wahre Selbstliebe.
Klar müssen wir nicht überall unseren Senf dazu geben, aber bestimmt kennst Du Situationen, in denen Du Deine Meinung zurückgehalten hast, obwohl Du in der Lage gewesen wärest, sie sachlich kund zu tun. Da Du aber wusstest, dass Dein Gesprächspartner Deine Meinung nicht gut heißt, hast Du Dich und die Beziehung geschont und nichts gesagt. Schweigen sei Gold, aber manchmal ist es ein Verrat an uns, nichts zu sagen. Es ist eine Feigheit, die einem bestimmten Teil in uns nicht gut tut.
Harmonie-strebende Menschen sind oft in dieser Lage. So schaffen sie oft äußere Harmonie auf Kosten der inneren. Das fühlt sich nicht gut an.
Alles was in unserer frühen Kindheit für uns eine Herausforderung war, wird uns vom Leben immer wieder in unterschiedlichen Formen serviert. Woran merken wir das? Der Geschmack ist uns irgendwie gut bekannt. Und es schmerzt sehr, ohne dass uns die Gründe bewusst sind.
Jeder derartige Zustand ist eine Einladung an uns, dass wir genau hinschauen und versuchen, unseren Ursprungsschmerz zu finden. Aber da wir auf Schmerzvermeidung angelegt sind, schieben wir diese Chancen beiseite.
Und sie kommen immer wieder zurück – in unterschiedlichen Formen. Manchmal erkennen wir diesen Wiederholungseffekt selber, berichten sogar darüber und sind froh, wenn dieser irgendwann vorbei ist. Und das ist auch keine Selbstliebe – nach meiner Erfahrung.
Unbewusste unerledigte innere Konflikte kosten uns enorm viel Kraft, belasten unsere körperliche und seelische Gesundheit. Es ist in unserem Interesse, sie bewusst zu machen, die schmerzhaften Wunden offen zu legen und sie zu heilen. Das tun wir aber selten, dafür haben wir weder Zeit noch Ressourcen.
Vor Jahren hat mir eine Frau erzählt, dass sie wegen ihrer Mutter weit weg von ihrer Ursprungsfamilie wohnt. „Ich habe eigentlich eine gute Beziehung zu ihr, aber sie tut mir nicht gut“ – sagte sie. „Von meinem Vater habe ich eher das, was man bedingungslose Liebe nennt, gespürt, von ihr kam stets nur Druck, wie ich zu funktionieren hätte“. Dann fügte sie zu: Die Mutter wüsste es nicht besser, sie selbst hätte es nicht einfach unter ihrer Mutter. Ich fragte diese Frau, ob sie sich mit ihrer Mutter ausgesprochen hätte. „Nein, nur nebenbei in einer leichten Form“ – sie würde ihre Mutter mit keinen großen Vorwürfen belasten wollen. Ihre Mutter würde sehr unglücklich werden, wenn sie erfahren würde, dass ihr Verhalten maßgebend dafür sei, dass die Tochter mit ihrem Leben nicht gut zu Recht kommt.
Mir kam die Situation sehr bekannt vor: in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld gibt es viele ähnliche Beispiele. Mir geht es nicht darum, dass wir unseren Eltern schwere Vorwürfe und dadurch ihnen das Leben schwer machen.
Aber wenn wir unseren inneren Schmerz ignorieren, weil wir aus Schuldgefühlen unseren Eltern gegenüber nicht wenigstens zu uns selbst ehrlich sind, dann ist es wahrlich keine Selbstliebe.
Wir kaufen uns vielleicht schöne Sachen, besuchen schöne Orte, aber einen Teil in uns, der in Verzweiflung und Schmerzen erstarrt geblieben ist, schieben wir gnadenlos beiseite, wenn er sich meldet.
Selbstliebe ist: diesen Teil wahrzunehmen, ihn zu spüren auch wenn es weh tut, und in einer liebevollen Kommunikation diesen Teil von seinem Problem zu befreien.
Selbstliebe ist, dafür zu sorgen, dass unsere inneren Anteile miteinander harmonisch in bedingungsloser Liebe und Unterstützung vereint sind.
Dafür brauchen wir Mut, um uns mit unseren negativen Gefühlen auseinandersetzen. Es gibt keinen besseren Erfolg, als sie Stück für Stück loszulassen.
Selbstliebe ist, wenn wir stimmig mit uns selbst (kongruent) sind, wenn wir uns nicht verstellen müssen aus Angst, Zuwendung von außen zu verlieren.
Selbstliebe ist, wenn wir akzeptieren und gut heißen, dass wir kein perfektes Wesen sondern ein Original sind.
Selbstliebe ist, wenn wir uns innere Freude und Leichtigkeit gönnen.
Auch wenn diese Worte überall herumschwirren, der Inhalt kann nie inflationär werden. Es ist nicht einfach und es passiert nicht über Nacht, innere Freude und Leichtigkeit als ständige Begleiter zu bekommen, aber wir können sie uns zuliebe zu uns einladen. Wir können uns auf diesen Prozess einlassen.
Selbstliebe ist, dafür zu sorgen, dass wir unseren Fokus auf positive Inhalte und Gefühle legen. Es gibt gutherzige hilfreiche Menschen, die eine gewisse erdrückende Schwere ausstrahlen. Selbstliebe ist, wenn wir uns statt dieser Schwere höhere Schwingungen und innere Stimmigkeit erlauben und ermöglichen.
Das Gute daran ist: je fester wir im Selbstliebe-Modus sind, desto mehr Zuwendung kommt von außen – ungefragt, ohne Kampf, als wäre Selbstliebe ein Magnet, der Gutes und Schönes einfach anzieht.
Diese Vorstellung hat mich sehr motiviert. Die Ergebnisse haben mich beflügelt, immer weiter zu gehen. Dieser Prozess sei uns allen gegönnt – wir sind es alle wert.
Herzlichst, Nana
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Dieser Beitrag passt zum Thema: Warum ist unsere Kindheit so wichtig?