Wege zum Glücklichsein

Wege zum Glücklichsein

Können wir unser Lebensglück wirklich selber schmieden? Wenn ja, wieweit reicht unsere Macht und wie können wir es tun? Nach vielen Jahren der Beobachtung und Erfahrung steht für mich fest: Glücklichsein kann gelernt werden – es ist in unser Hand, mit welchen Gefühlen wir durch das Leben laufen. Unser Leben und Potential ist so individuell, dass wir vorher nicht genau sagen können, wieweit wir gehen können, aber voranzugehen – das schaffen wir alle.

Und wie können wir es tun? Tägliches Training, das auch den Körper einbezieht und eine behutsame gelungene Kommunikation mit unserem Unterbewusstsein.

Hier sind einige Basics für das Lebensglück:

  1. Fähigkeit, sich über die kleinen Dinge zu freuen

Überall gibt es sie – die kleinen Dinge, die uns das Leben erhellen können: Sonnenschein, Regentropfen, zwitscherndes Vögelchen, lächelnde/r Fremde/r auf der Straße usw. Ob wir sie überhaupt bemerken, ist von unserer imaginären Brille abhängig. Die Brille setzte man uns in der Kindheit auf. Es ist möglich, sie abzulegen und durch eine andere Brille zu ersetzen.

  1. Fokus auf positive Dinge

Das ist das Erste und Wichtigste, was ich mir, meinen Klienten und allen nahelege: Erzähle Dir selbst positive Geschichten. Deine Worte, Gedanken und Gefühle haben große Macht. Das Universum und Dein Unterbewusstsein haben ganz große Ohren. Sie glauben uns fast alles. Nutze diese Macht für die Erreichung Deiner Herzensziele, für einen gelungenen schönen Alltag.

  1. Prioritäten im Leben – die oberste Priorität sind wir selbst

Einmal habe ich an einem Projekt gearbeitet. Es wurde mir schnell zu großer Belastung. Ich war neu in der Firma und wollte meinen ersten durchaus positiven Eindruck nicht vermasseln. Zudem war ich finanziell von der Stelle abhängig. Mein Kind war klein und ich war nicht flexibel für eine neue Jobsuche. Aber das stärkste Hindernis war, dass ich bis dahin kein Projekt mittendrin mit der Begründung „Ich kann nicht mehr“ aufgegeben hatte. Das hätte mich zusätzlich gekränkt.

Nun saß ich am Tisch gegenüber meiner wunderbaren Chefin und hörte mich sagen, dass mich die Situation seit Langem sehr belaste, dass ich keinen Ausweg in der Situation sehe, außer dass ich das Projekt verlasse. Ich würde seit einigen Tagen schlecht schlafen. Punkt!

Ihr blieb nichts anderes übrig, als meine Entscheidung zu akzeptieren und sie sagte mir anschließend, dass sie für mich keine andere Beschäftigungsmöglichkeit hätte. Das fand ich nicht toll, trotzdem war ich innerlich zufrieden.

Früher hätte mich mein schlechter Schlaf nicht sehr interessiert, aber jetzt nannte ich ihn als einen wichtigen Grund. Ich war am Anfang meiner inneren Heilung und Stärkung.

Wie ging die Geschichte weiter? Ich saß ca. 10 Tage zu Hause und regenerierte mich von diesem stressigen Projekt, als ich einen Anruf aus der Firma bekam. Eine Kollegin in einem anderen Projekt ging unerwartet weg und man fragte mich, ob ich schnell einspringen könnte. Ich bejahte und diese Zusammenarbeit lief viele weitere Jahre in beidseitiger Zufriedenheit. Ich hatte eine andere Zielgruppe, mit der ich mich besser verstand, eine bessere Bezahlung und wunderbare Kollegen, denen ich täglich mit Freude begegnete.

Hätte ich mich gezwungen, im alten Projekt durchzuhalten, hätte ich dieses Projekt gar nicht angeboten bekommen, denn ich wäre dann nicht frei. Ich war so zufrieden mit mir!

  1. Ein liebevoller fürsorglicher Umgang mit sich selbst

Das bedeutet u.a., dass wir unseren Körper pflegen und trainieren, ihn mit gesundem Essen und Trinken versorgen, Lernen, seine Botschaften zu verstehen und seine Vitalität zu fördern.

Dass wir bewusst entscheiden, uns mit Menschen zu umgeben, die uns gut tun.

Dass wir unsere Grenzen besser wahrnehmen, sie schützen und lernen, wann „Nein“ zu jemandem ein großes „Ja“ zu uns selbst bedeutet.

♦ Jeder von uns hat mehrere innere Anteile, deren Stärke und Zusammenwirken uns zu einer oder auch zu keiner Entscheidung führen. Es gibt innere Anteile, die destruktiv, ängstlich, unsicher, unglücklich etc. sind und auf unser Leben einen großen negativen Einfluss ausüben. Je mehr wir diese inneren Anteile bekämpfen, desto mehr Macht gewinnen sie. Es ist in unserem Interesse, diese Anteile mit liebevollem Umgang zu heilen und zu stärken.

Glücklichsein – bedeutet, dass unsere innere Welt hell ist. Es mag sein, dass dort vorübergehend auch Nacht einkehrt, aber umso schöner wird dann der Sonnenaufgang sein.

Glücklichsein ist eine innere Entscheidung – unabhängig von den Umständen sich das Gute zu gönnen, die innere Sonne scheinen zu lassen, sich in ihren Strahlen aufzuwärmen, auch wenn es draußen frostig ist.

Glücklichsein ist ein Prozess, der nie endet, ein großes festes Ja zum Leben, zu eigener Originalität, zu eigenen Stärken und Schwächen.

Glücklichsein bedeutet auch folgendes Bild: dem Kind, das ein Teil von uns ist, dem Heranwachsenden, der wir waren und seine Sensibilität  noch in uns spüren, in die Augen mutig und liebevoll zu blicken und sagen zu können: Du bist so wertvoll und liebenswürdig, ich bin so wertvoll und Liebenswürdig und ich erlaube mir, dass mein ganzes Leben auch so ist.

Glücklichsein bedeutet, dass wir diese Worte mit Freude und Überzeugung aussprechen können.  Sind wir noch nicht soweit? Das können wir lernen und das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

◊ Du möchtest Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir die Infoseite an: ⇒hier klicken

Dieser Beitrag passt zum Thema: Warum ist unsere Kindheit so wichtig?

Vom Reptiliengehirn zum Frontalhirn, vom Kampfmodus zum Denkmodus

Vom Reptiliengehirn zum Frontalhirn, vom Kampfmodus zum Denkmodus

Globale und persönliche Probleme lassen unsere körperliche und psychische Gesundheit nicht unberührt. Sie beeinträchtigen unsere Gesundheit besonders dann, wenn sie zu einem Dauerzustand werden. Die Meldungen über Pandemie, gebombte Städte in der Ukraine, Preisanstiege und Angst vor der Zukunft – produzieren innere Anspannungen und düstere Stimmungen. Seit Monaten beobachte ich, wenn ich auf meinem Mobiltelefon „News“ anklicke, unter den Presse-Artikeln ein Emoji, das meistens an erster Stelle steht: Es symbolisiert Wut.

Viele Menschen spüren diese Gefühle, auch dann, wenn sie es nirgendwo zum Ausdruck bringen: manche sind wütend auf die Vorgehensweise der Politiker, manche sind wütend, weil es eine  Gruppe Menschen gibt, die zur eigenen körperlichen Unversehrtheit steht und die eigenen Grundrechte verteidigt. Diese Menschen wiederum bekommen Ohnmachtsgefühle, wenn z.B. die SPD Chefin Saskia Esken auf die Einführung der Impfpflicht pocht, während andere Länder um uns herum reihenweise Impfpässe und jegliche Beschränkungen aufheben.

Was passiert im dauerhaften Sorge- und Wut-Modus in unserem Körper? Und wie schaden uns diese negativen Gefühle? Lass uns dies vereinfacht darstellen.

♦ Das Frontalhirn als jüngster Teil des Gehirns ist für Informationsverarbeitung, Denken und Sprache zuständig.

♦ Der Hirnstamm – s.g. Reptiliengehirn als ältester und primitivster Teil des Gehirns ist für Atmung, Herzschlag, Verdauung, hormonelles System zuständig, er regelt unbewusste Abläufe, Reflexe/Instinkte und dient zum Überleben.

♦ Der Vagusnerv als der längste Gehirnnerv verläuft vom Hirnstamm über Hals und Brust bis zum Bauch. Er ist für Verdauung, Erholung, Ruhe und Regeneration zuständig.

Angst- und Sorgemodus bedeuten: Der Hirnstamm ist aktiv und schaltet in den Überlebensmodus: Kampf oder Flucht (auch sich totstellen gehört dazu). Das führt dazu, dass Atmung, Herzschlag, Blutzirkulation beschleunigt und Muskeltonus gesteigert wird, Hormone werden freigesetzt. Dem Körper werden alle möglichen Ressourcen fürs Überleben zur Verfügung gestellt. Dafür werden Denk- und Analyse-Fähigkeiten und Verdauung heruntergefahren.

Ist die Gefahr vorbei, dann schaltet unser autonomes Nervensystem auf Schlafen und Verdauung (Parasympathikus). Dafür werden Signale aus dem Gehirn an den Körper gesendet. Der o.g. Vagusnerv als Teil des Parasympathikus sorgt für die Erholung und Verdauung.

Nun stellen wir uns vor, dass eine oder mehrere Gefahrenlagen die Menschen andauernd in Angst und Schrecken versetzen. Die Gefahrenlage muss noch nicht mal real sein, wir können sie uns selbst einreden oder einreden lassen. Dann läuft trotzdem das ganze Programm des Reptiliengehirns in Dauerschleife ab. Presseberichte, Fernsehen, soziale Netzwerke, Pandemie, Konflikte, Kriege, politische Entscheidungen etc. können Auslöser und Verstärker dafür sein.

Nun aber bleibt die freigesetzte Energie, die früher für Kampf und Flucht verwendet wurde, im Körper kursierend und auf Dauer schadet sie ihm. Dieser Zustand blockiert das Frontalhirn: Das logische Denken ist beeinträchtigt.

Ein paar Beispiele aus der Moderne:

Vor einigen Wochen war ich an der Hafenspitze spazieren. Dort hatte eine Gewerkschaft einen Stand aufgestellt. Ich dachte zuerst, sie würde sich für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte oder einer anderen Zielgruppe einsetzen. So war es aber nicht. Der Stand war nicht für etwas, sondern gegen die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen und es wagen, als stillen Protest Spaziergänge zu organisieren. „Sie gefährden mein Leben“ – sagte ein Mann empört am Stand. In seinen Augen waren Wut, Angst und Verzweiflung. Als hätte jemand auf ihn mit einer geladenen Waffe gezielt.

Warum? Sie sind doch bestimmt geimpft und davon überzeugt, dass Sie gut geschützt sind oder? Wovor haben Sie eigentlich Angst? Und zudem ist es doch eine bewiesene Tatsache, dass auch die Geimpften sich anstecken und das Virus übertragen können. Der Verlauf sollte doch durch die Impfung milder sein oder? Nun wovor haben Sie so viel Angst? Auf diese Fragen hatte er keine Argumente, war aber fest davon überzeugt, dass „die Ungeimpften“ sein Leben bedrohen. Es waren zwei Frauen an seiner Seite, die seinen gefühlsbetonten Ausführungen zustimmten.

Was passiert hier? Diese Personen schienen von der drohenden Gefahr überzeigt zu sein. Sie waren im Angst- und auch im Kampfmodus gegen die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten. Dadurch war das Frontalhirn so gelähmt, dass sie logischen Argumentationen nicht folgen konnten. So konnten sie mir nicht erklären, warum ihnen gerade im Februar 2022 ein nicht geimpfter gesunder Mensch wie ein Todesengel vorkommt.

Ewig in einem Angst-Modus zu sein, bedeutet, dass dem Organismus dauerhaft ein lebensbedrohlicher Zustand vorgegaukelt wird. Das Denkvermögen ist dann heruntergefahren.

Dauert dieser Zustand lange, kann der Mensch verblöden. Er handelt mit seinem primitiven Stammhirn und nutzt sein Großhirn eingeschränkt. Es schadet seiner Gesundheit, seinem Empfinden, eckt bei anderen Menschen an, produziert Leid und Verwirrung. Je nach Situation können sich seine Ängste sogar ins Unermessliche steigern. Seine Lebenserwartung und Gesundheit gefährdet er selbst, weil er es nicht schafft, diesen Angst- und Sorgemodus einzustellen und das Frontalhirn voll einzuschalten.

♦ Noch ein reales Beispiel: Eine bekannte Person hat panische Ängste vor Spritzen und auch vor Impfung. Sie hat auch gewisse alltägliche Beschwerden wie Unverträglichkeiten, Bluthochdruck, Kopfschmerzen etc. Sie war krank mit dem Virus und hatte dabei nur leichte Symptome. Sie will sich nicht impfen lassen und leidet darunter, weil einige befreundete Menschen sich von ihr distanzierten. Sie war monatelang vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, ging aber mit ihrem Hund in der Natur spazieren. Dort hatte sie mit anderen Hundebesitzern immer einen netten Plausch. Als sie vor kurzem nach einer Dame, die auch zu dieser plauschenden Gruppe gehörte, fragte, wurde ihr erklärt: Die Gruppe wolle mit ihr nichts zu tun haben, weil sie eine Impfgegnerin sei. Können wir uns vorstellen, wie sich meine Bekannte gefühlt hat?

Ängste haben wir alle immer wieder. Sie werden getriggert und aktiviert. Entscheidend ist, wann und ob wir aus dem Angst-Modus aussteigen. Leider ist es für meine Bekannte keine einfache Aufgabe. Zu Hause angekommen, schaltet sie den Fernseher ein und erfährt noch einmal/schon wieder, dass die führenden Politiker des Landes: der Bundeskanzler, der Gesundheitsminister usw. auf der Impfpflicht bestehen.

Dies bedeutet trotzdem nicht, dass die Impfpflicht kommt, es ist noch nicht entschieden. Aber die Ereignisse und andauernden Meldungen um sie herum machen es meiner Bekannten nicht leicht, den Angst- und Sorgenmodus zu verlassen und ihr intelligentes Frontalhirn zu aktivieren, um ihre eigenen Lösungswege zu sehen. Die Situation belastet sie psychisch und körperlich: „Das Gefühl des Ausgeliefertseins, die Wut kann ich nicht abstellen – sagt sie mit Tränen in den Augen. Manchmal sei es so schlimm, dass sie keinen Ausweg mehr sehe.  

Wenn das Reptiliengehirn dauerhaft im Aktiv-Modus bleibt, gerät man dadurch in einen chronischen Dauerzustand der inneren Anspannung. Dies führt schnell zu Wutausbrüchen, Ungeduld, Kampfhaltung und Überreaktion. Langfristig ist die Gefahr groß, dass die täglichen Beeinträchtigungen Krankheiten provozieren.

Für Betroffene ist dieser Zustand nicht immer als Angstzustand identifizierbar, sondern als Mitleid, Mitgefühl, Gerechtigkeitssinn, Solidarität mit Opfern, Problembewältigung, etc.

In meinem Beitrag geht es darum, wie wir den Schaden für unsere Gesundheit minimieren. Besonders dann, wenn diese schweren Zeiten endlos lange dauern. Die Krise ist irgendwann vorbei, nichts ist ewig, wir wollen aber doch nicht, dass wir darin unsere Gesundheit /unser Leben verbrennen.

Was hilft uns?

Wir müssen lernen, unseren Fokus bewusst zu legen/zu verschieben, negative Stimmungen abzuschütteln und körperliche Anspannungen zu mindern und lösen.

Aber zuerst muss die Erkenntnis da sein, dass wir in Angst- und Sorgenmodus gefangen sind. Was tun, wenn uns dieser Zustand blind für andere Optionen macht? Außer einer professionellen Unterstützung können wir Einiges für uns tun:

  1. Für die Gewinnung von Aufmerksamkeit und Erkenntnis empfehle ich die Adler-Übung:

Dafür stelle Dir bitte vor, dass ein Adler oben auf einem hohen Fels sitzt und den Überblick hat. Aus sicherer Entfernung beobachtet er Deine belastende Situation.

Beschreibe bitte jetzt alles detailliert, was der Adler sieht: was passiert? Was wurde gesagt? … ohne Interpretation! Der Adler sieht nur das, was passiert.

Und was sind Deine Gedanken? Wie groß erscheint Dir jetzt die Gefahr? Was sind die Perspektiven/Aussichten? Was kannst Du machen, damit die Situation besser wird und Du Dich besser fühlst?

Durch das Einlassen auf diese Übung verlagerst Du den Fokus vom Reptiliengehirn zum Frontalhirn, von Kampf-/Verteidigungsmodus zum Denk- und Analysemodus. Deine Energie verändert sich dadurch.

Wenn Du mit der Analyse fertig bist, stehe auf, klopfe Dich gut ab, schüttele Dich und beschäftige Dich mit etwas, was Dir gut tut. Nach Möglichkeit gehe hinaus in die Natur.

  1. Wir müssen dafür sorgen, dass unser Fokus nicht auf der negativen Berichtserstattung liegt. Etwas machen, was uns aufbaut und positive Gefühle vermittelt. Etwas Angenehmes lesen, alte Filme anschauen, in die Natur gehen, aufräumen, tanzen, Lieblingsmusik einschalten sind bewährte Strategien zur Ablenkung und Beruhigung.
  2. Mit Atemübungen und Entspannungstechniken kannst Du für mehr Entspannung und Wohlbefinden sorgen.

Die inneren Anspannungen reduzieren und lösen – dies ist ein sehr wichtiges Thema für unsere Gesundheit. Vielleicht wäre es für Dich interessant, meinen Blogbeitrag „Krank durch innere Anspannung“ zu lesen?

Und am Ende: Wo die Sonne scheint, gibt es auch Schatten. Vertraue darauf, dass Du den Weg auf die sonnige Seite findest, dass Frieden und Liebe Dein Herz aufwärmen. In diesen besonderen Zeiten sei es uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

◊ „Erforsche Deine Verletzlichkeiteine Anleitung“  – hier gibt es Info: Meine Angebote und Kontakt

◊ Möchtest Du anfangen Deine Kindheit zu analysieren und wichtige Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Glaubenssätze sie geprägt haben? Dann schaue Dir dieses Angebot an »

Der Mangel in uns

Der Mangel in uns

Hinter jedem psychischen Problem steht ein Mangelgefühl, das uns oft unbewusst ist und deswegen umso stärker auf unser Leben wirkt: es drückt unser Selbstwertgefühl mächtig herunter, schafft Minderwertigkeitskomplexe, zwingt uns stetige Opfer- und Konkurrenzgedanken auf und verursacht viele Beschwerden und Probleme in unterschiedlichen Bereichen des Lebens: Gesundheit, Beziehung, Karriere, persönliche Entwicklung.

Wenn wir die Welt um uns herum aus dem inneren Mangelzustand wahrnehmen und entsprechend agieren, stehen wir stets auf der schattigen Seite des Lebens. Als hätten wir andauernd eine dunkle Brille aufgesetzt, die alles um uns herum grau und farblos erscheinen lässt. Auch Sonne verliert ihre Strahlkraft, wenn die Gläser lichtresistent sind. Aber sie scheint weiter, nur woanders.

Der innere Mangel drückt sich in defizitären Gedanken aus. Woran merken wir das? In allem: Gesichtsausdruck, Mimik, Körpersprache, Haltung, Stimme, Formulierungen z.B. mit viel „aber“, viel Skepsis, pessimistische Gedanken,  ständiger Sorgen-Modus, Freudlosigkeit, Fokus auf das, was knapp ist, Unfähigkeit, volle Dankbarkeit und Zufriedenheit zu empfinden.

Wenn das Mangelgefühl stark unsere innere Welt prägt, dann sind wir nicht nur ein wandelndes Mangel-Wesen, sondern wir ziehen auch alles, was mit dem Mangel zu tun hat, kräftig an.

Das innere Mangelgefühl kann zu den defizitären Glaubenssätzen hinzugerechnet werden: Es ist nicht genug da, ich bekomme nicht genug, es reicht nicht für mich, ich genüge nicht, ich kann alles (wieder) verlieren, für mich wird nicht gut gesorgt, etc.

Es ist möglich, in finanziellem Wohlstand zu leben und dabei sehr starke Mangelgefühle zu haben. In diesem Fall sind sich die Betroffenen ihres inneren Defizits nicht bewusst. Das Leben fühlt sich aber für diese Menschen nicht glücklich und leicht an. Ein Klient berichtete mir ungefragt von seinen teuren Reisen und wirtschaftlichem Erfolg, ließ sich aber monatelang Zeit, um meine Honorar-Rechnungen zu bezahlen. Wenn ich ihn mehrmals nicht daran erinnert hätte, hätte er überhaupt nicht gezahlt. Mit unserer Zusammenarbeit war er aber zufrieden und auch beim Kontaktieren hat er stets freundlich versichert: natürlich würde er bezahlen, aus zufälligen Versehen sei dies bis jetzt nicht erfolgt. Diese Zufälle!

Einmal buchte jemand bei mir ein online Info-Gespräch, das ich immer wieder kostenfrei und unverbindlich anbiete, um meinen potenziellen Klienten neben den Blogbeiträgen eine gute Möglichkeit zu geben, mich kennenzulernen und alle Fragen zu stellen, wenn sie an Psychotherapie oder Coaching interessiert sind.

Eine sorgenvolle Miene, stetiges Fokussieren auf das, was bisher nicht gut geklappt hat und was künftig problematisch sein könnte. Sie hatte jahrelange Gesprächstherapie ohne nennenswerte Ergebnisse hinter sich. Das stetige Gefühl des inneren Mangels an Vertrauen ins Leben, in sich selbst, ihrer Welt und mir gegenüber war fast in jedem Satz und ihrer Körpersprache zu spüren. Ich sah ihre Not und ihre Gefangenheit darin.

Kann ich diesem Menschen helfen? Nur dann, wenn sie offen genug ist, etwas anders als bisher zu machen, wenn sie mir Vertrauen schenkt und wenn sie den Mut hat, sich auf einen neuen Prozess einzulassen. Wenn Ihre Gefangenheit in ihrem inneren Defizit groß ist, könnte das bedeuten:

– dass an allen Methoden etwas auszusetzen sei

– Sie würde es schwer haben, mir und auch dem Prozess Vertrauen zu schenken

– Sie würde nicht daran glauben, dass ihre Situation verbessert werden kann.

Es ist bedauerlich, aber nicht jeder/Jedem kann geholfen werden, wenn die Bereitschaft, die Hilfe anzunehmen, nicht vorhanden ist. Es kann sogar so sein, dass der innere Mangelzustand so heimisch geworden ist, dass man sich darin gerne suhlt und alles tut, um darin zu bleiben. Diesen Fall beschreibe ich so, dass irgendwann ein negatives inneres Programm zustande gekommen ist und das Leben dann ein entsprechendes Echo zurück gibt. Das würde bedeuten, dass diese Person überall Probleme sieht oder hat: Familie, Beruf, Beziehungen. Das passiert oft, wenn der innere Mangel generationsübergreifend existiert.

Der innere Mangel hat mit nicht gelebter Selbstliebe zu tun. Eine liebevolle und positive Einstellung zu sich selbst kann nur entstehen, wenn unsere Ursprungsfamilie dies zulässt. Oft waren unsere Eltern selber durch inneren Mangel geprägt und gaben ihn unreflektiert an uns weiter. So wurde daraus ein generationsübergreifendes Mangel-Bewusstsein, auch dann, wenn die jetzige Generation in finanziellem Überfluss lebt.

Meine Tochter hatte in ihrer Kindheit ein Kind zu Besuch, dessen Eltern ich gut kannte. Nach dem Essen spielten sie im Kinderzimmer. Das kleine Mädchen begeisterte sich an einem Spielzeug. Es sagte, dass sie dies gerne auch haben würde. Ich fand dieses Spiel sehr entwicklungsfördernd und es kostete auch nicht viel. Zudem wusste ich genau, dass der Preis für diese Familie kein Problem sein dürfte. So sagte ich, dass ich toll finde, dass sie das Spiel mag und haben möchte, ich würde ihren Eltern davon erzählen, damit sie auch so ein Spiel bekäme. Zu meiner Überraschung sagte dieses kleine Mädchen mit Bestimmtheit: Nein, ich kann es nicht bekommen, meine Eltern haben kein Geld! Ich war sprachlos. Später fand ich im Gespräch mit ihrer Mutter heraus, dass sie das ihr zur Verfügung stehende Geld nicht für Spielsachen ausgeben wollte, weil sie fand, dass dies eine Aufgabe des Vaters sei. Um Diskussionen und Erklärungen mit der Tochter zu vermeiden, wies sie jede Bitte mit der kurzen Begründung „ich habe kein Geld“ zurück.

So können defizitäre Glaubenssätze entstehen, weil die Kinder nicht die Wahl haben, die Absichten ihrer Eltern zu hinterfragen und zu verstehen. Je nach Individualität des Falles ist es möglich, dass diese Worte „Kein Geld“ später zum Trigger werden und selbst in einer unbeteiligten Situation ein Mangelgefühl/ein Unbehagen/einen inneren Schmerz verursachen, ohne dass der Betroffene dafür eine logische Erklärung hat.

Ein Mangelgefühl bedeutet ein niedrigeres Selbstwertgefühl. Das versucht man mit allen Mitteln zu überspielen. Manche gehen sogar zum Training/Workshop, um ihr Selbstwertgefühl zu erhöhen und stabilisieren. Das ist aber so, als würde man eine tiefe Wunde haben und versuchen, sie mit einer Abdeckcreme zu kaschieren. Zielführend wäre es, die Wunde richtig zu säubern und sie wiederholend mit einer guten Heilsalbe zu behandeln.

Diese Behandlung kann am Anfang weh tun so, wie die innere Arbeit auch eine gewisse Anstrengung bedeutet. Aber ein auf innerem Mangel basierendes angeknacktes Selbstwertgefühl kann nicht dauerhaft mit gesprächstherapeutischen Techniken und Affirmationen gestärkt und erhöht werden. Die Wurzeln der Problematik müssen herausgefunden und geheilt/transformiert werden. Das ist ein Prozess, zu dessen Erfolg zwei Seiten gehören: Ein Experte für innere Transformation und ein Klient, der den Willen und die Entschlossenheit mitbringt.

Sonst bleiben wir in unserer inneren Gefangenschaft haften und das ist auch kein statischer Zustand. Innere Mangelzustände produzieren stets Mangel-Ereignisse um uns herum, um sich weiter zu erhalten und machen das Leben dadurch beschwerlich. Das wiederum führt zu inneren Anspannungen, zu psychosomatischen Beschwerden, zu Beziehungsproblemen, zur Freudlosigkeit.

Diese Ergebnisse hören sich zwar drastisch an, aber sie haben eine positive Seite. Sie wollen uns auf die inneren Missstände aufmerksam machen. Durch den Leidensdruck versuchen sie, uns zu Entscheidungen zu zwingen, damit wir uns von diesem inneren Mangelzustand befreien. Nur wenn wir diese Botschaften richtig interpretieren, haben wir auch eine Chance zur Veränderung. Dann fällt es uns leicht, zu handeln. Dann sehen wir plötzlich die Wege, die wir früher nicht wahrgenommen hätten.

Mögen uns die richtigen Wegweiser zur richtigen Zeit erscheinen.

Herzlichst, Nana

◊ Du möchtest Selbstcoaching ausprobieren? Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir die Infoseite an: ⇒   hier klicken

Dieser Beitrag passt gut zum Thema: Eigentlich müsste ich glücklich sein ⇒

Frohes Fest

Frohes Fest

Liebe Leserin, lieber Leser meiner Webseite,

ich wünsche Dir ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest. Bei mir gab es am 23. Dezember eine traumhafte Schneelandschaft. Mal sehen wie lange der Schnee hier in Flensburg hält.

Das Jahr 2021 geht zu Ende und ich wünsche Dir, Deiner Familie und uns allen, dass das Neue Jahr 2022 uns positive Botschaften und persönliche Freiheiten (zurück)bringt, dass wir in der Lage sind, unsere Gesundheit und Leben selbstbestimmt zu kreieren, dass die Angst weniger wird und Lebensfreude ihren Platz einnimmt.

Ich möchte Dir jetzt meine Lieblingsübung zeigen:

– Ich sitze aufrecht, mal im Yoga-Sitz, mal die Füße auf dem Boden. Augen sind geschlossen.

– Ich fokussiere mich eine Weile auf meine Körperhaltung und Atmung, bis mein Atem langsamer und ruhiger wird.

– Dann denke ich an etwas, was ich liebe, so dass ich das Gefühl in meinem Herzen spüre.

– Dabei lege ich kurz meine Hände auf meinen Herzbereich.

– Jetzt lasse ich langsam das Gefühl wie ein goldenes Licht wachsen.

– Ich stelle mir vor, dass das Gefühl der Liebe überall in meinem Körper zu spüren ist.

– Dann lasse ich dieses Gefühl vom Herzen ausgehend wie eine goldene Lichtkugel wachsen.

– Dieser sind keine Grenzen gesetzt, wir vertrauen unserer Vorstellungskraft und lassen diese goldene Lichtkugel beliebig groß werden.

– Jetzt holen wir die Menschen, die uns lieb sind, in die Lichtkugel hinein. Bleiben wir kurz bei der Vorstellung und stellen uns vor, wie alle genug von diesem goldenen Licht bekommen.

– Die Übung beende ich mit dem Gefühl der Dankbarkeit mir, der Energie der Liebe und der Welt gegenüber.

– Dann mache ich die Augen auf und spüre in mich hinein.

Bei der nächsten Übung werde ich Dich und meine Email-Abonnenten in dieses goldene Licht holen.

Vielleicht machst Du mir diese Übung nach? So verstärken wir dieses schöne Gefühl und Du wirst Dich dabei und auch danach anders – viel besser und leichter fühlen.

Einen guten Rutsch ins Neue 2022 in Liebe und Leichtigkeit wünsche ich Dir.

Herzlichst, Nana

P.S. Für Fortgeschrittene: Dann hole ich die Personen in die Lichtkugel herein, die mir nicht lieb sind und beobachte, wie das goldene Licht sie umhüllt.

Dieser Beitrag passt zum Thema:  ⇒ Vertraue, dass es gut wird  (22.12.2019)

◊ Du möchtest Dein inneres Kind und Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir die Infoseite an: ⇒hier klicken

Das Leben ist ein Gefühl

Das Leben ist ein Gefühl

Ob Glücksgefühle oder Sorgen, Gesundheit oder Krankheit, von Geburt bis zum Ende ist unser Leben ein Gefühl: nur welches – das ist die entscheidende Frage. Die Psychotherapie könnte nach meiner Meinung so formuliert werden: Eine Kunst, die Menschen bei der Entwicklung angenehmer, stärkender und lebensbejahender Gefühle hilft.

Unsere Gefühle bestimmen die Qualität unseres Lebens und können bewirken, dass aus Dispositionen Beschwerden/Krankheiten entstehen, angeblich aus heiterem Himmel.

Jetzt machen wir eine kurze aber vielsagende Übung:

♦ Bequem und gerade sitzend (die Füße haben Bodenkontakt, die Schultern sind gerade) konzentriere Dich kurz auf Dich, atme tief ein und aus, entspanne Dich, schließe Deine Augen und schaue fokussiert auf Dein Leben zurück, auf Deine Kindheit – soweit Du Dich zurückerinnern kannst. Auch wenn Dir spontan nichts Konkretes einfällt, die damaligen Gefühle und Stimmungen wirst Du wahrnehmen können.

Welche Stimmung hat Deine Kindheit beherrscht? Welches Gefühl kommt hoch, wenn Du das kleine Mädchen/den kleinen Jungen vor Dein geistiges Auge holst? Identifiziere diese Gefühle und notiere sie.

Dann gehe bitte weiter: Grundschule – spüre in Dich hinein und beschriebe diese Zeit nur mit Gefühlen.

Die Schulzeit?
Pubertät?
Ausbildung/Studium?
Arbeitsstationen?

Halte an jeder Station Deines Lebens inne, um die dazugehörigen Gefühle zu identifizieren und schreibe sie auf.

So kannst Du Deine Biografie mit Gefühlen beschreiben und sie wird sehr vielsagend für Deinen jetzigen Zustand sein.

Auch jedes Problem in unserem Leben ist mit einem oder mehreren Gefühlen verbunden.

Jedes Gefühl ist eine Energie und die Energien haben eine Wirkung auf Dich. Stelle Dir vor, jemand ist oft verärgert und wütend und kann diese Energien nicht loswerden. Unser Körper vergisst nichts. Belastende Gefühle können so chronisch und automatisiert sein, dass der Besitzer sie gar nicht mehr als belastend wahrnimmt. Auf Dauer können diese zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Katja wirkt äußerlich sehr ausgeglichen, sie ist bei der Arbeit sachlich, ehrgeizig, freundlich. Ihre innere Welt sieht aber anders aus. Sie fühlt sich oft unsicher und hat ständig Angst, etwas falsch zu machen oder zu sagen. Die ständige Selbstkontrolle führt zu Daueranspannungen. Das Lob, das sie bekommt, kann sie nicht richtig genießen. Sie ist nur froh, dass niemand ihre innere Unsicherheit bemerkt. Das ist die einzige kleine Freude, die Katja bei der Arbeit hat. Zu Hause angekommen, kann sie sich nicht richtig entspannen und den Feierabend genießen. Auf die Frage, wann sie sich gelöst und glücklich fühlt, sagt sie spontan – niemals. Sie hat immer wieder und zunehmend Kopf-, Nacken-, Rücken-, Bauchschmerzen und das alles ohne Befund.

In so einem Fall können, wenn nichts unternommen wird, gesundheitliche Belastungen stärker werden. Medikamente einzunehmen würde Linderung mit erheblichen Nebenwirkungen bedeuten, aber das Ursprungsproblem wird dadurch nicht gelöst.

Unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser.

Es gibt einen Weg, der zielführend ist und zur Linderung/Lösung dieser Probleme führt. Unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser. Sie können zum Ursprungsproblem führen. So kann über die dazu gehörigen Gefühle herausgefunden werden, wann und wie das Problem entstanden ist. Im zweiten Schritt muss das alte Gefühlsmuster geändert/transformiert werden. Zusätzlich entwickeln die Klienten/Patienten ein gutes Körperbewusstsein, sie lernen ihre Gefühle besser wahrzunehmen, sie zu verstehen und auch zu verändern. Und damit sind sie für ihr weiteres Leben gut gerüstet, um zukünftige problematische Situationen selber zu meistern.

Das ist ein Prozess. Wir können unsere Gefühle nicht einfach willentlich bestellen oder abbestellen. Dafür haben sie zu tiefe Wurzeln. Aber es gibt Wege und Möglichkeiten, die einen Zugang zu diesen Gefühlen und deren Transformation ermöglichen. Und diese sind erlernbar und machbar.

Nun gibt es Leute, die diesen wichtigen Schritt nicht wagen oder ihn jahrelang hinauszögern bis das Leiden unerträglich wird. Dafür gibt es mehrere Gründe:

– Ein sehr wichtiger Grund ist, dass viele Menschen Ängste vor ihren inneren Wunden/Schmerzen haben. Das ist ein ernstzunehmender Grund. Jeder von uns hat s.g. Selbstschutz-Mechanismen. Sie haben die Aufgabe, uns vor unangenehmen Erinnerungen und Schmerzen zu schützen. Sie bewirken, dass die Klienten/Patienten ihre Termine vergessen, oder sogar plötzlich gute Gründe haben, Termine weiter zu verschieben oder gar zu beenden. Interessanterweise passiert so etwas oft gerade dann, wenn die Zusammenarbeit wirklich gute Früchte trägt. Was nach Selbstsabotage aussieht, hat oft andere Gründe: Jede innere Veränderung braucht Zeit für Verarbeitung und Verinnerlichung. Daher sind in der Psychotherapie und auch im Coaching Fingerspitzengefühl und Flexibilität erforderlich.

Was wir nicht kennen, macht uns Angst. Die eigenen Gefühle innerlich zuzulassen, der eigenen Biografie mit offenem Auge und Herz zu begegnen – dies kennen wir oft nicht. Wir bereisen die entferntesten Ecken der Welt, aber sind nicht imstande, tief in unsere Seele zu blicken.

Ich versuche, meinen Klienten/Patienten Schmerzen zu ersparen und schon am Anfang deren innere Stabilität zu stärken, bis sie an einen Punkt gelangen, an dem sie selber merken, wie viel Freude und Befreiung durch diese innere Arbeit/Kommunikation entsteht.

– Viele Menschen können sich nicht vorstellen, in die eigene Gesundheit zu investieren, weil sie es nicht gelernt haben. Ich hatte mehrere Beispiele, in denen die potentiellen Klienten für ein kurzes klärendes Gespräch zur Praxis kamen, und es nicht leicht hatten wegzugehen, weil sie sich so wohlfühlten. So sagten sie mir wiederholend, wie gerne sie meine Unterstützung hätten. Aber das Vorhaben scheiterte daran, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernahm. Hinterher bekam ich sogar Emails, die mir weiterhin den Wunsch versicherten, sich von mir helfen zu lassen. Mir war klar, dass es nicht um finanzielle Engpässe ging, sondern um das fehlende Bewusstsein, für das eigene Wohlergehen zu bezahlen.

Dieser Punkt ist auch ein wichtiger Indikator für praktizierte Selbstliebe. Reisen, die Möbel, sogar die Fingernägel dürfen etwas kosten, aber nicht die eigene Seele, nicht die innere Welt, die unser Leben, unsere äußere Realität bestimmt.

– Ein sehr weiterer Grund ist das Unwissen: Wenn wir nicht wissen, wie es ist, sich gut, geerdet, innerlich harmonisch und stabil zu fühlen, und das ohne irgendwelche Hilfsmittel, dann vermissen wir auch nichts: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Worin besteht das wahre Glück unseres Seins? In Gefühlen, die uns Sicherheit, Leichtigkeit, Zufriedenheit, Freude und innere Stabilität geben und damit zu unserer Realität werden. Wenn diese aufbauenden und stärkenden Gefühle die Oberhand über die negativen haben, dann ist ein geglücktes, angenehmes Leben möglich. Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

◊ Um Deine Gefühle zu erforschen, ist es wichtig, die eigene Verletzlichkeit zu erkennen. Diese Anleitung ist eine Willkommensbegrüßung an Dich in meiner Community – mehr Info findest Du auf den Seiten Kontakt oder Meine Angebote.

◊ Möchtest Du ca. 1-2 mal im Monat meine Beiträge zu meinen Themen bekommen? Dann abonniere bitte meinen Infoletter ⇓⇒

Psychotherapie – meine Sicht

Psychotherapie – meine Sicht

Warum und wann wird man Psychotherapeut? Ich habe vor vielen Jahren Gesundheitspädagogik und -psychologie studiert und hätte mir damals  jemand gesagt, ich würde mehr als ein ganzes Jahr lang Psychiatrische Krankheitsbilder mit den gängigen Arzneimitteln fleißig lernen, um die Erlaubnis zur Durchführung der Psychotherapie nach dem Heilpraktikersetz zu bekommen, hätte ich viel gelacht und kräftig den Kopf geschüttelt.

Ich wollte mit Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention zu tun haben, aber auf keinen Fall mit Krankheiten und Pathologie. Damals war mir die oft sehr fließende Grenze zwischen Gesund- und Kranksein nicht bewusst.

Zusätzlich hatte ich großen Respekt vor seelischen Krankheiten und hatte die Einstellung, dass der Psychotherapie ein Zauber innewohne, nur so ließen sich seelische Krankheiten verbessern und heilen. Dafür müsse man eine Bestimmung und noch dazu eine besondere Begabung haben.

Ich kannte das Berufsbild auch nicht gut. Ich bin in dem sowjetischen Georgien aufgewachsen. Ich habe dort nie von diesem Beruf gehört. Es gab Psychiater und Psychologen. Es herrschte die Einstellung: die psychisch Gesunden laufen draußen frei und die psychisch Kranken sind in einer der wenigen geschlossenen Anstalten. Dazwischen gab es nichts.

In den ersten Jahren in Deutschland gab zudem es eine prägende Erfahrung mit der Psychotherapie ⇓

Während meines Magisterstudiums hatten wir mehrere Semester lang biografische Arbeit in einer kleinen Seminar-Gruppe. Ich nahm diese Aufgabe sehr ernst. Ich erinnere mich, dass ich ein Notiz-Heft dafür anlegte und die aufkommenden Gedanken sogar in der Küche während des Kochens notierte. Diese Vertiefung und danach der Austausch in der Gruppe ermöglichten mir einen anderen Blickwinkel auf meine Kindheit und Jugend und auf die Beziehung zu meiner Ursprungsfamilie. Es gab einige Aspekte, die ich nicht richtig einordnen konnte und die mich sehr irritierten. Nach langer Überlegung habe ich beschlossen, eine Psychotherapie zu machen. Und ich muss auch gestehen, dass ich innerlich sehr aufgeregt war, endlich diese Zauberkunst kennenzulernen und ihre Wirkung zu erfahren.

Das ist ca. 20 Jahre her. Ich hatte das Glück eine psychotherapeutische Praxis in meiner Nähe zu finden. Das durfte auf keinen Fall entscheidend sein, aber damals ging meine kleine Tochter in den Kindergarten und ich hatte sehr wenig Zeit zur Verfügung.

Nun fragte eine freundliche und in ihrer Art zurückhaltende Psychotherapeutin nach den Gründen. Ich erzählte ihr meine Gedanken. Sie hörte mir aufmerksam zu und machte Notizen. Nachdem ich irgendwann still wurde, fragte sie etwas nach und ermutigte mich zum Weitererzählen. Gut! Über solche Themen habe ich mit keinem gesprochen gehabt, daher fand ich es anfangs in Ordnung, dass ich jetzt meine Gedanken frei zum Ausdruck bringen durfte. Aber die ganze Stunde lang einen Monolog zu halten?

Ich war ein bisschen irritiert, aber ließ mir nichts anmerken. Mein Vertrauen war so groß, dass ich dachte, das alles hätte einen tieferen Sinn, den ich beim nächsten Treffen verstehen würde. Irgendwann schaute die Therapeutin auf die Uhr und verabschiedete sich trocken und förmlich.

Beim zweiten Treffen waren meine Erwartung und mein Interesse noch größer. Ich war sogar neugierig, welchen Ablauf meine Psychotherapie nehmen würde. Aber die zweite Stunde lief nach demselben Muster ab. Durch kurze Fragen wurde ich ermutigt und angeleitet zu erzählen und es wurden Notizen gemacht. Ich habe das Gefühl gehabt, dass die Fragen seitens der Therapeutin als einziges Ziel hatten, dass ich weiter erzähle. Sie zielten nicht unbedingt darauf, mein Gesagtes zu präzisieren oder etwas besser zu verstehen. Ich war fast verzweifelt. Ich habe aufgehört frei und offen zu erzählen. Ich hätte viel lieber gegenüber einem Roboter gesessen, dann hätte ich wirklich frei gesprochen.

Beim dritten Treffen habe ich sie nach ihrer Methode gefragt, sie mied die Antwort auf ihre sehr zurückhaltende Art und Weise. Ich wüsste nicht, was ich davon halten sollte.

Irgendwann hatte ich dann begriffen, dass ich meine Erwartung und Vorfreude auf irgendwelche psychotherapeutische Zaubermethode, die mir helfen würde innere Klarheit zu bekommen, aufgeben sollte. Denn Ich hatte endlich verstanden, dass mein einsamer Monolog die einzige Methode war.

Meine Enttäuschung war sehr groß. Noch schlimmer, ich kam mir fast veräppelt vor. Ich fand meine Zeit zu schade, ich hätte sie lieber für mein Kind eingesetzt. Die Tatsache, dass die Krankenkasse die Rechnungen bezahlte, war für mich kein Trost. Ich habe den Sinn dieser Psychotherapie/Methode nicht verstanden. Frei über meine Gedanken kann ich mir selbst allein erzählen, oder einer Freundin anvertrauen. Wozu war das alles?

Hat mir diese Art Psychotherapie geholfen? Mich wenigstens irgendwie aufgebaut? Nein, sie irritierte mich nur! Habe ich Irgendwelche Klarheit bekommen? Nein: weil diese Person mit solcher Selbstverständlichkeit handelte, verlor ich jeglichen Mut, es woanders zu probieren, um mich vor weiteren Enttäuschungen zu schützen.

Später während meiner Dozenten-Tätigkeit machte ich berufsbegleitend eine zweijährige Coaching-Ausbildung, während der ich vieles über die psychologische Beratung lernte und übte. So Stück für Stück wurde mir das Bild der Psychologischen Beratung und des Coachings klar und greifbar. Die spätere Hypnose-Ausbildung und andere Fortbildungen plus meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen haben mich fachlich sehr gut voran gebracht und mir das sichere Gefühl gegeben, dass sehr viele positive Veränderungen möglich sind. Und zwar in einer kurzen Zeit.

Da viele der Methoden, die ich in meiner Coaching-Praxis praktiziert habe, auch in der Psychotherapie eingesetzt werden, brachten sie mich Schritt für Schritt zu dem alten Bild, das ich anfangs von der Psychotherapie hatte: ein Zauber-Prozess. Der Patient schenkt Dir Vertrauen und glaubt daran, dass Du ihm helfen kannst. Du öffnest mit voller Hingabe Deinen Zauber-Tools-Koffer und gestaltest einen Prozess, der spürbare und tolle Ergebnisse bringt. Dieses Bild gefiel mir sehr und es motivierte mich so sehr, dass ich mich auf diese aufwändigen Prüfungen einließ.

Der Psychotherapie wohnt ein Zauber inne, wenn dieser Prozess mit Professionalität, Hingabe, Motivation und Vertrauen gestaltet ist.

Kurz gesagt ist Psychotherapie aus meiner Sicht:

– sich auf das Problem und die Lebensgeschichte eines Menschen einzulassen und aus den Dir vertrauten Tools eine individuelle und gleichzeitig flexible  Strategie zu entwickeln.

– Diesen Menschen verstehen und dazu motivieren können, sich diese Strategie zu Eigen zu machen und daran zu glauben, dass sie gute Ergebnisse erzielen, wenn sie mitmachen.

– Und wenn es nicht realisierbar ist, ehrlich zu sich und dem Patienten gegenüber zu bleiben und den Prozess rechtzeitig zu beenden, damit der Patient sein Glück woanders suchen kann.

Mein heutiges Verständnis ist, dass die Psychotherapie nicht jahrelang ergebnislos andauern sollte. Ich spreche hier nicht über schwere psychische Erkrankungen, sondern für Krankheiten, die auch eine Heilpraktikerin für Psychotherapie behandeln darf.

Sowohl der Patient als auch der Therapeut sollen die Erfolge deutlich sehen können, wenn die Behandlung gelungen ist.

Jeder von uns hat eine Biografie. Neben positiven gibt es auch negative Prägungen, die uns das Leben schwer machen durch Schmerzen, Spannungen, Stimmungen. Möge jeder von uns den Weg finden, der zur Linderung und Heilung führt. Wenn wir daran glauben, dass eine Linderung/Heilung unseres Leidens möglich ist, dann sind die Chancen groß, dass sich dieser Weg öffnet.

Ich liebe den Spruch von Goethe: „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.“

Daher glaube daran und hab Vertrauen!

Herzlichst, Nana

◊ „Erforsche Deine Verletzlichkeiteine Anleitung“  – mehr Info findest Du auf den Seiten Meine Angebote und Kontakt.

◊ Möchtest Du ca. 1-2 mal im Monat meine Beiträge zu meinen Themen bekommen? Dann abonniere bitte meinen Infoletter ⇓