Feinfühligkeit ist unsere Stärke

Feinfühligkeit ist unsere Stärke

Warum ist für uns das Wissen über unsere mögliche Feinfühligkeit (Hochsensibilität) wichtig? Ganz einfach: Dann hast du viel mehr Klarheit und Verständnis für dich und für deine Umwelt. Du kannst Unannehmlichkeiten vorhersehen und deine Originalität in deinen Dienst stellen. Ist das wenig? Keinesfalls!

Ich gehe davon aus, dass du meinen ersten Beitrag über Hochsensibilität schon gelesen hast, wenn nicht – bitte hier lesen. Dort habe ich geschrieben, dass nach den bisherigen Forschungsergebnissen Feinfühligkeit angeboren zu sein scheint. Anscheinend werden von unserem Gehirn Reize von außen ungefiltert aufgenommen oder sie werden nicht gedämpft. Außerdem werden die aufgenommenen Reize viel tiefer und genauer bearbeitet als es bei anderen Menschen der Fall ist. Das bedeutet auch, dass  hochsensible Menschen negative Ereignisse stärker und länger belasten.

Hochsensibilität ist eine Eigenschaft, die keine Behandlung oder Veränderung sondern Aufklärung und Akzeptanz braucht. Die Ausprägung kann jedoch unterschiedlich sein: von sehr schwach bis sehr stark. Die Hochsensibilität betrifft auch viele Männer, aber es wird seltener als bei Frauen thematisiert.

Für mich als Coach und für meine Klienten ist das Wissen über Hochsensibilität/ Feinfühligkeit sehr wichtig. Viele Klienten vermuten, dass in ihrer Kindheit vieles schief gegangen ist, sonst würden sie jetzt nicht so leiden. Viele haben, wenn wir in die Tiefe gehen, auch Angst davor, dort etwas zu entdecken, was zum Zusammenbruch ihrer Welt führen könnte.

Für diese Menschen bedeutet die Klarheit darüber,  dass sie als Kinder mit „hauchdünner Haut“ zur Welt gekommen sind, schon eine enorme Erleichterung.  Sie haben deswegen negative Geschehnisse viel intensiver aufgenommen als z.B. Geschwister, die diese Feinfühligkeit nicht hatten und entsprechend sind bei ihnen viel größere Schäden entstanden.

Kommt ein Kind mit dieser Originalität – Feinfühligkeit zur Welt und seine Eltern können aus welchen Gründen auch immer nicht auf diese Eigenschaft eingehen, so ist dann ein kindliches Drama schon vorprogrammiert. Das prägt und formt nicht nur die Kindheit, sondern wirkt stark in das Erwachsenenleben hinein.

Wenn dieses Kind als Erwachsener in meiner Praxis sitzt und wir ein Thema von ihm bearbeiten (ein schmerzhaftes Thema also! Wegen purer Freude kommt kein Mensch zu mir), dann kommen bei ihm viel intensivere Gefühle hoch als bei anderen Klienten. Selbst für den Abschluss einer Sitzung brauche ich bei den hochsensiblen Klienten mehr Zeit. Wenn deren innerer See einmal richtig aufgewühlt ist, dauert es viel länger als bei anderen Klienten, bis wieder Stille eingekehrt ist.

Und zusätzlich – dauert es länger bis wir die gewünschten Ergebnisse haben. Aber wenn wir sie haben – können sie sich sehen lassen.

Neulich habe ich eine Dankesmail bekommen von einem Klienten, der vor 3 Jahren meine Praxis aufsuchte. Wir hatten eigentlich ein mit dem Beruf zusammenhängendes Thema, landeten aber schnell in seiner Kindheit. Nach einiger Zeit haben wir auf seinen Wunsch das Coaching abgeschlossen. Nun schrieb er in seiner Email, dass jetzt – nach 3 Jahren nicht nur sein damaliges berufliches Ziel erreicht worden sei, sondern das Erreichte hätte seine Erwartungen weit übertroffen. Er hat Zeit gebraucht – bei den Hochsensiblen sind die Prozesse langsamer, weil sie intensiver sind, aber die Ergebnisse sind auch oft tiefgreifender.

Lass uns ein paar Schritte zurück gehen um das Mosaikbild besser wahrnehmen zu können.

Zunächst – was bedeuten dir Glück und Erfolg? Für mich ist es an erster Stelle eine gewisse Grundharmonie und Stabilität (Stärke) in mir zu spüren, das Gefühl zu haben, dass mein Innenleben stimmig und sinnhaft ist. Dann gestaltet sich im Außenleben auch vieles zu meiner Zufriedenheit.

Was du im Inneren spürst, das strahlst du auch nach außen. Menschen um dich herum haben feine Antennen dafür.

Um diesen Zustand zu erreichen musst du dein inneres Ich akzeptieren, respektieren und lieben können.

 Akzeptieren ja, respektieren und lieben tue ich noch nicht – sagte mir eine  Frau, die Pflichtbewusstsein verkörperte und sich unermüdliche Mühe gab, allen Menschen etwas Gutes zu tun. Merkst du hier schon etwas? Wenn Menschen ihre Selbstliebe und Selbstachtung nicht aus ihrem Inneren  schöpfen können, dann sind sie dringend davon abhängig, stets hinter anderen Menschen herzulaufen und Ihnen auch mal ungefragt etwas Gutes zu tun mit der oft unbewussten Absicht, sich selbst innerlich aufzuwerten.

Vor vielen Jahren nach meiner zweijährigen Coaching-Ausbildung war ich in einer Coaching-Übungs-Gruppe. Wir haben einander gecoacht und dies dabei von anderen beobachten und auch analysieren lassen. Ich hatte einmal eine junge Frau vor mir: sie hatte schon wieder eine Probezeit nicht überstanden. Jobs bekam sie schnell, aber sie zu behalten gelang ihr nicht. Fachlich war sie gut ausgebildet. Daher verstand sie nicht, wo das Problem lag. Sie hatte auch Schwierigkeiten gehabt, genau hinzuschauen und ihren eigenen Anteil an den gescheiterten Arbeitsverhältnissen zu erkennen. Auf meine sanften Versuche sie zum genauen Betrachten ihres Problems zu lenken, reagierte sie mit einer fast stürmischen Gegenoffensive: sie würde sich gar nicht mehr bewerben wollen, sondern einen Verein gründen, um die Benachteiligten der Gesellschaft wie z.B. Ausländern unter die Arme zu greifen, es gäbe schließlich viele Menschen, die ihres Engagements bedürften, sie könne so viel bewirken usw. Sie steigerte sich emotional hinein…

Ich weiß nicht was aus ihrem Vorhaben geworden ist, ich habe diese junge Dame nicht mehr gesehen, aber viele Menschen verlagern ihre ungelösten Probleme nach außen. In sich hineinzuhorchen und auch Hilfe zu holen, bedarf Mut und Entschlossenheit. Es ist einfacher die ganze Kraft und oft unterschwellige Wut und Frustration in einer Richtung zu kanalisieren, um die Anerkennung, die nicht von Innen kommt, in der Außenwelt zu kreieren. Die inneren Probleme werden dadurch nicht gelöst. Sie wirken weiter wie die Glut unter der Asche – wir verbrennen darin unsere innere Stimmung und auch oft unsere Gesundheit.

Rette dich zuerst selbst, bevor du anfängst andere Menschen retten zu wollen!

Hilf dir/hole dir zuerst Hilfe bevor du anfängst anderen helfen zu wollen!

Also schau genau hin – wie feinfühlig bist du? Im vorherigen Artikel  habe ich 14 Punkte zur Hochsensibilität/Feinfühligkeit aus meiner Praxiserfahrung aufgezählt. Wie viele Punkte hast du bejaht?  Es gibt noch viel mehr Anhaltspunkte, die ich Stück für Stück thematisieren werde.

Für heute mache dir bitte Gedanken über die folgenden Punkte – wieweit sprechen sie dich an?

  1. Wenn du hochsensibel bist, dann richtet sich deine innere Kraft nach deinem inneren Empfinden.

Lass mich genauer erklären: angenommen dir geht es nicht gut, du spürst dich ausgelaugt, müde, lustlos. Deine Stimmung ist ganz unten und du weißt nicht warum. Du hast an diesem Tag nicht viel Arbeit geschafft und du bist im Moment richtig verzweifelt. Und du bekommst unerwartet Besuch oder ein Telefonat (egal ob Büro oder Zuhause), der/das dir etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Von dir wird eine gewisse Handlung/Reaktion erwartet. Dann bekommst du plötzlich einen Energieschub, deine Müdigkeit und schwere Stimmung sind wie vom Winde verweht.

Wenn du dir vorstellst dich aus einer Vogelperspektive in dieser Stunde beobachten zu können, dann wirst du feststellen, dass du in der Lage warst aus einem Energie-Tief zu einem Energie-Hoch zu wechseln.

  1. Deine Hochsensibilität hat zur Folge, dass du über vieles länger grübelst, als es dir gut tut. Du hast eine Auseinandersetzung in der Familie, Nachbarschaft, Arbeit? Alles geklärt und gehört zur Vergangenheit? Nicht so leicht bei dir, wenn du hochsensibel bist. Du sehnst dich selten nach Rache, aber schnell vergessen kannst du auch nicht. Vielleicht ärgerst du dich darüber, dass du dein Gedankenkarussell nicht abstellen kannst. Das verschlechtert leider nur deine Stimmung.
  2. Hochsensibilität/ Feinfühligkeit bedeutet, dass sowohl positive als auch negative Wahrnehmungen die tiefen Schichten deines Unbewussten erreichen und sie dort Verknüpfungen finden, die dir gar nicht bewusst sind. Daher weißt du manchmal selber nicht, warum deine Stimmung/Reaktion so ist. Du zweifelst manchmal auch an deinem Verstand, wenn du keine logische Erklärung für deine Stimmung hast.

Lass mich an dieser Stelle klarstellen: Wenn für dich klar ist, dass du feinfühlig bist und du Bescheid weißt, dass diese  Feinfühligkeit  angeboren und nicht erworben ist, kannst du sie wie deine Augenfarbe leichter akzeptieren.  Du hast es und basta. Das bedeutet, keine Schuldzuweisungen und Opferrolle. Niemand hat dir diese Hochsensibilität aufgezwungen und sie ist wahrlich keine Tragödie sondern eine Originalität, die zwei Seiten hat. Wenn du lernst damit umzugehen, nimmst du eher ihre positive gewinnbringende Seite wahr. Und genau das übe ich mit meinen Klienten.

Unser Ziel ist es, von der Defizithaltung zur Fülle-Haltung (Profit-Haltung oder nenne es wie du möchtest) zu wechseln. Unser Fokus sollte auf positive Inhalte gelenkt werden. Wenn wir dies schaffen, dann leistet unsere Feinfühligkeit uns große Hilfe, weil positive Wahrnehmungen/Gefühle auch tiefer und länger wirken können.

Ich integriere/berücksichtige Hochsensibilität/ Feinfühligkeit meiner Klienten bei meiner Arbeit. Das bedeutet aber nicht, dass diese Menschen in Watte gepackt werden. Dieses Wissen hilft uns die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen.

Und was sind unsere Basis-Ziele? Klarheit, innere Stimmigkeit und inneres Wohlbefinden. Das Wissen über Hochsensibilität/Feinfühligkeit hilft uns Klarheit zu bekommen und macht hochsensiblen Personen die weiteren Schritte möglich.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Wie hochsensibel bist du?

Wie hochsensibel bist du?

Überlege dir bitte, wie oft du dich von den folgenden Sätzen angesprochen fühlst:

  1. Du hast einen Vortrag besucht und der Referent hatte viel geballte Information zur Verfügung gestellt. Es war interessant, aber Irgendwann fiel es dir schwer, aufmerksam zuzuhören. Du hättest dir gewünscht, der Referent hätte sich auf ein Thema beschränkt, dann hättest du viel mehr mitgenommen nach dem Motto: weniger ist mehr.
  2. Während des Vortrages kamen aus dem Nebenraum Geräusche, die dich irgendwann unterschwellig störten. Chaotische und laute Orte machen dich schnell müde? Du denkst, allen geht es so? mehr oder weniger. Bei Dir ist die Erschöpfung deutlich ausgeprägter.
  3. Wenn dich emotional etwas sehr berührt, dann brauchst du Zeit um es zu verarbeiten. Ob ein Film, eine Geschichte oder eine Alltagssituation – die Eindrücke wirken bei dir tiefer. Stelle dir vor, deine innere Welt wäre ein See. Diese Eindrücke verursachen in deinem See größere Wellen und es dauert länger bis Stille eingekehrt ist. Das beansprucht viel Energie und innere Konzentration.
  4. Du erholst dich am bestens in der Natur oder bei einer Tätigkeit, die dir so viel Spaß macht, dass du alles vergessen kannst. Auch eine ruhige vertraute Gesellschaft ist eine Alternative.
  5. Wirst du aus deinem Flow gewaltsam herausgerissen, dann fällt es dir schwer, wieder einzusteigen.
  6. Du bist intelligent genug um komplexe Inhalte zu durchschauen, wenn du dabei deine Ruhe hast und dein Tempo selber bestimmen kannst. Stehst du aber unter Zeit- oder Leistungsdruck, ist es eher wahrscheinlich, dass es dich viel Anstrengung kostet. In diesem Fall sind auch Fehler möglich, die du dir später nicht erklären kannst.
  7. Du bist eher kein Mensch für schnelle unbedachte Handlungen. Für deine Entscheidungen brauchst du meistens Zeit zum Nachdenken.
  8. Überraschungen können dich überfordern. Überlege dir folgende Situation: Du hast Geburtstag, den wolltest du ruhig und bescheiden angehen – nur in deinem engen Familienkreis. Du kommst nach Hause und wirst von unzähligen Gästen überschwänglich begrüßt und beglückwünscht. Das Haus ist auch aufwendig dekoriert – dein Partner/deine Familie hat dir diese Überraschung organisiert. Das ist sicher eine ganz liebe Geste, die gewürdigt werden soll. Das tust du auch, im Inneren fühlst du dich aber durch diese Aktion sehr überfordert.
  9. Kennst du diese Situation gut? Bei einer Routine-Tätigkeit fallen dir plötzlich sehr wichtige Sachen auf, die du völlig vergessen hast oder du hast plötzlich eine plausible Erklärung für irgendetwas. Und du hast bei dieser Routine-Tätigkeit gar nicht über das Thema nachgedacht.

Erklärung: Du nimmst ungewollt viele Information auf, deren Verarbeitung Zeit und Energie verlangt. Aufgrund dieser Intensität verlangsamt sich der Verarbeitungsprozess. Wenn diese Zeit nicht vorhanden ist, dann ist das wahrgenommene Bild auch nicht vollständig. Irgendwann, wenn dein innerer See still wird, ohne dass du über diese Gelegenheit nachdenkst, werden dir diese fehlenden Puzzleteile einfallen.

Ich habe oft erlebt, dass mir bei einer Routine-Tätigkeit (Joggen, Gartenarbeit etc.) oder während des Qi-Gong/ Yoga oder der Meditation sehr wichtige Sachen oder Lösungen eingefallen sind. Qi-Gong und Yoga zielen darauf den Geist zu klären und als mein innerer See klar wurde, habe ich plötzlich viel mehr gesehen, obwohl ich im Moment nicht darüber nachdachte.

  1. Selbst wenn du nicht auf den Mund gefallen bist, werden dir in einer emotionalen Auseinandersetzung oft gute Argumente und Einwände viel später einfallen. Wärest du emotional nicht so stark betroffen, dann hättest du die Argumente parat gehabt.
  2. Auch wenn du sehr gesellig bist, beim Allein-Sein ist dir nicht langweilig – dein Innenleben ist wegen der hohen Empfindsamkeit reich und vielfältig.
  3. Gewalttätige Szenen kannst du nicht gerne sehen oder lesen. Hast du schon solche Szenen beim Lesen übersprungen oder oberflächlich gelesen?
  4. Feine Düfte, bestimmte Musik oder Kunstwerke berühren dich sehr. Es kann aber auch sein, dass du gewisse Düfte/Parfüms nicht gut ertragen kannst und eine nicht überwindbare Abneigung entwickelst.
  5. Du bist sehr bemüht, gewisse Ordnung zu halten und den Tagesablauf gut zu strukturieren. Das vermittelt dir Ruhe und Sicherheit.

Hast du dich von den meisten Punkten angesprochen gefühlt? Dann bist du mit großer Wahrscheinlichkeit hochsensibel. Mit hochsensibel ist ein fester Teil unseres Temperaments gemeint.

Diese Hochsensibilität (highly sensitive person) ist alles andere als ein kapriziöses Verhalten. Sie scheint nach den jetzigen Forschungsergebnissen angeboren zu sein wie deine Augenfarbe.

Deine Strategie sollte es sein, diesen Teil von dir gut kennen und schätzen zu lernen und ihn in deinem Alltag zu berücksichtigen, damit du dein Leben zu deiner besten Zufriedenheit gestaltest.

Das bedeutet auch, dass du dich schützt, indem du dich manchen vermeidbaren stressigen Situationen nicht auslieferst oder die Ergebnisse schon im Voraus in Kauf nimmst. Dann hast du Erklärung für manches und kannst viel besser in deinem Sinne planen.

Auch wenn du solche Leute um dich herum hast, hast du mit diesem Wissen ein anderes Verständnis für sie.

Hochsensible können sowohl introvertiert als auch extravertiert sein. Ein größerer Teil scheint jedoch introvertiert zu sein. Hochsensibilität hat mit den Glaubenssätzen nichts zu tun, allerdings kann sie durch Glaubenssätze (Erziehung, Sozialisation) verstärkt und/oder verzerrt werden.

 Viele meiner Klienten sind hochsensibel. Ich bin es auch. Viele Menschen haben gelernt damit so zu leben, dass sie nicht auffallen. Im Bezug auf meine Arbeit habe ich festgestellt, dass ich die Hochsensibilität berücksichtigen muss, um die gewünschten Ergebnisse zu bekommen.

Ein Beispiel: Wenn ich auf Wunsch meines Klienten eine lange Sitzung mache, ist dies für ihn natürlich ermüdend. Aber für hochsensible Menschen kann das eine totale Überforderung bedeuten. Besonders wenn ich während dieser langen Sitzung mehrere Methoden als „Hausaufgabe“ erkläre und mit den Klienten einübe. Ist mein Klient hochsensibel, muss ich diese Inhalte klein und klar portionieren, damit wir gut voran kommen. Um klar auszudrücken: diese Menschen können wunderbar und schnell verstehen und aufnehmen, aber der intensive Verarbeitungsprozess, der in meiner Arbeit mit Gefühlen eng verbunden ist, könnte bei diesen Menschen viel Zeit und Kraft beanspruchen.

Diese Erkenntnis hatte ich nicht immer. Mir sind die Unterschiede schon aufgefallen und ich habe mir am Anfang meiner Coaching-Tätigkeit diese mit mangelnder Motivation und Disziplin erklärt. Aber irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es war ein Prozess für mich auch darüber offen zu schreiben und auch zuzugeben, dass ich mich selber von diesen 14 Punkten (und es gibt noch viel mehr) recht gut angesprochen fühle.

Diese Eigenschaft hat auch ihre Vorteile!

Sowohl im beruflichen als auch privaten Leben wirst du deine Ziele besser erreichen und dabei auf dein inneres Gleichgewicht/dein Wohlbefinden besser achten können, wenn du deine Hochsensibilität berücksichtigst und sie als deine Besonderheit/deine Originalität betrachtest.

Was du jetzt für dich machen kannst – zuerst schaue bitte ob du diese Originalität (Hochsensibilität) besitzt. Willst du mehr Info zum Thema, dann trage dich bitte in die Infoletter-Liste ein. Ich werde darüber schreiben, welche Strategien hilfreich und zielführend sind und welche positive und gewinnbringende Seite die Hochsensibilität hat. Schau genau hin – wir alle sind es wert!

Herzlichst, Nana

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Wozu Klarheit?

Wozu Klarheit?

Was bezwecke ich eigentlich mit meinem Coaching? Wozu soll es gut sein? Was ist überhaupt der Nutzen meiner Klienten? Ich sage und schreibe oft, dass ich alles daran setze um innere Klarheit und Stabilität zu erreichen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass diese Begriffe auf den ersten Blick allgemein und sogar langweilig wirken. Mit der Klarheit meine ich zu unserem Ursprungs-Ich zurückzukehren, zu unserem Ursprungspotential, mit dem wir zur Welt gekommen sind.

Jedes Baby kommt schon als eine zarte Persönlichkeit zur Welt. Es braucht eine Umgebung, in der es seine Bedürfnisse gestillt bekommt und sein Potential entwickeln kann. Können die Eltern nicht auf die Bedürfnisse des Babys eingehen, entwickelt das Baby eigene Strategien um die Zuwendung und Liebe zu bekommen und sein Überleben zu sichern.

Später stehen diese angeeigneten Strategien ihm oft im Wege – in jedem Bereich: Schule, Ausbildung, Beruf, Nachbarschaft, familiäreres Leben. Z.B. Hat das Baby sich an seine Umgebung sehr angepasst, sich daran gewöhnt seine Bedürfnisse nicht mehr zu reklamieren, wird es später als erwachsene Person es schwer haben eigene Bedürfnisse durchzusetzen. Sie wird stets um der Ruhe/Harmonie willen faule Zugeständnisse machen.

Ein Baby braucht eine Umgebung, in der es seine Bedürfnisse gestillt bekommt und sein Potential entwickeln kann.

Hat das Baby /Kleinkind nicht aufgegeben für die eigenen Bedürfnisse zu rebellieren? Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es als Erwachsene auch wegen scheinbaren Nichtigkeiten immer wieder zu lautstarken Protesten und Wutausbrüchen neigen. 

Diese von mir oft erwähnte Klarheit bedeutet: dass wir genau hinschauen sollen, welche Glaubenssätze wir in unserem zarten Kindesalter verinnerlich haben. Und dann diese Glaubenssätze positiv umformulieren, diese fest verankern und festigen.

So können wir uns von den aufgezwungenen Begrenzungen befreien und ungetrübte Klarheit darüber haben: wer wir sind, was unser innerer Kern ist, was sind unsere wahren Bedürfnisse (nicht die von der Umgebung) und was ist unser wahres Potential? Was ist unsere Sehnsucht? Was macht uns glücklich? Was ist eigentlich Sinn unseres Lebens?

Eine bekannte Frau wurde als kleines Kind von ihrer Mutter oft mit einem Stock verprügelt und zu einem stillen bescheidenen selbstzweifelnden Menschen erzogen. Später wunderte sich die Mutter, dass die Tochter so ein Graue-Maus-Dasein führte und keine Familie gründete, sondern mit ihren Eltern zusammen eine fest zusammengeschweißte Gemeinschaft führte. Irgendwann verstarb die Mutter. Die Tochter lebt nun allein und weint täglich der Mutter nach. Dieser Lebensweg tut weh!

Viele Menschen haben in der Kindheit ihre eigene individuelle Entwicklung nicht richtig vollziehen können, weil die elterliche Macht dieser im Wege stand.

Viele meiner Klienten haben mir erzählt, dass die Eltern damals, als sie als Säuglinge weinten, den Kinderwagen in ein abgelegenes Zimmer geschoben oder sogar kurz draußen spazieren gingen, damit sich das Baby allein beruhigen konnte. Das war seitens der Eltern nicht böse gemeint. Hätten sie damals gewusst, was sie ihren Sprösslingen antun, hätten sie mit großer Wahrscheinlichkeit anders gehandelt. Eine Frau erzählte mir sogar, dass sie von ihrer Mutter stundenlang angebunden im Kinderbettchen verlassen wurde, weil die Mutter der Familie bei der Ernte helfen musste. Das Baby wurde hungrig/durstig und schrie so lange es konnte. Das kann an der psychischen Entwicklung eines Babys nicht spurlos vorbei gehen.

Vor vielen Jahren war ich mit meiner kleinen Tochter auf einem Spielplatz. Meine Tochter spielte gelassen. Da kamen eine Frau und zwei Männer mit einem kleinen Kind im Alter von ca. 2 Jahren. Das Kind wurde zuerst auf das Schaukelpferd gesetzt. Als es gerade anfing einen Gefallen daran zu finden, wurde es hoch gehoben um ein anderes Spiel-Gerät auszuprobieren. Das Kind protestierte laut, es wurde aber nicht beachtet. Nach einer viertel Stunde ging die Gruppe verärgert und genervt weiter, weil das Kind immer weiter schrie. Ich war allein mit meinem kleinen Kind da und habe nicht gewagt etwas zu sagen. Die Personen waren so derart unausgeglichen, dass ich an meine Sicherheit gedacht habe.

Wenn ein Baby beim Weinen immer wieder keine Unterstützung/Trost/Zuwendung bekommt, wird es irgendwann still und schläft aus Erschöpfung ein. Es kann auch so „artig“ werden, dass es immer seltener weint: Es gibt auf zu protestieren. Die ihm zugefügten Schäden sind immens. So ein Baby hat es sehr schwer das Urvertrauen zu entwickeln/behalten. Später prägt mit großer Wahrscheinlichkeit Misstrauen sein Leben. Mit diesem Misstrauen lässt es sich nicht leicht und freudig leben. Es vergiftet andauernd auch seine Beziehungen.

Dieses Misstrauen stört diesen Menschen auch dabei voran zu kommen. Ein erfolgreicher Klient ist in der Lage Vertrauen zu entwickeln. Hat der Klient dieses Mistrauen in sich, braucht er einen starken Willen und Durchhaltevermögen, damit die Zusammenarbeit die gewünschten Ergebnisse hat.

Woran merke ich dieses Misstrauen? Es wird nie offen kommuniziert. Es läuft oft auch unbewusst.

In der Praxis ist der Klient in einem anderen Energie-Zustand, er macht mit, er spürt, er sieht Ergebnisse. Falls Fragen entstehen, gehe ich sofort darauf ein. Ich versuche sehr behutsam vorzugehen, aufzuklären. Ich spüre auch fragende Blicke oder etwaige Zurückhaltung.

Nun haben wir alles nach Plan hinbekommen, der Klient ist zufrieden, ich auch. Ich bekomme eine Dankesmail über die positiven Auswirkungen unserer Sitzung. Diese positive Energie und Zuversicht dauert 1-2 Wochen. Dann schlägt die Stimmung um, dieser Klient fängt an zu zweifeln, hinterfragt die Methoden und stellt das Erreichte in Frage.

Das Misstrauen ist leider seine Grundhaltung und seine innere Zufriedenheit ist von dieser Grundhaltung abhängig. Solange diese Person nicht die Klarheit über ihre destruktive innere Haltung und eingrenzenden Glaubenssätze hat, wird bei ihr keine Methode funktionieren. Es wird alles dem verinnerlichten Muster folgen.

Nach meiner Erfahrung sind diese Personen sehr feinfühlige und lernfähige Menschen. Diese Grundhaltung raubt ihnen leider viele Chancen in allen möglichen Richtungen. Es wäre schade, wenn dies auch so bliebe.

Wenn wir es aber schaffen, diese Grundhaltung zu ändern und sie dann zu stabilisieren, dann ist der Weg offen zur inneren Zufriedenheit und eigentlich zu allem.

Was ich damit meine? Innere Klarheit und Stabilität sind das Fundament, worauf wir innere Stärke, Harmonie und inneres Wohlbefinden als stabile Wände aufbauen können. Das persönliche Glück ist das Dach des inneren Wunsch-Hauses.

Diese Klarheit erlaubt uns darüber zu entscheiden, welche der aufgenommenen oder sogar aufgezwungenen Glaubenssätze wir behalten oder loswerden wollen. So können wir unser Leben bestimmen. Wenn du Klarheit hast, kannst du deine Ziele leicht kreieren. Wenn du klare Ziele hast, dann wie Johann Wolfgang von Goethe sagt: „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen“.

Herzlichst, Nana

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