Archetyp Apollon/Krieger

Archetyp Apollon/Krieger

Gut aussehend, fleißig, pflichtbewusst, gut organisiert, unermüdlich, sehr zielgerichtet und zielstrebig. Die Archetypen Apollon/Krieger sowie seine Zwillingsschwester Artemis/Diana sind unter Deutschen oft anzutreffen.

Jeder von uns hat diesen wichtigen Archetyp in unterschiedlicher Ausprägung. Apollon wird in uns durch Erziehung und Sozialisation aktiviert und gestärkt. Wer ihn als führenden oder sogar als Hauptarchetypen hat, profitiert am meisten von seinen Eigenschaften, kann aber auch entsprechend von seiner Schattenseite stark betroffen sein.

Apollon ist ein scharfer Schütze – sein Pfeil erreicht immer das Ziel. Er kann sehr gut auf das Wunschziel fokussieren und seine Zeit gut einteilen.

Er liebt Routine, was eine Stärke von ihm ist. Zugleich kann dies jedoch auch eine Schwäche darstellen, wenn er dadurch nicht offen gegenüber neuen Erfahrungen ist.

Er liebt Ordnung sehr, kann dabei pedantisch sein.

Apollon schreitet emotionslos zum Ziel und trifft bedachte und kalkulierte Entscheidungen, getrieben von seiner Ratio. In der Kommunikation ist er geradlinig, das kommt nicht immer gut an.

Wir können Apollon nicht mit folgenden Formulierungen überzeugen wie:  „Ich habe das Gefühl, dass…“. Apollon interessiert sich wenig für unser Gefühl, ihn überzeugen nur Fakten und Zahlen.

Er kennt das Aufgeben oder Ablenken nicht, was für andere Archetypen wie Prinz (Dionysos) und Hermes üblich ist. Zufrieden stellen tun ihn die Ergebnisse und Zahlen, weniger der Prozess selbst. Z.B. ist er glücklich, wenn er auf seinem Armband die gelaufenen Kilometers sieht, aber nicht beim Laufen. Wenn er beschließt, 5 Kilometer zu laufen, dann wird er genau 5 Kilometer schaffen und nicht früher aufhören, weil er müde geworden ist und keine Lust mehr hat.

Er ist der Meinung, dass das Leben schwer ist und alles mit harter Arbeit erreicht werden muss.

Den bekannten und beliebten Spruch von Konfuzius: „Das Ziel ist der Weg“ können sowohl Apollon als auch die in der Gruppe „Bogenschütze – Zielstrebigkeit“ befindlichen Archetypen wie Artemis, Athena und Ares nicht verstehen und definitiv nicht bejahen. Für sie ist der Weg immer schwer, umständlich, lang und mit viel Arbeit verbunden. Das Universum liefert ihnen auch die Bestätigung dafür.

Er hat eine Neigung zur Kunst, insbesondere zur Dichtkunst und Musik. Seine Musik ist angenehm, geordnet und erholsam aber ohne große Leidenschaft.  

Apollon mag keine Konflikte. Er versucht sie zu umgehen. Konflikte sind für ihn eine unerwünschte Ablenkung von seinem Weg. Falls ein Konflikt jedoch unvermeidbar ist, bevorzugt er statt direkter Konfrontation distanziertes und zielgerichtetes Bekämpfen des Kontrahenten. So wird es in der Mythologie auch beschrieben: Er lässt Achilles töten, indem er Paris anleitet, seinen Pfeil zielgenau an Achilles verwundbare Ferse zu schießen.

Kindheit: Apollon zeigt als Kind schon sehr früh Konkurrenzdenken. Er mag Spiele, wo er sich messen und sein Können beweisen kann. Er liebt sportliche Aktivitäten und Bewegung in der Natur.

Apollon ist kein Träumer. Er ist sehr realistisch und hat schon als Kind konkrete Ziele. Nachdem er ein Ziel erreicht hat, wird er sofort ein anderes Ziel setzen und fleißig daran arbeiten.

Schon als Kind hat er ein gutes Gespür für Zeit, was für manche Archetypen wie der Prinz/Dionysos und Hermes problematisch ist. Er ist gut organisiert und kann Zeit gut einteilen. Apollon-Kind lässt keine Ablenkungen zu, weil es genau weiß, dass diese Zeit für die Erreichung seiner Ziele fehlen wird. Er kann erstaunlich gut Prioritäten setzen und weicht nicht aus dem Plan.

Apollon ist in der Mythologie der Lieblingssohn seines Vaters – Zeus. Wenn das Apollon-Kind einen Vater hat, den er respektieren kann, wird er seiner Meinung sehr hörig. Wenn er den Zeus nicht zu Hause findet, dann wird er in der Außenwelt findig. Das kann so eine Art Vaterfigur für ihn sein.

Wichtige Frage: Wann folgt Apollon seinen Herzenswünschen und wann folgt er den Wünschen seiner Eltern oder Respektpersonen? Es ist möglich, dass er die Pläne anderer Personen als eigene übernimmt und diese sein ganzes Legen lang mit Eifer befolgt. Das kann irgendwann zur persönlichen Krise führen.

Die Herausforderung der Eltern eines Apollon-Kindes ist es, ihm genug Zeit und Möglichkeit zu geben, zu erkennen, was er im Leben machen möchte und was ihm Spaß und Freude macht. Sie sollen ihm behilflich sein, seine eigenen Ziele zu setzen. Ohne feste Ziele besteht die Gefahr, dass Apollon seine Energie und seinen Fleiß für etwas vergeudet, was ihm nicht die gewünschten Ergebnisse beschert.

Beruf: Er wählt meistens Berufe mit einem langen Werdegang, die viel Arbeit und Fleiß abverlangen. Er ist ein guter Soldat und Krieger.

Was noch für den Archetyp Apollon charakteristisch ist: Egal wie viel er arbeitet und schafft, er bleibt meistens der ewige Zweitbeste.

Mythologisch ist er nach Zeus der zweitwichtigste Gott auf dem Olympus. Er braucht jemanden, zu dem er aufschaut. Das hindert ihn jedoch daran, der Erste zu werden. Er akzeptiert Hierarchie. In Mythen wird ihm sogar nachgesagt: „Ich existiere dafür, dass ich den Willen von Zeus verkünde.“

Hier verbirgt sich auch seine große Schwäche: Wenn er jemanden einmal als Autorität akzeptiert, dann wird er dessen Wünsche ohne viel Nachdenken ausführen. Somit könnte unter Umständen seine Zielstrebigkeit und Ausdauer für ideologische und politische Ziele ausgenutzt werden.

Apollon ist immer in Bewegung. Er braucht etwas, womit er sich beschäftigt. Andernfalls führt dies zu einer Krise. Die mittleren Jahre sind für Apollon nicht einfach. Er merkt, dass seine Jugend und seine Energie schwinden und die Ergebnisse seiner Arbeit anders sind. Auch dann, wenn er berentet ist, findet er immer eine Beschäftigung für sich, der er auch mit viel Fleiß und Verantwortung nachgeht. So wird er fast genauso wenig Freizeit haben wie vorher, als er eine offizielle Arbeit inne hatte.

Für Apollon ist es wichtig, sich und seine Familie gut zu unterhalten und das schafft er gut.

Partnerschaften: Die größte Herausforderung für Apollon ist die Beziehung zu Frauen. In der Mythologie war Apollon einer der gut aussehenden Götter, aber seine Beziehung zu Frauen war in Mythen auch nicht gut und einfach. Der Grund war, dass seine Beziehung zu Frauen emotionslos ist, anders als beim Prinz (Dionysos) oder Hermes.

Nur die Frauen, die archetypisch zu seiner Gruppe gehören wie Artemis oder Athena, finden sich mit seiner Art leicht ab. Hier bildet sich eine auf ein Ziel eingeschworene, fleißige, gut funktionierende Partnerschaft, die kein großes Verlangen nach Romantik hat.

Apollon mag gerne, wenn die Frauen gut aussehen und erwartet dies auch von seiner Frau im Alter, Er versteht die gefühlsbetonten Frauen nicht und kann auch keinen Zugang zu deren Gefühlswelt finden.

Eine Ehe zu führen ist für die Apollon sehr wichtig. Er betrachtet seine Partnerin nicht als autonomes Wesen, sondern als einen Teil von ihm. Er betrachtet Frauen rational. Wenn er mit Artemis oder Athena zusammen ist, kann die Beziehung beidseitig gewisses Konkurrenzverhalten aufweisen, z.B. wer besser beruflich vorankommt, wer besser verdient etc.

Alle anderen Archetypen-Frauen leiden unter seiner Emotionslosigkeit. Hier gibt es zwei mögliche Szenarien:

  1. Sie machen seinen Tagesablauf und Lebensplan mit, sie passen sich ihm an.
  2. Wenn sie das nicht schaffen, kommt es oft zu verzweifelten und hysterischen Szenen. Dafür hat Apollon kein Verständnis. Wenn seine Partnerin ihm Ihre Gefühle weinend mitteilt, sagt der Apollon emotionslos: Das kann nicht sein, dass du dich so fühlst.

Mögliche Schattenseiten, die unterschiedlich ausgeprägt sein können:

Einbildung: Er hat alle Eigenschaften, die die Gesellschaft von ihm verlangt. Deswegen glaubt er, dass er einer der besten ist. Er könnte eingebildet werden und auch so wirken. Er kümmert sich nicht um seine persönliche Entwicklung. Er ist der Meinung, er braucht das nicht.

Arroganz: Gegenüber Informationen und Menschen, die seiner Einstellung nach nicht wahr/gut/passend/verständlich sind, kann er eine verächtliche Haltung entwickeln. Z.B. verspottet er alternative Heilmethoden, auch wenn sie einem Familienmitglied bei der Genesung geholfen haben.

Seine Wahrheit ist oft oberflächlich, nicht tiefgründig. Er kann zwar gut analysieren, aber oft nicht das ganze Bild sehen. Schablonenhaftes Denken ist ihm üblich.

Brutalität: Er kann seinen Nahestehenden gegenüber nachtragend und vorwurfsvoll sein. Er kann schlecht seine Verletzungen vergessen. Er duldet keine Konkurrenz. Wenn er genug Macht hat, kann er jemanden auch hart bestrafen.

Gefühlskälte:  Er spürt seine Gefühle nicht und kann auch die Gefühle anderer nicht verstehen. Er kann deshalb gefühlskalt wahrgenommen werden.

Obrigkeitshörig: Er ist ein fleißiger Macher, der sich voll und ganz auf das Ziel konzentriert. Dadurch ist sein Blick oft eingeengt. . Er lässt sich leicht von einer Autoritätsperson überzeugen und führt seine Aufgabe/seinen Plan mit Elan aus, ohne dies kritisch zu hinterfragen. Er akzeptiert leicht Hierarchie und ist obrigkeitshörig.

Wutausbrüche: Er zeigt kaum Gefühle, aber er ist innerlich verletzlich. Es kann mal zu heftigen Wutausbrüchen kommen, wenn seine Grenze überschritten wird.

Mythologie:

In der griechischen Mythologie ist Apollon der Gott des Lichtes, der Musik und Kunst, der Heilkunst und Weissagung und des Bogenschützen. Er und seine Zwillingsschwester Artemis (Diana) sind die Kinder vom Göttervater Zeus und gehören zu den 12 olympischen Göttern.

Perspektive: Was braucht Apollon für sein Leben?

– Sich selbst erlauben, die sanfte Seite in sich wahrzunehmen, seine Gefühle zuzulassen und zu respektieren. Das würde ihn empathischer machen.

– Mehr Leben im Hier und Jetzt, den Moment genießen, das Leben mit Leichtigkeit betrachten.

Kurz gesagt: Er muss dem Prinz (Dionysos) in sich Raum geben.

Appolon und Prinz/Dionysos sind gegensätzlich und sie beide brauchen einander.

Apollon symbolisiert die linke Gehirnhälfte:  Sprache, Lesen, Rechnen/Zahlen, Logik, Analyse, Detail, Wissenschaft, Zeitempfinden, Linearität, Konzentration auf einen Punkt.

Prinz/Dionysos symbolisiert die rechte Gehirnhälfte: Kreativität, Musik, Tanz, Raumempfinden, Gefühle, Intuition, Neugier, Spontanität, Sprunghaftigkeit, Bildersprachen, Körpersprache.

Die Archetypen erlauben uns eine brillante Selbsterkenntnis. Mit Mythologie ausgeschmückt bringen sie uns zudem die Geschichte der Menschheit näher. Die eigene archetypische Zusammensetzung und den Hauptarchetypen herauszufinden ist eine spannende und wertvolle Reise des Lebens. Sie erlauben uns, in die dunkelsten Ecken unseres Unbewussten reinzuschauen und sie zu beleuchten, uns vom Unnötigen zu befreien und unseren Daseinssinn besser zu verstehen.

Herzlichst, Nana

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Archetyp Persephone/Kora/Prinzessin

Archetyp Persephone/Kora/Prinzessin

Ewig jung, schön aussehend, gutmütig, freundlich – Kora/Persephone/Prinzessin wird von der Gesellschaft für ihre angenehme und offene Ausstrahlung sehr gemocht und geliebt. Sie liebt auch die Gesellschaft und gibt ihre Strahlen wie eine Sonne großzügig zurück. Sie zieht die Energie aus der Außenwelt und mag das Alleinsein auf Dauer nicht.

Alle wollen ihre leichte und schöne Energie genießen. Das ist ihre große archetypische Stärke und zugleich auch die große Schwäche. Denn nicht alle tun ihr gut.

Sie ist vertrauensvoll, gutmütig, ehrlich, kommunikativ, unterhaltsam. Kontakte knüpft sie leicht.

Kora ist eine wohlbehütete, oft einzige Tochter ihrer fürsorglichen Mutter. Sie kann sich gut auf die Mutter verlassen und hat eine enge Beziehung zu ihr. Wenn die Fürsorglichkeit der Mutter jedoch durch Ängste geprägt ist und sie Kora sehr einengt, wird dies ihrer archetypisch engen Bindung eine dramatische Note verleihen.

Kora lebt im Hier und Jetzt, teils sorglos. Sie gleicht einem Schmetterling, der von einer zur anderen Blume flattert.

Sie ergreift gerne Initiative und jeder Anfang, den sie mit Überzeugung macht, gelingt ihr leicht. Nur die Routine liebt sie nicht, Dranbleiben und Durchhalten ist für sie eine große Herausforderung. Hier kann ihr der Archetyp Artemis helfen, natürlich nur, wenn sie diesen Archetyp in guter Dosis in sich hat.

Sie ist gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit, liebt Komplimente und Lob. Es ist ihr sehr wichtig, welche Meinung Leute über sie haben. Sie tut viel dafür, dass diese Meinung positiv ist. Das ist ihre Kraftquelle, kann aber zu ihrer Schwäche werden.

Das Aussehen ist ihr sehr wichtig. Egal, welche finanziellen Mittel einer Prinzessin zur Verfügung stehen, sie wird immer gut gepflegt und angezogen sein.

Sie muss sich sehr anstrengen, um pünktlich zu sein, es sei denn, sie hat einen starken Artemis- oder Athena-Anteil in sich. Archetypisch aber hat sie kein gutes Zeitgespür und leicht verliert sie sich in etwas.

Sie lügt nur, um Konflikte zu vermeiden, andere nicht zu enttäuschen. Als gute Tochter wird sie ihre Mutter nur anlügen, wenn sie sie schonen und die Stimmung retten möchte.

Archetypisch ist Kora zuerst als ewige Tochter von ihrer Mutter abhängig, dann von ihrem Mann – es sei denn, sie schafft es, durch ihr persönliches Wachstum unabhängig zu werden. Daher hat das Thema Unabhängigkeit einen wichtigen Stellenwert in ihrem Leben. Sie strebt danach, hat es damit aber nicht leicht.

Kindheit:
Sie ist ein zurückhaltendes Kind, das zuerst viel beobachtet und es spricht andere Kinder nicht so schnell an. Sie ist unglücklich, wenn ein anderes Kind stürmisch ihre Spielsachen erobert, wird dabei aber nicht aggressiv. Sie ist nicht schüchtern, wie die Erwachsenen oft annehmen, sie braucht einfach Zeit. Wenn Ihr die Zeit nicht gegönnt wird, entsteht unterdrückte Wut in ihr.

Als Kleinkind wird Kora von ihrer fürsorglichen Mutter, die oft Archetyp Demeter ist, zum Spielplatz gebracht. Sie steht zuerst nur da und guckt um sich herum. „Geh hin“ – deutet Ihre Mutter auf ein Spielgerät. Kora steht noch unentschlossen da. Die Mutter steht auf und bringt die Tochter zu einem Spielgerät, danach zum zweiten, danach animiert sie ihr Kind, im Sand zu spielen.

Kora hätte Zeit gebraucht um zu entscheiden was sie tun möchte. Mamas Hilfe nimmt ihr die Entscheidung ab. Solche Vorfälle passieren ständig in ihrem Leben. Alle möchten diesem wunderbaren gutmütigen Kind irgendwie aktiv helfen, weil sie es für schüchtern halten, während es sich daran gewöhnt, dass es immer jemanden gibt, der ihr einen Stoß in eine bestimmte Richtung gibt und somit ihr die Entscheidung abnimmt. Aufgrund ihrer Natur wehrt sie sich nicht, aber glücklich ist sie damit nicht immer.

Später als Erwachsene wird sie auf solche „kleinen Unterstützungen“ unerwartet emotional reagieren, weil die Wut, die sie in ihrem zarten Alter oft unterdrückt hat, immer wieder ein Ventil findet. Die kurzen Wutausbrüche passieren gewöhnlich nur im Familienkreis, wo sie auch entstanden sind.

Schule:
Sie lernt, weil sie es muss, damit sie ihrem sozialen Kreis gerecht wird und Freunde trifft.

Beruf:
Es ist nicht einfach für sie den Wunschberuf festzulegen. Es kann sein, dass sie den Beruf mehrmals wechselt. Sie bleibt dort, wo sie sich am meisten wohlfühlt. Sie vermeidet Stress und geht den angenehmeren Weg.

Ihre Stärken: Sehr gut in Präsentationen, Events und Branding/Vermarktung, sie hat ein gutes Gespür für die Ästhetik und Kommunikation ist ihre Stärke.

Kora/Persephone ist selten gradlinig, Sie versucht immer, ihre Meinung in eine annehmbare Form zu verpacken.

Wenn sie an ihrer eigenen Herausforderung wachsen kann, wird sie in beratenden Berufen Menschen gut helfen können.

Würde die Prinzessin durch Umstände gezwungen werden, eine routinemäßige Verwaltungsarbeit zu ihrem Beruf zu machen, würde sie als harmoniebedürftiges Wesen, das alles tut, um der Außenwelt zu gefallen, hier auch ihr Bestes geben. Sie könnte in Analysen und Zahlen immer besser werden, aber sie lebt dabei nicht ihr Potential und somit nicht ihre eigene archetypische Stärke.

Männer: Sie will eine ernsthafte Beziehung und Familie, leider zieht sie Männer an, die nicht an ernsthafter Beziehung interessiert sind. Ihren Beziehungen fehlt die Tiefe, weil ihr diese Tiefe in ihr selbst auch fehlt, das spüren die anderen.

Sie wird von den Männern gewählt, sie wählt sie eher nicht. Sie ist in ihrer Jugend zwar weiblich, aber sie hat nicht die sexuelle Energie wie Aphrodite.

Archetypisch bedingt ziehen die wunderbare Energie einer Prinzessin und ihre offene, vertrauensvolle, ehrliche, gutmütige Art oft die folgenden 3 Typen von Männern an.

Typ 1: Es sind Typen mit gutem leichtem Charakter, ähnlich wie sie (Prinz/Dionysos und Hermes). Sie sind in der Kommunikation zwar angenehm, aber nicht an einer verbindlichen Beziehung interessiert und ziehen sich zurück, wenn sie spüren, dass die Beziehung ernsthaft wird.

Typ 2: Es sind schwierige und komplexe Personen, die ihre leichte Energie besonders genießen, weil sie sie selber nicht haben. Diese Typen sind nicht so leicht wie der Typ 1, sie können auch viel älter sein als sie und oft sind sie sehr reich. Das ist so eine Art der Beziehung: die Schöne und das Biest. Diese Beziehung ist oft kompensatorisch, daran wird sie nicht wachsen können.

Typ 3: Männer, die Angst vor ernsthaften Beziehungen haben, möglicherweise basiert dies auf einer schwierigen Beziehung zur Mutter. Diese Männer können keine ernsthaften Beziehungen aufbauen und ihr das geben, was sie braucht.

Persephone ersetzt ihre fürsorgliche Mutter oft durch ihren fürsorglichen Mann und bleibt in ewiger Abhängigkeit. Das ist der Fall, wenn die Mutter und der Ehemann um Macht über sie miteinander konkurrieren.

Weil sie gerne im Hier und Jetzt lebt, mag es sein, dass sie nach Jahren entdeckt, dass sie ihr Wunschziel: Familie/Wohlstand/Beruf nicht erreicht hat. Deswegen kann es für sie im mittleren Alter schwierig werden, weil sie Ihre stärkste Seite: Jugend und Schönheit langsam verliert. Es schmerzt, weil sie archetypisch ein Symbol für ewige Jugend ist und im Alter verliert sie ihre Hauptstärke.

Mögliche Schattenseiten:

– Kora/Persephone hat die Erwartung, dass die Welt sich um sie kümmert, für sie etwas macht. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist sie eingeschnappt und launisch. Z.B. Wenn die Freund/Freundin keine Zeit für Sie findet.

– Bevor sie eine Entscheidung trifft, überlegt sie sich viel und grübelt oft. Sie ist schon als Kind risikoscheu und vorsichtig.

– Sie meidet Konflikte, will Harmonie, spürt aber immer wieder unterdrückte Wut, die manchmal bei Kleinigkeiten ausbricht. Diese unterdrückte Wut entsteht bei Kora, weil sie wegen des Willens nach Harmonie ihre Wünsche/Bedürfnisse zurücksteckt. Das macht sie nicht bewusst. Nur durch eine tiefgehende Transformation lernt sie unabhängig zu werden und ihre eigenen Bedürfnisse bewusst als oberste Priorität zu betrachten.

– Sie wird schnell müde, kann oft nicht lange dranbleiben und durchhalten. Es fällt ihr schwer, die eigene Komfortzone zu verlassen.

– In emotionalen Diskussionen/Streitereien kann sie sich nicht gut durchsetzen.

– Wenn die Prinzessin um sich herum eine sehr zielstrebige, pflichtbewusste und routine-liebende Umgebung hat (z.B. eine Kriegerin – Artemis oder eine Strategin – Athena), bereichert es zwar in gewissem Maß ihr Leben, aber über eine Grenze hinaus setzt es sie sehr unter Druck und raubt ihr ihre archetypische Lebensfreude und Leichtigkeit. Das Ergebnis kann später eine Erschöpfung und Depression sein.

– Sie hat eine leichte weibliche Energie, die sich emotional Anderen anschließt und auch mit ihnen verschmelzen kann. Sie merkt das aber nicht.

– In emotionalen Angelegenheiten/Beziehungen kann sie nicht das ganze Mosaikbild sehen, sie ist zu sehr mit Details (einzelne Steine in dem Mosaik) beschäftigt. Ihr fehlt oft eine Adler-Perspektive.

Mythologie: Kora/Persephone/Prinzessin ist alleinige Tochter von der Ernte-Göttin Demeter mit Göttervater Zeus. Hades, der Gott der Unterwelt, beeindruckt von ihrer Schönheit, entführt sie und macht sie mit Gewalt zur Frau. So lebt Kora zuerst in der sonnenlosen Unterwelt traurig und unglücklich.

 Ihre verzweifelte Mutter versucht alles, um ihre geliebte Tochter zu retten, aber ihre Versuche bleiben vorerst ergebnislos. Dann schafft Sie eine Krise, indem sie eine endlose Trauer ankündigt und alle Pflanzen auf der Erde am Wachstum hindert, bis Zeus aus Angst vor Hungernot einlenkt und mit seinem Bruder Hades eine Einigung erzielt: So wird die Persephone 2/3 des Jahres bei ihrer Mutter verbringen, ein Drittel des Jahres (Winter) mit Hades in der Unterwelt.

Bevor die Kora/Persephone zur Mutter zurückkehrt, bittet Hades sie darum, Granatapfelkerne zu essen. Von den 12 Kernen isst sie nur 4. Das ist ihre Einverständniserklärung, dass sie 4 Monate (Winter) bei Hades in der Unterwelt bleibt. Im Frühling erscheint sie auf der Erde und bringt Freude und Leichtigkeit zurück. Sie wird eine Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin.

Also gibt es zwei Phasen in Persephone`s Leben. Die erste als abhängige Prinzessin, und die zweite als unabhängige Göttin.

Diese Transformation von einer abhängigen Prinzessin zu einer wichtigen Göttin schafft Persephone im wirklichen Leben, wenn sie ihre harte und bittere Erfahrung als Chance nutzt, in die Tiefe zu gehen, d.h. ihr Unterbewusstsein zu beleuchten, es kennenzulernen und ihre innere Stärke auszubauen. Das gibt ihr die Möglichkeit, persönlich zu wachsen, statt in Selbstmitleid oder Verzweiflung zu versinken.

Perspektive:
Alle Persephone-Mädchen brauchen eine Krise, eine große Herausforderung, die sie zur Selbstreflexion zwingt, damit sie Ihre Problematik tiefgründig analysieren und verstehen können. Da Persephone archetypisch leichte Wege bevorzugt und ihre Komfortzone ungerne verlässt, bedeutet die Selbstreflexion für sie Stress, den sie möglichst meidet. Aber das ist der Weg von einem zarten abhängigen Mädchen zu einer unabhängigen erwachsenen Frau, zu einem neuen Frühling.

Dafür muss sie die Verantwortung für ihr Leben in ihre eigenen Hände nehmen, das bedeutet:

Sie muss das eigene Unterbewusstsein (mythologisch Unterwelt) kennenlernen, damit sie sich ihrer facettenreichen Natur (nicht nur äußerliche Schönheit!) bewusst wird, ihre schon vorhandenen Ressourcen wertschätzt und auch ihre Defizite abbaut. Das würde dazu führen, dass sie intuitiv richtige Entscheidungen trifft.

Zudem sollte sie üben, ihr Leben aus einer Adler-Perspektive zu betrachten. Das würde ihr ermöglichen, strategisch vorzugehen, archetypisch lebt sie sonst im Hier und Jetzt und sieht das große Bild nicht.

Sie hat dafür das Potenzial, nutzt dies aber oft nicht, weil sie unbewusst ihre Probleme nicht tiefgründig erforschen möchte. Wenn sie das schafft, dann wird sie wie Phönix aus der Asche eine neue Wiedergeburt erleben, dann gewinnt sie ihre innere Stärke und auch die gewünschte Macht über ihr Leben, somit wird sie von einer (abhängigen) Prinzessin zur (unabhängigen) Göttin.

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Herzlichst, Nana

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Meine Frozen Shoulder – was der Körper uns mitteilen will

Meine Frozen Shoulder – was der Körper uns mitteilen will

Sie haben Frozen Shoulder, so heißt Ihre Krankheit – sagte der Arzt. Frozen Shoulder? Ich empfand das, was ich spürte, eher eine brennende Schulter als eine eingefrorene. Anfang Januar saß ich auf meinem Sofa und stellte plötzlich fest, dass meine rechte Schulter fürchterlich weh tat. Es tat weh, ohne dass ich mich bewegte. Selbst das Atmen spürte ich schmerzhaft in meiner Schulter. Ich konnte die Welt nicht verstehen. Mit Unterstützung meiner Familie schaffte ich es klagend bis zum Bett in der Hoffnung, dass ich am nächsten Tag aufwache und mich in meiner heilen gesunden Welt wiederfinde.

Am nächsten Tag war meine Situation schlimmer. Ich konnte mich nicht bewegen, ohne Hilfe nicht anziehen und jede Regung tat fürchterlich weh. Ich war so verzweifelt, dass mein Mann zum Hörer griff und so bekam ich in ein paar Tagen einen Termin in der Universitätsklinik Kiel. Die Tage voller Schmerz, starker körperlicher Einschränkung und Ungewissheit waren für mich sehr herausfordernd. Ich fühlte mich überrumpelt und hilflos.

Da ich meine körperliche und psychische Gesundheit als studierte Gesundheitsexpertin täglich gut pflege, wurde ich kaum krank. Jeden Morgen fange ich gewöhnlich mit einer aufmunternden Meditation, Trockenbürsten, Dehnungen und Übungen an. Jede Woche QiGong und Yoga, zur Arbeit fahre ich meistens mit dem Fahrrad und arbeite leidenschaftlich gerne im Garten. Mein Haushalt kennt keine Schmerztabletten, alle gelegentlichen Schmerzen schaffe ich mit meinen eigenen Methoden, wie Energie- und Körperübungen weg. Ich bevorzuge frisches und ökologisches Essen und achte auf mich. Als Coach für innere Blockaden und Transformation tue ich auch viel um meine innere Welt zu stabilisieren und sie positiv zu gestalten.

Und woher kam dieses Problem? Diese Frozen Shoulder? Später habe ich erfahren, dass sie in meinem Heimatland „Puppenarm“ genannt wird. Das passt besser, wenn ich mir meine sowjetischen Kindheitspuppen vor Augen führe.

Unser Körper ist ein Sprachrohr unseres Innenlebens: Unsere Sehnsüchte und Freuden, aber auch unsere Schmerzen und Defizite finden immer einen körperlichen Ausdruck in unterschiedlicher Art und Weise. Alles was sich im Außen zeigt, sei es Hauptbild, Schmerzen oder Blutdruck, hat seine Wurzeln im Innen.

Unser Körper kommuniziert mit uns auf seiner Art und Weise. Sendet frühzeitig Signale/Symptome, die aber oft nicht gehört/gesehen werden und wenn ja, dann bekämpfen wir sie gerne mit Tabletten oder Spritzen statt nach Gründen zu schauen.

Mir war am Anfang schon klar, dass mein Problem zwar multifaktoriell war: Alter, Geschlecht, Disposition, Belastung, innerer ungelöster Konflikt… Aber ich wusste auch ganz genau, dass hier ein unbewusster Konflikt in mir beim Ausbruch meiner Schultererkrankung eine entscheidende Rolle spielte. Die Krankheit hat mich buchstäblich gestoppt, mich gezwungen den täglichen Galopp zu stoppen und genau hinzuschauen.

Ich saß auf meinem Sofa, die Familie zur Arbeit/Schule und ich konnte nichts machen. Selbst einfach da zu sitzen war mühselig, schon die kleinste Bewegung verursachte in meiner rechten Schulter stechende Schmerzen. Es gab keine Position in der ich mich wohl fühlte.

Es muss wohl meine große Sehnsucht nach meiner alten heilen Welt sehr groß gewesen sein: so holte ich meine Coaching-Unterlagen zur Hilfe heraus (weil meine Konzentration nicht gut war) und fing an, mich Schritt für Schritt anzuleiten – so wie ich es mit meinen Coaching-Kunden tue.

Ich weiß nicht mehr wie viel Zeit und wie viele Sitzungen ich gebraucht habe – Zeit hatte ich ja. Alle Unterlagen waren selbstverständlich schon längst an mir erprobt, aber die jetzigen Ergebnisse erstaunten mich sehr. Anscheinend waren in meiner verzweifelten Lage die Tore meines Unterbewusstseins weit offen.

Ich sah einiges was mir vorher verborgen blieb.

Ich spürte Gefühle, deren Intensität ich nicht kannte.

Ich hatte Bilder, erstaunlich klare Bilder aus meiner Kindheit.

Mir sind gewisse Zusammenhänge sonnenklar geworden.

Ich habe deutlich gesehen, was das eigentliche Problem hinter dem offensichtlichen Problem war, warum der innere Konflikt entstanden ist und warum ich ihn nicht vermeiden konnte und warum ich jetzt krank mit der Schulter war.

Irgendwann sah ich das ganze Mosaikbild und es war im Moment nicht erfreulich. Es rollten immer wieder Tränen herunter.

Und ich habe die Botschaft erkannt.

Ich habe meinen Anteil erkannt.

Nein – ich fühlte mich nicht schuldig: ich habe entdeckt, wie ich in einem Verhaltensmuster gefangen war, und dieses Muster kam lange nicht zutage, weil es davor nicht getriggert wurde.

Ich habe erkannt, dass ich vor Monaten dabei war, eine für mich richtige Entscheidung zu treffen und mich aber am Ende zu einer anderen Entscheidung überreden ließ. Ich habe den Fehler erkannt. Die Diagnose war eine Art Rechnung, die ich zahlen musste, aber auch eine Chance. Ich sah die Wahrheit, die schmerzte zwar sehr, aber sie gab mir auch eine Möglichkeit zur Befreiung und Heilung.

Es war in meiner Macht, die Chance anzunehmen oder diese Schmerzen mit Arzneimitteln und Zeit ruhig zu stellen.

Ich nahm den ersten Weg dankend an.

Ich habe natürlich gedacht, dass es an dieser Stelle hilfreich wäre, die Geschichte dahinter genauer zu erzählen. Ich habe dafür eine Form gefunden, hier ist sie ⇓

Es wurde mir ein jahrelang ersehnter Besuch angekündigt und dies habe ich zuerst spontan mit großer Freude bejaht. Wenig später hatte ich meine Zweifel bekommen, ob jetzt die rechte Zeit sei. Ich habe ein sehr ereignisreiches Jahr gehabt: Aufträge plus meine Praxis-Eröffnung. Ich hatte beide Hände voll zu tun gehabt um die Sichtbarkeit und die Kundengewinnungsstrategie für meine neue Praxis zu planen, plus meine Familie, Garten und Wellensittich Butschi. Ich habe sogar im Sommer mit dem Gedanken geliebäugelt, mich am Ende des Jahres zurückzuziehen um mich gut erholen zu können. Und nun der Besuch, der von mir sowohl Vorbereitungen als auch wochenlange Planungen abverlangte.

Ein Teil in mir freute sich sehr auf den Besuch und konnte es kaum erwarten mit der Planung anzufangen.

Die andere Stimme sagte mir aber deutlich: Ich bräuchte jetzt Zeit für mich, ich müsse mich erholen, ich solle ja den Besuch verschieben…

Die erste Stimme sagte aber: Nein, so viele Jahre hat es nicht geklappt und jetzt ist es endlich soweit, Du wirst es schon schaffen…

Darauf die zweite: Du überforderst Dich, sage jetzt nein, im Sommer ist es bei Dir am schönsten, lade den Besuch für den Sommer ein…

Die erste: Eine Absage wird der Beziehung schaden, weil dies jetzt als Abweisung verstanden wird… Du hast ja schon zugestimmt. Außerdem wünscht sich der Besuch die Weihnachtszeit im Norden mit Orgelmusik zu genießen…

Die zweite: Wenn Deine Absage der Beziehung schaden sollte, dann stimmt mit der Beziehung etwas nicht! Verschiebe den geplanten Besuch rechtzeitig, bis er noch keine Flugtickets hat…

Und so ging es weiter…. Innerlich zerrissen fragte ich meine Familie um Rat und sagte ihnen deutlich, dass meine innere Stimme mich dazu drängte, den Besuch jetzt im Winter abzusagen und ich war dafür, diese Stimme in mir ernst zu nehmen. Und die beiden sagten einstimmig: Oh, Du hast Dir diesen Besuch oft gewünscht und jetzt gibt es eine reale Möglichkeit. Freue Dich, sage bitte nicht ab, es wird so schön…wir schaffen das zusammen…

Am Ende sagte ich doch nicht ab, obwohl die Stimme 2 in mir nicht stumm wurde und mir wiederholt sagte, dass jetzt keine geeignete Zeit für einen Besuch sei. Ich ignorierte sie einfach, obwohl ich ein ungutes Gefühl dabei hatte.

In dieser Zeit kam es zu den ersten Schmerzen in der rechten Schulter. Ich hatte dafür eine Erklärung: Ich schleppte mein Fahrrad auf einer Treppe, deren Höhe ich am Anfang unterschätzte, mühselig hoch. Ich dachte mir, dass dies die Folge einer Überanstrengung sei und sich legen würde.

Aber die leichten Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, besonders wenn ich etwas hoch hob, blieben weiterhin.

Nach einigen Wochen war ich schon der Meinung, ich sollte zum Arzt gehen um das Problem zu klären. Aber es war die Zeit vor Advent. Hektik überall, kaum Terminmöglichkeiten, meine Arbeit, die Planung für den Besuch, Vorbereitung für diese Jahreszeit und vieles andere nahmen mich voll und ganz in Anspruch. So habe ich nichts unternommen in der Hoffnung, dass dieses Problem selber verschwinden würde.

Meine Planung für den Besuch lief großartig. Nur ein Vorfall gleich am Anfang überschattete die Stimmung und belastete mich emotional in dieser dunklen Jahreszeit, die für mich eine besinnliche und ruhige Zeit sein sollte. Es gab viele schöne Momente, aber der Alltag und Unternehmungen ermüdeten mich sehr. Ich tat mein Bestes es zu ignorieren. Meine Schmerzen wurden prägender, aber ich hatte keine Zeit für sie.

Nach diesem Besuch kamen Anfang Januar unsere Verwandten vorbei, denen wir herzlich begegneten. Danach saß ich auf dem Sofa zufrieden mit dem Gedanken wie gut ich alles gemeistert habe und schmiedete wunderbare Pläne, als sich meine rechte Schulter mit starken Schmerzen meldete. Und das schien so, als wäre es aus heiterem Himmel.

Auf dem Foto siehst Du wie ich mit beiden hochgehobenen Armen freudig posiere. Es hat mehr als drei Jahre gedauert die Steifheit aufzuheben. Was hat mir geholfen?

Die erste Hilfe bekam ich von meiner Hausärztin, die mir ein hochpotenziertes homöopathisches Mittel gab. Es war meine feste Entscheidung, zuerst diesen Weg zu probieren. Ich hatte tatsächlich nach zwei Tagen kaum Schmerzen, die Entzündung ist schnell abgeklungen, aber die Blockade in der Schulter blieb lange.

Physiotherapie ist zielführend, wenn der Therapeut sich mit der Krankheit auskennt. Die punktuelle Massage hat mich sehr schnell befähigt, mit dem Fahrrad fahren zu können, was für mich ein großes Glück war.

Tägliche Massagen und Übungen – so gut wie ich konnte.

Das Wichtigste war aber meine innere Arbeit: Visualisierungen, Körpermeditationen, innere Transformationen. Warum habe ich den Besuch nicht absagen können? Die zielgerichteten Fragen führten mich zum inneren Muster, das seine Wurzeln in meiner Biografie hatte. Dieses Muster kann nur im Unterbewusstsein geändert werden.

Ich kam relativ schnell zum Schluss meine Frozen Shoulder-Erkrankung nach dem anfänglichen Fluchen doch zu segnen. Sie hat mich wachgerüttelt, wichtige Erkenntnisse ermöglicht und mir die Motivation gegeben, etwas anders/besser zu machen, sowohl auf die Seele als auch auf den Körper bezogen.

Hier wurde ein innerer Konflikt auf körperlicher Ebene ausgetragen um mich zum Nachdenken und Handeln zu zwingen. Um mir zu ermöglichen, dass ich zu mir stehe, dass ich mich an erster Stelle für meine Grundbedürfnisse einsetze. Ich bin zu 100% sicher, hätte ich mich klar für meine innere Stimme entschieden und ohne schlechtes Gewissen den Besuch verschieben können, dann hätte es meine Frozen Shoulder nicht gegeben.

In jeder Krise stecken Chancen, sie müssen nur gesehen und genutzt werden. So wünsche ich Dir, dass Du hinter etwas, was Dich belastet, sei es eine Krankheit, Ereignis, Erinnerung oder Stimmung, Deine eigenen Chancen zum Weiterkommen entdeckst und sie auch nutzt. Das stärkt und stabilisiert uns ungemein.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Schuldgefühle gehören nicht zu Dir

Schuldgefühle gehören nicht zu Dir

Wie gut kennst Du sie? Schuldgefühle haben so einen festen Platz in unserem Leben, dass wir sie oft nicht bewusst wahrnehmen. Dafür aber spielen sie überall mit: bei unseren Entscheidungen, Stimmungen, sogar Gedanken.

Sie sind oft so allmächtig, dass sie uns den Weg zu unserem Wunschleben versperren. In meinem persönlichen Leben waren sie allgegenwärtig, damals konnte ich sie noch nicht richtig identifizieren. Aber die Kraft dieses unguten beklemmenden Gefühls habe ich deutlich gespürt.

Als ich vor Jahren mit dem Coaching anfing, wurde mir die Präsenz und Macht der Schuldgefühle immer wieder bewusst. Viele Menschen haben es schwer, ihre eigene Kindheit und die damit verbundene Problematik aufzuarbeiten, weil Sie ihre Schuldgefühle gegenüber ihren Eltern/Kindern/etc. nicht loslassen können.

Die Wurzeln der Schuldgefühle liegen tiefer als wir es oft erahnen. Sie sind ein Teil unseres Glaubenssätze-Systems. Und es ist nicht einfach, sie wie einen abgetragenen Mantel abzulegen.

Aber es ist möglich!

Der erste Schritt ist die Erkenntnis:

Schuldgefühle gehören nicht zu Dir, sie sind zu Dir als Defizite anderer Menschen gekommen und Du tust das Richtige, wenn Du Dich dazu entscheidest, sie loszulassen.

Sie haben wenig mit Liebe sondern mit Erwartungen an Dich zu tun. Erwartungen, in die Du nie bewusst eingewilligt hast. Erwartungen, die Dir oft nicht passen. Erwartungen, die Deinen Weg, Deine Entwicklung geformt haben – leider oft nicht zu Deinen Gunsten.

Du bist als Baby zur Welt gekommen um Liebe zu bekommen, um Dein einzigartiges Potential hier auf diesem wunderschönen Planeten zu leben.

Du bist nicht gekommen, um die Träume anderer Menschen zu leben, auch dann nicht, wenn diese Träume wunderschön waren/sind und die anderen Menschen Deine Eltern oder andere Dir Nahestehende sind.

Das Beste was Dir auf der Erde hätte passieren können  – ohne Bedingungen akzeptiert und geliebt zu werden. Diese Art Liebe hätte Deine Einzigartigkeit zum Blühen gebracht und Dein Leben mit Licht und Leichtigkeit beschenkt – auch ohne große finanzielle Mittel.

Wenn das irgendwie nicht möglich war und das ist leider im Leben vieler Menschen der Fall, trauere nicht!

Hebe den Kopf hoch und kümmere Dich um Dich selbst.

Gehe in Dich tief hinein und spüre das Kind in Dir, seine Bedürfnisse und Wünsche.

Gib Dir und Deinem inneren Kind die Liebe, die Du und es brauchen – von Herzen, ohne Bedingungen. Liebe, die leuchtet und heilt, Liebe, die großzügig und allumfassend ist.

Es ist in Deiner Macht, dieses kleine Kind in Dir zu trösten, zu lieben und ihm alles zu geben, was es braucht.

Um das aber schaffen zu können, befreie Dich von all dem, was Dir jetzt im Wege steht: von Deinen Schuldgefühlen, der damit verbundenen Traurigkeit und oft auch der unterdrückten Wut.

Deine Schuldgefühle halten Dich genau dort, wo Du Dich nicht gerne sehen möchtest: nämlich in einer Stimmungsschwere und sie zwingen Dich immer wieder Dich selbst zu verraten. Sie erlauben Dir nicht, das Leben nach Deinen inneren Sehnsüchten und Wünschen zu leben, Du selbst zu sein.

Sie erlauben Dir nicht, Dir selbst und anderen aufrichtig und endgültig zu verzeihen.

Deswegen lasse los, sonst wirst Du nicht frei werden können.

Viele Menschen betrachten Schuldgefühle als Liebesbeweis. Das stimmt nicht. Eine von Herzen kommende Liebe hat mit dieser inneren Knechtschaft nichts zu tun.

Schuldgefühle sind unsere Fehlprogrammierungen, weil sie uns unseren einzigartigen Weg verformen, uns stets Energie rauben, unsere Stimmung verderben, unseren Körper und Geist in niedrigen, für unsere Gesundheit schädlichen Schwingungen halten.

Daher habe den Mut Deine Schuldgefühle genau anzuschauen, sie zu erforschen, um sie loszulassen.

Warum solltest Du Dir Mühe geben sie zu erforschen bevor Du sie loslässt? Du musst Deine Schuldgefühle gut kennen, ihre Sprache verstehen und Dir ihre Bedeutung und Macht über Dein Leben bewusst/bewusster machen. Damit Du sie loslassen kannst.

Und Du musst sie stark und entschieden loslassen wollen. Überprüfe Deinen Willen zuerst.

Stehe auf und stell Dich vor den Spiegel. Schaue Dir in die Augen und sage Dir laut: Schuldgefühle gehören nicht zu mir!

Klingt dies für Dich wirklich überzeugend? Ja?

Nur so kannst Du Impulse wahrnehmen, die Dich unterstützen können.

Alles Gute für Dich auf Deinem Lebensweg!

Herzlichst, Nana

Dieser Beitrag passt zum Thema: Die Macht der Verletzlichkeit

Corona-Krise – worauf legst Du Deinen Fokus?

Corona-Krise – worauf legst Du Deinen Fokus?

Wie gehst du mit der entstandenen Situation zum Corona-Virus um? Manche verharmlosen die Lage total, manche dramatisieren sie. Ich denke, dass es besser ist da einen Mittelweg zu finden.

Das bedeutet, dass ich vorsichtig bin und Veranstaltungen und Reisen vermeide so gut es geht. In meiner Praxis halte ich die Termine ein, bin aber aktiv dabei, mich verstärkt um das Online-Coaching zu kümmern. Yoga und QiGong  gehören nach wie vor zum meinem Wochenplan.

In diesem Jahr habe ich sowieso keine Reise geplant gehabt außer im Sommer nach Wien. Die Vermeidungsstrategie finde ich sehr sozial und verantwortungsbewusst, weil ich selber ohne es zu wissen und zu wollen andere Menschen anstecken könnte, die wiederum dieses Virus weitergeben.

Die Verharmlosung, dass dieses Virus die meisten Menschen nicht gefährdet und dass wir alles wie bisher weiter machen sollen, finde ich verantwortungslos. Es gibt genug Risiko-Gruppen in unserer Gesellschaft. Wenn wir davon überzeugt sind, das unser Immunsystem das Virus erfolgreich bekämpft, was ist mit den anderen, deren Immunsystem nicht so stark ist?

Ich bin erstaunt, wie manche bekannten Persönlichkeiten betonen, dass alle in Italien gestorbenen im hohen Alter waren. Der Ton ist: solange du jung und gesund bist, passiert dir nichts. Seit wann ist ein Leben wegen Alters oder chronischer Erkrankung weniger wert?

Ich tue Einiges, um mich und damit andere nicht zu gefährden. Ich bin der Meinung, dass wir diese Zeit nutzen sollten unseren Fokus bewusst zu setzen. Ein gewisser Rückzug passt auch gut zu meinen Plänen, mehr Zeit für die innere Einkehr und Prüfungsvorbereitung zu haben.

Im Herbst beabsichtige ich die Prüfung „Psychotherapeutischer Heilpraktiker“ in Husum zu machen. Für die Vorbereitung bin ich in einem Online-Programm. Ich habe zwar Gesundheitspädagogik und –psychologie studiert und das Studium mit einem akademischen Grad abgeschlossen, aber das erlaubt mir nicht, eine Therapie durchzuführen. Meine mehrjährige Coaching-Ausbildung erlaubt mir nur Coaching-Tätigkeit. Das war auch mein anfänglicher Wunsch.

Im letzten Jahr habe ich meinem Wunsch nicht mehr widerstehen können, auch Menschen mit klaren Krankheitsbildern mit meinem Ansatz zu unterstützen.

Denn ich glaube an unser Potential. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir viel mehr dafür tun können, ein gesundes, freies und schönes Leben zu führen. Warum nicht? Es ist unser einziges und einzigartiges Leben! Wann wenn nicht jetzt?

Meine Beobachtungen haben mir die Zuversicht gegeben, dass auch vieles dann möglich ist, wenn sich eine Krankheit manifestiert hat.

Wir brauchen einen starken Geist. Ich tue in meiner Praxis nichts anderes als diesen Geist zu stärken: Die Blockaden zu lösen, das innere Team (inneres Kind und innerer Erwachsener) zu stärken, neue Glaubenssätze und Gewohnheiten zu verankern und durch bestimmte Übungen die innere Kraft zu stärken. Das ist mein Programm – kurz beschrieben.

Erfolg kommt, wenn gewisse Faktoren und der Wille zur Veränderung seitens der Klienten zusammentreffen. Diese Faktoren sind mein Wissen, meine Erfahrung und meine Persönlichkeit, die ich stets präzisiere und verfeinere. Ich weiß, dass es ein endloser Prozess ist. Nichts macht mir außer meiner kleinen Familie so eine große Freude, wie die, in diesem Prozess Erfolg zu haben. Das ist zweifellos meine Lebensvision.

Kurz gesagt – ich will außergewöhnliche Ergebnisse haben und bin bereit, alles dafür zu tun. Meine große Inspiration war die Geschichte des Vaters der modernen Hypnose Milton Erickson. Das hat mich unheimlich dazu motiviert, vor Jahren eine Hypnose-Ausbildung zu machen. Ich war fasziniert von seiner Geschichte, die eigentlich viele tragische Facetten hatte.

Er war als junger Mensch durch Kinderlähmung fast vollständig gelähmt. Hilflos saß er in einem Schaukelstuhl nahe am Fenster und wollte gerne nach draußen schauen. Sein intensiver Wunsch/sein fokussierter Gedanke führte dazu, dass der Schaukelstuhl leicht zu bewegen begann. Dieser Erfolg motivierte ihn, seine Vorstellungskraft und den inneren Willen weiter zu üben und so war er in der Lage, seine gelähmten Muskeln wieder funktionsfähig zu machen. Nach einem Jahr konnte er an Krücken und nach zwei Jahren ohne Krücken gehen. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von seiner außergewöhnlichen Geschichte.

Wie gut kannst du dich mit solchen Geschichten motivieren? Glaubst du an dein Potential? Oder denkst du, dass solche Geschichten nur bei anderen funktionieren können?

Und worauf legst du deinen Fokus in dieser Corona-Krise und auch sonst? Von diesem Fokus hängt deine tägliche Stimmung, deine Lebensqualität und Gesundheit ab.

Jetzt der langen Rede kurzer Sinn. Lasst uns die Daumen drücken, dass dieses Jahr tolle Überraschungen und Entwicklungen hinsichtlich unserer Gesundheit und unserem persönlichen Wachstum zeigt – trotz oder sogar wegen Corona.

Damit wir unsere innere Kraft so stärken können, dass wir den Stürmen des Lebens gut widerstehen.

Das sei uns allen gegönnt!

Herzlichst, Nana

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Dieser Artikel passt zum Thema: Die Kraft deiner Entscheidung

Sei selbstwirksam

Sei selbstwirksam

Warte nicht bis irgendwelche Umstände dein Leben verändern, sondern gestalte es selbstwirksam.

Mit meinem Coaching führe ich meine Klienten zu innerer Klarheit und Selbstwirksamkeit. Wenn du etwas in deinem Leben verändern willst, dann musst du etwas in dir ändern, damit sich die Gesamtsituation um dich herum ändert.

Jede Veränderung beginnt mit uns selbst und in uns. Nach dieser Erkenntnis kommt das Formulieren und Festlegen eines klaren Zieles und dann wird an dem Prozess gearbeitet. Es wird genau hingeschaut, was genau geändert werden muss um das Ziel zu erreichen und somit haben wir Klarheit. Wenn wir dann im Prozess Ausdauer beweisen und Erfolg haben, können wir mit Stolz behaupten, wir hätten unser Leben selbstwirksam geändert.

Selbstwirksam – so ein tolles Wort – selbsterklärend! Eigentlich bräuchten wir die oben aufgeführten Erklärungen gar nicht.

Selbstwirksam – so ein starkes Wort! Wenn du einmal selbstwirksam deinem Leben eine erwünschte Richtung gegeben hast, dann bist du enorm gestärkt und aufgebaut. Dann bist du bei allen auftretenden Herausforderungen stark genug und voller Vertrauen, dass du alles geregelt bekommst.

Manchmal passiert es, dass man das Leben verändern/verbessern möchte – aber ohne diese o.g. Klarheit. „Ich habe alles, aber fühle mich nicht gut, leer, elend“ – wie oft habe ich das gehört.

Ich bin nicht dafür, dass wir in unserer Vergangenheit viel wühlen. Wenn wir von belastenden Ereignissen berichten, dann holen wir diese Bilder vor unser geistiges Auge und belasten uns noch stärker. Daher lasse ich meine Klienten keine ausführlichen Leidensgeschichten erzählen. Das kostet Zeit und bringt uns nicht voran – vor Jahren habe eine Dame in der Praxis gehabt, wenn ich es zugelassen hätte, dann hätte sie volle zwei Stunden ununterbrochen und wiederholt über einen Streit erzählt.

Vergangenheit kann für mich nur angesprochen werden, wenn es dem Ziel dient: Wenn wir mit dem inneren Kind arbeiten, wenn wir unsere negativen Glaubenssätze für die o.g. Klarheit herausfiltern und in der Hypnose, wenn wir unsere Blockaden in der Tiefe lösen.

So ganz ohne Schmerzen geht es nicht – wasch mich aber mach mich nicht nass – funktioniert eben nicht!

Wir selber betrachten unsere eigenen Probleme oft oberflächlich – ich habe es auch lange Zeit getan. Wenn wir ein ernsthaftes Problem haben, das mit unseren in der Kindheit gefestigten Glaubenssätzen zu tun hat, dann sind Yoga, Meditationen etc. sehr unterstützend aber sie lösen das Problem nicht!

Viele beklagen sich über Stimmungsschwankungen, Unwohlsein etc. und glauben, dass diese das Problem sind. Viele Menschen wehren sich unbewusst dagegen, das Problem hinter dem Problem zu sehen. Das Ego erlaubt uns oft nicht Hilfe zu holen. Besonders in einem bestimmten Alter wollen wir stark und allwissend sein – wir haben viele Probleme im Leben gelöst, warum nicht auch dieses? Aber Arbeit mit sich selbst verlangt viel mehr als festen Willen und Fleiß.

Warum Klarheit so wichtig ist und wie wir „betriebsblind“ gewisse Probleme jahrelang mitschleifen können, möchte ich mit einer Geschichte erklären. ⇓

„Mir wurde in meinem zarten Kindesalter sehr oft gesagt, dass ich älter als meine Geschwister bin und nachgeben muss. Dann bin ich ein gutes Mädchen. Ich erinnere mich an Einzelheiten nicht, aber den Satz: „gib doch nach, du bist älter“ – habe ich fest im Kopf.

Interessant ist hier, dass ich genau 1 Jahr und 9 Monate und 2 Jahre und 6 Monate älter bin als meine Geschwister. Wie du siehst, ist der Unterschied nicht sehr groß. Meine Mutter wollte uns sehr zusammenschweißen (wie sie sagte), deswegen musste ich stets nachgeben und später oft Verantwortung für die Geschwister übernehmen: Aufsätze schreiben, Nachhilfe geben etc.

Lange Zeit habe ich geglaubt, dass ich all das freiwillig und sogar mit Freude mache. Warum? Weil ich selber auch Initiativen gezeigt habe. Bevor man mich um etwas bat, war ich oft schon aktiv – ich dachte mit und voraus. Das Einzige: in meiner Studienzeit habe ich mich sehr dagegen gewährt, mit meiner Schwester zusammenzuleben, weil ich der Meinung war, dass unsere Charaktereigenschaften nicht gerade harmonierten. Aber die Familie und ihre Mentalität waren stärker.

Später ging es meinerseits mit finanziellen und anderen Zuwendungen weiter. Es war meine Mutter, die mir deren Wünsche übermittelte – also mussten sie noch nicht mal mit mir sprechen und mich um etwas bitten. Es war alles bestens geregelt.

So ging es weiter, die Rollen waren fest verteilt: ich – die fürsorgliche ältere Schwester für meine kleinen Geschwister (ich wiederhole: 1,9 und 2,6 Jahre Altersunterschied!). Es passierte dann einiges, das mich sehr gestört hatte, z.B. wurde mir nie gedankt. Ich habe es angesprochen, und stieß auf volles Unverständnis: bedanken? wofür? Es schien für sie alles so selbstverständlich…Als hätte ich nur Pflichten und sie nur Rechte – es wurde immer weniger Interesse an mir/an meiner Familie gezeigt, geschweige denn eine Zuwendung.

Ich habe diese Entwicklung zwar registriert und mich geärgert, aber ich hatte Entschuldigungen für meine Geschwister gesucht. Vielleicht hatte der eine oder andere persönliche Probleme, von denen ich nichts wusste oder sogar eine Depression…

Ich sagte mir: das sei doch nicht normal, anscheinend geht es ihnen nicht gut. Während eines kurzen Aufenthaltes bei meinen Eltern musste ich mit Erstaunen feststellen, dass sie wohl ihr soziales Leben sehr pflegten und sich gegenüber anderen Menschen am Ort sehr fürsorglich, helfend und freundlich zeigten. Einerseits erfreute mich diese Feststellung, meine kleinen Geschwister waren weder krank noch irgendwie bedürftig. Ich musste mir aber schmerzhaft eingestehen, dass die Probleme eindeutig an unserer Beziehung lagen. Warum? Ich hatte keine Ahnung. Ich zog mich und auch meine Zuwendung Stück für Stück zurück. Einige Versuche darüber zu sprechen, haben noch mehr Spannungen gebracht und ich sah keinen anderen Weg als auf Distanz zu gehen…

Ich habe mich später gefragt, wie ich so lange Zeit verblendet sein konnte? Ich halte mich für einen guten Beobachter. Ich habe  mich Jahrelang mit meiner Kindheit und Familie beschäftigt. Aber es waren andere Themen aktueller und irgendwie sichtbarer…

Ich merkte nicht, dass ich im Laufe der Jahrzehnte in einer Rolle fest saß.

Kennst du die Geschichte des angeketteten Elefanten? Als er klein war, wurde er mit einem Seil an seinem Fuß am schweren Pfahl angekettet, so dass er sich in einem bestimmten Radius bewegen konnte. Jedes Mal wenn er versucht, diesen Radius zu erweitern, hielt ihn das Seil zurück. Um den Pfahl auszureißen war er noch zu klein… Er wächst, wird kräftig, aber er versucht nicht den Pfahl auszureißen und somit seine Freiheit zu bekommen. Er könnte es, tut es aber nicht…Er hat sich mit diesem Beweglichkeitsradius abgefunden…

Ja, ich war in so einer ähnlichen Rolle. Leider! Was hat mir die Augen geöffnet? Zuerst meine stetige persönliche Entwicklung und mein Mut und die Entscheidung, meine inneren Probleme anzugehen; natürlich auch meine dazugewonnene innere Stärke und am Ende  das Internet und Mark Zuckerberg. Ja – mit Internet und Facebook wurde es leichter und kostenlos in der ganzen Welt zu telefonieren.

Mir war schon seit Langem aufgefallen, dass meine Familie sehr wenig Interesse mir gegenüber zeigte. Als ich einmal nachfragte, hieß es, die Anrufe seien sehr kostspielig.

Irgendwann war es nicht zu übersehen, dass ich trotz der kostenlosen Anrufmöglichkeiten keine Telefonate bekam.

Stattdessen bekam ich kurze unpersönliche Emails so ähnlich wie man früher Telegramme geschrieben hat, mit einem Hinweis (Keine Bitte) irgendetwas zu besorgen, dies mitzunehmen oder per Post zu verschicken.

Die Mosaiksteine drängten mich schon längst das ganze Bild zu betrachten – aber ich war nach wie vor verblendet. Mir ist zwar meine Misere bewusst geworden – (mein Elefant wusste schon, dass er durch das Seil eingeschränkt war), aber die treibende Kraft, um den Pfahl herauszureißen, hatte ich noch nicht.

Da ich mich in der letzten Zeit schon zurückgezogen und die meisten Initiativen eingestellt habe, führte dies zu nicht ausgesprochenen Spannungen. Ich spürte diese Feindseligkeit deutlich, ich war aber noch nicht bereit, radikal zu handeln. Es waren schließlich meine „kleinen“ Geschwister/ meine Familie und ich litt in dieser Zeit sehr. Später wusste ich, dass meine Hochsensibilität mein Leiden nur verstärkte. Ich konnte oft meine Gedanken trotz meiner lobenswerten Bemühungen nicht gut abstellen.

Da ich mich zurückzog, dachte ich, dass das Problem dadurch wenigstens oberflächlich geregelt sei. Aber dann kamen immer wieder Emails an: kurz, knapp, ohne Begrüßung: Dein Bruder braucht das, deine Eltern brauchen dies… eine andere Form der Beziehung – die ich von Anfang an mitmachte in der Hoffnung, es würde irgendwann doch Ruhe/Ende sein.

Eines Tages spätabends bekam ich eine Mail: Dort stand weder eine Begrüßung noch etwas persönliches. Das war meine Schwester, die wörtlich so schrieb: Wir brauchen… und dann folgten Links zu Amazon und andere Online-Händler.

Ich regte mich innerlich auf und beschloss kurzerhand diese E-Mail zu ignorieren. Ich achte nicht darauf –sagte ich mir und ging ins Bett. Am Morgen wurde ich durch Geräusche wach und ärgerte mich über einen rücksichtslosen Fahrer, der in unserer Sackgasse den Motor unnötig lange laufen ließ. Als ich zur Küche ging, habe ich festgestellt, dass kein Auto im Spiel war und die Geräusche nur in meinen Ohren waren.

Ich wusste plötzlich ganz genau warum!

Ich fuhr mit diesen Geräuschen verzweifelt zur Arbeit. Im Laufe des Tages habe ich alles verstanden und geplant. Ich stand am darauffolgenden Tag sehr früh auf, um mit meinem Bruder zu telefonieren und klar und bestimmt zu sagen, dass ich diese Emails nicht mehr bekommen wollte und dann ging ich zur Sprechstunde meiner Ärztin, die Homöopathie als Schwerpunkt hat.  Ich erzählte ihr mein Problem und soweit ich mich erinnere, waren die Beschwerden zu meiner großen Freude schon nach dem ersten Behandlungsversuch weg!

Und ich habe mir Zeit genommen, um das ganze Bild zu sehen. Ich habe mich auf einer energetischen Ebene von meinen Geschwistern getrennt, beiden das Beste gewünscht und beide losgelassen. Ich muss gestehen, es fiel mir schwerer, meinen Bruder loszulassen. Das war ein Prozess und am Ende hatte ich endlich meinen Frieden. Ich habe alle Kontakte eingestellt: auf allen Ebenen und das war ein sehr befreiendes Gefühl. Es liest sich einfacher, als getan – zugegeben, du kannst nicht alles plötzlich loslassen, was jahrzehntelang dein Leben, deine Familie war. Aber es ist möglich! Ich komme aus einem südlichen ländlichen Raum, dort achtet man sehr darauf, was andere Leute sagen. Mich hat das alles geprägt. Aber am Ende war mir das so egal – und das hat mich auch sehr beflügelt.

Und es verging ein Jahr. Zu meinem Geburtstag bekam ich überraschend einen warmen Anruf von meinen Geschwistern. Ich habe nicht damit gerechnet. Es wäre schön, wenn sie irgendwann diese Rollen und ihre Ansprüche mir gegenüber begreifen, aber das ist deren Leben, deren Aufgabe, und ich bin glücklich, dass mich dies emotional nicht mehr in Anspruch nimmt. Ich bin aus der Rolle heraus! Und das ist toll!

Vielleicht denkst du jetzt: ach, das hätte mir nicht passieren können, wie ist sowas möglich. Ja ich habe auch früher diese Gedanken gegenüber Familiengeschichten anderer Menschen gehabt. Für unsere Angelegenheiten und Verstrickungen haben wir oft eine s.g. „Betriebsblindheit“, die es uns nicht erlaubt eine Vogelperspektive einzunehmen.

Über diese Geschichte hätte ich nicht erzählen können, wenn sie nicht bearbeitet wäre. Das ganze Bild zu sehen und die Ursprünge des Problems mit den dazugehörigen Glaubenssätzen zu lösen, hat meine Befreiung in diesem Fall möglich gemacht. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Ohrengeräusche nicht von selbst verschwunden wären.“

Wenn ein Problem in irgendeiner Form hoch drängt, greife es auf, tue alles, was in deiner Macht steht. Unser Körper gibt uns Signale/Zeichen, du musst aber achtsam sein, um sie wahrzunehmen und zu verstehen. Oft fällt es uns schwer genug Achtsamkeit zu üben, weil wir im Galopp sind, weil wir mitten drin im Bild sind und diese nötige Distanz nicht gewinnen können.

Dann hole dir Hilfe und schenke ihr Vertrauen und sei dankbar wenn du vorankommst.

Sei einfach selbstwirksam – es ist ein beflügelndes  Gefühl! Sage zu diesem Prozess laut Ja! Wir alle sind es wert.

Herzlichst, Nana

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