Selbstliebe und Kampf gegen die Kalorien

Selbstliebe und Kampf gegen die Kalorien

Jetzt in der Winterzeit gewinnt das Thema Kalorien und Gewicht noch mehr Aktualität. „Ich will in der Weihnachtzeit meine Lieblingskekse nicht nur anschauen können, sondern genießen können“ – sagte mir eine junge Kollegin mit einer gewissen Sehnsucht in der Stimme vor vielen Jahren. Sie hat mit eiserner Disziplin mehr als 20 Kilo abgenommen und wollte die Diät noch weitermachen um danach Kekse essen zu können. Ohne zuzunehmen! Was glaubst Du, wie gut dieser Plan aufgegangen ist?

Neulich in einer Fernsehshow wurde eine bekannte Dame gefragt, was sie sich zum mehr Wohlbefinden wünsche? Weniger Gewicht – sagte sie ohne nachzudenken.

Wir Menschen lieben das Essen – das ist in unseren Genen verankert. Anscheinend können viele Menschen aber ihr Essverhalten nicht bewusst steuern, sodass das geliebte Essen, eigentlich das Gewicht, zum persönlichen Problem wird.

„Ich betreue eine Gruppe von übergewichtigen Frauen“ – sagte mir einmal eine Bekannte. Wir sprachen über das Thema. „Ich würde zuerst die Glaubenssätze, die die Einstellung zum Essen bestimmen, herausfinden und dann mit dem Selbstliebe-Modus weitermachen“ – sagte ich. „Ich kann in deren Zustand das Wort Selbstliebe gar nicht erwähnen“ – war ihre prompte Antwort.

Das ist aber der Weg, der zum Ziel führt!

Eine Klientin, die wegen eines anderen Problems zu mir kam, erwähnte, dass sie mit viel Disziplin und Sport über 25 Kilo verloren hätte und dadurch hätte sie viel mehr Selbstliebe gewonnen.

Das ist aber nicht die Selbstliebe nach meiner und auch nicht nach gängiger Definition. Eine wahre Selbstliebe ist nicht, sich selbst mit bestimmten Bedingungen wie z.B. mit einem bestimmten Gewicht anzunehmen und wertzuschätzen.

Die Liebe und Wertschätzung brauchen wir dringend gerade dann, wenn wir uns schwer und belastet fühlen. Sie sollten uns Kraft und Motivation geben um unseren Zustand verändern zu können. Auf keinen Fall ist es ein Zeichen von Selbstliebe, sich täglich zu bekämpfen und zu reglementieren. Tun wir das – dann übertragen wir diesen Kampf auch auf andere Bereiche wie Partnerschaft und Arbeit.

„Kannst Du das Gewicht stabil halten?“ – „ja, plus-minus 5 Kilo“ – sagte eine junge Klientin zu mir. Können wir uns vorstellen wie schnell +5 Kilo und wie schwer -5 Kilo möglich sind?

Warum quälen sich viele Menschen, um ein bestimmtes Gewicht zu haben? Weil das Gewicht das eigene Wohlbefinden gewaltig beeinflusst.

Körperliche Leichtigkeit lässt uns meistens auch innerlich leichter fühlen.

Das Thema Essen und Gewicht hat meine Aufmerksamkeit sehr früh errungen. Meine ersten Beobachtungen waren, dass viele Menschen kein Bewusstsein dafür haben, was und wie viel sie essen.

„Ich weiß nicht warum ich nicht abnehme, ich esse ja so wenig, bestimmt sind meine Hormone schuld“ – habe ich in meiner Umgebung oft gehört. So war ich einmal tagelang bei meiner Kusine, die sich nach der Geburt ihres ersten Kindes von einer schlanken Gazelle zu einer Matrone verwandelte – ohne viel zu essen – wie sie sagte. Den ganzen Tag griffen ihre flinken Finger immer wieder nach etwas zu Knabbern. Es war ihr nicht bewusst, wie viele Kalorien sie zwischendurch aufnahm. Ich kann nicht abnehmen – blieb ihr Mantra für viele Jahre, bis sie einige Monate bei einer Verwandten im Ausland verbrachte. Zurück kam sie so erschlankt, dass ihr ihre Garderobe nicht mehr passte. Und sie musste dort weder hungern noch irgendwelche Diäten machen. Es wurde zwischen den Mahlzeiten selten etwas gegessen und kalorienbewusst gekocht.

Eine Freundin von mir hat Schilddrüsen-Unterfunktion und eine OP hinter sich. Täglich nimmt sie Medikamente. Einmal hat sie es aber sehr gewollt abzunehmen und siehe da, sie hat 8 Kilo abgenommen, ohne dass ihre Gesundheit darunter gelitten hat – ganz im Gegenteil. Danach hat sie in drei Jahren wieder das alte Gewicht angenommen, weil sie nach ihren alten Gewohnheiten gegessen hat – nämlich Teigwaren.

Warum ist es so schwer abzunehmen und/oder das Erreichte zu halten?

Natürlich können wir alles mit dem Stoffwechsel erklären. Meine Botschaft ist aber eine andere. Unsere körperlichen Vorgänge sind von unseren seelischen Vorgängen sehr beeinflussbar. Solange unsere Kernglaubenssätze unser Essverhalten so bestimmen, wie sie es bisher gemacht haben, werden wir es schwer haben, unser Gewicht zu reduzieren und es zu halten. Wir werden hier Erfolge nur dann haben, wenn wir Kopf-Macht und Verbotspolitik durchsetzen.

Das wird uns aber viel Energie kosten. Eine eiserne Disziplin, die vom Kopf verordnet ist und sich dem machtvollen Unterbewusstsein widersetzt, ist auf Dauer nur schwer durchsetzbar. Selbst wenn sie jahrelang gut funktioniert, ist sie doch mit einer inneren Schwere verbunden. Wir verbieten uns etwas – ein Teil in uns wird das auf keinen Fall mögen und sich dem deutlich widersetzen. Diese Schwere und dieser innere Konflikt ist auch für die Außenwelt deutlich in irgendeiner Form spürbar.

Ich wurde auf einer Reise von einer befreundeten Person zu Hause eingeladen. In der Küche stand ein überdimensionaler Kühlschrank. Im Haushalt wohnten zwei Personen und die Küche war auch klein. Ich konnte mein Erstaunen nicht verbergen, besonders nachdem ich gemerkt habe, dass der große silberne Kühlschrank ein Schloss zum Abschließen hatte. Ich habe nie einen abschließbaren Kühlschrank in einem privaten Haushalt gesehen. Wozu dieses Schloss hier? – fragte ich. Damit man nachts nicht zum Kühlschrank geht – sagte sie schmunzelnd. Ich hatte weitere Fragen gehabt, behielt sie aber für mich.

Was ist die Botschaft an uns, wenn wir uns so behandeln? Wie viel Selbstrespekt und Anerkennung ist in dieser Botschaft zu spüren? 

Eine sehr bekannte Person aus meiner Heimat hat 3,5 Millionen Follower in Instagram. Als Kind war sie mollig, weil sie von ihrer Familie täglich mit Süßigkeiten und Teigwaren gefüttert wurde. Seit vielen Jahren macht sie täglich Sport und achtet penibel auf jeden Bissen. Einmal hat sie ein Foto gepostet: Im Urlaub steht sie vor einer Theke voller feiner Pralinen. Sie schrieb dazu, wie gerne sie alle essen würde und fragte sich, wie ihr Gewicht danach aussähe. Auf ihrer Seite gibt sie stets viele Ratschläge über Mode, kalorienbewusstes Kochen, Erfolg, Geld. Glücklich, fröhlich und gelassen sind ihre Posts aber nicht. Ich kann buchstäblich ihr altes inneres Programm herauslesen: hart zu sich sein, damit man eine makellose Fassade abgibt und sie mit aller Kraft aufrechterhalten, den alten Kollegen zeigen wieweit sie gekommen ist (von Neidern spricht sie auch ab und zu), und bloß keine Kontrolle verlieren – wenn  es auch nur ein einziges Gramm ist.

Das ist der eine Weg. Der andere ist, dass wir es schaffen, in uns hineinzuschauen, herausfinden, warum essen wir so wie wir essen. Welche Glaubessätze bestimmen unser Essverhalten? Welche Verbindung besteht zwischen unserem Essverhalten und unserer Emotionalität? Kompensieren wir fehlende Zuwendung durch Essen? Was machen wir, wenn wir hungrig werden? Essen wir zu schnell und mehr als nötig?

Wir kommen im hungrigen Zustand leicht in einen Mangelzustand. Um das zu kompensieren, essen wir schnell und mehr, um in uns Fülle zu erzeugen.

Was ist eigentlich Essen? Essen ist Energie, es soll uns Energie geben. Wie fühlst Du Dich nach dem Essen? Müde, unkonzentriert? Dann hast Du zu viel oder kein Dir passendes Essen (auch wenn es dir geschmeckt hat) gegessen.

Mit dem Essen sind so viele hartnäckige Glaubenssätze verbunden. Manche haben wir von vorherigen Generationen übernommen. Es bedarf gewisse Schritte, sie dauerhaft erfolgreich zu ändern.

Zurück zum Selbstliebe-Modus: was ich damit meine: Selbstliebe-Modus in meiner Welt ist, wenn Du Dich, Deine Seele, Deinen Körper wertvoll betrachtest und ihr/ihm genau das gibst, was sie/er braucht und wie viel sie/er braucht.

Der Selbstliebe-Modus bedeutet, dass Du ganz genau spürst, was Dein Körper und Deine Seele brauchen. Das ist kein Ego-Modus um anderen zu zeigen, wie schlank und diszipliniert Du bist und Dir zu beweisen, wie Du Deine Gelüste beherrschen kannst.

Der Selbstliebe-Modus ist kein Kampfmodus – schon gar nicht gegen sich selbst.

Wenn ich diese Zeilen schreibe, kommen die folgenden Sätze aus meinem Gedächtnis hoch: „Frau Schewski, Frau X macht bestimmt wieder eine Diät, sie ist heute kaum auszuhalten“. Die jungen Menschen beschwerten sich so über eine Kollegin in einer Weiterbildungsschule, in der ich damals als Trainer/Coach tätig war. Ja der Selbstliebe-Modus ist nicht die schlechte Laune, die uns und anderen das Leben schwer macht.

Aber warum wählen viele Menschen einen umständlichen Weg, bezahlen sogar viel Geld für Diäten, obwohl sie ganz genau wissen, dass die alten Gewohnheiten ihre Macht ganz leicht zurückgewinnen können. Bei einer jungen Bekannten: täglich Sport und Kalorien-Zählerei beherrschen den Alltag. Jetzt ist sie Single, wie ist es dann, wenn sie Familie und Kinder hat? Hat sie dann Zeit und genug Kraft ihre Kontrolle aufrechtzuerhalten?

Wir kennen ja oft nicht den Weg, dass wir Probleme zuerst in uns lösen – nämlich unser inneres Programm verändern. Wenn ein verzweifeltes Kind den Wunsch hat groß und kräftig zu sein, damit es mehr Macht über sein Leben hat, dann wird das auch in seinem inneren Programm verankert. Als Erwachsener braucht es keine Leibesfülle um sich durchzusetzen, aber das Programm wirkt weiter. Wir funktionieren so, wie es in unserer frühen Kindheit angelegt wurde und das können wir nur mit gezielter Arbeit verändern.

Wie oft hören wir: ach, ab einem bestimmten Alter kannst Du Dein Gewicht nicht mehr halten. Das ist auch ein starker Glaubenssatz. Der ist aber veränderbar. Ich habe genug Beispiele, darunter auch meine eigene, um das zu behaupten: verringere Deine seelische Last, lerne und transformiere die Glaubenssätze, die Dein Essverhalten bestimmen und gib Deinem Unterbewusstsein andere Ziele als bisher – dann wirst Du es leicht haben, Dein Wunschgewicht zu erreichen. Und dabei wirst Du das Essen genießen können und leicht die Grenze merken, an der das Essen vom Genuss zur Last wird.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Selbstliebe – was ist das?

Selbstliebe – was ist das?

Das Thema Selbstliebe kam Ende meiner Zwanziger zu mir – durch Bücher, Studium und zahlreiche Fortbildungen. Selbstliebe sei der Schlüssel zu unserem Glück. Seither habe ich das Wort sehr oft gehört/gelesen, habe aber das Gefühl, dass nicht jeder das Gleiche meint. Was ist für Dich Selbstliebe? Hier in diesem Beitrag habe ich meine persönliche und berufliche Erfahrung mit Selbstliebe summiert. Vielleicht bewirkt es in Dir ein Echo?

In meinem Heimatland war das nie ein Thema, es war damals eher verpönt als narzisstische und egoistische Haltung. Entsprechend war ich anfangs vorsichtig, fand aber schnell Gefallen an dem Wort und seinem Inhalt.

Am Anfang glaubte ich, dass ich genug Selbstliebe praktiziere indem ich mich gut pflege (Sport, frische Luft und gesunde Ernährung) und kleide, mir ein schönes Zuhause gönne und mich mit Menschen, die mir gut tun, umgebe.

Aber so einfach ist das Leben nicht. Es gab Herausforderungen und Konflikte. Ich musste Entscheidungen treffen, die nicht leicht für mich waren und es waren nicht alle Menschen nett um mich herum.

Deswegen habe ich Irgendwann meine Selbstliebe-Liste erweitert: sich emotional schonen soweit es möglich ist – dies war lange mein Motto. Es war in gewisser Hinsicht eine Vermeidungsstrategie, aber ich war davon überzeugt, dass sie mir gut tat.

Meine berufliche Tätigkeit gab mir weitere Impulse. So bedeutete es irgendwann Selbstliebe „Nein“ zu sagen z.B. zu Aufträgen, Beziehungen. Das fiel mir nicht leicht. Nur wenn eine gewisse Grenze meiner inneren Würde angetastet wurde, dann gab es kein Zögern.

Es vergingen Jahre. Durch meine berufliche und persönliche Entwicklung und Praxiserfahrungen habe ich Selbstliebe für mich neu definiert.

Ich habe verstanden, dass Selbstliebe eine absolute Ehrlichkeit braucht, dass wir unsere innere Weisheit nicht austricksen und belügen können.

Ich habe verstanden, dass ich in den meisten Fällen, wenn ich einem Problem ausweiche, es beiseiteschiebe, indem ich Auseinandersetzungen vermeide und nett sein möchte, dadurch einen Teil in mir verrate. Dies ist keine wahre Selbstliebe.

Klar müssen wir nicht überall unseren Senf dazu geben, aber bestimmt kennst Du Situationen, in denen Du Deine Meinung zurückgehalten hast, obwohl Du in der Lage gewesen wärest, sie sachlich kund zu tun. Da Du aber wusstest, dass Dein Gesprächspartner Deine Meinung nicht gut heißt, hast Du Dich und die Beziehung geschont und nichts gesagt. Schweigen sei Gold, aber manchmal ist es ein Verrat an uns, nichts zu sagen. Es ist eine Feigheit, die einem bestimmten Teil in uns nicht gut tut.

Harmonie-strebende Menschen sind oft in dieser Lage. So schaffen sie oft äußere Harmonie auf Kosten der inneren. Das fühlt sich nicht gut an.

Alles was in unserer frühen Kindheit für uns eine Herausforderung war, wird uns vom Leben immer wieder in unterschiedlichen Formen serviert. Woran merken wir das? Der Geschmack ist uns irgendwie gut bekannt. Und es schmerzt sehr, ohne dass uns die Gründe bewusst sind.

Jeder derartige Zustand ist eine Einladung an uns, dass wir genau hinschauen und versuchen, unseren Ursprungsschmerz zu finden. Aber da wir auf Schmerzvermeidung angelegt sind, schieben wir diese Chancen beiseite.

Und sie kommen immer wieder zurück – in unterschiedlichen Formen. Manchmal erkennen wir diesen Wiederholungseffekt selber, berichten sogar darüber und sind froh, wenn dieser irgendwann vorbei ist. Und das ist auch keine Selbstliebe – nach meiner Erfahrung.

Unbewusste unerledigte innere Konflikte kosten uns enorm viel Kraft, belasten unsere körperliche und seelische Gesundheit. Es ist in unserem Interesse, sie bewusst zu machen, die schmerzhaften Wunden offen zu legen und sie zu heilen. Das tun wir aber selten, dafür haben wir weder Zeit noch Ressourcen.

Vor Jahren hat mir eine Frau erzählt, dass sie wegen ihrer Mutter weit weg von ihrer Ursprungsfamilie wohnt. „Ich habe eigentlich eine gute Beziehung zu ihr, aber sie tut mir nicht gut“ – sagte sie. „Von meinem Vater habe ich eher das, was man bedingungslose Liebe nennt, gespürt, von ihr kam stets nur Druck, wie ich zu funktionieren hätte“. Dann fügte sie zu: Die Mutter wüsste es nicht besser, sie selbst hätte es nicht einfach unter ihrer Mutter. Ich fragte diese Frau, ob sie sich mit ihrer Mutter ausgesprochen hätte. „Nein, nur nebenbei in einer leichten Form“ – sie würde ihre Mutter mit keinen großen Vorwürfen belasten wollen. Ihre Mutter würde sehr unglücklich werden, wenn sie erfahren würde, dass ihr Verhalten maßgebend dafür sei, dass die Tochter mit ihrem Leben nicht gut zu Recht kommt.

Mir kam die Situation sehr bekannt vor: in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld gibt es viele ähnliche Beispiele. Mir geht es nicht darum, dass wir unseren Eltern schwere Vorwürfe und dadurch ihnen das Leben schwer machen.

Aber wenn wir unseren inneren Schmerz ignorieren, weil wir aus Schuldgefühlen unseren Eltern gegenüber nicht wenigstens zu uns selbst ehrlich sind, dann ist es wahrlich keine Selbstliebe.

Wir kaufen uns vielleicht schöne Sachen, besuchen schöne Orte, aber einen Teil in uns, der in Verzweiflung und Schmerzen erstarrt  geblieben ist, schieben wir gnadenlos beiseite, wenn er sich meldet.

Selbstliebe ist: diesen Teil wahrzunehmen, ihn zu spüren auch wenn es weh tut, und in einer liebevollen Kommunikation diesen Teil von seinem Problem zu befreien.

Selbstliebe ist, dafür zu sorgen, dass unsere inneren Anteile miteinander harmonisch in bedingungsloser Liebe und Unterstützung vereint sind.

Dafür brauchen wir Mut, um uns mit unseren negativen Gefühlen auseinandersetzen. Es gibt keinen besseren Erfolg, als sie Stück für Stück loszulassen.

Selbstliebe ist, wenn wir stimmig mit uns selbst (kongruent) sind, wenn wir uns nicht verstellen müssen aus Angst, Zuwendung von außen zu verlieren.

Selbstliebe ist, wenn wir akzeptieren und gut heißen, dass wir kein perfektes Wesen sondern ein Original sind.

Selbstliebe ist, wenn wir uns innere Freude und Leichtigkeit gönnen.

Auch wenn diese Worte überall herumschwirren, der Inhalt kann nie inflationär werden. Es ist nicht einfach und es passiert nicht über Nacht, innere Freude und Leichtigkeit als ständige Begleiter zu bekommen, aber wir können sie uns zuliebe zu uns einladen. Wir können uns auf diesen Prozess einlassen.

Selbstliebe ist, dafür zu sorgen, dass wir unseren Fokus auf positive Inhalte und Gefühle legen. Es gibt gutherzige hilfreiche Menschen, die eine gewisse erdrückende Schwere ausstrahlen. Selbstliebe ist, wenn wir uns statt dieser Schwere höhere Schwingungen und innere Stimmigkeit erlauben und ermöglichen.

Das Gute daran ist: je fester wir im Selbstliebe-Modus sind, desto mehr Zuwendung kommt von außen – ungefragt, ohne Kampf, als wäre Selbstliebe ein Magnet, der Gutes und Schönes einfach anzieht.

Diese Vorstellung hat mich sehr motiviert. Die Ergebnisse haben mich beflügelt, immer weiter zu gehen. Dieser Prozess sei uns allen gegönnt – wir sind es alle wert.

Herzlichst, Nana

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Dieser Beitrag passt zum Thema: Warum ist unsere Kindheit so wichtig?

Der Widersacher in uns

Der Widersacher in uns

Wie oft werden wir von unseren unbewussten und bewussten Gefühlen/Blockaden überrascht und überrumpelt? Wie oft wurdest Du dann getröstet: „ärgere Dich darüber nicht, es lohnt sich ja nicht, denke lieber an etwas Schönes“. Und wie oft ist dies Dir gelungen? Wie oft hast Du erlebt, dass ein Teil von Dir in Galopp gekommen ist während Dein Verstand teils hilflos zurückblieb. In diesem Beitrag geht es um unbewusste oder schon bewusste innere Anteile unserer Persönlichkeit, die jeder Mensch in unterschiedlicher Zahl und Ausprägung in sich hat. Viele Menschen bekennen sich zu diesen inneren Anteilen, indem sie erzählen, sie hätten eine Seite, die sie in bestimmten Situationen anders als üblich reagieren lässt. Wie ist es bei Dir?

Vor vielen Jahren wurde ich vor das Amtsgericht als Zeugin eines Verkehrsunfalles geladen. Ich musste dafür meinen geplanten Workshop absagen, was mich als Selbstständige nicht fröhlich stimmte. Ich habe das Gericht angerufen und vorgeschlagen, meine Sicht der Dinge schriftlich in aller Ausführlichkeit nochmals darzulegen. Die zuständige Person machte mir aber kurz und deutlich klar, dass ich erscheinen musste.

Nun beugte ich mich der Staatsgewalt. Zum Termin erschien ich herausgeputzt am Amtsgericht. Dort bat man mich zuerst im Flur zu warten. Nach einiger Zeit kam eine junge Dame und bat mich herein. Ich guckte um mich herum. Das war eine außergewöhnliche und neue Situation für mich. Diese dunklen Farben, die durch Sitzinseln getrennten Parteien wirkten nicht unbedingt offen und freundlich auf mich.

Ich musste noch nach einer richterlichen Aufforderung den Anwesenden versichern, dass ich nur die Wahrheit und ausschließlich die Wahrheit sagen würde. Ich bejahte es, obwohl eine Stimme in mir leise philosophierte, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit hätte und ob meine Wahrheit auch die Wahrheit der Anwesenden sei?

Gespannt sitzend wartete ich auf die Fragen, während eine bestimmte Stimme in mir sich aufregte. Alles was ich vor ca. 8 Monaten über den Unfall wusste, hatte ich doch schriftlich festgehalten und eingereicht. Was sollte ich hier nach so viel Zeit erzählen? Und das alles auf meine finanziellen Kosten?

Nun bekam ich endlich die ersehnte erste Frage und sie lautete: wie alt sind Sie?

Ich traute meinen Ohren nicht. Es standen alle Daten in den Unterlagen und ich wusste nicht, warum ich vor einem fremden Verkehrssünder und anderen Anwesenden mein Alter verraten sollte. Auch die Formulierung fand ich anmaßend. Wenn der Richter wenigstens nach dem Geburtsjahr gefragt hätte, dann wäre es ein Stück besser gewesen. Wer neugierig war, hätte es selber ausrechnen können.

Diese o.g. bestimmte Stimme in mir regte sich nun fürchterlich auf: Was soll diese Frage hier? Bin ich hier etwa die Angeklagte? Was hat mein Alter mit dem Verkehrsunfall und seinem Verursacher zu tun? Ich musste diese Stimme sehr bändigen.

In dieser inneren Zerrissenheit machte ich eine Atempause, um dann ruhig mein Alter zu nennen. Danach kamen 3-4 Fragen zum Unfall und während ich sie beatwortete, fiel mir plötzlich auf, dass ich mich bei der ersten Frage 2 Jahre jünger gemacht hatte.

Sowas habe ich nie im Leben gemacht, auch in harmlosen Situationen nicht! Ich verheimliche mein Alter grundsätzlich nicht. Ich war jetzt richtig irritiert.

Der Richter war dabei eine seiner Fragen zu formulieren und ich dachte mir: Nee, jetzt kannst Du ihn nicht unterbrechen und Deine Antwort nachkorrigieren, was sollen all diese Leute über Deine Glaubwürdigkeit als Zeugin denken? Ich sollte Infos zum Unfall geben, der sich vor 8 Monaten ereignet hatte und gleichzeitig nicht mein wirkliches Alter korrekt benennen können?!

Was ist aber wenn er es selber merkt? Schließlich hat er alle Unterlagen zur Hand.

Ich fühlte mich gestresst und so war ich froh, dass meine Befragung nicht länger dauerte. Ich bin dann zur Rehabilitation zum Weihnachtsmarkt gelaufen und habe meine ausgezahlte Entschädigung, 35,00 Euro, dort ausgegeben.

Später erzählte ich den Fall meinen Kollegen und wir lachten viel darüber. Eine sagte mir: mit der falschen Antwort hast Du Dich bestimmt für die ärgerliche Frage gerächt. Nicht wirklich bewusst! Ich habe in diesem Moment wahrheitsgemäß nach meinem besten Wissen und Gewissen diese Frage zu meinem Alter beantwortet und machte mich unbewusst zwei Jahre jünger.

Gott sei Dank, hat es außer mir keiner gemerkt.

Ich beschäftigte mich immer wieder mit diesem Fall.

Nach genauem Hinschauen fand ich heraus, dass für einen Teil in mir die richterliche Frage nach meinem Alter kein Problem war, aber ein anderer Teil wiederum regte sich sehr auf. Ich weiß noch ganz genau, was dieser Teil dachte: „Mein Alter steht in den Unterlagen und es geht die Anwesende nichts an. Schließlich wird mir auch nicht mitgeteilt, wie alt diese sind!“

Mein besonnener Teil sorgte dafür, dass ich diese Gedanken für mich behielt. Bei dieser intensiven inneren Kommunikation verlor ich anscheinend meine Fokussierung und wurde abgelenkt.

Im Laufe der Jahre fiel mir immer wieder auf, dass unsere Handlungen die Ergebnisse der inneren Dialoge und Machtkämpfe sind. Wir haben unterschiedliche innere Anteile, die in bestimmten Situationen die Initiative ergreifen. Es gibt Anteile, die sich nicht oft zeigen und mit ihrer plötzlichen Aktivität überraschen sie uns sehr – „So kenne ich mich eigentlich nicht!“. Je widersprüchlicher die inneren Kernteile sind, desto mehr Kraft kostet es uns, die innere Auseinandersetzung zu ertragen und zu managen.  

Wie viele innere Anteile wir haben, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist, diejenigen zu kennen, die machtvoll sind und unser Reaktions-und Handlungsmuster bestimmen. Ich nenne sie „Kernanteile“, ähnlich wie ich Kernglaubenssätze definiere.

Die Kernanteile sind meist in unserer Kindheit entstanden und agieren aus dem Unbewussten heraus. Daher ist es nicht leicht, sie zu erkennen. Es gibt bestimmte Vorgehensweisen, die uns diese Anteile spürbar und greifbar machen.

Stellen wir uns vor: Wir stehen vor einem/einer bestimmten Ereignis/Entscheidung und wir fühlen uns dabei nicht wohl. Es kann ein Meeting, ein Gespräch, eine Rede, eine Reise, eine Entscheidung etc. sein. Es ist sehr hilfreich, herauszufinden, welcher Anteil in uns Angst, Wut oder Unbehagen hat.

 Meistens sind es unbewusste Muster, die im jetzigen Leben nicht viel Sinn machen, aber die alte Programmierung mit ihren gefestigten Glaubenssätzen läuft und dominiert weiterhin.

Wenn in der Ursprungsfamilie statt einer konstruktiven und besonnenen Diskussionskultur Impulsivität, Aggressionen und Schuldzuweisungen üblich waren, dann wird es schwierig sein, später als Erwachsene Auseinandersetzungen souverän anzugehen. Wie erinnern uns vielleicht nicht mehr bewusst daran, wie es in uns vorging, als unsere Eltern vor uns lautstark stritten und ihre Fassung verloren, aber diese damals gespeicherten Gefühle werden unser jetziges Verhalten beeinflussen.

Wenn wir unsere inneren Kernanteile gut kennen, dann wissen wir auch, was diese Anteile brauchen und somit können wir gezielt handeln. So ist es mir z.B. gelungen, eine OP mit Narkose zu wagen. Mit dem jetzigen Wissen und Möglichkeiten hätte ich mir noch besser und schneller helfen können, aber damals ging es auch super. Nach monatelanger Vorbereitung bin ich voller Vertrauen zur OP gegangen und alles ist bestens gelaufen. Davor hatte jedoch nur die bloße Vorstellung von der Narkose mir Todesangst eingejagt. Nichts half, nur die intensive innere Kommunikation.

Die letzten Monate im Sommer 2020 haben mir noch deutlicher gezeigt, welches Potential in dieser Art  innerer Arbeit steckt und welche tollen Ergebnisse hier möglich sind, wenn es darum geht: Ängste, gedruckte Stimmungen, schwierige Beziehungen etc. zu managen.

Diese Art innere Kommunikation ermöglicht uns, die Gestaltungsmacht über unser Leben bei uns zu sehen und sie deutlich spürbar zu machen. Wenn wir diesen bekannten Satz hören: Du bist der Gestalter Deines Lebens! Dann kommt oft eine Frage hoch: Ja, aber wie genau?

Wenn wir mit unseren inneren Anteilen erfolgreich kommunizieren, dann spüren wir deutlich, dass wir diese Gestaltungsmacht bei uns haben. Was wir spüren, glauben wir auch.

Das gibt uns Vertrauen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dieses Gefühl tut verdammt gut und das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Schuldgefühle gehören nicht zu Dir

Schuldgefühle gehören nicht zu Dir

Wie gut kennst Du sie? Schuldgefühle haben so einen festen Platz in unserem Leben, dass wir sie oft nicht bewusst wahrnehmen. Dafür aber spielen sie überall mit: bei unseren Entscheidungen, Stimmungen, sogar Gedanken.

Sie sind oft so allmächtig, dass sie uns den Weg zu unserem Wunschleben versperren. In meinem persönlichen Leben waren sie allgegenwärtig, damals konnte ich sie noch nicht richtig identifizieren. Aber die Kraft dieses unguten beklemmenden Gefühls habe ich deutlich gespürt.

Als ich vor Jahren mit dem Coaching anfing, wurde mir die Präsenz und Macht der Schuldgefühle immer wieder bewusst. Viele Menschen haben es schwer, ihre eigene Kindheit und die damit verbundene Problematik aufzuarbeiten, weil Sie ihre Schuldgefühle gegenüber ihren Eltern/Kindern/etc. nicht loslassen können.

Die Wurzeln der Schuldgefühle liegen tiefer als wir es oft erahnen. Sie sind ein Teil unseres Glaubenssätze-Systems. Und es ist nicht einfach, sie wie einen abgetragenen Mantel abzulegen.

Aber es ist möglich!

Der erste Schritt ist die Erkenntnis:

Schuldgefühle gehören nicht zu Dir, sie sind zu Dir als Defizite anderer Menschen gekommen und Du tust das Richtige, wenn Du Dich dazu entscheidest, sie loszulassen.

Sie haben wenig mit Liebe sondern mit Erwartungen an Dich zu tun. Erwartungen, in die Du nie bewusst eingewilligt hast. Erwartungen, die Dir oft nicht passen. Erwartungen, die Deinen Weg, Deine Entwicklung geformt haben – leider oft nicht zu Deinen Gunsten.

Du bist als Baby zur Welt gekommen um Liebe zu bekommen, um Dein einzigartiges Potential hier auf diesem wunderschönen Planeten zu leben.

Du bist nicht gekommen, um die Träume anderer Menschen zu leben, auch dann nicht, wenn diese Träume wunderschön waren/sind und die anderen Menschen Deine Eltern oder andere Dir Nahestehende sind.

Das Beste was Dir auf der Erde hätte passieren können  – ohne Bedingungen akzeptiert und geliebt zu werden. Diese Art Liebe hätte Deine Einzigartigkeit zum Blühen gebracht und Dein Leben mit Licht und Leichtigkeit beschenkt – auch ohne große finanzielle Mittel.

Wenn das irgendwie nicht möglich war und das ist leider im Leben vieler Menschen der Fall, trauere nicht!

Hebe den Kopf hoch und kümmere Dich um Dich selbst.

Gehe in Dich tief hinein und spüre das Kind in Dir, seine Bedürfnisse und Wünsche.

Gib Dir und Deinem inneren Kind die Liebe, die Du und es brauchen – von Herzen, ohne Bedingungen. Liebe, die leuchtet und heilt, Liebe, die großzügig und allumfassend ist.

Es ist in Deiner Macht, dieses kleine Kind in Dir zu trösten, zu lieben und ihm alles zu geben, was es braucht.

Um das aber schaffen zu können, befreie Dich von all dem, was Dir jetzt im Wege steht: von Deinen Schuldgefühlen, der damit verbundenen Traurigkeit und oft auch der unterdrückten Wut.

Deine Schuldgefühle halten Dich genau dort, wo Du Dich nicht gerne sehen möchtest: nämlich in einer Stimmungsschwere und sie zwingen Dich immer wieder Dich selbst zu verraten. Sie erlauben Dir nicht, das Leben nach Deinen inneren Sehnsüchten und Wünschen zu leben, Du selbst zu sein.

Sie erlauben Dir nicht, Dir selbst und anderen aufrichtig und endgültig zu verzeihen.

Deswegen lasse los, sonst wirst Du nicht frei werden können.

Viele Menschen betrachten Schuldgefühle als Liebesbeweis. Das stimmt nicht. Eine von Herzen kommende Liebe hat mit dieser inneren Knechtschaft nichts zu tun.

Schuldgefühle sind unsere Fehlprogrammierungen, weil sie uns unseren einzigartigen Weg verformen, uns stets Energie rauben, unsere Stimmung verderben, unseren Körper und Geist in niedrigen, für unsere Gesundheit schädlichen Schwingungen halten.

Daher habe den Mut Deine Schuldgefühle genau anzuschauen, sie zu erforschen, um sie loszulassen.

Warum solltest Du Dir Mühe geben sie zu erforschen bevor Du sie loslässt? Du musst Deine Schuldgefühle gut kennen, ihre Sprache verstehen und Dir ihre Bedeutung und Macht über Dein Leben bewusst/bewusster machen. Damit Du sie loslassen kannst.

Und Du musst sie stark und entschieden loslassen wollen. Überprüfe Deinen Willen zuerst.

Stehe auf und stell Dich vor den Spiegel. Schaue Dir in die Augen und sage Dir laut: Schuldgefühle gehören nicht zu mir!

Klingt dies für Dich wirklich überzeugend? Ja?

Nur so kannst Du Impulse wahrnehmen, die Dich unterstützen können.

Alles Gute für Dich auf Deinem Lebensweg!

Herzlichst, Nana

Dieser Beitrag passt zum Thema: Die Macht der Verletzlichkeit

Wie Du Deine Verletzlichkeit verstehen und ändern kannst

Wie Du Deine Verletzlichkeit verstehen und ändern kannst

Vor der Eröffnung meiner Praxis arbeitete ich u.a. als Bewerbungscoach für unterschiedliche Träger. Einmal hatte ich einen neuen Teilnehmer in einem Workshop. Ich wollte gerne seinen Namen wissen. Sorgenfrei – sagte er ernsthaft. Ich musterte ihn – schön, das möchte ich auch, aber ich habe nach Ihrem Namen gefragt. Sorgenfrei – sagte er mit einem Lächeln. Er hieß tatsächlich so. Er hatte einen Namen, der für viele Menschen einen ersehnten Zustand beschreibt. Das Leben bietet reichlich Herausforderungen, aber die von innen kommenden Probleme bereiten uns oft gr0ße Sorgen. Es geht um innere Verletzlichkeit – um innere wunde Stellen, die uns immer wieder deutlich die Macht unseres Unterbewusstseins aufzeigen.

Daher schaue Dir bitte zuerst diese Fragen an:

◊ Wie oft ist vorgekommen, dass Dich ein bestimmter Satz oder Blick, ein bestimmtes Wort, eine bestimmte Geste völlig aus der Bahn geworfen hat und Du lange daran zu knabbern hattest?

◊ Wie oft hast Du Dich hilflos gefühlt, weil Du das dadurch entstandene Gefühlschaos nicht beenden konntest?

◊ Wie oft hast Du in Schuldzuweisungen ausgeharrt, obwohl ein Teil in Dir schon ahnte, dass Deine Reaktion eher mit Dir/mit Deiner inneren Verletzlichkeit zu tun hat?

◊ Wie oft hast Du versucht, mit großen Anstrengungen eine kühle Haltung zu zeigen während Dein Herz blutete?

◊ Wie empfänglich bist Du für fremde Stimmungen, auch dann, wenn sie nicht direkt auf Dich gerichtet sind? Du nimmst ungewollt diese Energie auf und kannst sie nicht einfach loswerden

◊ Wie oft hat Dir der Mut für wichtige berufliche oder persönliche Belange gefehlt?

Du hattest zwar immer gute Ausreden, aber wenn Du genau hinschaust, dann war es die Angst vor Deiner inneren Verletzlichkeit, die Dich zurückgehalten hat. Ohne diese Angst hättest Du viel mehr ausprobiert in Deinem Leben, einiges hätte geklappt, einiges nicht. So einfach ist es.

Wie entsteht diese Verletzlichkeit? Sie entsteht in unserem zarten Kindesalter und wirkt lebenslang wie eine Programmierung. Es sei denn Du beschäftigst Dich mit Ihr so, dass diese Programmierung verändert wird. Der damals entstandene Schmerz ist schon längst vorbei. Aber es scheint so, dass ein Teil von uns in einem negativen Gefühl und dem daraus resultierenden Glaubenssatz stecken geblieben ist. Deswegen können wir hier einen schnellen Erfolg haben, wenn wir mit dem Unterbewusstsein arbeiten.

Unser Verstand weiß ganz genau, dass die jetzige Situation weder gefährlich noch peinlich ist, trotzdem muss er hilflos zusehen, wie die Gefühle Angst, Wut, Ohnmacht, Schuld tage- und wochenlang die Oberhand gewinnen.

Deswegen klappt es nicht, wenn wir uns trösten oder trösten lassen: Ach mache Dir bitte keine Gedanken, es ist es nicht wert, Dich trifft keine Schuld, mache Dich nicht wegen dieser Sache verrückt etc.

Es klappt nicht, weil wir damit die Stelle in uns nicht erreichen, bei der diese Gefühle reaktiviert worden sind. Noch schlimmer – wir fühlen uns gelähmt, wagen es nicht, unseren Scherz zu äußern, damit wir nicht zu sensibel oder sogar labil dastehen. Cool bleiben ist in!

Aber diese schmerzhaften Stellen hat jeder Mensch, unabhängig von Familienstand, Status und Finanzen. Wir erfahren nur wenig darüber, weil es nicht einfach ist, über die inneren Begrenzungen und Wunden zu sprechen.

Weil unsere innere Verletzlichkeit weh tut, beschäftigen wir uns nicht freiwillig mit ihr. Es muss ein großer Leidensdruck vorhanden sein, um etwas in uns ändern zu wollen.
Oder viel Mut, um mehr innere Stimmigkeit und Stärke zu erreichen, um unser Leben selbstwirksam gestalten zu können. Und das ist die Basis für alle erdenklichen Erfolge im Leben.

Meine Blogbeiträge sind Ergebnisse meiner Beobachtungen und Erfahrungen. Daher weiß ich nicht, was im Netz über das Thema geschrieben wird. Irgendwo aber habe ich einen Satz aufgeschnappt: Verletzlichkeit sei unsere Stärke.

Meiner Meinung nach ist es eindeutig unsere Stärke, wenn wir unsere Verletzlichkeit zugeben und zeigen können. Das bedeutet, dass wir sie schon reflektiert haben und das Problem teilweise im Bewusstsein haben.

Aber Verletzlichkeit selbst als Stärke zu sehen? Wer will diesen Zustand freiwillig haben? Sicher kein Mensch , der die o.g. Fragen mit „Ja“ beantwortet. Wer will unnötig leiden, weil er etwas im früheren Kindesalter mit einem negativen Gefühl verkoppelt hat?

Sie gehört zu unserem Leben? Nicht zu einem selbstbestimmten! Alles was uns in einem abhängigen Alter aufgezwungen wurde und dadurch ein Teil unserer inneren Programmierung wurde, kann und darf gelöst werden.

Die wahre Stärke ist für mich, die Entschlossenheit zu haben, diese Befreiung anzustreben. Es ist eine traurige Tatsache, dass wir viele Anstrengungen brauchen, um uns von dem zu befreien, wofür wir nichts können. Aber viel schlimmer ist es, sich damit abzufinden und zu akzeptieren, dass diese Programmierung für immer ein Teil von uns ist.

Daher habe Mut – erforsche Deine innere Welt und somit auch die schmerzhaften Stellen in Dir. Stehe zu Dir und Deiner Geschichte, übernehme aber die Regie Deines Lebens! Es ist möglich!

Nun – wenn Du Dir jetzt die Frage stellst: Wie verletzlich bin ich eigentlich? Dann empfehle ich Dir zu meinem Online-Workshop zu kommen. In diesem Workshop stellst Du fest, was genau Deine Verletzlichkeit ausmacht und wie Du sie mindern und verändern kannst. Folge bitte dem Link zur Infoseite», um die Info zum Onlineworkshop zu bekommen.

Wenn wir es schaffen, unsere Verletzlichkeit zu transformieren, dann haben wir uns nicht nur viel unnötiges Leiden, Zeit und Energie erspart, sondern wir gewinnen dadurch unsere Macht über unsere Gefühle und somit über unser Leben. Der schönste Liebesbeweis an uns selbst!

Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana

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Dieser Artikel passt zum Thema: Warum ist unsere Kindheit so wichtig?

Unsere innere Verletzlichkeit

Unsere innere Verletzlichkeit

Vor  Ostern habe ich endlich Zeit gehabt einige Meditationen zu testen. Dafür brauche ich genug Zeit und Gelassenheit. Ich war gleichzeitig auf das Thema „innere Verletzlichkeit“ fokussiert, ließ mir aber Zeit. Im Frühjahr tut mir viel Zeit in der Natur sehr gut.

Nun war gestern eine schöne Meditation dran. Es ging um innere Reinigung. Irgendwann sagte die freundliche Stimme, ich sollte genau hinschauen, ob ich jemandem etwas nachtrage, ob es jemand gäbe, dem ich vergeben sollte. Mein Ziel sei dabei meine innere Freiheit zu bekommen. Wieder Vergeben – ein ewiges Thema! – schoss mir dieser Satz durch den Kopf. Ich musste diesen Gedanken wegscheuchen um bei der Meditation bleiben zu können.

Es war eine langsame Meditation. Es war mir irgendwie sehr leicht der Stimme zu folgen. Ich sollte in mein Herz hineinhorchen. Das tat ich. Ich sollte eine Beziehung auswählen – nach Wunsch – zu einem Elternteil/Partner/Freund/Verwandten etc. Ich wählte intuitiv eine Beziehung, von der ich vorher fest glaubte, alles geklärt zu haben.

In diesem Moment aber spürte ich wirklich, dass meine Vergebung nicht endgültig war. Es war jahrelang gute Absicht und auch der Wille meinerseits da. Und es waren spürbare Ergebnisse. Aber ich sah im gegebenen Moment weder mich noch diese Person wirklich frei. So war ich endlos dankbar, dass mir diese Meditation eine Chance gegeben hat, eine der wichtigsten Personen in meinem Leben von meinem Restgroll zu befreien. Nach der Meditation war ich sehr ergriffen und hatte so ein leichtes schönes Gefühl im Herzen.

Hinterher wurde mir bewusst, wie gut das ewige Thema „Vergebung“ mit dem Thema „innere Verletzlichkeit“ verbunden ist. Es fällt uns Vergebung schwer, wenn wir tief verletzt sind. Die innere Wunde ist sehr tief. Auch wenn wir glauben, sie geheilt zu haben (wie in meinem o.g. Fall), kann sie wieder bluten und schmerzen. Oder es ist eine spürbare Narbe da.

In meiner Praxis motiviere ich meine Klienten zur Vergebung – mit Fingerspitzgefühl! Ich sage ihnen so wie ich zu mir: Vergeben ist in deinem Interesse. Auch wenn du deine Wut berechtig glaubst, vergiften diese Wut und dieser Groll an erster Stelle dich.

Oft habe ich Erfolg. Es gibt aber Fälle, da arbeiten wir eine zeitlang, lösen einige Blockaden und der Klient empfindet dadurch keinen großen Leidensdruck mehr. So kommt er nicht mehr, weil er mit der Situation zufrieden ist. Die Arbeit ist aber nicht vollendet, die innere Freiheit ist noch nicht erreicht. Bis jetzt war ich sehr zurückhaltend bei der Aufklärung, meine Klienten beschließen selber, ob sie kommen und wie lange sie im Coaching bleiben. Unsere Zusammenarbeit ist auf Augenhöhe. Ab jetzt aber habe ich beschlossen, sie noch genauer aufzuklären, welche enorme Erleichterung und vieles mehr sie dadurch erreichen können.

Unsere innere Verletzlichkeit stört uns oft, unser eigenes Leben zu führen, unsere Herzenswünsche zu verwirklichen, unsere Beziehungen an erster Stelle nach unserer Herzensstimme zu leben, mutig und innerlich frei zu sein, Entscheidungen zu treffen … Die Liste könnte sehr lang sein.

Mache bitte jetzt Halt und spüre in dich hinein, was du anders machen würdest, wenn diese innere Verletzlichkeit nicht da wäre.

Unsere Verletzlichkeit leistet uns aber auch gute Dienste. Nur etwas, was an der alten Wunde angedockt wird, kann sehr schmerzen. So gibt uns unsere Verletzlichkeit immer wieder neue Chancen, diese alte Wunde zu finden, sie zu säubern und zu heilen. Daher betrachte doch deine inneren Schmerzen als eine Aufforderung etwas zu unternehmen, um diese Verletzlichkeit zu mindern und zu verändern.

Dieser Beitrag ist eine Einladung an dich, in dieser wahrlich besonderen Zeit inne zu halten und dich zu fragen: gibt es etwas, was du gerne loslassen würdest, gibt es jemanden, dem du etwas vergeben solltest?

Gehe in dich hinein, spüre dein Herz, spreche alles aus, was dir am Herzen liegt und wenn du es für richtig hältst, vergebe so gut wie du es im Moment kannst.

Das bringt uns auch unserem Ziel einen Schritt näher – damit meine ich unsere innere Freiheit und Leichtigkeit.

Besonders in dieser besonderen Zeit sei es uns allen gegönnt.

Herzlichst
Nana

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Dieser Beitrag passt zum Thema: Die Macht der Verletzlichkeit