von Nana Schewski | 18.02.2023 | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung
Ein frischer Wind sorgt für Bewegung und Veränderung, macht das Leben spannend und oft auch kompliziert. Für Menschen, die Veränderungen mit Skepsis begegnen, ist diese Frische eine Herausforderung: Mit etwas Glück zieht der Wind vielleicht weiter.
Der Archetyp Hermes kann das Leben von Menschen, Firmen und Gesellschaft schnell verändern. Er hat Potential dazu: Schnelles Denken und Handeln und ein Drang zu stetiger Bewegung sind charakteristisch für ihn. Das sind seine Stärke und gleichzeitig auch seine Schwäche.
Mythologisch ist Hermes der Götterbote, der die Beschlüsse des Zeus verkündet und Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt (Hades) begleitet. Er hat überall Zugang und hat kein Reich, so wie andere Götter, zur Verfügung. Er ist immer unterwegs und fühlt sich überall zuhause.
Entsprechend hat Archetyp Hermes einen unsteten und umtriebigen Charakter. Er spürt keine Begrenzungen im Denken und Handeln. Daher kommt seine Gabe für tolle Innovationen, Entdeckungen und Erfindungen. Er kann gut um die Ecke denken (thinking out of the box).
Die römische Entsprechung für Hermes lautet Merkurius. Das ist auch der Name für das Quecksilber/Merkurius (flüssiges Silber, lateinisch lebendiges Silber genannt) und eines Planeten. Es symbolisiert sehr gut die stetige Beweglichkeit von Hermes.
Hermes bleibt nirgendwo lange stecken. Durch diese Fähigkeit gibt Hermes allen einen Stoß, die keinen Ausweg sehen und in der Problematik/Depression/Verzweiflung stecken geblieben sind. Das ist eine tolle Eigenschaft von ihm.
Eine tolle Eigenschaft von Hermes ist seine Hilfsbereitschaft, er hilft wo er kann. Er ist auch sehr trickreich, testet Grenzen aus und überschreitet sie gerne.
Wenn ein Kind einen starken Hermes-Anteil hat, kann dies in einer ausweglosen Situation lebensrettend sein. In einer gewaltgeprägten und ausweglosen Situation kann sein Hermes-Anteil ihn selbst austricksen, ihn im Glauben lassen z.B., dass diese gewalttätigen Menschen nicht seine Familie sind, oder die Situation sich schnell ändert, oder sich eine Perspektive ausmalen, die im Moment als Rettung empfunden wird.
Daher ist Stressbewältigung seine große archetypische Stärke. Er steigt nicht in den Stress hinein und bleibt dort nie stecken, wie z.B. Prinz/Dionysos und andere Archetypen.
Den Archetyp Hermes können auch Frauen haben.
Charakteristisch für Hermes ist, dass er sehr gegensätzliche Freundeskreise haben kann. Er hat die erstaunliche Fähigkeit, unterschiedliche Menschen zu vereinen.
Kindheit:
Hermes ist ein schnelles, bewegliches, neugieriges Kind, das viel ausprobiert und auch dabei vieles kaputt macht. Er will einfach wissen, was in Spielzeugen drin ist, wie sie gebaut sind, deswegen nimmt er alles auseinander.
Er kann sich zum Clown machen, er kann lügen, um etwas zu bekommen. In Hermes ist, wie beim Prinz, ein ewiges Kind zu spüren, auch im Erwachsenenalter. Dies hilft dabei, dass man Hermes vieles durchgehen lässt und verzeiht.
Bestrafen führt sowieso nicht zur Veränderung seines Verhaltens. Auch akzeptiert er keine Bestrafung. Das Hermes-Kind mit strengen Regeln einzuengen führt dazu, dass er seine archetypische Stärke verliert. Mit Härte können seine Ressourcen kaputt gemacht werden.
Das besondere Potential ist seine Fähigkeit, Grenzen zu überschreiten. Das kann natürlich sowohl in positiver als auch in negativer Richtung passieren. Vieles ist von seiner Familie abhängig: Ob sie dem Hermes-Kind ermöglicht, seine Ressourcen aufzubauen statt ihn durch starre Regeln stark einzugrenzen. Ein Hermes-Kind zu haben, ist eine große Herausforderung für seine Eltern und vieles ist auch von ihren eigenen archetypischen Zusammensetzungen abhängig.
Beruf:
Als Grenzgänger hat Archetyp Hermes viel intuitives Wissen. Bei vielen Themen hat er oft das Gefühl, dass er darüber Bescheid weiß. Aber um ein fundiertes Wissen zu erlangen, braucht er Fleiß und Ausdauer. Das gelingt ihm nicht leicht, er hat oft Probleme mit der Konzentration.
Fleiß und Ausdauer würden ihm tolle Entdeckungen und Innovationen ermöglichen. Dafür braucht Hermes weitere Archetypen wie Apollon und Meister/Hephaistos in sich.
Er hat ein andauerndes Verlangen nach neuen Feldern und Erfahrungen. Zudem ist er, wie alle Archetypen in der Gruppe, gut in Präsentation, Kommunikation, Produkt Marketing.
Mythologisch begleitet er Seelen in die Unterwelt. Hermes hat einen Hang zur Spiritualität und großes Interesse für seelische Vorgänge/Psychologie. Er könnte ein guter Psychologe werden.
Partnerschaften:
Sein Drang zu Bewegung und Veränderung führt dazu, dass Hermes nicht an ewiger Beziehung interessiert ist. Für ihn ist Frau ein neues Abenteuer, daher bindet er sich nicht gerne. Viele Frauen-Archetypen sind begeistert von ihm. Was sie aber nicht wissen, dass er irgendwann weiterzieht, oft ohne erkennbaren Grund und lässt sie mit gebrochenem Herzen und mit der Frage „Warum?“ zurück.
Hermes kann nicht anders. So häuslich zu werden wie z.B. Apollon, bedeutet für ihn den archetypischen Tod. Die einzige Lösung für eine gut funktionierende Partnerschaft mit Hermes ist, ihn so zu akzeptieren, wie er ist und ihm seine Freiheiten zuzulassen. Das fällt vielen Frauen-Archetypen schwer mit Ausnahme von Hestia.
Mögliche Schattenseiten:
– Er kann lügen um das zu bekommen, was er will. Er lebt im Hier und Jetzt, daher wartet er nicht lange, bis seine Wünsche in Erfüllung gehen.
– Konzentration/Fokussierung/Vertiefung fällt ihm schwer. Er muss dies mit viel Disziplin ausgleichen.
– Sein Geist ist sprunghaft und unruhig und so kann er jahrelang von einer Aufgabe zur anderen springen, bis er im Alter eventuell entdeckt, dass er kein stabiles Einkommen und keine finanzielle Unabhängigkeit hat.
– Hermes kann nicht nur andere, sondern auch sich selbst hinters Licht führen. Z.B. fängt er etwas Wichtiges an und irgendwann wird es für ihn schwer, konzentriert dabei zu bleiben (mit einer Ausnahme, wenn er einen gut entwickelten Archetyp Apollon in sich hat), dann belügt er sich, dass eine andere Aufgabe wichtiger ist und springt auf diese neue Aufgabe. Dort verliert er irgendwann das Interesse und so geht es weiter.
– Durch seine Beweglichkeit bekommt er viele Ablenkungen.
– Dank seiner Hilfsbereitschaft beschäftigt er sich oft mit den Anliegen Anderer.
Es besteht sogar die Gefahr, dass er ständig mit den fremden Aufgaben beschäftigt ist und es versäumt, den eigenen Projekten nachzugehen. Hier braucht Hermes dringend Archetyp Apollon. Der Apollon-Anteil würde ihn zwingen, dabei zu bleiben und tägliche Disziplin auszuüben.
– Viele Kriminelle und Diebe haben Hermes Archetyp in sich. Er kann lügen und auch stehlen, ohne Not, einfach aus Spaß und Langeweile.
Eine vielsagende Geschichte aus der Mythologie: Am Tag seiner Geburt verließ der kleine Hermes sein Bett und entdeckte unweit eine Schildkröte. Er tötete sie und spannte 7 Saiten aus Schafsdarm über ihren ausgeweideten Panzer. Somit erfand er das Saiteninstrument Lyra. Darauf trällerte er schon ein paar freche Lieder. Am gleichen Tag stahl er Apollon 50 Rinder und dabei verwischte er trickreich seine Spuren. Als Apollon ihn am zweiten Tag zur Rede stellte, verneinte Hermes alles. Er stellte sich dumm, er sei viel zu jung um zu wissen, was eine Kuh überhaupt sei.
Apollon wandte sich an Zeus. Er lachte viel, als er die Geschichte hörte und sagte dann am Ende klar, Hermes solle das Versteck der Rinder offenbaren und sie an Apollon zurückgeben. Das akzeptierte Hermes ohne Widerrede. Danach holte er seine Lyra heraus und spielte so schön, dass der begeisterte Apollon gerne die Lyra als Tausch für seine Rinder akzeptierte. So durfte Hermes die Rinder behalten.
Mythologie:
Hermes ist ein junger Gott, er ist Sohn von Zeus und Königstochter Maia. Er wird mit dem Hermesstab in der Hand dargestellt. Der Hermesstab/Heroldsstab/Merkurstab symbolisiert die Immunität des Trägers.
Hermes ist nicht nur Götterbote, sondern der Gott der Händler und Diebe. Hermes hat kein eigenes Reich wie alle anderen Götter. Er bewegt sich zwischen Himmel, Erde und der Unterwelt. Er hat überall Zugang und dadurch viel Macht und Wissen. In der Mythologie wird ständig sein Handeln und seine Hilfsbereitschaft gebraucht.
Perspektive:
Archetyp Hermes ist ein rebellischer Prinz – rebellisch an erster Stelle gegen sich selbst. Er überschreitet seine eigenen Grenzen. Er hat es schwer, Autorität, auch seine eigene, zu akzeptieren. Mythologisch akzeptiert er nur Zeus` Autorität. Daher braucht er den Archetyp Zeus in sich zu entwickeln, um die eigene und dadurch auch andere Autoritäten zu akzeptieren.
Wenn Hermes es schafft, seine eigene Autorität zu akzeptieren und sich ihr zu unterordnen, dies würde dazu führen, dass er sich an seine eigenen Regeln hält und entsprechend die Regeln der Gesellschaft auch respektiert. Das würde ihm viele Türen öffnen und ihn zu einem verlässlichen und gewünschten Partner machen. Sonst würde er sein wunderbares Potential in irgendwelchen Protesten/Auflehnungen vergeuden.
Zeus würde ihm helfen, das große Bild zu sehen, sein Leben aus einer Adler-Perspektive zu betrachten und für den besten Weg zu entscheiden. Um diesen Weg ohne große Abschweifungen zu befolgen, braucht er Fleiß, Disziplin und Ausdauer: Apollon und Meister/Hephaistos.
Woher weiß er, dass er die richtigen Ziele befolgt? Oder wie oft passiert es, dass er sich die Ziele der Freunde oder z.B. einer Firma zu Eigen macht? Hier muss sich Hermes mit sich selbst beschäftigen, tief in sich hineingehen, um herauszufinden, was genau der Sinn seines Lebens ist. Bei seinem stetigen Bewegungsdrang wird dies keine einfache Aufgabe sein. Er hat aber die Fähigkeit dazu. Als Grenzgänger ist Hermes fast Alleskönner.
In den Mythen besucht Götterbote Hermes immer wieder die Unterwelt, das Reich von Hades und begleitet die Verstorbenen hinüber. Unterwelt bedeutet Unterbewusstsein und das ist Hermes archetypisch gut vertraut. Archetyp Hermes hat ein Interesse an Spiritualität und psychologische Zusammenhänge.
Das Leben ist eine stetige Bewegung, jeder braucht eine Portion Archetyp Hermes um gut voranzukommen. Die Dosis entscheidet, ob dies ein Segen oder Fluch ist. Die beste Option sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
P.S. Archetyp Hermes hat bestimmte Ähnlichkeiten mit Archetyp Prinz/Dionysos, sie sind auch in der gleichen Archetypen-Gruppe. Viele Männer haben beide Archetypen in sich, so dass man schwer unterscheiden kann, welcher davon führend ist. Der Grund dafür könnte ein in der frühen Kindheit unterdrückter Hermes-Archetyp sein. Die wesentlichen Unterschiede in der Kindheit sind z.B. Prinz/Dionysos nimmt selten seine Spielzeuge auseinander um zu untersuchen, was darin ist, er macht nicht viele Sachen kaputt und er versucht zu gefallen.
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◊ Apollon ⇒ klicke hier ⇒
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von Nana Schewski | 13.02.2023 | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung
Mythologisch eine wunderschöne junge Frau in Tunika und mit Pfeilbogen in der Hand: Archetyp Artemis/Diana/Kriegerin liebt Bewegung in der Natur, Camping, Entdeckung neuer Orte, Reisen in fremde Länder. Sie ist fleißig, zielgerichtet, Routine liebend, unabhängig, mutig, pflichtbewusst, ordnungslieb.
Artemis ist ihrem Zwillingsbruder Apollon sehr ähnlich und als Psychotyp in Deutschland oft anzutreffen. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Sie ist Beschützerin – kann sowohl sich und als auch andere gut beschützen. Artemis ist eine Feministin, sie ist oft Aktivistin für Frauenrechte, Tierschutzorganisationen usw.
Artemis ist schön, dabei hat sie viel maskuline Kraft. Daher ist Ihre Schönheit anders als z.B. bei Persephone/Kora/Prinzessin oder Aphrodite. Sie sieht eher sportlich als weiblich aus.
Charakteristisch für Artemis ist ihr ausgeprägtes Konkurrenzdenken und -verhalten allen gegenüber, besonders Männern gegenüber, einschließlich ihrem Bruder und Ehemann/Partner.
Ob zu Hause oder bei der Arbeit wird sie sehr darauf achten, dass alle Aufgaben z.B. Aufräumarbeit gerecht verteilt sind. Sie ist nicht so fürsorglich wie z.B. Demeter und nicht so annehmend wie Hestia.
Artemis hat einen geregelten Tagesablauf, gutes Zeitmanagement. Sie weicht ungerne von ihrem Plan ab, das bietet wenig Raum für Spontanität.
Artemis hat keine Angst vor Hindernissen. Sie entwickelt schnell einen Kampfgeist. Sie ist mutig und kennt kein Aufgeben.
Sie ist nachtragend und kann jemandem etwas jahrelang vorwerfen. Artemis vertraut ihrer Umwelt nicht, das Leben ist für sie ein gefährlicher Ort. Sie nimmt das Leben sehr ernst. Daher ist in ihr ewige Anspannung. Man weiß ja nicht, was aus welcher Richtung kommen kann.
Ihre Kommunikation ist geradlinig, sie hat ihre Wahrheit, die sie gerne ohne Diplomatie ausspricht. Das kommt auch nicht immer gut an.
Sie erreicht ihre Ziele Schritt für Schritt mit viel Fleiß. Sie ist der Meinung, dass der Erfolg nur mit harter Arbeit zu erreichen ist. Artemis hat immer gute Ergebnisse – in beruflicher und materieller Hinsicht. Ihre Arbeit und Fleiß zahlen sich aus. Dabei ist sie nie verschwenderisch.
Ideen sind für Artemis sehr wichtig. Sie befolgt sie oft mit Aktionismus. So kann sie einer Ideologie dienen mit der Überzeugung, dass sie etwas Wertvolles und Wichtiges tut. Eine tiefgründige Analyse und das ganze Bild zu sehen – dies fällt ihr schwer, weil sie in schablonenhaftem Denken hängen bleibt. Sie bekämpft lieber Andersdenkende als sich in deren Meinungen zu vertiefen.
Wenn für Artemis ein Ziel klar ist, befolgt sie es rigoros ohne zurückzublicken.
Beruf: Artemis ist geschätzt unter Kollegen wegen ihres Fleißes und vieler anderer guter Eigenschaften. Aber die kreativen und kommunikativen Aufgaben in den Bereichen Marketing und Verkauf liegen ihr nicht. Weil Artemis gut und schnell lernen kann, mag es sein, dass sie sich einiges schnell aneignet oder kopiert und dadurch diese Art Arbeit pflichtbewusst gut erledigt, aber sie ist dann nicht in ihrer Stärke und somit wird diese Art Beschäftigung sie auf Dauer belasten und langweilen.
Kindheit: Das Artemis-Kind kann schnell lernen und hat in der Schule gute Zeugnisse. Sie braucht viel Bewegung und spielt gerne mit Jungs. Sie liebt Wettspiele, worin sich ihr Charakter widerspiegelt.
Falls sie ältere Geschwister hat, wird sie mit Argusaugen beobachten, dass sie aus ihrer Sicht nicht benachteiligt wird. Als Kind zeigt Artemis schon früh ihr Konkurrenzdenken.
Als junges Mädchen ist ihr die Körperästhetik sehr wichtig. Sie macht gerne Sport. Ihr Kleidungsstil ist wenig romantisch, eher schlicht und einfach. In der Mythologie wird sie oft in einer Tunika dargestellt.
Partnerschaften: Artemis kommt nur mit wenigen Männer-Archetypen zurecht. Weil sie eine unabhängige, freiheitsliebende Frau ist, würde sie nie dulden, dass jemand ihre Unabhängigkeit und Freiheit auch nur im Geringsten antastet. Sie wird auch nicht zulassen, dass ein Mann von ihr abhängig ist.
Viele Männer-Archetypen werden in der Partnerschaft irgendwann müde von dem oft unterschwelligen und unbewussten Konkurrenzkampf. Ausnahmen sind ihr archetypischer Bruder Apollon und Meister/Hepaistos, der fleißig arbeitende Gott des Feuers und der Schmiedekunst. Mit Apollon teilt sie viele Gemeinsamkeiten. An Meister wird sie seinen Fleiß und die meisterhaften Ergebnisse seiner Arbeit schätzen.
Ihre Leidenschaft sind die Natur und neue Reisen. Statt eines leidenschaftlichen Liebhabers braucht sie eher einen Gleichgesinnten, mit dem sie gemeinsame Einstellungen zu den ihr wichtigen Bereichen des Lebens teilt. D.h. der Partner muss u.a. ähnliche Meinung zur Politik, Gesellschaft etc. haben, bereit sein, die häuslichen Aufgaben 1:1 zu teilen und ihre Reiseziele mögen.
Mögliche Schattenseiten sind in vielem ähnlich wie bei Apollon:
– Artemis hat eine eigene Wahrheit und hat große Schwierigkeiten damit, andere Meinungen zu verstehen und sie zu akzeptieren.
– Mit ihrer geradlinigen und undiplomatischen Art kann sie Leute vor den Kopf stoßen.
– Sie kann sehr verbissen zum Ziel schreiten. Sie kann nicht akzeptieren, dass sie das Ziel vielleicht nicht erreicht.
– Sie hat Aggressivität in sich, die gegenüber dem vermeintlichen Gegner stürmisch zum Ausdruck kommt. Ihre kämpferische Art kann zu Beziehungsproblemen führen. Die Ausprägung dieser Problematik ist sehr davon abhängig, wie ihre Kindheit gelaufen ist.
– Schablonenhaftes Denken ist ihre große Schwäche. Wenn sie sich einmal eine Idee zu Eigen macht, ist sie nicht mehr in der Lage, dies kritisch zu bewerten und folgt dieser Idee mit großem Aktionismus. Das kann dazu führen, dass ihr Fleiß und ihre Ausdauer für ideologische/politische Ziele ausgenutzt werden.
– Konkurrenzgedanken und sich ständig beweisen zu wollen, dies geht nicht immer gut für Artemis. Sie könnte auch über das Ziel hinausschießen und sich selbst schaden. Hier ist eine vielsagende Geschichte aus der Mythologie:
Artemis verliebt sich in Orion. Sie jagen gerne zusammen. Das findet Apollon nicht gut. Wohl wissend wie seine Schwester tickt, fordert er sie zu einem Wettkampf heraus. Er zeigt ihr ein weit entferntes Objekt und wettet, dass sie dieses nicht mit dem Pfeil treffen kann. Artemis gibt ihr Bestes ohne darüber nachzudenken, was genau dieses Objekt ist und trifft es. Später kommt heraus, dass sie Orion getötet hat und sie trauert sehr um ihn.
Mythologie: Artemis/Diana ist Lieblingstochter des Zeus und eine der 12 Götter des Olymps. Sie ist Göttin der Jagd, Wildnis, Natur und des Mondes. Sie ist Beschützerin der Frauen, Kinder und Tiere.
Artemis hat eine interessante Geburtsgeschichte. Ihre Mutter musste vor der rachesüchtigen Hera (Frau von Zeus) fliehen und die Zwillinge mit viel Mühe zur Welt bringen. Zuerst wurde Artemis geboren. Sofort hilft sie ihrer Mutter um Apollon zu gebären. Sie übernimmt gleich die Verantwortung.
Später als ihr mächtiger Vater Zeus die großgewordene Artemis sieht, ist er von ihrer Naturschönheit sehr beeindruckt und sagt: Der Zorn meiner Frau ist nichts, wenn ich solche schönen Kinder bekomme.
Als Zeus Artemis fragt, welchen Bereich sie als junge Göttin haben möchte, sagt sie, dass sie nicht auf dem Olymp sein möchte. Sie hätte gerne Wälder, Wiesen, Tiere. Dies sagt viel über Artemis´ Vorlieben aus.
Perspektive: Was braucht Artemis für ihr Leben?
Hier ist wieder eine Geschichte über Iphigenie aus der Mythologie hilfreich:
Iphigenie war Agamemnons Tochter. Als er mit seinem Heer nach Troja segeln wollte, wurden sie von Artemis durch Windstille gehindert. Das war ein Racheakt gegenüber Agamemnon, weil er eine ihr heilige Hirschkuh erlegt hatte. Nun verlangte Artemis seine Tochter als Opfer. Agamemnon willigte ein.
Kurz vor der Opferhandlung begnadigte Artemis das Mädchen, opferte an ihrer Stelle eine Hirschkuh und nahm Iphigenie mit nach Tauris. J.W. Goethe hat der Iphigenie sein bekanntes Drama „Iphigenie auf Tauris“ gewidmet.
Genau das braucht Artemis für sich: Das kleine zarte Mädchen in sich zu sehen, es zu retten und ihr Raum und Zuwendung zu geben. Wie der Apollon den Prinz/Dionysos braucht, so braucht auch Artemis, in sich die Persephone/Prinzessin zu entwickeln, um ihre Strenge und Geradlinigkeit zu mildern, empathischer zu werden, das Leben mit Leichtigkeit zu betrachten und es im Hier und Jetzt zu genießen.
Um das zu erreichen, benötigt sie die Fähigkeiten, sich in sich zu vertiefen, um in ihre Seelenregungen hineinzuhorchen und auch, ihr Leben aus der Adlerperspektive betrachten zu können. Von der Oberfläche in die Tiefe zu gehen ist archetypisch ihre größte Herausforderung, die sie normalerweise sehr scheut. Es sei denn eine Lebenskrise zwingt sie dazu.
Artemis hat viele Gemeinsamkeiten aber auch große Unterschiede mit Athena, die in der gleichen Gruppe ist wie sie. Der Archetyp Athena ist in Deutschland auch oft anzutreffen. Hier ist der Link zur Beschreibung.
Artemis ist ein sehr wichtiger Archetyp. Jeder von uns braucht ihn in einer gewissen Portion, um die eigenen Ziele mit Disziplin ohne große Umwege zu erreichen.
Ich wünsche Dir viele spannende Entdeckungen beim Lesen.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 18.03.2022 | Mentale Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung
Globale und persönliche Probleme lassen unsere körperliche und psychische Gesundheit nicht unberührt. Sie beeinträchtigen unsere Gesundheit besonders dann, wenn sie zu einem Dauerzustand werden. Die Meldungen über Pandemie, gebombte Städte in der Ukraine, Preisanstiege und Angst vor der Zukunft – produzieren innere Anspannungen und düstere Stimmungen. Seit Monaten beobachte ich, wenn ich auf meinem Mobiltelefon „News“ anklicke, unter den Presse-Artikeln ein Emoji, das meistens an erster Stelle steht: Es symbolisiert Wut.
Viele Menschen spüren diese Gefühle, auch dann, wenn sie es nirgendwo zum Ausdruck bringen: manche sind wütend auf die Vorgehensweise der Politiker, manche sind wütend, weil es eine Gruppe Menschen gibt, die zur eigenen körperlichen Unversehrtheit steht und die eigenen Grundrechte verteidigt. Diese Menschen wiederum bekommen Ohnmachtsgefühle, wenn z.B. die SPD Chefin Saskia Esken auf die Einführung der Impfpflicht pocht, während andere Länder um uns herum reihenweise Impfpässe und jegliche Beschränkungen aufheben.
Was passiert im dauerhaften Sorge- und Wut-Modus in unserem Körper? Und wie schaden uns diese negativen Gefühle? Lass uns dies vereinfacht darstellen.
♦ Das Frontalhirn als jüngster Teil des Gehirns ist für Informationsverarbeitung, Denken und Sprache zuständig.
♦ Der Hirnstamm – s.g. Reptiliengehirn als ältester und primitivster Teil des Gehirns ist für Atmung, Herzschlag, Verdauung, hormonelles System zuständig, er regelt unbewusste Abläufe, Reflexe/Instinkte und dient zum Überleben.
♦ Der Vagusnerv als der längste Gehirnnerv verläuft vom Hirnstamm über Hals und Brust bis zum Bauch. Er ist für Verdauung, Erholung, Ruhe und Regeneration zuständig.
Angst- und Sorgemodus bedeuten: Der Hirnstamm ist aktiv und schaltet in den Überlebensmodus: Kampf oder Flucht (auch sich totstellen gehört dazu). Das führt dazu, dass Atmung, Herzschlag, Blutzirkulation beschleunigt und Muskeltonus gesteigert wird, Hormone werden freigesetzt. Dem Körper werden alle möglichen Ressourcen fürs Überleben zur Verfügung gestellt. Dafür werden Denk- und Analyse-Fähigkeiten und Verdauung heruntergefahren.
Ist die Gefahr vorbei, dann schaltet unser autonomes Nervensystem auf Schlafen und Verdauung (Parasympathikus). Dafür werden Signale aus dem Gehirn an den Körper gesendet. Der o.g. Vagusnerv als Teil des Parasympathikus sorgt für die Erholung und Verdauung.
Nun stellen wir uns vor, dass eine oder mehrere Gefahrenlagen die Menschen andauernd in Angst und Schrecken versetzen. Die Gefahrenlage muss noch nicht mal real sein, wir können sie uns selbst einreden oder einreden lassen. Dann läuft trotzdem das ganze Programm des Reptiliengehirns in Dauerschleife ab. Presseberichte, Fernsehen, soziale Netzwerke, Pandemie, Konflikte, Kriege, politische Entscheidungen etc. können Auslöser und Verstärker dafür sein.
Nun aber bleibt die freigesetzte Energie, die früher für Kampf und Flucht verwendet wurde, im Körper kursierend und auf Dauer schadet sie ihm. Dieser Zustand blockiert das Frontalhirn: Das logische Denken ist beeinträchtigt.
Ein paar Beispiele aus der Moderne:
♦ Vor einigen Wochen war ich an der Hafenspitze spazieren. Dort hatte eine Gewerkschaft einen Stand aufgestellt. Ich dachte zuerst, sie würde sich für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte oder einer anderen Zielgruppe einsetzen. So war es aber nicht. Der Stand war nicht für etwas, sondern gegen die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen und es wagen, als stillen Protest Spaziergänge zu organisieren. „Sie gefährden mein Leben“ – sagte ein Mann empört am Stand. In seinen Augen waren Wut, Angst und Verzweiflung. Als hätte jemand auf ihn mit einer geladenen Waffe gezielt.
Warum? Sie sind doch bestimmt geimpft und davon überzeugt, dass Sie gut geschützt sind oder? Wovor haben Sie eigentlich Angst? Und zudem ist es doch eine bewiesene Tatsache, dass auch die Geimpften sich anstecken und das Virus übertragen können. Der Verlauf sollte doch durch die Impfung milder sein oder? Nun wovor haben Sie so viel Angst? Auf diese Fragen hatte er keine Argumente, war aber fest davon überzeugt, dass „die Ungeimpften“ sein Leben bedrohen. Es waren zwei Frauen an seiner Seite, die seinen gefühlsbetonten Ausführungen zustimmten.
Was passiert hier? Diese Personen schienen von der drohenden Gefahr überzeigt zu sein. Sie waren im Angst- und auch im Kampfmodus gegen die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten. Dadurch war das Frontalhirn so gelähmt, dass sie logischen Argumentationen nicht folgen konnten. So konnten sie mir nicht erklären, warum ihnen gerade im Februar 2022 ein nicht geimpfter gesunder Mensch wie ein Todesengel vorkommt.
Ewig in einem Angst-Modus zu sein, bedeutet, dass dem Organismus dauerhaft ein lebensbedrohlicher Zustand vorgegaukelt wird. Das Denkvermögen ist dann heruntergefahren.
Dauert dieser Zustand lange, kann der Mensch verblöden. Er handelt mit seinem primitiven Stammhirn und nutzt sein Großhirn eingeschränkt. Es schadet seiner Gesundheit, seinem Empfinden, eckt bei anderen Menschen an, produziert Leid und Verwirrung. Je nach Situation können sich seine Ängste sogar ins Unermessliche steigern. Seine Lebenserwartung und Gesundheit gefährdet er selbst, weil er es nicht schafft, diesen Angst- und Sorgemodus einzustellen und das Frontalhirn voll einzuschalten.
♦ Noch ein reales Beispiel: Eine bekannte Person hat panische Ängste vor Spritzen und auch vor Impfung. Sie hat auch gewisse alltägliche Beschwerden wie Unverträglichkeiten, Bluthochdruck, Kopfschmerzen etc. Sie war krank mit dem Virus und hatte dabei nur leichte Symptome. Sie will sich nicht impfen lassen und leidet darunter, weil einige befreundete Menschen sich von ihr distanzierten. Sie war monatelang vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, ging aber mit ihrem Hund in der Natur spazieren. Dort hatte sie mit anderen Hundebesitzern immer einen netten Plausch. Als sie vor kurzem nach einer Dame, die auch zu dieser plauschenden Gruppe gehörte, fragte, wurde ihr erklärt: Die Gruppe wolle mit ihr nichts zu tun haben, weil sie eine Impfgegnerin sei. Können wir uns vorstellen, wie sich meine Bekannte gefühlt hat?
Ängste haben wir alle immer wieder. Sie werden getriggert und aktiviert. Entscheidend ist, wann und ob wir aus dem Angst-Modus aussteigen. Leider ist es für meine Bekannte keine einfache Aufgabe. Zu Hause angekommen, schaltet sie den Fernseher ein und erfährt noch einmal/schon wieder, dass die führenden Politiker des Landes: der Bundeskanzler, der Gesundheitsminister usw. auf der Impfpflicht bestehen.
Dies bedeutet trotzdem nicht, dass die Impfpflicht kommt, es ist noch nicht entschieden. Aber die Ereignisse und andauernden Meldungen um sie herum machen es meiner Bekannten nicht leicht, den Angst- und Sorgenmodus zu verlassen und ihr intelligentes Frontalhirn zu aktivieren, um ihre eigenen Lösungswege zu sehen. Die Situation belastet sie psychisch und körperlich: „Das Gefühl des Ausgeliefertseins, die Wut kann ich nicht abstellen – sagt sie mit Tränen in den Augen. Manchmal sei es so schlimm, dass sie keinen Ausweg mehr sehe.
Wenn das Reptiliengehirn dauerhaft im Aktiv-Modus bleibt, gerät man dadurch in einen chronischen Dauerzustand der inneren Anspannung. Dies führt schnell zu Wutausbrüchen, Ungeduld, Kampfhaltung und Überreaktion. Langfristig ist die Gefahr groß, dass die täglichen Beeinträchtigungen Krankheiten provozieren.
Für Betroffene ist dieser Zustand nicht immer als Angstzustand identifizierbar, sondern als Mitleid, Mitgefühl, Gerechtigkeitssinn, Solidarität mit Opfern, Problembewältigung, etc.
In meinem Beitrag geht es darum, wie wir den Schaden für unsere Gesundheit minimieren. Besonders dann, wenn diese schweren Zeiten endlos lange dauern. Die Krise ist irgendwann vorbei, nichts ist ewig, wir wollen aber doch nicht, dass wir darin unsere Gesundheit /unser Leben verbrennen.
Was hilft uns?
Wir müssen lernen, unseren Fokus bewusst zu legen/zu verschieben, negative Stimmungen abzuschütteln und körperliche Anspannungen zu mindern und lösen.
Aber zuerst muss die Erkenntnis da sein, dass wir in Angst- und Sorgenmodus gefangen sind. Was tun, wenn uns dieser Zustand blind für andere Optionen macht? Außer einer professionellen Unterstützung können wir Einiges für uns tun:
- Für die Gewinnung von Aufmerksamkeit und Erkenntnis empfehle ich die Adler-Übung:
Dafür stelle Dir bitte vor, dass ein Adler oben auf einem hohen Fels sitzt und den Überblick hat. Aus sicherer Entfernung beobachtet er Deine belastende Situation.
Beschreibe bitte jetzt alles detailliert, was der Adler sieht: was passiert? Was wurde gesagt? … ohne Interpretation! Der Adler sieht nur das, was passiert.
Und was sind Deine Gedanken? Wie groß erscheint Dir jetzt die Gefahr? Was sind die Perspektiven/Aussichten? Was kannst Du machen, damit die Situation besser wird und Du Dich besser fühlst?
Durch das Einlassen auf diese Übung verlagerst Du den Fokus vom Reptiliengehirn zum Frontalhirn, von Kampf-/Verteidigungsmodus zum Denk- und Analysemodus. Deine Energie verändert sich dadurch.
Wenn Du mit der Analyse fertig bist, stehe auf, klopfe Dich gut ab, schüttele Dich und beschäftige Dich mit etwas, was Dir gut tut. Nach Möglichkeit gehe hinaus in die Natur.
- Wir müssen dafür sorgen, dass unser Fokus nicht auf der negativen Berichtserstattung liegt. Etwas machen, was uns aufbaut und positive Gefühle vermittelt. Etwas Angenehmes lesen, alte Filme anschauen, in die Natur gehen, aufräumen, tanzen, Lieblingsmusik einschalten sind bewährte Strategien zur Ablenkung und Beruhigung.
- Mit Atemübungen und Entspannungstechniken kannst Du für mehr Entspannung und Wohlbefinden sorgen.
Die inneren Anspannungen reduzieren und lösen – dies ist ein sehr wichtiges Thema für unsere Gesundheit. Vielleicht wäre es für Dich interessant, meinen Blogbeitrag „Krank durch innere Anspannung“ zu lesen?
Und am Ende: Wo die Sonne scheint, gibt es auch Schatten. Vertraue darauf, dass Du den Weg auf die sonnige Seite findest, dass Frieden und Liebe Dein Herz aufwärmen. In diesen besonderen Zeiten sei es uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 06.02.2022 | Persönlichkeitsentwicklung, Psychosomatik
Wie können wir bessere Gesundheit, weniger Schmerzen und Müdigkeit, körperliches Wohlbefinden, mehr Vitalität, bessere Konzentration und innere Harmonie erreichen?
Für mich gibt es einen erprobten und bewährten Weg, den ich sowohl persönlich, als auch beruflich praktiziere. Dieser Weg scheint aber nicht jedermanns Sache zu sein.
Zu diesem Weg gehören die Erkenntnisse:
– Unser Körper gibt Zeichen. Um ihn und seine Probleme zu verstehen, brauchen wir eine gelungene Kommunikation mit unserem Körper. Mit Schmerzmitteln unsere Beschwerden zu betäuben, führt zu Abhängigkeit und Nebenwirkungen. Das Problem wird dadurch nur unterdrückt und somit nur vorübergehend still gelegt.
– Viele Krankheiten und Unbehagen sind durch andauernde innere Anspannungen bedingt. Wir brauchen Methoden und Möglichkeiten, die uns eine tägliche tiefgehende Entspannung des Körpers ermöglichen.
– Diese o.g. inneren Anspannungen sind durch ein bestimmtes Gefühls- und Reaktionsmuster bedingt, das unsere früheren, jetzt unbewussten Prägungen widerspiegelt. Hier brauchen wir zuerst die Erkenntnis und dann die Veränderung dieses Musters im Unterbewusstsein.
– Jedes System und so auch unsere Körper-Seele-Geist –Einheit hat eine eigene Weisheit und Selbstheilungskraft. Wir sollten den Weg zu dieser Quelle finden. Dafür brauchen den starken Willen, um einer einfachen Anleitung zu folgen und etwas anders zu machen als vorher.
Einmal hatte ich eine potenzielle Patientin im Infogespräch via Zoom. Sie litt seit Jahren unter immer wiederkehrenden körperlichen Anspannungen, psychosomatischen Beschwerden, Beziehungsproblemen. Den Alltag konnte sie meistern, aber die Qualität ihres Lebens war beeinträchtigt.
Ich hatte eine Voraussetzung für unsere mögliche Zusammenarbeit und die war: sich zu 10 Stunden Zusammenarbeit zu verpflichten und meiner Anleitung vertrauensvoll zu folgen. Ich habe erklärt, dass sie für die Übungen/Hausaufgaben täglich ca. 30-60 Min Zeit benötigen würde und Einiges in ihrem Alltag anders angehen sollte. Nach nur 10 Stunden Zusammenarbeit würden wir die Ergebnisse analysieren und sie mit dem Ist-Stand am Anfang vergleichen. Wenn sie sich so auf den Prozess einlassen würde, dann hätte sie eine spürbare Verbesserung ihrer Situation und zusätzlich viel mehr Motivation zum Weitermachen.
Sie hatte jahrelange erfolglose Psychotherapie hinter sich. Sie sei immer pflichtbewusst hingegangen, die Gespräche seien nett und im Moment auch hilfreich, eine dauerhafte Veränderung hätte sie davon leider nicht. Die „Hausaufgaben“ und Visualisierungsübungen kenne sie nicht. Sie schwankte… danach sprachen wir über die Honorarsätze und ihre Reaktion zeigte, dass sie für sie in Ordnung waren. Wir waren fast dabei den Termin zu machen und plötzlich sagte sie:
„Eine Visualisierungsübung oder eine Meditation ist nichts für mich, und Hypnose auch nicht, ich bin eine Wissenschaftlerin“.
In diesem Moment wurde mir klar, dass sie noch nicht bereit für eine positive Veränderung in ihrem Leben war.
Wenn die Strategien und Vorgehensweisen uns zu einem Problem führen und dieses Problem sich seit Jahren gefestigt hat, dann müssen wir Offenheit anderen Methoden gegenüber, die wir bisher nicht kennen, zeigen, um das Problem zu lösen.
Ich selber habe zweimal ein akademisches Studium erfolgreich abgeschlossen. Nicht meine akademischen Grade haben mir geholfen, meinem Leben mehrmals eine positive Wende zu geben, sondern meine Entschlossenheit, etwas anderes als vorher zu machen.
Unser fester Wille ist ausschlaggebend, wenn wir etwas Grundlegendes ändern wollen. Dieser Wille hilft uns, unsere Komfortzone zu verlassen und etwas in unserem Interesse zu verändern. Und diese Veränderung fängt mit kleinen Schritten an, wie z.B. jeden Morgen anfangs 10-15 Min bestimmte Übungen oder einfache Gymnastik zu machen. Klingt einfach? Warum tun dies dann viele Menschen nicht? Weil die Gründe unseres Verhaltens in unserem Unterbewusstsein liegen. Unsere Strategie soll es sein, das Unterbewusstsein für unsere Ziele zu gewinnen.
Viele Menschen leiden unter körperlicher Anspannung, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Kurzatmigkeit, Stimmungsschwankungen, ungesteuertem emotionalem Essen. In unserer Zeit sind noch andere Beschwerde-Bilder hinzu gekommen – wie das s.g. „long Covid“.
Meine feste Überzeugung ist, dass für jedes Leiden mindestens eine deutliche Erleichterungschance vorhanden ist. Diese nutzen wir oft nicht. Wir sollten die Botschaften unseres weisen Körpers besser verstehen/deuten und die vorhandene Selbstheilungskraft in uns entdecken und nutzen. Unser Körper und unsere Seele kommunizieren mit uns in der Sprache der Schmerzen, Beschwerden, Anspannungen, um uns damit zur Lösung zu motivieren.
Natürlich ist diese Kommunikation keine Einbahnstraße, dies ist ein Prozess, der uns gegenseitigen Einfluss erlaubt. So ist es möglich, zu lernen und zu trainieren, mit unseren Gedanken und der Vorstellungskraft unsere körperlichen Beschwerden nicht nur zu verstehen, sondern auch zu lindern.
Die ersten wichtigen Schritte möchte ich in einem dreiteiligen Online Workshop vorstellen und mit den Teilnehmern üben. Die Idee vom Workshop ist noch frisch und sie braucht die Unterstützung von mir und das Interesse seitens meiner Community.
Daher: Solltest Du interessiert sein, dann besuche bitte diese Infoseite »
Körperliches Wohlbefinden und das Gefühl der inneren Stärke und Stabilität sind meine Wünsche seit meiner Jugend gewesen. Damals dachte ich, man hat sie oder man hat sie nicht. Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, wie viele Entdeckungen auf diesem Wege noch möglich sind. Jeder von uns hat einen unterschiedlichen Stand, aber eine Verbesserung ist immer möglich und dies sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 30.12.2021 | Mentale Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung
Hinter jedem psychischen Problem steht ein Mangelgefühl, das uns oft unbewusst ist und deswegen umso stärker auf unser Leben wirkt: es drückt unser Selbstwertgefühl mächtig herunter, schafft Minderwertigkeitskomplexe, zwingt uns stetige Opfer- und Konkurrenzgedanken auf und verursacht viele Beschwerden und Probleme in unterschiedlichen Bereichen des Lebens: Gesundheit, Beziehung, Karriere, persönliche Entwicklung.
Wenn wir die Welt um uns herum aus dem inneren Mangelzustand wahrnehmen und entsprechend agieren, stehen wir stets auf der schattigen Seite des Lebens. Als hätten wir andauernd eine dunkle Brille aufgesetzt, die alles um uns herum grau und farblos erscheinen lässt. Auch Sonne verliert ihre Strahlkraft, wenn die Gläser lichtresistent sind. Aber sie scheint weiter, nur woanders.
Der innere Mangel drückt sich in defizitären Gedanken aus. Woran merken wir das? In allem: Gesichtsausdruck, Mimik, Körpersprache, Haltung, Stimme, Formulierungen z.B. mit viel „aber“, viel Skepsis, pessimistische Gedanken, ständiger Sorgen-Modus, Freudlosigkeit, Fokus auf das, was knapp ist, Unfähigkeit, volle Dankbarkeit und Zufriedenheit zu empfinden.
Wenn das Mangelgefühl stark unsere innere Welt prägt, dann sind wir nicht nur ein wandelndes Mangel-Wesen, sondern wir ziehen auch alles, was mit dem Mangel zu tun hat, kräftig an.
Das innere Mangelgefühl kann zu den defizitären Glaubenssätzen hinzugerechnet werden: Es ist nicht genug da, ich bekomme nicht genug, es reicht nicht für mich, ich genüge nicht, ich kann alles (wieder) verlieren, für mich wird nicht gut gesorgt, etc.
Es ist möglich, in finanziellem Wohlstand zu leben und dabei sehr starke Mangelgefühle zu haben. In diesem Fall sind sich die Betroffenen ihres inneren Defizits nicht bewusst. Das Leben fühlt sich aber für diese Menschen nicht glücklich und leicht an. Ein Klient berichtete mir ungefragt von seinen teuren Reisen und wirtschaftlichem Erfolg, ließ sich aber monatelang Zeit, um meine Honorar-Rechnungen zu bezahlen. Wenn ich ihn mehrmals nicht daran erinnert hätte, hätte er überhaupt nicht gezahlt. Mit unserer Zusammenarbeit war er aber zufrieden und auch beim Kontaktieren hat er stets freundlich versichert: natürlich würde er bezahlen, aus zufälligen Versehen sei dies bis jetzt nicht erfolgt. Diese Zufälle!
Einmal buchte jemand bei mir ein online Info-Gespräch, das ich immer wieder kostenfrei und unverbindlich anbiete, um meinen potenziellen Klienten neben den Blogbeiträgen eine gute Möglichkeit zu geben, mich kennenzulernen und alle Fragen zu stellen, wenn sie an Psychotherapie oder Coaching interessiert sind.
Eine sorgenvolle Miene, stetiges Fokussieren auf das, was bisher nicht gut geklappt hat und was künftig problematisch sein könnte. Sie hatte jahrelange Gesprächstherapie ohne nennenswerte Ergebnisse hinter sich. Das stetige Gefühl des inneren Mangels an Vertrauen ins Leben, in sich selbst, ihrer Welt und mir gegenüber war fast in jedem Satz und ihrer Körpersprache zu spüren. Ich sah ihre Not und ihre Gefangenheit darin.
Kann ich diesem Menschen helfen? Nur dann, wenn sie offen genug ist, etwas anders als bisher zu machen, wenn sie mir Vertrauen schenkt und wenn sie den Mut hat, sich auf einen neuen Prozess einzulassen. Wenn Ihre Gefangenheit in ihrem inneren Defizit groß ist, könnte das bedeuten:
– dass an allen Methoden etwas auszusetzen sei
– Sie würde es schwer haben, mir und auch dem Prozess Vertrauen zu schenken
– Sie würde nicht daran glauben, dass ihre Situation verbessert werden kann.
Es ist bedauerlich, aber nicht jeder/Jedem kann geholfen werden, wenn die Bereitschaft, die Hilfe anzunehmen, nicht vorhanden ist. Es kann sogar so sein, dass der innere Mangelzustand so heimisch geworden ist, dass man sich darin gerne suhlt und alles tut, um darin zu bleiben. Diesen Fall beschreibe ich so, dass irgendwann ein negatives inneres Programm zustande gekommen ist und das Leben dann ein entsprechendes Echo zurück gibt. Das würde bedeuten, dass diese Person überall Probleme sieht oder hat: Familie, Beruf, Beziehungen. Das passiert oft, wenn der innere Mangel generationsübergreifend existiert.
Der innere Mangel hat mit nicht gelebter Selbstliebe zu tun. Eine liebevolle und positive Einstellung zu sich selbst kann nur entstehen, wenn unsere Ursprungsfamilie dies zulässt. Oft waren unsere Eltern selber durch inneren Mangel geprägt und gaben ihn unreflektiert an uns weiter. So wurde daraus ein generationsübergreifendes Mangel-Bewusstsein, auch dann, wenn die jetzige Generation in finanziellem Überfluss lebt.
Meine Tochter hatte in ihrer Kindheit ein Kind zu Besuch, dessen Eltern ich gut kannte. Nach dem Essen spielten sie im Kinderzimmer. Das kleine Mädchen begeisterte sich an einem Spielzeug. Es sagte, dass sie dies gerne auch haben würde. Ich fand dieses Spiel sehr entwicklungsfördernd und es kostete auch nicht viel. Zudem wusste ich genau, dass der Preis für diese Familie kein Problem sein dürfte. So sagte ich, dass ich toll finde, dass sie das Spiel mag und haben möchte, ich würde ihren Eltern davon erzählen, damit sie auch so ein Spiel bekäme. Zu meiner Überraschung sagte dieses kleine Mädchen mit Bestimmtheit: Nein, ich kann es nicht bekommen, meine Eltern haben kein Geld! Ich war sprachlos. Später fand ich im Gespräch mit ihrer Mutter heraus, dass sie das ihr zur Verfügung stehende Geld nicht für Spielsachen ausgeben wollte, weil sie fand, dass dies eine Aufgabe des Vaters sei. Um Diskussionen und Erklärungen mit der Tochter zu vermeiden, wies sie jede Bitte mit der kurzen Begründung „ich habe kein Geld“ zurück.
So können defizitäre Glaubenssätze entstehen, weil die Kinder nicht die Wahl haben, die Absichten ihrer Eltern zu hinterfragen und zu verstehen. Je nach Individualität des Falles ist es möglich, dass diese Worte „Kein Geld“ später zum Trigger werden und selbst in einer unbeteiligten Situation ein Mangelgefühl/ein Unbehagen/einen inneren Schmerz verursachen, ohne dass der Betroffene dafür eine logische Erklärung hat.
Ein Mangelgefühl bedeutet ein niedrigeres Selbstwertgefühl. Das versucht man mit allen Mitteln zu überspielen. Manche gehen sogar zum Training/Workshop, um ihr Selbstwertgefühl zu erhöhen und stabilisieren. Das ist aber so, als würde man eine tiefe Wunde haben und versuchen, sie mit einer Abdeckcreme zu kaschieren. Zielführend wäre es, die Wunde richtig zu säubern und sie wiederholend mit einer guten Heilsalbe zu behandeln.
Diese Behandlung kann am Anfang weh tun so, wie die innere Arbeit auch eine gewisse Anstrengung bedeutet. Aber ein auf innerem Mangel basierendes angeknacktes Selbstwertgefühl kann nicht dauerhaft mit gesprächstherapeutischen Techniken und Affirmationen gestärkt und erhöht werden. Die Wurzeln der Problematik müssen herausgefunden und geheilt/transformiert werden. Das ist ein Prozess, zu dessen Erfolg zwei Seiten gehören: Ein Experte für innere Transformation und ein Klient, der den Willen und die Entschlossenheit mitbringt.
Sonst bleiben wir in unserer inneren Gefangenschaft haften und das ist auch kein statischer Zustand. Innere Mangelzustände produzieren stets Mangel-Ereignisse um uns herum, um sich weiter zu erhalten und machen das Leben dadurch beschwerlich. Das wiederum führt zu inneren Anspannungen, zu psychosomatischen Beschwerden, zu Beziehungsproblemen, zur Freudlosigkeit.
Diese Ergebnisse hören sich zwar drastisch an, aber sie haben eine positive Seite. Sie wollen uns auf die inneren Missstände aufmerksam machen. Durch den Leidensdruck versuchen sie, uns zu Entscheidungen zu zwingen, damit wir uns von diesem inneren Mangelzustand befreien. Nur wenn wir diese Botschaften richtig interpretieren, haben wir auch eine Chance zur Veränderung. Dann fällt es uns leicht, zu handeln. Dann sehen wir plötzlich die Wege, die wir früher nicht wahrgenommen hätten.
Mögen uns die richtigen Wegweiser zur richtigen Zeit erscheinen.
Herzlichst, Nana
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Dieser Beitrag passt gut zum Thema: Eigentlich müsste ich glücklich sein ⇒
von Nana Schewski | 24.12.2021 | Mentale Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung
Liebe Leserin, lieber Leser meiner Webseite,
ich wünsche Dir ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest. Bei mir gab es am 23. Dezember eine traumhafte Schneelandschaft. Mal sehen wie lange der Schnee hier in Flensburg hält.
Das Jahr 2021 geht zu Ende und ich wünsche Dir, Deiner Familie und uns allen, dass das Neue Jahr 2022 uns positive Botschaften und persönliche Freiheiten (zurück)bringt, dass wir in der Lage sind, unsere Gesundheit und Leben selbstbestimmt zu kreieren, dass die Angst weniger wird und Lebensfreude ihren Platz einnimmt.
Ich möchte Dir jetzt meine Lieblingsübung zeigen:
– Ich sitze aufrecht, mal im Yoga-Sitz, mal die Füße auf dem Boden. Augen sind geschlossen.
– Ich fokussiere mich eine Weile auf meine Körperhaltung und Atmung, bis mein Atem langsamer und ruhiger wird.
– Dann denke ich an etwas, was ich liebe, so dass ich das Gefühl in meinem Herzen spüre.
– Dabei lege ich kurz meine Hände auf meinen Herzbereich.
– Jetzt lasse ich langsam das Gefühl wie ein goldenes Licht wachsen.
– Ich stelle mir vor, dass das Gefühl der Liebe überall in meinem Körper zu spüren ist.
– Dann lasse ich dieses Gefühl vom Herzen ausgehend wie eine goldene Lichtkugel wachsen.
– Dieser sind keine Grenzen gesetzt, wir vertrauen unserer Vorstellungskraft und lassen diese goldene Lichtkugel beliebig groß werden.
– Jetzt holen wir die Menschen, die uns lieb sind, in die Lichtkugel hinein. Bleiben wir kurz bei der Vorstellung und stellen uns vor, wie alle genug von diesem goldenen Licht bekommen.
– Die Übung beende ich mit dem Gefühl der Dankbarkeit mir, der Energie der Liebe und der Welt gegenüber.
– Dann mache ich die Augen auf und spüre in mich hinein.
Bei der nächsten Übung werde ich Dich und meine Email-Abonnenten in dieses goldene Licht holen.
Vielleicht machst Du mir diese Übung nach? So verstärken wir dieses schöne Gefühl und Du wirst Dich dabei und auch danach anders – viel besser und leichter fühlen.
Einen guten Rutsch ins Neue 2022 in Liebe und Leichtigkeit wünsche ich Dir.
Herzlichst, Nana
P.S. Für Fortgeschrittene: Dann hole ich die Personen in die Lichtkugel herein, die mir nicht lieb sind und beobachte, wie das goldene Licht sie umhüllt.
Dieser Beitrag passt zum Thema: ⇒ Vertraue, dass es gut wird (22.12.2019)
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