von Nana Schewski | 14.08.2019 | Ich-Stärkung, Persönlichkeitsentwicklung
Wann werden wir daran gehindert unser Wunschleben zu leben? Dann, wenn wir gedanklich und vor allem emotional im alten Gedanken- und Reaktionsmuster stecken bleiben. Dieses alte Muster erlaubt uns keine Veränderungen.
Mir haben viele Menschen gesagt, dass auch dann, wenn bei ihnen im äußeren Leben alles nach Wunschleben aussieht, sie trotzdem die ersehnte Freude und Zufriedenheit nicht erleben und leben können.
„Ich habe alles, aber fühle mich schwer, leer, kraftlos, lustlos…“
Solange wir für diese äußere Fülle kämpfen und ackern, glauben wir aufrichtig, dass unsere innere Stimmung ihr irgendwann folgt.
Irgendwann stellen wir fest, dass unsere finanzielle Existenz gesichert ist, unsere Familie sich wohlfühlt, wir aber noch nicht…noch lange nicht…
Warum ?
Weil wir in unserem alten Gedanken- und Gefühlsmuster stecken bleiben. Und dieses Muster tut uns anscheinend nicht gut. Sonst wären wir rundum zufrieden.
Noch schlimmer kommt es, wenn wir eine unbewusste Sucht nach Gedanken und Gefühlen haben, die diese innere Unzufriedenheit verursachen oder verstärken.
Ja, es gibt die Sucht nach schlechter Laune, Ärger, Streit, Grübeln. Es gibt sogar ein vielsagendes Wort: streitsüchtig. Wie tiefgehend und weise die deutsche Sprache doch ist!
Ich suhle mich in meinem Ärger sodass, selbst wenn alles geklärt ist, ich da ungerne herauskomme – ähnliche Sätze habe ich auch gehört und diese Zustände beobachtet.
Woher kommt diese Sucht?
Ärger, Wut, Zorn etc. verschaffen uns dank der Stresshormon-Ausschüttung Energie. Kennst du das? Du bist wütend und du spürst deine Energie wie ein Vulkan in dir nach oben kommen?
Wenn deine Lebensumstände dich oft in solche Situationen gebracht haben, wird sich dein Körper an diesen negativen Energieschub gewöhnen und immer wieder danach streben. Eine ausgeglichene Harmoniestimmung wird auf Dauer als Trägheit oder langweilig empfunden. Das alles läuft oft so unbewusst, dass manche der Betroffenen sich sogar eher als harmoniebedürftig bezeichnen.
Ich persönlich kenne viele Menschen mit dieser Eigenschaft. Sowohl in meinem Heimatland als auch hier gibt es viele Menschen, die eine gewisse Sucht nach negativen Gefühlszuständen haben. Und hier gilt: wer suchet, der findet…
Wenn diese Menschen ernsthafte Probleme haben, dann betrachten sie diese negativen Dauerzustände als berechtigt. Schwieriger wird es, wenn diese Probleme plötzlich geregelt sind: die Zufriedenheit tritt trotzdem nicht ein.
Der Kampfgeist wird dann oft durch Langweile ersetzt und diese Langweile ist für diese Menschen noch schwerer zu ertragen! Sie tun jetzt (unbewusst) alles um den nächsten Energieschub zu bekommen.
Beobachte einmal um dich herum: Andere Menschen zu beobachten ist einfacher als sich an die eigene Nase zu fassen. Kommen dir die Beschreibungen hier bekannt vor? Kannst du diese Beschreibungen leicht bei anderen Menschen identifizieren? Dann hast du mit großer Wahrscheinlichkeit diese Eigenschaft in dir oder sie ist dir aus deinem familiären Kreis gut vertraut.
Wozu soll dir diese Information hilfreich sein? Das ist eine Einladung, dass du dich, deine innere Welt besser kennenlernst und dein Leben nicht von Ereignissen dominieren lässt, die längst Vergangenheit sind.
Vor einigen Monaten schrieb ich einen Blogartikel darüber, wie wir uns vor unnötigem Ärger und den damit verbundenen negativen Folgen schützen können. Meine Absicht war es, meine Leser darauf aufmerksam zu machen, dass der Ärger oft durch unsere negativen Glaubenssätze bedingt ist und wenn wir sie uns bewusst machen und verändern, werden wir dem ständigen unnötigen Ärger nicht mehr hilflos ausgeliefert sein. Dazu schrieb ich noch diesen Satz: „Durch diese Transformation wirst du nicht etwa gefühllos. Keine Sorge – du wirst dich weiter ärgern können“.
Ich habe die E-Mails an meinen Abonnenten an einem Feiertag versendet. Es dauerte vielleicht 10 Minuten bis ich eine prompte Antwort bekam. Als ich die Betreff-Zeile gesehen habe, war ich zuerst erfreut– das ist wieder jemand, der mir eine Dankesmail schickt – wie schön! Nein – diesmal nicht!
Der Abonent belehrte mich, dass es äußerst wichtig sei, sich zu ärgern. Wir seien Menschen, keine Maschinen – „Gerade bei Menschen in Opferhaltung ist es wichtig sich zu ärgern. Wut ist ein enormer Energielieferant und gehört als Gefühl zum Menschen dazu. Wir sollten unseren Gefühlen mehr Ausdruck verleihen, für ein lebendiges Leben! Alles andere wäre trist und fad“.
Ich habe keine persönliche Antwort geschrieben, weil ich den Eindruck hatte, dass meine E-Mail nicht richtig gelesen wurde und sie jemandem in diesem Moment als Blitzableiter diente. Ich schrieb auch nirgendwo, dass wir uns nicht mehr ärgern sollten, sondern nicht mehr unbewusst und unnötig aus dem alten Glaubenssätze-Muster heraus. Aber ich fand diese Rückmeldung ein gutes Beispiel dafür, wie hormongesteuert wir oft reagieren und aneinander vorbei reden, sogar einander unbegründete Vorwürfe machen.
Stresshormon-Ausschüttungen kommen durch negative Gefühle zustande. Irgendwann werden sie so verinnerlicht, dass man sie als berechtigt ansieht. Dabei entsteht eine Abhängigkeit von den dadurch erzeugten Energieschüben.
Ich strebe mit meinem Coaching einen bewussten Umgang mit der inneren Welt an. Weil er in unserem Interesse ist. Weil er unserer Gesundheit dienlich ist. Weil es unsere Beziehungen schützt und pflegt… weil er die Welt in uns und um uns herum schöner, angenehmer und reicher macht.
Ist es schön mit Menschen zusammenzuleben oder zu arbeiten, die ein stetes Verlangen nach Ärger, Opferhaltung oder Kampfhaltung haben? Für mich nicht! Jeder von uns darf das entscheiden.
Beobachtungen in sozialen Netzwerken geben mir Beispiele dafür, wie viele Menschen in ihren negativen inneren Mustern feststecken und aus diesen Mustern heraus ganz laut nach einer schönen harmonischen Welt verlangen. Neulich habe ich einen Post einer bekannten Fernsehmoderatorin gesehen, ich konnte den Post nicht bis zu Ende lesen – es war ein langer Text voller negativen Gedanken, Anschuldigungen, Schimpfwörter-Andeutungen. Eine bessere Welt zu kreieren funktioniert so nicht!
Zuerst verändere deine innere Welt bevor du anfängst deine äußere Welt zu verändern – nicht die Fassade, sondern deine Gedanken, deine Gefühle, deine Glaubenssätze. Lerne dich kennen, mach dir dein unbewusstes Reaktionsmuster bewusst, damit du deine Handlungen/Reaktionen und somit dein Leben selber gestalten kannst. Das tust du, wenn du deine Glaubenssätze kennst und sie bewusst bejahst.
Und dann je nach Situation ärgere dich, freue dich, lebe deine Emotionen als ein/e Gestalter/in deines Lebens und nicht als Opfer der Umstände der Vergangenheit/Sozialisation.
Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
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Dieser Artikel passt zum Thema: ⇒Raus aus dem Ärger-Tal
von Nana Schewski | 07.08.2019 | Ich-Stärkung, Persönlichkeitsentwicklung
Warte nicht bis irgendwelche Umstände dein Leben verändern, sondern gestalte es selbstwirksam.
Mit meinem Coaching führe ich meine Klienten zu innerer Klarheit und Selbstwirksamkeit. Wenn du etwas in deinem Leben verändern willst, dann musst du etwas in dir ändern, damit sich die Gesamtsituation um dich herum ändert.
Jede Veränderung beginnt mit uns selbst und in uns. Nach dieser Erkenntnis kommt das Formulieren und Festlegen eines klaren Zieles und dann wird an dem Prozess gearbeitet. Es wird genau hingeschaut, was genau geändert werden muss um das Ziel zu erreichen und somit haben wir Klarheit. Wenn wir dann im Prozess Ausdauer beweisen und Erfolg haben, können wir mit Stolz behaupten, wir hätten unser Leben selbstwirksam geändert.
Selbstwirksam – so ein tolles Wort – selbsterklärend! Eigentlich bräuchten wir die oben aufgeführten Erklärungen gar nicht.
Selbstwirksam – so ein starkes Wort! Wenn du einmal selbstwirksam deinem Leben eine erwünschte Richtung gegeben hast, dann bist du enorm gestärkt und aufgebaut. Dann bist du bei allen auftretenden Herausforderungen stark genug und voller Vertrauen, dass du alles geregelt bekommst.
Manchmal passiert es, dass man das Leben verändern/verbessern möchte – aber ohne diese o.g. Klarheit. „Ich habe alles, aber fühle mich nicht gut, leer, elend“ – wie oft habe ich das gehört.
Ich bin nicht dafür, dass wir in unserer Vergangenheit viel wühlen. Wenn wir von belastenden Ereignissen berichten, dann holen wir diese Bilder vor unser geistiges Auge und belasten uns noch stärker. Daher lasse ich meine Klienten keine ausführlichen Leidensgeschichten erzählen. Das kostet Zeit und bringt uns nicht voran – vor Jahren habe eine Dame in der Praxis gehabt, wenn ich es zugelassen hätte, dann hätte sie volle zwei Stunden ununterbrochen und wiederholt über einen Streit erzählt.
Vergangenheit kann für mich nur angesprochen werden, wenn es dem Ziel dient: Wenn wir mit dem inneren Kind arbeiten, wenn wir unsere negativen Glaubenssätze für die o.g. Klarheit herausfiltern und in der Hypnose, wenn wir unsere Blockaden in der Tiefe lösen.
So ganz ohne Schmerzen geht es nicht – wasch mich aber mach mich nicht nass – funktioniert eben nicht!
Wir selber betrachten unsere eigenen Probleme oft oberflächlich – ich habe es auch lange Zeit getan. Wenn wir ein ernsthaftes Problem haben, das mit unseren in der Kindheit gefestigten Glaubenssätzen zu tun hat, dann sind Yoga, Meditationen etc. sehr unterstützend aber sie lösen das Problem nicht!
Viele beklagen sich über Stimmungsschwankungen, Unwohlsein etc. und glauben, dass diese das Problem sind. Viele Menschen wehren sich unbewusst dagegen, das Problem hinter dem Problem zu sehen. Das Ego erlaubt uns oft nicht Hilfe zu holen. Besonders in einem bestimmten Alter wollen wir stark und allwissend sein – wir haben viele Probleme im Leben gelöst, warum nicht auch dieses? Aber Arbeit mit sich selbst verlangt viel mehr als festen Willen und Fleiß.
Warum Klarheit so wichtig ist und wie wir „betriebsblind“ gewisse Probleme jahrelang mitschleifen können, möchte ich mit einer Geschichte erklären. ⇓
„Mir wurde in meinem zarten Kindesalter sehr oft gesagt, dass ich älter als meine Geschwister bin und nachgeben muss. Dann bin ich ein gutes Mädchen. Ich erinnere mich an Einzelheiten nicht, aber den Satz: „gib doch nach, du bist älter“ – habe ich fest im Kopf.
Interessant ist hier, dass ich genau 1 Jahr und 9 Monate und 2 Jahre und 6 Monate älter bin als meine Geschwister. Wie du siehst, ist der Unterschied nicht sehr groß. Meine Mutter wollte uns sehr zusammenschweißen (wie sie sagte), deswegen musste ich stets nachgeben und später oft Verantwortung für die Geschwister übernehmen: Aufsätze schreiben, Nachhilfe geben etc.
Lange Zeit habe ich geglaubt, dass ich all das freiwillig und sogar mit Freude mache. Warum? Weil ich selber auch Initiativen gezeigt habe. Bevor man mich um etwas bat, war ich oft schon aktiv – ich dachte mit und voraus. Das Einzige: in meiner Studienzeit habe ich mich sehr dagegen gewährt, mit meiner Schwester zusammenzuleben, weil ich der Meinung war, dass unsere Charaktereigenschaften nicht gerade harmonierten. Aber die Familie und ihre Mentalität waren stärker.
Später ging es meinerseits mit finanziellen und anderen Zuwendungen weiter. Es war meine Mutter, die mir deren Wünsche übermittelte – also mussten sie noch nicht mal mit mir sprechen und mich um etwas bitten. Es war alles bestens geregelt.
So ging es weiter, die Rollen waren fest verteilt: ich – die fürsorgliche ältere Schwester für meine kleinen Geschwister (ich wiederhole: 1,9 und 2,6 Jahre Altersunterschied!). Es passierte dann einiges, das mich sehr gestört hatte, z.B. wurde mir nie gedankt. Ich habe es angesprochen, und stieß auf volles Unverständnis: bedanken? wofür? Es schien für sie alles so selbstverständlich…Als hätte ich nur Pflichten und sie nur Rechte – es wurde immer weniger Interesse an mir/an meiner Familie gezeigt, geschweige denn eine Zuwendung.
Ich habe diese Entwicklung zwar registriert und mich geärgert, aber ich hatte Entschuldigungen für meine Geschwister gesucht. Vielleicht hatte der eine oder andere persönliche Probleme, von denen ich nichts wusste oder sogar eine Depression…
Ich sagte mir: das sei doch nicht normal, anscheinend geht es ihnen nicht gut. Während eines kurzen Aufenthaltes bei meinen Eltern musste ich mit Erstaunen feststellen, dass sie wohl ihr soziales Leben sehr pflegten und sich gegenüber anderen Menschen am Ort sehr fürsorglich, helfend und freundlich zeigten. Einerseits erfreute mich diese Feststellung, meine kleinen Geschwister waren weder krank noch irgendwie bedürftig. Ich musste mir aber schmerzhaft eingestehen, dass die Probleme eindeutig an unserer Beziehung lagen. Warum? Ich hatte keine Ahnung. Ich zog mich und auch meine Zuwendung Stück für Stück zurück. Einige Versuche darüber zu sprechen, haben noch mehr Spannungen gebracht und ich sah keinen anderen Weg als auf Distanz zu gehen…
Ich habe mich später gefragt, wie ich so lange Zeit verblendet sein konnte? Ich halte mich für einen guten Beobachter. Ich habe mich Jahrelang mit meiner Kindheit und Familie beschäftigt. Aber es waren andere Themen aktueller und irgendwie sichtbarer…
Ich merkte nicht, dass ich im Laufe der Jahrzehnte in einer Rolle fest saß.
Kennst du die Geschichte des angeketteten Elefanten? Als er klein war, wurde er mit einem Seil an seinem Fuß am schweren Pfahl angekettet, so dass er sich in einem bestimmten Radius bewegen konnte. Jedes Mal wenn er versucht, diesen Radius zu erweitern, hielt ihn das Seil zurück. Um den Pfahl auszureißen war er noch zu klein… Er wächst, wird kräftig, aber er versucht nicht den Pfahl auszureißen und somit seine Freiheit zu bekommen. Er könnte es, tut es aber nicht…Er hat sich mit diesem Beweglichkeitsradius abgefunden…
Ja, ich war in so einer ähnlichen Rolle. Leider! Was hat mir die Augen geöffnet? Zuerst meine stetige persönliche Entwicklung und mein Mut und die Entscheidung, meine inneren Probleme anzugehen; natürlich auch meine dazugewonnene innere Stärke und am Ende das Internet und Mark Zuckerberg. Ja – mit Internet und Facebook wurde es leichter und kostenlos in der ganzen Welt zu telefonieren.
Mir war schon seit Langem aufgefallen, dass meine Familie sehr wenig Interesse mir gegenüber zeigte. Als ich einmal nachfragte, hieß es, die Anrufe seien sehr kostspielig.
Irgendwann war es nicht zu übersehen, dass ich trotz der kostenlosen Anrufmöglichkeiten keine Telefonate bekam.
Stattdessen bekam ich kurze unpersönliche Emails so ähnlich wie man früher Telegramme geschrieben hat, mit einem Hinweis (Keine Bitte) irgendetwas zu besorgen, dies mitzunehmen oder per Post zu verschicken.
Die Mosaiksteine drängten mich schon längst das ganze Bild zu betrachten – aber ich war nach wie vor verblendet. Mir ist zwar meine Misere bewusst geworden – (mein Elefant wusste schon, dass er durch das Seil eingeschränkt war), aber die treibende Kraft, um den Pfahl herauszureißen, hatte ich noch nicht.
Da ich mich in der letzten Zeit schon zurückgezogen und die meisten Initiativen eingestellt habe, führte dies zu nicht ausgesprochenen Spannungen. Ich spürte diese Feindseligkeit deutlich, ich war aber noch nicht bereit, radikal zu handeln. Es waren schließlich meine „kleinen“ Geschwister/ meine Familie und ich litt in dieser Zeit sehr. Später wusste ich, dass meine Hochsensibilität mein Leiden nur verstärkte. Ich konnte oft meine Gedanken trotz meiner lobenswerten Bemühungen nicht gut abstellen.
Da ich mich zurückzog, dachte ich, dass das Problem dadurch wenigstens oberflächlich geregelt sei. Aber dann kamen immer wieder Emails an: kurz, knapp, ohne Begrüßung: Dein Bruder braucht das, deine Eltern brauchen dies… eine andere Form der Beziehung – die ich von Anfang an mitmachte in der Hoffnung, es würde irgendwann doch Ruhe/Ende sein.
Eines Tages spätabends bekam ich eine Mail: Dort stand weder eine Begrüßung noch etwas persönliches. Das war meine Schwester, die wörtlich so schrieb: Wir brauchen… und dann folgten Links zu Amazon und andere Online-Händler.
Ich regte mich innerlich auf und beschloss kurzerhand diese E-Mail zu ignorieren. Ich achte nicht darauf –sagte ich mir und ging ins Bett. Am Morgen wurde ich durch Geräusche wach und ärgerte mich über einen rücksichtslosen Fahrer, der in unserer Sackgasse den Motor unnötig lange laufen ließ. Als ich zur Küche ging, habe ich festgestellt, dass kein Auto im Spiel war und die Geräusche nur in meinen Ohren waren.
Ich wusste plötzlich ganz genau warum!
Ich fuhr mit diesen Geräuschen verzweifelt zur Arbeit. Im Laufe des Tages habe ich alles verstanden und geplant. Ich stand am darauffolgenden Tag sehr früh auf, um mit meinem Bruder zu telefonieren und klar und bestimmt zu sagen, dass ich diese Emails nicht mehr bekommen wollte und dann ging ich zur Sprechstunde meiner Ärztin, die Homöopathie als Schwerpunkt hat. Ich erzählte ihr mein Problem und soweit ich mich erinnere, waren die Beschwerden zu meiner großen Freude schon nach dem ersten Behandlungsversuch weg!
Und ich habe mir Zeit genommen, um das ganze Bild zu sehen. Ich habe mich auf einer energetischen Ebene von meinen Geschwistern getrennt, beiden das Beste gewünscht und beide losgelassen. Ich muss gestehen, es fiel mir schwerer, meinen Bruder loszulassen. Das war ein Prozess und am Ende hatte ich endlich meinen Frieden. Ich habe alle Kontakte eingestellt: auf allen Ebenen und das war ein sehr befreiendes Gefühl. Es liest sich einfacher, als getan – zugegeben, du kannst nicht alles plötzlich loslassen, was jahrzehntelang dein Leben, deine Familie war. Aber es ist möglich! Ich komme aus einem südlichen ländlichen Raum, dort achtet man sehr darauf, was andere Leute sagen. Mich hat das alles geprägt. Aber am Ende war mir das so egal – und das hat mich auch sehr beflügelt.
Und es verging ein Jahr. Zu meinem Geburtstag bekam ich überraschend einen warmen Anruf von meinen Geschwistern. Ich habe nicht damit gerechnet. Es wäre schön, wenn sie irgendwann diese Rollen und ihre Ansprüche mir gegenüber begreifen, aber das ist deren Leben, deren Aufgabe, und ich bin glücklich, dass mich dies emotional nicht mehr in Anspruch nimmt. Ich bin aus der Rolle heraus! Und das ist toll!
Vielleicht denkst du jetzt: ach, das hätte mir nicht passieren können, wie ist sowas möglich. Ja ich habe auch früher diese Gedanken gegenüber Familiengeschichten anderer Menschen gehabt. Für unsere Angelegenheiten und Verstrickungen haben wir oft eine s.g. „Betriebsblindheit“, die es uns nicht erlaubt eine Vogelperspektive einzunehmen.
Über diese Geschichte hätte ich nicht erzählen können, wenn sie nicht bearbeitet wäre. Das ganze Bild zu sehen und die Ursprünge des Problems mit den dazugehörigen Glaubenssätzen zu lösen, hat meine Befreiung in diesem Fall möglich gemacht. Ich bin fest davon überzeugt, dass meine Ohrengeräusche nicht von selbst verschwunden wären.“
Wenn ein Problem in irgendeiner Form hoch drängt, greife es auf, tue alles, was in deiner Macht steht. Unser Körper gibt uns Signale/Zeichen, du musst aber achtsam sein, um sie wahrzunehmen und zu verstehen. Oft fällt es uns schwer genug Achtsamkeit zu üben, weil wir im Galopp sind, weil wir mitten drin im Bild sind und diese nötige Distanz nicht gewinnen können.
Dann hole dir Hilfe und schenke ihr Vertrauen und sei dankbar wenn du vorankommst.
Sei einfach selbstwirksam – es ist ein beflügelndes Gefühl! Sage zu diesem Prozess laut Ja! Wir alle sind es wert.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 21.07.2019 | Hochsensibilität, Persönlichkeitsentwicklung
Warum ist für uns das Wissen über unsere mögliche Feinfühligkeit (Hochsensibilität) wichtig? Ganz einfach: Dann hast du viel mehr Klarheit und Verständnis für dich und für deine Umwelt. Du kannst Unannehmlichkeiten vorhersehen und deine Originalität in deinen Dienst stellen. Ist das wenig? Keinesfalls!
Ich gehe davon aus, dass du meinen ersten Beitrag über Hochsensibilität schon gelesen hast, wenn nicht – bitte hier lesen. Dort habe ich geschrieben, dass nach den bisherigen Forschungsergebnissen Feinfühligkeit angeboren zu sein scheint. Anscheinend werden von unserem Gehirn Reize von außen ungefiltert aufgenommen oder sie werden nicht gedämpft. Außerdem werden die aufgenommenen Reize viel tiefer und genauer bearbeitet als es bei anderen Menschen der Fall ist. Das bedeutet auch, dass hochsensible Menschen negative Ereignisse stärker und länger belasten.
Hochsensibilität ist eine Eigenschaft, die keine Behandlung oder Veränderung sondern Aufklärung und Akzeptanz braucht. Die Ausprägung kann jedoch unterschiedlich sein: von sehr schwach bis sehr stark. Die Hochsensibilität betrifft auch viele Männer, aber es wird seltener als bei Frauen thematisiert.
Für mich als Coach und für meine Klienten ist das Wissen über Hochsensibilität/ Feinfühligkeit sehr wichtig. Viele Klienten vermuten, dass in ihrer Kindheit vieles schief gegangen ist, sonst würden sie jetzt nicht so leiden. Viele haben, wenn wir in die Tiefe gehen, auch Angst davor, dort etwas zu entdecken, was zum Zusammenbruch ihrer Welt führen könnte.
Für diese Menschen bedeutet die Klarheit darüber, dass sie als Kinder mit „hauchdünner Haut“ zur Welt gekommen sind, schon eine enorme Erleichterung. Sie haben deswegen negative Geschehnisse viel intensiver aufgenommen als z.B. Geschwister, die diese Feinfühligkeit nicht hatten und entsprechend sind bei ihnen viel größere Schäden entstanden.
Kommt ein Kind mit dieser Originalität – Feinfühligkeit zur Welt und seine Eltern können aus welchen Gründen auch immer nicht auf diese Eigenschaft eingehen, so ist dann ein kindliches Drama schon vorprogrammiert. Das prägt und formt nicht nur die Kindheit, sondern wirkt stark in das Erwachsenenleben hinein.
Wenn dieses Kind als Erwachsener in meiner Praxis sitzt und wir ein Thema von ihm bearbeiten (ein schmerzhaftes Thema also! Wegen purer Freude kommt kein Mensch zu mir), dann kommen bei ihm viel intensivere Gefühle hoch als bei anderen Klienten. Selbst für den Abschluss einer Sitzung brauche ich bei den hochsensiblen Klienten mehr Zeit. Wenn deren innerer See einmal richtig aufgewühlt ist, dauert es viel länger als bei anderen Klienten, bis wieder Stille eingekehrt ist.
Und zusätzlich – dauert es länger bis wir die gewünschten Ergebnisse haben. Aber wenn wir sie haben – können sie sich sehen lassen.
Neulich habe ich eine Dankesmail bekommen von einem Klienten, der vor 3 Jahren meine Praxis aufsuchte. Wir hatten eigentlich ein mit dem Beruf zusammenhängendes Thema, landeten aber schnell in seiner Kindheit. Nach einiger Zeit haben wir auf seinen Wunsch das Coaching abgeschlossen. Nun schrieb er in seiner Email, dass jetzt – nach 3 Jahren nicht nur sein damaliges berufliches Ziel erreicht worden sei, sondern das Erreichte hätte seine Erwartungen weit übertroffen. Er hat Zeit gebraucht – bei den Hochsensiblen sind die Prozesse langsamer, weil sie intensiver sind, aber die Ergebnisse sind auch oft tiefgreifender.
Lass uns ein paar Schritte zurück gehen um das Mosaikbild besser wahrnehmen zu können.
Zunächst – was bedeuten dir Glück und Erfolg? Für mich ist es an erster Stelle eine gewisse Grundharmonie und Stabilität (Stärke) in mir zu spüren, das Gefühl zu haben, dass mein Innenleben stimmig und sinnhaft ist. Dann gestaltet sich im Außenleben auch vieles zu meiner Zufriedenheit.
Was du im Inneren spürst, das strahlst du auch nach außen. Menschen um dich herum haben feine Antennen dafür.
Um diesen Zustand zu erreichen musst du dein inneres Ich akzeptieren, respektieren und lieben können.
Akzeptieren ja, respektieren und lieben tue ich noch nicht – sagte mir eine Frau, die Pflichtbewusstsein verkörperte und sich unermüdliche Mühe gab, allen Menschen etwas Gutes zu tun. Merkst du hier schon etwas? Wenn Menschen ihre Selbstliebe und Selbstachtung nicht aus ihrem Inneren schöpfen können, dann sind sie dringend davon abhängig, stets hinter anderen Menschen herzulaufen und Ihnen auch mal ungefragt etwas Gutes zu tun mit der oft unbewussten Absicht, sich selbst innerlich aufzuwerten.
Vor vielen Jahren nach meiner zweijährigen Coaching-Ausbildung war ich in einer Coaching-Übungs-Gruppe. Wir haben einander gecoacht und dies dabei von anderen beobachten und auch analysieren lassen. Ich hatte einmal eine junge Frau vor mir: sie hatte schon wieder eine Probezeit nicht überstanden. Jobs bekam sie schnell, aber sie zu behalten gelang ihr nicht. Fachlich war sie gut ausgebildet. Daher verstand sie nicht, wo das Problem lag. Sie hatte auch Schwierigkeiten gehabt, genau hinzuschauen und ihren eigenen Anteil an den gescheiterten Arbeitsverhältnissen zu erkennen. Auf meine sanften Versuche sie zum genauen Betrachten ihres Problems zu lenken, reagierte sie mit einer fast stürmischen Gegenoffensive: sie würde sich gar nicht mehr bewerben wollen, sondern einen Verein gründen, um die Benachteiligten der Gesellschaft wie z.B. Ausländern unter die Arme zu greifen, es gäbe schließlich viele Menschen, die ihres Engagements bedürften, sie könne so viel bewirken usw. Sie steigerte sich emotional hinein…
Ich weiß nicht was aus ihrem Vorhaben geworden ist, ich habe diese junge Dame nicht mehr gesehen, aber viele Menschen verlagern ihre ungelösten Probleme nach außen. In sich hineinzuhorchen und auch Hilfe zu holen, bedarf Mut und Entschlossenheit. Es ist einfacher die ganze Kraft und oft unterschwellige Wut und Frustration in einer Richtung zu kanalisieren, um die Anerkennung, die nicht von Innen kommt, in der Außenwelt zu kreieren. Die inneren Probleme werden dadurch nicht gelöst. Sie wirken weiter wie die Glut unter der Asche – wir verbrennen darin unsere innere Stimmung und auch oft unsere Gesundheit.
Rette dich zuerst selbst, bevor du anfängst andere Menschen retten zu wollen!
Hilf dir/hole dir zuerst Hilfe bevor du anfängst anderen helfen zu wollen!
Also schau genau hin – wie feinfühlig bist du? Im vorherigen Artikel habe ich 14 Punkte zur Hochsensibilität/Feinfühligkeit aus meiner Praxiserfahrung aufgezählt. Wie viele Punkte hast du bejaht? Es gibt noch viel mehr Anhaltspunkte, die ich Stück für Stück thematisieren werde.
Für heute mache dir bitte Gedanken über die folgenden Punkte – wieweit sprechen sie dich an?
- Wenn du hochsensibel bist, dann richtet sich deine innere Kraft nach deinem inneren Empfinden.
Lass mich genauer erklären: angenommen dir geht es nicht gut, du spürst dich ausgelaugt, müde, lustlos. Deine Stimmung ist ganz unten und du weißt nicht warum. Du hast an diesem Tag nicht viel Arbeit geschafft und du bist im Moment richtig verzweifelt. Und du bekommst unerwartet Besuch oder ein Telefonat (egal ob Büro oder Zuhause), der/das dir etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Von dir wird eine gewisse Handlung/Reaktion erwartet. Dann bekommst du plötzlich einen Energieschub, deine Müdigkeit und schwere Stimmung sind wie vom Winde verweht.
Wenn du dir vorstellst dich aus einer Vogelperspektive in dieser Stunde beobachten zu können, dann wirst du feststellen, dass du in der Lage warst aus einem Energie-Tief zu einem Energie-Hoch zu wechseln.
- Deine Hochsensibilität hat zur Folge, dass du über vieles länger grübelst, als es dir gut tut. Du hast eine Auseinandersetzung in der Familie, Nachbarschaft, Arbeit? Alles geklärt und gehört zur Vergangenheit? Nicht so leicht bei dir, wenn du hochsensibel bist. Du sehnst dich selten nach Rache, aber schnell vergessen kannst du auch nicht. Vielleicht ärgerst du dich darüber, dass du dein Gedankenkarussell nicht abstellen kannst. Das verschlechtert leider nur deine Stimmung.
- Hochsensibilität/ Feinfühligkeit bedeutet, dass sowohl positive als auch negative Wahrnehmungen die tiefen Schichten deines Unbewussten erreichen und sie dort Verknüpfungen finden, die dir gar nicht bewusst sind. Daher weißt du manchmal selber nicht, warum deine Stimmung/Reaktion so ist. Du zweifelst manchmal auch an deinem Verstand, wenn du keine logische Erklärung für deine Stimmung hast.
Lass mich an dieser Stelle klarstellen: Wenn für dich klar ist, dass du feinfühlig bist und du Bescheid weißt, dass diese Feinfühligkeit angeboren und nicht erworben ist, kannst du sie wie deine Augenfarbe leichter akzeptieren. Du hast es und basta. Das bedeutet, keine Schuldzuweisungen und Opferrolle. Niemand hat dir diese Hochsensibilität aufgezwungen und sie ist wahrlich keine Tragödie sondern eine Originalität, die zwei Seiten hat. Wenn du lernst damit umzugehen, nimmst du eher ihre positive gewinnbringende Seite wahr. Und genau das übe ich mit meinen Klienten.
Unser Ziel ist es, von der Defizithaltung zur Fülle-Haltung (Profit-Haltung oder nenne es wie du möchtest) zu wechseln. Unser Fokus sollte auf positive Inhalte gelenkt werden. Wenn wir dies schaffen, dann leistet unsere Feinfühligkeit uns große Hilfe, weil positive Wahrnehmungen/Gefühle auch tiefer und länger wirken können.
Ich integriere/berücksichtige Hochsensibilität/ Feinfühligkeit meiner Klienten bei meiner Arbeit. Das bedeutet aber nicht, dass diese Menschen in Watte gepackt werden. Dieses Wissen hilft uns die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen.
Und was sind unsere Basis-Ziele? Klarheit, innere Stimmigkeit und inneres Wohlbefinden. Das Wissen über Hochsensibilität/Feinfühligkeit hilft uns Klarheit zu bekommen und macht hochsensiblen Personen die weiteren Schritte möglich.
Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 14.07.2019 | Hochsensibilität, Persönlichkeitsentwicklung
Überlege dir bitte, wie oft du dich von den folgenden Sätzen angesprochen fühlst:
- Du hast einen Vortrag besucht und der Referent hatte viel geballte Information zur Verfügung gestellt. Es war interessant, aber Irgendwann fiel es dir schwer, aufmerksam zuzuhören. Du hättest dir gewünscht, der Referent hätte sich auf ein Thema beschränkt, dann hättest du viel mehr mitgenommen nach dem Motto: weniger ist mehr.
- Während des Vortrages kamen aus dem Nebenraum Geräusche, die dich irgendwann unterschwellig störten. Chaotische und laute Orte machen dich schnell müde? Du denkst, allen geht es so? mehr oder weniger. Bei Dir ist die Erschöpfung deutlich ausgeprägter.
- Wenn dich emotional etwas sehr berührt, dann brauchst du Zeit um es zu verarbeiten. Ob ein Film, eine Geschichte oder eine Alltagssituation – die Eindrücke wirken bei dir tiefer. Stelle dir vor, deine innere Welt wäre ein See. Diese Eindrücke verursachen in deinem See größere Wellen und es dauert länger bis Stille eingekehrt ist. Das beansprucht viel Energie und innere Konzentration.
- Du erholst dich am bestens in der Natur oder bei einer Tätigkeit, die dir so viel Spaß macht, dass du alles vergessen kannst. Auch eine ruhige vertraute Gesellschaft ist eine Alternative.
- Wirst du aus deinem Flow gewaltsam herausgerissen, dann fällt es dir schwer, wieder einzusteigen.
- Du bist intelligent genug um komplexe Inhalte zu durchschauen, wenn du dabei deine Ruhe hast und dein Tempo selber bestimmen kannst. Stehst du aber unter Zeit- oder Leistungsdruck, ist es eher wahrscheinlich, dass es dich viel Anstrengung kostet. In diesem Fall sind auch Fehler möglich, die du dir später nicht erklären kannst.
- Du bist eher kein Mensch für schnelle unbedachte Handlungen. Für deine Entscheidungen brauchst du meistens Zeit zum Nachdenken.
- Überraschungen können dich überfordern. Überlege dir folgende Situation: Du hast Geburtstag, den wolltest du ruhig und bescheiden angehen – nur in deinem engen Familienkreis. Du kommst nach Hause und wirst von unzähligen Gästen überschwänglich begrüßt und beglückwünscht. Das Haus ist auch aufwendig dekoriert – dein Partner/deine Familie hat dir diese Überraschung organisiert. Das ist sicher eine ganz liebe Geste, die gewürdigt werden soll. Das tust du auch, im Inneren fühlst du dich aber durch diese Aktion sehr überfordert.
- Kennst du diese Situation gut? Bei einer Routine-Tätigkeit fallen dir plötzlich sehr wichtige Sachen auf, die du völlig vergessen hast oder du hast plötzlich eine plausible Erklärung für irgendetwas. Und du hast bei dieser Routine-Tätigkeit gar nicht über das Thema nachgedacht.
Erklärung: Du nimmst ungewollt viele Information auf, deren Verarbeitung Zeit und Energie verlangt. Aufgrund dieser Intensität verlangsamt sich der Verarbeitungsprozess. Wenn diese Zeit nicht vorhanden ist, dann ist das wahrgenommene Bild auch nicht vollständig. Irgendwann, wenn dein innerer See still wird, ohne dass du über diese Gelegenheit nachdenkst, werden dir diese fehlenden Puzzleteile einfallen.
Ich habe oft erlebt, dass mir bei einer Routine-Tätigkeit (Joggen, Gartenarbeit etc.) oder während des Qi-Gong/ Yoga oder der Meditation sehr wichtige Sachen oder Lösungen eingefallen sind. Qi-Gong und Yoga zielen darauf den Geist zu klären und als mein innerer See klar wurde, habe ich plötzlich viel mehr gesehen, obwohl ich im Moment nicht darüber nachdachte.
- Selbst wenn du nicht auf den Mund gefallen bist, werden dir in einer emotionalen Auseinandersetzung oft gute Argumente und Einwände viel später einfallen. Wärest du emotional nicht so stark betroffen, dann hättest du die Argumente parat gehabt.
- Auch wenn du sehr gesellig bist, beim Allein-Sein ist dir nicht langweilig – dein Innenleben ist wegen der hohen Empfindsamkeit reich und vielfältig.
- Gewalttätige Szenen kannst du nicht gerne sehen oder lesen. Hast du schon solche Szenen beim Lesen übersprungen oder oberflächlich gelesen?
- Feine Düfte, bestimmte Musik oder Kunstwerke berühren dich sehr. Es kann aber auch sein, dass du gewisse Düfte/Parfüms nicht gut ertragen kannst und eine nicht überwindbare Abneigung entwickelst.
- Du bist sehr bemüht, gewisse Ordnung zu halten und den Tagesablauf gut zu strukturieren. Das vermittelt dir Ruhe und Sicherheit.
Hast du dich von den meisten Punkten angesprochen gefühlt? Dann bist du mit großer Wahrscheinlichkeit hochsensibel. Mit hochsensibel ist ein fester Teil unseres Temperaments gemeint.
Diese Hochsensibilität (highly sensitive person) ist alles andere als ein kapriziöses Verhalten. Sie scheint nach den jetzigen Forschungsergebnissen angeboren zu sein wie deine Augenfarbe.
Deine Strategie sollte es sein, diesen Teil von dir gut kennen und schätzen zu lernen und ihn in deinem Alltag zu berücksichtigen, damit du dein Leben zu deiner besten Zufriedenheit gestaltest.
Das bedeutet auch, dass du dich schützt, indem du dich manchen vermeidbaren stressigen Situationen nicht auslieferst oder die Ergebnisse schon im Voraus in Kauf nimmst. Dann hast du Erklärung für manches und kannst viel besser in deinem Sinne planen.
Auch wenn du solche Leute um dich herum hast, hast du mit diesem Wissen ein anderes Verständnis für sie.
Hochsensible können sowohl introvertiert als auch extravertiert sein. Ein größerer Teil scheint jedoch introvertiert zu sein. Hochsensibilität hat mit den Glaubenssätzen nichts zu tun, allerdings kann sie durch Glaubenssätze (Erziehung, Sozialisation) verstärkt und/oder verzerrt werden.
Viele meiner Klienten sind hochsensibel. Ich bin es auch. Viele Menschen haben gelernt damit so zu leben, dass sie nicht auffallen. Im Bezug auf meine Arbeit habe ich festgestellt, dass ich die Hochsensibilität berücksichtigen muss, um die gewünschten Ergebnisse zu bekommen.
Ein Beispiel: Wenn ich auf Wunsch meines Klienten eine lange Sitzung mache, ist dies für ihn natürlich ermüdend. Aber für hochsensible Menschen kann das eine totale Überforderung bedeuten. Besonders wenn ich während dieser langen Sitzung mehrere Methoden als „Hausaufgabe“ erkläre und mit den Klienten einübe. Ist mein Klient hochsensibel, muss ich diese Inhalte klein und klar portionieren, damit wir gut voran kommen. Um klar auszudrücken: diese Menschen können wunderbar und schnell verstehen und aufnehmen, aber der intensive Verarbeitungsprozess, der in meiner Arbeit mit Gefühlen eng verbunden ist, könnte bei diesen Menschen viel Zeit und Kraft beanspruchen.
Diese Erkenntnis hatte ich nicht immer. Mir sind die Unterschiede schon aufgefallen und ich habe mir am Anfang meiner Coaching-Tätigkeit diese mit mangelnder Motivation und Disziplin erklärt. Aber irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es war ein Prozess für mich auch darüber offen zu schreiben und auch zuzugeben, dass ich mich selber von diesen 14 Punkten (und es gibt noch viel mehr) recht gut angesprochen fühle.
Diese Eigenschaft hat auch ihre Vorteile!
Sowohl im beruflichen als auch privaten Leben wirst du deine Ziele besser erreichen und dabei auf dein inneres Gleichgewicht/dein Wohlbefinden besser achten können, wenn du deine Hochsensibilität berücksichtigst und sie als deine Besonderheit/deine Originalität betrachtest.
Was du jetzt für dich machen kannst – zuerst schaue bitte ob du diese Originalität (Hochsensibilität) besitzt. Willst du mehr Info zum Thema, dann trage dich bitte in die Infoletter-Liste ein. Ich werde darüber schreiben, welche Strategien hilfreich und zielführend sind und welche positive und gewinnbringende Seite die Hochsensibilität hat. Schau genau hin – wir alle sind es wert!
Herzlichst, Nana
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Dieser Beitrag passt zum Thema » Feinfühligkeit ist unsere Stärke
von Nana Schewski | 25.06.2019 | Archetypen, Persönlichkeitsentwicklung
Was bezwecke ich eigentlich mit meinem Coaching? Wozu soll es gut sein? Was ist überhaupt der Nutzen meiner Klienten? Ich sage und schreibe oft, dass ich alles daran setze um innere Klarheit und Stabilität zu erreichen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass diese Begriffe auf den ersten Blick allgemein und sogar langweilig wirken. Mit der Klarheit meine ich zu unserem Ursprungs-Ich zurückzukehren, zu unserem Ursprungspotential, mit dem wir zur Welt gekommen sind.
Jedes Baby kommt schon als eine zarte Persönlichkeit zur Welt. Es braucht eine Umgebung, in der es seine Bedürfnisse gestillt bekommt und sein Potential entwickeln kann. Können die Eltern nicht auf die Bedürfnisse des Babys eingehen, entwickelt das Baby eigene Strategien um die Zuwendung und Liebe zu bekommen und sein Überleben zu sichern.
Später stehen diese angeeigneten Strategien ihm oft im Wege – in jedem Bereich: Schule, Ausbildung, Beruf, Nachbarschaft, familiäreres Leben. Z.B. Hat das Baby sich an seine Umgebung sehr angepasst, sich daran gewöhnt seine Bedürfnisse nicht mehr zu reklamieren, wird es später als erwachsene Person es schwer haben eigene Bedürfnisse durchzusetzen. Sie wird stets um der Ruhe/Harmonie willen faule Zugeständnisse machen.
Ein Baby braucht eine Umgebung, in der es seine Bedürfnisse gestillt bekommt und sein Potential entwickeln kann.
Hat das Baby /Kleinkind nicht aufgegeben für die eigenen Bedürfnisse zu rebellieren? Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es als Erwachsene auch wegen scheinbaren Nichtigkeiten immer wieder zu lautstarken Protesten und Wutausbrüchen neigen.
Diese von mir oft erwähnte Klarheit bedeutet: dass wir genau hinschauen sollen, welche Glaubenssätze wir in unserem zarten Kindesalter verinnerlich haben. Und dann diese Glaubenssätze positiv umformulieren, diese fest verankern und festigen.
So können wir uns von den aufgezwungenen Begrenzungen befreien und ungetrübte Klarheit darüber haben: wer wir sind, was unser innerer Kern ist, was sind unsere wahren Bedürfnisse (nicht die von der Umgebung) und was ist unser wahres Potential? Was ist unsere Sehnsucht? Was macht uns glücklich? Was ist eigentlich Sinn unseres Lebens?
Eine bekannte Frau wurde als kleines Kind von ihrer Mutter oft mit einem Stock verprügelt und zu einem stillen bescheidenen selbstzweifelnden Menschen erzogen. Später wunderte sich die Mutter, dass die Tochter so ein Graue-Maus-Dasein führte und keine Familie gründete, sondern mit ihren Eltern zusammen eine fest zusammengeschweißte Gemeinschaft führte. Irgendwann verstarb die Mutter. Die Tochter lebt nun allein und weint täglich der Mutter nach. Dieser Lebensweg tut weh!
Viele Menschen haben in der Kindheit ihre eigene individuelle Entwicklung nicht richtig vollziehen können, weil die elterliche Macht dieser im Wege stand.
Viele meiner Klienten haben mir erzählt, dass die Eltern damals, als sie als Säuglinge weinten, den Kinderwagen in ein abgelegenes Zimmer geschoben oder sogar kurz draußen spazieren gingen, damit sich das Baby allein beruhigen konnte. Das war seitens der Eltern nicht böse gemeint. Hätten sie damals gewusst, was sie ihren Sprösslingen antun, hätten sie mit großer Wahrscheinlichkeit anders gehandelt. Eine Frau erzählte mir sogar, dass sie von ihrer Mutter stundenlang angebunden im Kinderbettchen verlassen wurde, weil die Mutter der Familie bei der Ernte helfen musste. Das Baby wurde hungrig/durstig und schrie so lange es konnte. Das kann an der psychischen Entwicklung eines Babys nicht spurlos vorbei gehen.
Vor vielen Jahren war ich mit meiner kleinen Tochter auf einem Spielplatz. Meine Tochter spielte gelassen. Da kamen eine Frau und zwei Männer mit einem kleinen Kind im Alter von ca. 2 Jahren. Das Kind wurde zuerst auf das Schaukelpferd gesetzt. Als es gerade anfing einen Gefallen daran zu finden, wurde es hoch gehoben um ein anderes Spiel-Gerät auszuprobieren. Das Kind protestierte laut, es wurde aber nicht beachtet. Nach einer viertel Stunde ging die Gruppe verärgert und genervt weiter, weil das Kind immer weiter schrie. Ich war allein mit meinem kleinen Kind da und habe nicht gewagt etwas zu sagen. Die Personen waren so derart unausgeglichen, dass ich an meine Sicherheit gedacht habe.
Wenn ein Baby beim Weinen immer wieder keine Unterstützung/Trost/Zuwendung bekommt, wird es irgendwann still und schläft aus Erschöpfung ein. Es kann auch so „artig“ werden, dass es immer seltener weint: Es gibt auf zu protestieren. Die ihm zugefügten Schäden sind immens. So ein Baby hat es sehr schwer das Urvertrauen zu entwickeln/behalten. Später prägt mit großer Wahrscheinlichkeit Misstrauen sein Leben. Mit diesem Misstrauen lässt es sich nicht leicht und freudig leben. Es vergiftet andauernd auch seine Beziehungen.
Dieses Misstrauen stört diesen Menschen auch dabei voran zu kommen. Ein erfolgreicher Klient ist in der Lage Vertrauen zu entwickeln. Hat der Klient dieses Mistrauen in sich, braucht er einen starken Willen und Durchhaltevermögen, damit die Zusammenarbeit die gewünschten Ergebnisse hat.
Woran merke ich dieses Misstrauen? Es wird nie offen kommuniziert. Es läuft oft auch unbewusst.
In der Praxis ist der Klient in einem anderen Energie-Zustand, er macht mit, er spürt, er sieht Ergebnisse. Falls Fragen entstehen, gehe ich sofort darauf ein. Ich versuche sehr behutsam vorzugehen, aufzuklären. Ich spüre auch fragende Blicke oder etwaige Zurückhaltung.
Nun haben wir alles nach Plan hinbekommen, der Klient ist zufrieden, ich auch. Ich bekomme eine Dankesmail über die positiven Auswirkungen unserer Sitzung. Diese positive Energie und Zuversicht dauert 1-2 Wochen. Dann schlägt die Stimmung um, dieser Klient fängt an zu zweifeln, hinterfragt die Methoden und stellt das Erreichte in Frage.
Das Misstrauen ist leider seine Grundhaltung und seine innere Zufriedenheit ist von dieser Grundhaltung abhängig. Solange diese Person nicht die Klarheit über ihre destruktive innere Haltung und eingrenzenden Glaubenssätze hat, wird bei ihr keine Methode funktionieren. Es wird alles dem verinnerlichten Muster folgen.
Nach meiner Erfahrung sind diese Personen sehr feinfühlige und lernfähige Menschen. Diese Grundhaltung raubt ihnen leider viele Chancen in allen möglichen Richtungen. Es wäre schade, wenn dies auch so bliebe.
Wenn wir es aber schaffen, diese Grundhaltung zu ändern und sie dann zu stabilisieren, dann ist der Weg offen zur inneren Zufriedenheit und eigentlich zu allem.
Was ich damit meine? Innere Klarheit und Stabilität sind das Fundament, worauf wir innere Stärke, Harmonie und inneres Wohlbefinden als stabile Wände aufbauen können. Das persönliche Glück ist das Dach des inneren Wunsch-Hauses.
Diese Klarheit erlaubt uns darüber zu entscheiden, welche der aufgenommenen oder sogar aufgezwungenen Glaubenssätze wir behalten oder loswerden wollen. So können wir unser Leben bestimmen. Wenn du Klarheit hast, kannst du deine Ziele leicht kreieren. Wenn du klare Ziele hast, dann wie Johann Wolfgang von Goethe sagt: „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen“.
Herzlichst, Nana
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von Nana Schewski | 06.06.2019 | Ich-Stärkung, Persönlichkeitsentwicklung
Wie oft ärgern wir uns? Wie oft unterdrücken wir aufsteigenden Ärger und wie oft überflutet er uns? Wie oft haben wir das bereut, was wir aus heißem Gemüt gesagt haben und wie oft haben wir das Gedachte zurückgehalten?
Was macht Ärger mit uns, warum können wir ihn nicht einfach akzeptieren? Es gibt Leute, die sich ärgern, wenn sie mit ihren „Adleraugen“ feststellen, dass der Hinterhof des Nachbarn, der eigentlich nur für den Besitzer zugänglich ist, nicht ihrem Geschmack entsprechend aufgeräumt ist.
Der Ärger kommt eigentlich ungefragt. Kein Mensch wünscht sich verärgert zu sein. Ist der Ärger aber schon da, fühlen sich die meisten im Recht und so gesehen betrachten sie ihren Ärger als berechtigt.
Als Nächstes kommen Schuldzuweisungen: der/die hat dies gesagt/getan. Natürlich gibt es Situationen, die uns die Berechtigung zum Ärger leichter machen. Aber in vielen Fällen wäre dieser Ärger total unnötig, wenn…
Zuerst aber zählen wir einige schädliche Wirkungen des Ärgers auf:
- Wenn wir uns in ihn hineinsteigern, raubt er uns enorm viel Kraft. Ja, wir werden anfangs zwar so kraftvoll, dass wir Bäume ausreißen könnten, aber danach kommt eine überwältigende Müdigkeit.
- Wenn wir uns oft ärgern, schaden wir damit unserer Gesundheit.
- Wir riskieren Beziehungen. Wegen Nichtigkeiten zum Rumpelstilzchen zu werden – das hat weder gute Vorbildfunktion noch einen feinen Stil, der anziehend wirkt
- Der Ärger beeinträchtigt unsere Konzentrationsfähigkeit und unsere Stimmung – das Gedankenkarussell dreht sich tage- oder sogar wochenlang. Unsere Ausstrahlung leidet darunter, die Fehler-Wahrscheinlichkeit steigt.
- Und last but not least: Ärger zwingt uns in die Defizit- und Opferhaltung, dadurch saust unser Selbstwertgefühl nach unten
Wie können wir uns vor unnötigem Ärger und den damit verbundenen Folgen schützen?
Dafür schauen wir noch genauer hin: Stellen wir uns vor, dass der Ärger wie ein rot leuchtender Knopf ist, der aus dir heraus strahlt. Hinter diesem roten Knopf stehen deine Glaubenssätze. Diese machen dein Reaktionsmuster aus.
Wenn deine Glaubenssätze wie folgt sind: „Die Welt ist sicher und mir wohlgesonnen. Ich werde geliebt und respektiert. Jeder darf seine eigene Meinung haben. Ich habe ein Recht auf meine Individualität sowie jeder andere auch“ etc. Dann interpretierst du die Handlungen der anderen aus einer positiven Perspektive heraus.
Wenn deine Glaubenssätze jedoch wie folgt sind: „Meine Umwelt ist mir nicht wohlgesonnen, Menschen sind generell nicht vertrauenswürdig, ich werde beneidet, mir wird dies oder das nicht gegönnt, es gibt nur eine Wahrheit, ich muss meine Rechte stets hart verteidigen/durchsetzen“ etc. Dann bist du in der Defizit-Haltung und hast entsprechend eine negative Erwartung, die auch oft in Erfüllung geht.
Also hinter deinem Ärger stehen immer deine Glaubenssätze.
Wenn eine Situation unvermittelt auf diesen besagten roten Knopf drückt, dann spürst du Ärger, der nach oben aufsteigt oder im Körper wütend seinen Schaden anrichtet.
Solange du diese Defizit-Glaubenssätze hast, wirst du nicht vor dem ständigen Ärger weglaufen können.
Kennst du diesen gutgemeinten Satz: Ach, darüber brauchst du dich nicht zu ärgern! Und die Hilflosigkeit, die man dabei spürt?
Ich bin fest davon überzeugt, dass dein Ärger es sich redlich verdient hat, dass du ihn genau anschaust und analysierst. Und dass du die Glaubenssätze, die deine Defizit-Haltung ausmachen, unter die Lupe nimmst und dich von einigen für immer trennst. Das heißt: einige Schmerzknoten lösen und an deren Stelle neue aufbauende Glaubenssätze verankern. Im nächsten Schritt müssen die neuen Glaubenssätze gefestigt werden.
Durch diese Transformation wirst du nicht etwa gefühllos. Keine Sorge – du wirst dich weiter ärgern können.
- Du wirst dem Ärger nicht mehr hilflos und unbewusst ausgeliefert sein.
- Du wirst in der Lage sein zu erkennen: ist die Situation wirklich besorgniserregend für mich oder sind es meine defizitären Glaubenssätze, die jetzt getriggert wurden?
- Dich wird dann kein Ärger richtig umhauen können, deine Reaktion wird gemäßigt sein und du wirst viel besonnener und zielführend in herausfordernden Situationen reagieren können. Die Zeit, die du dafür brauchst, aus dem Ärger-Tal aufzusteigen wird immer weniger werden. Das ist ein befreiendes schönes Gefühl, das dir deutlich sagt, dass du deine Macht, die du vor langer Zeit ungewollt deinen Glaubenssätzen abgetreten hattest, zurück geholt hast.
- Noch besser – du wirst sogar in der Lage sein, eine positive Seite in den Geschehnissen zu finden und/oder die entstandenen Gefühlsregungen in eine konstruktive Tätigkeit transformieren zu können.
Wenn dein Kernglaubenssatz so ähnlich wie dieser lautet: „Meine Welt ist unsicher und mir nicht wohlgesonnen/Leute beneiden mich und warten, bis ich ausrutsche“. Dann wirst du auch harmlose Sätze und Witze durch diese Brille sehen und entsprechend interpretieren. Du wirst kaum Verständnisfragen stellen, sondern das Gesagte/Getane mit einer Selbstverständlichkeit so interpretieren, dass du diesen Glaubenssatz bestätigt bekommst.
Dann fühlst du dich, auch wenn du es ungerne zugibst oder dessen nicht bewusst bist, in einer Defizit-Haltung, die dich zur aktiven Abwehr oder Mimose-Haltung zwingt. Und das hat die wie oben beschriebenen Folgen – auf vielen Ebenen.
Es gibt nur eine Lösung um das Ärger-Tal zu verlassen.
Du musst deinen/deine Problem-verursachenden Glaubenssatz/Glaubenssätze erfolgreich verändern.
Ich kann nur dazu raten, dass du zu jemandem hingehst, der methodisch in die Tiefe gehen kann und den Veränderungsprozess gut kennt. Sonst kann es passieren, dass man falscherweise davon ausgeht, dass, wenn man eine Erklärung für den eigenen Ärger hat, dadurch das Problem auch gelöst ist.
Ein unbewusstes Problem zum bewussten zu machen ist ein ganz großer und lobenswerter Schritt. Aber eben nur der Anfang. Was du viele Jahre sogar Jahrzehnte ausgeübt und gefestigt hast, kannst du nicht in einer Stunde loswerden. So ist es.
Ich lese viele Versprechungen in diesem Bereich, aber ich werde nicht müde zu behaupten: Ein tiefsitzender, komplexer und langlebiger Glaubenssatz braucht eine gute fachliche Vorgehensweise und Zeit. Nach der erfolgreichen Veränderung ist der neue (veränderte) Glaubenssatz wie eine zarte Pflanze, der gestärkt werden muss. Und dafür brauchst du auch eine gute fachliche erfahrene Begleitung.
Ich kenne genug Leute um mich herum, die schon in einer defizitären Haltung herumlaufen. Sie sagen aber, dass alles bestens in Ordnung ist. Noch besser: sie verteilen gute Ratschläge und wissen besser wie andere Leute zu handeln/leben hätten. Aber bei sich selbst übersehen sie das Wichtigste – nämlich die innere Haltung: Was kommuniziere ich der Welt und wie nehme ich die Welt wahr?
Was kommuniziere ich der Welt und wie nehme ich die Welt wahr?
Das ist auch nichts Einfaches, wenn wir bedenken, dass die Arbeit mit der eigenen inneren Welt enorm viel Motivation und Disziplin verlangt. Wir bekommen unsere Widerstände zu spüren. Unser Selbstwert rebelliert oft und will auch geschützt werden.
Aber wenn du einmal in diesem Prozess drin bist, wenn du deine ersten Erfolge gespürt hast, willst du immer weiter machen. Es gibt kein lobenswerteres Ziel, als unsere innere Welt wertschätzend, liebend und respektierend gestalten zu wollen. Es geht aber kein Weg an unseren Glaubenssätzen vorbei.
Es geht eigentlich um die Prioritäten-Setzung – und wofür? Für unsere Stimmung und für unser Wohlbefinden, für unsere Gesundheit, für ehrliche, gelungene Beziehungen, für die ersehnte Anerkennung (die kannst du bekommen und wirklich genießen, wenn in dir Klarheit und Stabilität herrschen), für den gewünschten Wohlstand (der auch mit unseren Glaubenssätzen zu tun hat).
Mit der inneren Defizit-Haltung stehen wir all dem nur im Wege.
Also raus aus dem Ärger-Tal so schnell es geht… viel Erfolg dabei!
Im Juni mache ich für meine geliebte Praxis in Flensburg ein besonderes Angebot: Anti-Ärger-Training. Schaue dir an ob es passt – hier der Link ⇒
Herzlichst, Nana
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