von Nana Schewski | 30.01.2022 | Kindheitsprägungen, Persönlichkeitsentwicklung
Unsere Kindheit spielt eine überragende Rolle für unser späteres Leben: Wie wir selbst und andere behandeln, wie wir Probleme angehen, was uns zufrieden und glücklich stellt, das alles und vieles mehr fußt in unserem zarten Kindesalter.
Vieles von damals läuft unbewusst als Autopilot und bestimmt unser jetziges Leben:
– Bevormundet jemand andere? Dann ist die Frage nach dem „Warum“ in seiner Kindheit zu finden.
– Ist jemand in ständiger Kampfhaltung, sucht und findet Feinde auch dort, wo keine sind, dann liegen die Wurzeln des eigenen Kampfs in der früheren Kindheit. Stellvertretend für die damaligen Bezugspersonen bekämpft er alle, die seine damaligen seelischen Verletzungen triggern.
– Hat jemand ständigen Fokus auf Benachteiligte um sich herum oder irgendwo in der Welt, dann bemitleidet er unbewusst sich selbst, ist aber nicht in der Lage, sein vermindertes Selbstwertgefühl zu heilen und braucht eine Selbstaufwertung, in dem er den eigenen Fokus dauerhaft auf Probleme der anderen legt.
Ein Baby kommt zur Welt und will zuerst nur liebevoll versorgt sein. Seine Eltern haben Wunschvorstellungen, wie sich das Baby zu verhalten hat: Es soll lange schlafen, möglichst schnell durchschlafen, wenig weinen, gut essen usw. Der Alltag ist aber oft anders als ideal. Das Baby wächst und mit seinem Wachstum kommen noch weitere Herausforderungen auf die Beteiligten zu. Es wird beweglich, entwickelt eigene Wünsche und Verhaltensweisen, die nicht immer den Erwartungen der Eltern/Bezugspersonen entsprechen und sogar deren eigene Kindheitswunden schmerzhaft berühren. Hier entstehen oft Interessenkonflikte und Machtkämpfe, die das Baby/Kleinkind dauerhaft prägen.
Das Baby/Kleinkind spürt sehr deutlich, ob seine Eltern zufrieden und glücklich sind, es spürt deutlich die Erwartungen, die seine Eltern an es haben. Die Überforderung und Müdigkeit der Eltern nimmt es auch als gewisse Bedrohung auf.
In einem zarten Alter, in dem absolute Abhängigkeit von den Bezugspersonen besteht, ist es sehr bedrohlich, abgewiesen und nicht geliebt zu werden. Evolutionsbedingt haben alle Kinder diese Überlebensangst. Diese Angst zwingt sie dazu, sich anzupassen. Dafür müssen sie ihre eigenen Bedürfnisse aufgeben, um diese Angst und Bedrohung nicht mehr zu spüren. Je nach Fall entwickelt das Kind Protest- und Wutgefühle oder zeigt starke Anpassung, was später u.a. eine stark ausgeprägte Obrigkeitshörigkeit zur Folge haben kann.
Aus dieser Situation entwickeln sich im Erwachsenenalter vornehmlich zwei Verhaltensmuster.
- Sollte einem die Zusammenhänge seiner Kindheit und seiner persönlichen/psychischen Entwicklung klar werden, dann versucht er meistens mit aller Macht alles anders zu machen, als es ihm in seiner Kindheit widerfahren ist. Die beste Option ist, dass er Unterstützung holt, um sich von der aufgezwungenen Programmierung zu befreien. Er wird es auch nicht leicht hinnehmen, dass weder er noch jemand unter Machtlosigkeit/Ausgeliefertsein leidet. Er entwickelt große Sensibilität gegenüber Machtgehabe und -missbrauch. Er neigt zum eigenständigen Denken und zur Selbstreflexion, die ihm eine gewisse Adlerperspektive ermöglicht (der Adler beobachtet von oben und hat keine Angst).
- In dem zweiten Fall behandelt die Person ihr persönliches und berufliches Umfeld oft so, wie sie es selbst erfahren hat. Je mehr Macht sie hat, desto kräftiger, sonderbarer und gefährlicher kann ihr Verhalten anderen gegenüber sein. Und das alles oft unbewusst: Man ist von seinem guten Willen und toller Absicht sehr überzeugt.
Das Umfeld dieser Person kann ihr Grenzen setzen und das passiert oft. Der Partner/die Partnerin, die Kollegen, eigene Kinder können sich wehren und je nach Persönlichkeit können weitere Machtkämpfe, aber auch Nachgeben/Ruhe/Frieden möglich sein. Das alles spielt sich eher in einem kleinen Kreis ab.
Nun wird dieser Fall höchst problematisch, wenn diese Person Macht über viele Menschen bekommt und ihm die Grenzen nicht gesetzt werden. Ein aktuelles Beispiel gibt es mit dem jetzigen Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Er kann sich oft öffentlich widersprechen, unmögliche Dinge sagen wie z.B. „Es wird ja niemand gegen seinen Willen geimpft, selbst die Impfpflicht führt dazu, dass man sich zum Schluss freiwillig impfen lässt“, mit seiner unbedachten und höchst sonderbaren Art und Weise Millionen Bürger unter Druck setzen, die Gesellschaft spalten und in unnötige Panik versetzen, mit der Statistik spielen, das Grundgesetz missachten und es passiert nichts. Er wird sogar von Medien, die von Bürgern des Landes mit einem monatlichen Beitrag finanziert werden, als beliebtester Politiker gefeiert. Das kann nur eine merkwürdige Umfrage gewesen sein, denn unter allen seinen sozialen Netz-Profilen hagelt es nur an herber Kritik.
Ständige Angst und Bange, Sorgemodus und Abschneiden der Grundrechte schaden dem Immunsystem und der Gesundheit und gefährden den gesellschaftlichen Frieden. Die psychischen Folgen werden Menschen noch lange begleiten. Das wäre alles mit einem durchdachten Management vermeidbar gewesen. Aber dafür braucht man Entscheidungsträger, die mit ihrem Verhalten stimmig, positiv, konstruktiv und vertrauenswürdig sind.
Sein Auftreten und seine widersprüchlichen Behauptungen, seine Empathielosigkeit, auch die Art und Weise wie er z.B. den Genesenenstatus unerwartet grundlos gekürzt hat, als wären Millionen Genesene seine Leibeigenen, dies spricht eher dafür, dass der jetzige Gesundheitsminister merkbare Persönlichkeitsprobleme/Defizite hat und er definitiv für diesen Job nicht geeignet ist.
Allein die Tatsache der Halbierung des Genesenenstatus zeigt deutlich, dass er mit der Macht und Verantwortung nicht umgehen kann. Seine Auftritte zeigen seine innere Zerrissenheit: Einmal ist er optimistisch, einmal fast panisch. Er leidet oft unter pessimistischen Gedanken, z.B. wie schlimm es im Herbst nach der jetzigen Omikronwelle doch sein könnte. Er erzählt seine Befürchtungen sorgenvoll und betroffen. Er will Menschen schützen – sagte er, aber in Wirklichkeit brauchen Menschen Schutz vor seinem übertriebenen Aktionismus. Er will anscheinend alles kontrollieren, schafft aber ein seltsames ängstliches Klima.
Eigentlich sollten alle schon längst gemerkt haben, dass der Kaiser nackt ist, stattdessen preisen der Bundeskanzler und viele Politiker seine angeblich prachtvollen Kleider.
Und er galoppiert weiter wie machtbetrunken und redet ständig von der Impfflicht, während viele Länder Einschränkungen aufgeben und Omikron als ungefährlich einstufen. Und es gibt seltsamerweise keine Konsequenten für ihn. Als er den Genesenenstatus unerwartet von heute auf morgen von 6 auf 3 Monate gekürzt hat, wussten sogar die Länderchefs nichts davon. Was passierte? Nichts! Außer dass er eine Aufforderung bekam, beim nächsten Mal 2 Wochen früher Bescheid zu sagen.
Die führenden Politiker haben dem Gesundheitsminister die ganze Macht übertragen und wollen nicht zugeben, dass der Kaiser nackt ist oder sie sind nicht in der Lage, seine Nacktheit zu bemerken. Beides ist nicht gut für die Gesundheit und das Wohlergehen der Gesellschaft.
Hinter dieser Reaktion stecken ehemalige Babys/Kleinkinder, die sich damals gefügt und der Macht der übermächtigen Eltern gebeugt haben. Und jetzt leben sie unbewusst ihre damals verlorene Entscheidungsmacht aus, indem sie Millionen Bürger unnötig unter Druck setzen und ihre Grundrechte beschneiden.
Warum so viele Politiker in Deutschland dieses unwürdige Machtspiel bejahen, liegt vermutlich in der praktizierten Erziehung und Mentalität ihrer Elterngeneration. Denn es gibt andere Erfahrungen in anderen Ländern, wie z.B. ein viel gelassenerer Umgang mit dem Virus in Dänemark.
Wie ist es mit Leuten mit dem Verhaltensmuster 1, die sich über diesen Machtmissbrauch seitens des Gesundheitsministers aufregen und sich zur Wehr setzen? Als Kleinkinder haben sie ihr Ausgeliefertsein so schmerzhaft empfunden, dass sie jetzt als Erwachsene schwer zulassen können, von jemandem bevormundet und schikaniert zu werden.
Und es gibt auch Menschen, die durch die aktuelle Situation nicht stark getriggert werden, weil ihre Kindheit wenig belastet war. Zuerst nehmen sie mit Leichtigkeit und Humor das ganze traurige Theater um sich herum wahr, aber wenn sie irgendwann merken, dass die Lage so ernst wird, dass der nackte Kaiser auch von ihnen die Bewunderung für seine angeblich ach so tolle Gewänder verlangt, dann gehen sie auch aus Protest spazieren.
Das Land braucht jetzt ein nicht angepasstes mutiges Kind, das laut ruft: Der Kaiser ist nackt!
Möge dies schnell wahr werden!
Herzlichst, Nana
◊ Möchtest Du anfangen Deine Kindheit zu analysieren und wichtige Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Glaubenssätze sie geprägt haben? Dann schaue Dir dieses Angebot an »
von Nana Schewski | 30.12.2021 | Mentale Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung
Hinter jedem psychischen Problem steht ein Mangelgefühl, das uns oft unbewusst ist und deswegen umso stärker auf unser Leben wirkt: es drückt unser Selbstwertgefühl mächtig herunter, schafft Minderwertigkeitskomplexe, zwingt uns stetige Opfer- und Konkurrenzgedanken auf und verursacht viele Beschwerden und Probleme in unterschiedlichen Bereichen des Lebens: Gesundheit, Beziehung, Karriere, persönliche Entwicklung.
Wenn wir die Welt um uns herum aus dem inneren Mangelzustand wahrnehmen und entsprechend agieren, stehen wir stets auf der schattigen Seite des Lebens. Als hätten wir andauernd eine dunkle Brille aufgesetzt, die alles um uns herum grau und farblos erscheinen lässt. Auch Sonne verliert ihre Strahlkraft, wenn die Gläser lichtresistent sind. Aber sie scheint weiter, nur woanders.
Der innere Mangel drückt sich in defizitären Gedanken aus. Woran merken wir das? In allem: Gesichtsausdruck, Mimik, Körpersprache, Haltung, Stimme, Formulierungen z.B. mit viel „aber“, viel Skepsis, pessimistische Gedanken, ständiger Sorgen-Modus, Freudlosigkeit, Fokus auf das, was knapp ist, Unfähigkeit, volle Dankbarkeit und Zufriedenheit zu empfinden.
Wenn das Mangelgefühl stark unsere innere Welt prägt, dann sind wir nicht nur ein wandelndes Mangel-Wesen, sondern wir ziehen auch alles, was mit dem Mangel zu tun hat, kräftig an.
Das innere Mangelgefühl kann zu den defizitären Glaubenssätzen hinzugerechnet werden: Es ist nicht genug da, ich bekomme nicht genug, es reicht nicht für mich, ich genüge nicht, ich kann alles (wieder) verlieren, für mich wird nicht gut gesorgt, etc.
Es ist möglich, in finanziellem Wohlstand zu leben und dabei sehr starke Mangelgefühle zu haben. In diesem Fall sind sich die Betroffenen ihres inneren Defizits nicht bewusst. Das Leben fühlt sich aber für diese Menschen nicht glücklich und leicht an. Ein Klient berichtete mir ungefragt von seinen teuren Reisen und wirtschaftlichem Erfolg, ließ sich aber monatelang Zeit, um meine Honorar-Rechnungen zu bezahlen. Wenn ich ihn mehrmals nicht daran erinnert hätte, hätte er überhaupt nicht gezahlt. Mit unserer Zusammenarbeit war er aber zufrieden und auch beim Kontaktieren hat er stets freundlich versichert: natürlich würde er bezahlen, aus zufälligen Versehen sei dies bis jetzt nicht erfolgt. Diese Zufälle!
Einmal buchte jemand bei mir ein online Info-Gespräch, das ich immer wieder kostenfrei und unverbindlich anbiete, um meinen potenziellen Klienten neben den Blogbeiträgen eine gute Möglichkeit zu geben, mich kennenzulernen und alle Fragen zu stellen, wenn sie an Psychotherapie oder Coaching interessiert sind.
Eine sorgenvolle Miene, stetiges Fokussieren auf das, was bisher nicht gut geklappt hat und was künftig problematisch sein könnte. Sie hatte jahrelange Gesprächstherapie ohne nennenswerte Ergebnisse hinter sich. Das stetige Gefühl des inneren Mangels an Vertrauen ins Leben, in sich selbst, ihrer Welt und mir gegenüber war fast in jedem Satz und ihrer Körpersprache zu spüren. Ich sah ihre Not und ihre Gefangenheit darin.
Kann ich diesem Menschen helfen? Nur dann, wenn sie offen genug ist, etwas anders als bisher zu machen, wenn sie mir Vertrauen schenkt und wenn sie den Mut hat, sich auf einen neuen Prozess einzulassen. Wenn Ihre Gefangenheit in ihrem inneren Defizit groß ist, könnte das bedeuten:
– dass an allen Methoden etwas auszusetzen sei
– Sie würde es schwer haben, mir und auch dem Prozess Vertrauen zu schenken
– Sie würde nicht daran glauben, dass ihre Situation verbessert werden kann.
Es ist bedauerlich, aber nicht jeder/Jedem kann geholfen werden, wenn die Bereitschaft, die Hilfe anzunehmen, nicht vorhanden ist. Es kann sogar so sein, dass der innere Mangelzustand so heimisch geworden ist, dass man sich darin gerne suhlt und alles tut, um darin zu bleiben. Diesen Fall beschreibe ich so, dass irgendwann ein negatives inneres Programm zustande gekommen ist und das Leben dann ein entsprechendes Echo zurück gibt. Das würde bedeuten, dass diese Person überall Probleme sieht oder hat: Familie, Beruf, Beziehungen. Das passiert oft, wenn der innere Mangel generationsübergreifend existiert.
Der innere Mangel hat mit nicht gelebter Selbstliebe zu tun. Eine liebevolle und positive Einstellung zu sich selbst kann nur entstehen, wenn unsere Ursprungsfamilie dies zulässt. Oft waren unsere Eltern selber durch inneren Mangel geprägt und gaben ihn unreflektiert an uns weiter. So wurde daraus ein generationsübergreifendes Mangel-Bewusstsein, auch dann, wenn die jetzige Generation in finanziellem Überfluss lebt.
Meine Tochter hatte in ihrer Kindheit ein Kind zu Besuch, dessen Eltern ich gut kannte. Nach dem Essen spielten sie im Kinderzimmer. Das kleine Mädchen begeisterte sich an einem Spielzeug. Es sagte, dass sie dies gerne auch haben würde. Ich fand dieses Spiel sehr entwicklungsfördernd und es kostete auch nicht viel. Zudem wusste ich genau, dass der Preis für diese Familie kein Problem sein dürfte. So sagte ich, dass ich toll finde, dass sie das Spiel mag und haben möchte, ich würde ihren Eltern davon erzählen, damit sie auch so ein Spiel bekäme. Zu meiner Überraschung sagte dieses kleine Mädchen mit Bestimmtheit: Nein, ich kann es nicht bekommen, meine Eltern haben kein Geld! Ich war sprachlos. Später fand ich im Gespräch mit ihrer Mutter heraus, dass sie das ihr zur Verfügung stehende Geld nicht für Spielsachen ausgeben wollte, weil sie fand, dass dies eine Aufgabe des Vaters sei. Um Diskussionen und Erklärungen mit der Tochter zu vermeiden, wies sie jede Bitte mit der kurzen Begründung „ich habe kein Geld“ zurück.
So können defizitäre Glaubenssätze entstehen, weil die Kinder nicht die Wahl haben, die Absichten ihrer Eltern zu hinterfragen und zu verstehen. Je nach Individualität des Falles ist es möglich, dass diese Worte „Kein Geld“ später zum Trigger werden und selbst in einer unbeteiligten Situation ein Mangelgefühl/ein Unbehagen/einen inneren Schmerz verursachen, ohne dass der Betroffene dafür eine logische Erklärung hat.
Ein Mangelgefühl bedeutet ein niedrigeres Selbstwertgefühl. Das versucht man mit allen Mitteln zu überspielen. Manche gehen sogar zum Training/Workshop, um ihr Selbstwertgefühl zu erhöhen und stabilisieren. Das ist aber so, als würde man eine tiefe Wunde haben und versuchen, sie mit einer Abdeckcreme zu kaschieren. Zielführend wäre es, die Wunde richtig zu säubern und sie wiederholend mit einer guten Heilsalbe zu behandeln.
Diese Behandlung kann am Anfang weh tun so, wie die innere Arbeit auch eine gewisse Anstrengung bedeutet. Aber ein auf innerem Mangel basierendes angeknacktes Selbstwertgefühl kann nicht dauerhaft mit gesprächstherapeutischen Techniken und Affirmationen gestärkt und erhöht werden. Die Wurzeln der Problematik müssen herausgefunden und geheilt/transformiert werden. Das ist ein Prozess, zu dessen Erfolg zwei Seiten gehören: Ein Experte für innere Transformation und ein Klient, der den Willen und die Entschlossenheit mitbringt.
Sonst bleiben wir in unserer inneren Gefangenschaft haften und das ist auch kein statischer Zustand. Innere Mangelzustände produzieren stets Mangel-Ereignisse um uns herum, um sich weiter zu erhalten und machen das Leben dadurch beschwerlich. Das wiederum führt zu inneren Anspannungen, zu psychosomatischen Beschwerden, zu Beziehungsproblemen, zur Freudlosigkeit.
Diese Ergebnisse hören sich zwar drastisch an, aber sie haben eine positive Seite. Sie wollen uns auf die inneren Missstände aufmerksam machen. Durch den Leidensdruck versuchen sie, uns zu Entscheidungen zu zwingen, damit wir uns von diesem inneren Mangelzustand befreien. Nur wenn wir diese Botschaften richtig interpretieren, haben wir auch eine Chance zur Veränderung. Dann fällt es uns leicht, zu handeln. Dann sehen wir plötzlich die Wege, die wir früher nicht wahrgenommen hätten.
Mögen uns die richtigen Wegweiser zur richtigen Zeit erscheinen.
Herzlichst, Nana
◊ Du möchtest Selbstcoaching ausprobieren? Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir die Infoseite an: ⇒ hier klicken
Dieser Beitrag passt gut zum Thema: Eigentlich müsste ich glücklich sein ⇒
von Nana Schewski | 24.12.2021 | Mentale Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung
Liebe Leserin, lieber Leser meiner Webseite,
ich wünsche Dir ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest. Bei mir gab es am 23. Dezember eine traumhafte Schneelandschaft. Mal sehen wie lange der Schnee hier in Flensburg hält.
Das Jahr 2021 geht zu Ende und ich wünsche Dir, Deiner Familie und uns allen, dass das Neue Jahr 2022 uns positive Botschaften und persönliche Freiheiten (zurück)bringt, dass wir in der Lage sind, unsere Gesundheit und Leben selbstbestimmt zu kreieren, dass die Angst weniger wird und Lebensfreude ihren Platz einnimmt.
Ich möchte Dir jetzt meine Lieblingsübung zeigen:
– Ich sitze aufrecht, mal im Yoga-Sitz, mal die Füße auf dem Boden. Augen sind geschlossen.
– Ich fokussiere mich eine Weile auf meine Körperhaltung und Atmung, bis mein Atem langsamer und ruhiger wird.
– Dann denke ich an etwas, was ich liebe, so dass ich das Gefühl in meinem Herzen spüre.
– Dabei lege ich kurz meine Hände auf meinen Herzbereich.
– Jetzt lasse ich langsam das Gefühl wie ein goldenes Licht wachsen.
– Ich stelle mir vor, dass das Gefühl der Liebe überall in meinem Körper zu spüren ist.
– Dann lasse ich dieses Gefühl vom Herzen ausgehend wie eine goldene Lichtkugel wachsen.
– Dieser sind keine Grenzen gesetzt, wir vertrauen unserer Vorstellungskraft und lassen diese goldene Lichtkugel beliebig groß werden.
– Jetzt holen wir die Menschen, die uns lieb sind, in die Lichtkugel hinein. Bleiben wir kurz bei der Vorstellung und stellen uns vor, wie alle genug von diesem goldenen Licht bekommen.
– Die Übung beende ich mit dem Gefühl der Dankbarkeit mir, der Energie der Liebe und der Welt gegenüber.
– Dann mache ich die Augen auf und spüre in mich hinein.
Bei der nächsten Übung werde ich Dich und meine Email-Abonnenten in dieses goldene Licht holen.
Vielleicht machst Du mir diese Übung nach? So verstärken wir dieses schöne Gefühl und Du wirst Dich dabei und auch danach anders – viel besser und leichter fühlen.
Einen guten Rutsch ins Neue 2022 in Liebe und Leichtigkeit wünsche ich Dir.
Herzlichst, Nana
P.S. Für Fortgeschrittene: Dann hole ich die Personen in die Lichtkugel herein, die mir nicht lieb sind und beobachte, wie das goldene Licht sie umhüllt.
Dieser Beitrag passt zum Thema: ⇒ Vertraue, dass es gut wird (22.12.2019)
◊ Du möchtest Dein inneres Kind und Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir die Infoseite an: ⇒hier klicken
von Nana Schewski | 12.12.2021 | Ganzheitliche Gesundheit, Psychosomatik
Wenn wir unter Beschwerden/Schmerzen leiden, die keine organische Ursache haben, dann sprechen wir von psychosomatischem Leiden. Die Konflikte, die auf unserer Psyche lasten, werden auf der körperlichen Ebene zum Ausdruck gebracht. Dadurch wird unsere Seele entlastet und wir sind durch diese Beschwerden von den unerträglichen seelischen Schmerzen verschont und abgelenkt. Dieses ist ein Schutzmechanismus, der das seelische Leiden in ein körperliches umwandelt.
Die Beschwerden sind dabei so real, dass die Betroffenen irgendwann zum Arzt gehen. Dort wird nichts gefunden und dadurch entsteht zwar eine kurze Erleichterung, (man ist nicht sterbenskrank), aber die Beschwerden sind nach wie vor da.
Sie beeinträchtigen den Alltag, beeinflussen die Lebensqualität und so entsteht die Annahme, es könnte sein, dass der Arzt etwas übersehen hätte. So gehen die Betroffenen zu einem anderen Arzt und so kommt es zum s.g. Ärztehopping. Das alles soll nach den Krankenkassen enorme Kosten für das Gesundheitssystem verursachen.
Meine Meinung: Auch wenn man vermutet, dass es einen Auslöser für diese Beschwerden gibt, z.B. Stress am Arbeitsplatz, die Wurzeln liegen in der frühen Kindheit. Damit ist das Bewältigungs- und Reaktionsmuster gemeint, dass in einem zarten Alter zustande kommt und den Betroffenen nicht bewusst ist.
Anja hat seit ihrer Kindheit oft unerklärliche Bauchschmerzen mit Übelkeit. In diesem Zustand kann sie nichts essen. Im späteren Erwachsenenleben kamen unterschiedliche Beschwerden dazu. Sie spürt oft Druck und Schwere sowohl im Bauch als auch im Unterleib, zudem hat sie immer wieder Anspannungen im ganzen Körper und Kopfschmerzen, die oft unterschwellig sind. Es gibt Phasen mit Rücken- und Schulterproblemen, alles ohne Befund. Sie hat sich wegen Verdauungsbeschwerden auf Allergien testen lassen. Wegen Unverträglichkeiten meidet sie viele Nahrungsmittel und hat einige Zeit lang Essprotokolle geführt. Das alles brachte eine vorübergehende Erleichterung ohne nachhaltige Ergebnisse.
Dabei hat sie sogar gewisse Widersprüche entdeckt: Milchprodukte verträgt sie normalerweise nicht, aber es ist mehrmals vorgekommen, dass sie mit ihrer Freundin zusammen an einem schönen sommerlichen Tag eine gute Portion Eis genoss und das ohne Beschwerden. Das kann sie sich nicht erklären. Ihre Familie ist in ihre Leidensgeschichte einbezogen und macht alles mit.
Wie kann Anjas Problem gelöst werden?
Als sie zu mir kommt, ist sofort klar, dass ihre Fähigkeit, sich zu beobachten und Zusammenhänge zu erkennen, durch ihre Leidensgeschichte geschult ist. Diese Fähigkeit nutzen wir dafür, dass sie jetzt für eine Weile ihr Körpergefühl und ihre Haltung beobachtet. Die Ergebnisse sind folgend: Sie ist sogar bei einfachen Tätigkeiten, wie z.B. Telefonieren angespannt. Wenn sie auf dem Sofa liegt und einen spannenden Film guckt, passiert das Gleiche. Durch Beobachtung stellt sie fest, dass bestimmte Szenen bei ihr diese körperlichen Spannungen verursachen. Dies sind die Szenen, bei denen sie emotional dabei ist. Sie stellt fest, dass sie dabei oft unnötig in einer ungünstigen Pose verharrt, und so kann es sein, dass sie nach einer Stunde auf dem Sofa mit Knie- und/oder Rückenschmerzen aufsteht. In bestimmten Situationen merkt sie, dass sie den Atem anhält und den Bauch anspannt. Problematisch ist, dass diese Anspannung bei ihr lange erhalten bleibt. Ihre angespannten Muskeln entspannen sich schwer wieder.
Kurz gesagt: Bestimmte Gefühlsregungen, die oft unbewusst ablaufen, verursachen andauernde Anspannungen in unterschiedlichen Teilen des Körpers.
Was kann ihr helfen?
Durch Achtsamkeit kann sie die Entstehung der Anspannungen reduzieren und durch Entspannungsübungen tagsüber und/oder am Ende des Tages die Anspannung bewusst lösen.
Klüger wäre aber der Weg, der ermöglichen würde, dass möglichst wenig andauernde Anspannungen entstehen. Das würde bedeuten, herauszufinden, was genau diese Anspannung verursacht und das Reaktionsmuster zu verändern. In diesem Fall verändern wir nicht die Resultate, sondern die Wurzel der Problematik.
Anja möchte es selber mit dem ersten Weg versuchen. Und das ist verständlich. Wir glauben oft, dass wir viel Macht über unsere Gewohnheiten haben. Die Macht haben wir tatsächlich, nur ist sie oft durch den Verstand/Kopf nicht gut erreichbar.
In unserem Unterbewusstsein tiefverwurzelte Muster sind meistens stärker als der Wille. In diesem Fall kämpfen wir gegen uns, gegen unser Unterbewusstsein. In diesem kräftezehrenden Kampf ist es für unseren Verstand sehr schwer, auf Dauer zu gewinnen. Weil der Verstand gegen die Ergebnisse kämpft, während die wahren Gründe unbewusst und unbehandelt bleiben.
Mit Anja vereinbarte ich ein Programm mit Achtsamkeits- und Entspannungsübungen. Das brachte eine Linderung aber nicht die dauerhafte Lösung. Sie berichtet, dass es nicht möglich sei neben all den Tagespflichten auch sich selbst andauernd zu beobachten und sich zu entspannen. Das könne nur funktionieren, wenn sie sich den ganzen Tag nur mit sich selbst beschäftigen würde. Jedes Mal, wenn die Selbstkontrolle nachgelassen hat, fiel sie in ihr altes Muster zurück. Immerhin konnte sie durch die abendliche Entspannung viel besser schlafen.
Wie entstehen diese andauernden Anspannungen im Körper?
Meine Annahme ist folgend: In der Kindheit, in einem Alter, in dem wir von Erwachsenen abhängig sind, entstehen in der Beziehung unterschiedliche Gefühle. Wenn diese Gefühle in irgendwelcher Form nicht zum Ausdruck gebracht werden können, sondern andauernd unterdrückt und als geballte Energie (dies könnte z.B. sein: Trauer, Wut, Scham, Ärger, Verzweiflung, Ohnmacht, Druck, Frust, Versagensängste… ) zurückgehalten wird, dann entsteht ein Reaktionsmuster, das die zarte Kindesseele schont und das Problem auf die körperliche Ebene verlagert. Neben dieser Entlastung bekommt das Kind oft mehr Zuwendung und Nachsicht. Das festigt dieses Muster und es wird verinnerlicht und automatisiert.
Als Erwachsene reagieren wir mit diesem unbewussten automatisierten Muster jedes Mal, wenn diese Reaktion durch ein Gefühl, das diesem Muster zugrunde liegt, getriggert wird. Z.B. das Kind hat Eltern, die ihm gegenüber hohe Erwartungen haben. Es wächst auf mit Druck, Versagensangst und dem Gefühl, nicht gut genug zu sein. Es versucht seinen Eltern gerecht zu werden und ist stets angespannt, um die Erwartungen zu erfüllen. Später als Erwachsener wird er versuchen Erwartungen zu erfüllen, sich selbst unter Druck zu setzen oder setzen zu lassen und täglich andauernde Anspannungen zu produzieren. Dies kann zu unterschiedlichen körperlichen Problemen führen. Es ist ein falscher Weg, die so entstandenen Beschwerden mit Medikamenten ruhig zu stellen, es sei denn, es handelt sich um einen akuten Fall.
Die Lösung ist, das Muster zu entschlüsseln und es zu transformieren. Dafür müssen wir unseren Autopiloten im Unterbewusstsein teils umprogrammieren. Ich möchte dies an einem einfachen Beispiel veranschaulichen.
Nehmen wir an, Du hast einen Garten. Im Garten hast Du einen einfachen Pfad, der zum Gartenhaus am Ende des Gartens führt. Nun möchtest Du Deinen Garten mit neuen Pflanzen umgestalten und der Pfad soll ja anders laufen. Wenn Du einfach beschließt, den neuen Pfad statt des alten Pfades zu benutzen, dann musst Du Dich am Anfang sehr kontrollieren und bewusst den neuen wählen. Wenn Du müde oder abgelenkt bist, dann wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit immer wieder den alten Weg entlanglaufen. Wenn Du aber den neuen Pfad richtig anlegst oder anlegen lässt, ihn mit Steinen und Dekoration markierst und den alten Pfad durch Bepflanzung unterbrichst, wirst Du Dir und Deiner Familie damit die Gewöhnung an den neuen Pfad leichter und angenehmer machen.
Den Autopiloten in uns brauchen wir fürs Funktionieren. Er erleichtert uns den Alltag. Manchmal ist es aber in unserem Interesse, bestimmte Teile von unserem Autopiloten umzuprogrammieren/zu verändern.
Für Anjas Beschwerden würde es bedeuten, dass wir durch innere Arbeit ihre Beschwerden beleuchten, um herauszufinden, warum und wie sie entstanden sind. Und dann lösen wir dieses Muster im Unterbewusstsein und verankern ein neues. Das Neue braucht einige Zeit, um gefestigt zu werden, damit das alte Muster nicht seine Macht zurückgewinnt.
Dieser Prozess ist nicht nur eine Behandlung der körperlichen Beschwerden, sondern eine tiefgreifende Erkenntnis über uns selbst: Wie wir funktionieren, und wie viel innere Macht wir doch haben. Das stärkt uns und jeder, der diesen Weg gegangen ist, weiß das zu schätzen.
Daher betrachte Deine Beschwerden als Wegweiser zu Dir selbst. Nimm sie dankend als Chance an: In der Kindheit haben sie Dich verschont, im Erwachsenenalter geben sie Dir eine Chance, sie in Deine innere Stärke zu verwandeln. Diese Chance zu erkennen und zu ergreifen – das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
◊ Du möchtest Selbstcoaching ausprobieren? Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir dieses Angebot an: ⇒hier klicken
◊ Dieser Beitrag passt gut zum Thema: Krank durch innere Anspannung ⇒
von Nana Schewski | 27.11.2021 | Kindheitsprägungen, Persönlichkeitsentwicklung
Ein gesundes und zufriedenes Leben, wer will das nicht? Nur: Der Weg zur Lebenszufriedenheit ist oft stolprig und voller Hindernisse. Das größte Hindernis liegt in uns selbst. Das ist unsere Einstellung zu uns: zu wenig Selbstliebe, zu wenig Gefühl der Fülle und zu viel defizitäre, kritische Gedanken und Stimmungen.
Ein lächelndes süßes göttliches Baby passt sich seiner Welt an, lässt sich formen, um Zuwendung und Überleben zu sichern oder geht irgendwann in ewigen Widerstand, um sich zu wehren und dabei verlernt es den Zugang zu der eigenen Einzigartigkeit.
Dann vergehen Jahre und es kommt die Zeit, Halt zu machen und sich neu zu entdecken. Das Wort Selbstliebe ist oft unterschiedlich interpretiert. Ich würde lieber beschreiben, was ich damit meine: ein ruhiges, schönes, fürsorgliches, heimisches Gefühl mit sich selbst. In der Ruhe liegt die Kraft und Selbstliebe ist sehr kraftvoll. Sie bedeutet, mit einem inneren liebevollen Blick sich selbst betrachten zu können, nicht weil Du so ein toller Kerl /eine tolle Frau bist, sondern weil es Dich gibt.
Wie kommen wir zu diesem Zustand?
Ein Mangel an Selbstliebe führt zur Entstehung unterschiedlicher Beschwerden und Krankheiten. Können wir uns Selbstliebe verordnen?
„Liebe Nana,
Vor einem Jahr hat sie mich kalt erwischt…
Diese Krankheit, diese dunkle Wolke (wie ich sie nenne)…
Ich war in einem schwarzen Loch gefangen und wusste keinen Ausweg mehr…
Es war das Leben ohne Gefühle, farbenleere Existenz…
Dann landete ich bei dir…
Ich musste durch die Hölle gehen, um dieser Dunkelheit zu entkommen und du hast mich begleitet.
Geduldig, leise, behutsam…
Es war ein grausamer Weg!
Ein langer Weg voller Schmerz und Überraschungen, Leiden und unerwarteter Freude, Fragen und nicht erwarteten Antworten…
Der Weg zu mir,
oder zu sich selbst…
Nenn es, wie du willst.
Und fast ein Jahr später hat mich ein Gefühl genauso kalt erwischt wie die schwarze Wolke damals.
Es war ein regnerischer Tag, ich ging zur Arbeit…Auf ein Mal war alles anders, es war leichter, voller Farben…
Unbekanntes Gefühl ergriff mich…
Ich war leichter, heiter und mir wurde klar, dass ich verliebt war!
Verliebt in mich!!!
Das erste Mal in meinem Leben war mir diese einzigartige Liebe bewusst!
Es fühlte sich großartig,
fremd aber groooooßartig an…
Ich hatte mich!!!
ICH LIEBTE MICH?!!
Ich wusste mit jeder Faser meines Körpers, dass es ein Neuanfang war.
Es stand nichts mehr zwischen mir und mir…
Ich war frei…
Und ich musste an Dich denken…
Danke ♥“
Nach einem intensiven Tag flatterte eine Email mit diesem Text herein. Ich kenne emotionale, sachliche, zurückhaltende, überschwängliche Rückmeldungen, aber diese war eine besondere.
Ich hatte in diesem Sommer mit Miriam das 10-Stunden Coaching-Paket absolviert – erfolgreich -zumindest glaubte ich daran. Danach schrieb ich ihr mehrmals, damit sie ihren heutigen Stand und die ganze Arbeit kurz resümiert. Anscheinend war sie sehr beschäftigt, denn es kam monatelang keine Antwort. Das ist für mich immer ein gutes Zeichen. Nach meiner Erfahrung ist es dann der Fall, wenn es jemandem gut geht, wenn jemand zufrieden ist. Wir wissen doch, dort wo wir unzufrieden sind, melden wir uns schnell.
Und ich irrte mich diesmal auch nicht. Ich war sehr ergriffen beim Lesen, auch dankbar und glücklich. Ich fragte sie, ob ich ihre Rückmeldung im Blog veröffentlichen dürfte. Mache was Du willst – schrieb sie mir zurück.
Ich habe den Fall vor mein inneres Auge geholt: Sie kontaktierte mich anfangs, weil sie meine Blogbeiträge über Kindheit und ihre Auswirkungen auf unser Erwachsenenleben gelesen hatte. So haben wir per Messenger gesprochen. Danach hörte ich einige Zeit Nichts von ihr, bis sie sich entschlossen meldete und mich bat, das Honorar für ein 10-Stunden-Paket auf mehrere Monate zu verteilen. Sie erzählte auch, dass sie ein Gespräch in einer Psychotherapeutischen Praxis mit Kassenzulassung gehabt hatte, am Ende sei sie dann doch ihrer inneren Stimme gefolgt und habe sich für meine Unterstützung entschieden. So hatten wir einige Termine in der Praxis, den Rest online per Zoom.
Was haben wir geschafft? Wir haben an einer sehr problematischen Beziehung zur Mutter und an einem sehr schmerzhaften Beziehungsthema gearbeitet und beide Knoten gelöst. Das ist leicht gesagt, in Ihrem Email-Text oben spürst Du bestimmt die Tiefe ihrer Gefühle. Unsere Arbeit verursachte nicht diese Gefühle. Sie waren schon da. Durch die innere Arbeit sind die Gefühle aktiviert, um sie zu lösen und zu transformieren.
Die Prüfung unserer getanen Arbeit fand dann schon nach einigen Wochen statt. Nach einem Wiedersehen mit der Mutter erzählte Miriam mir, dass sie von der Leichtigkeit des Treffens überrascht war. Es seien andere Energien als üblich zwischen ihr und ihrer Mutter zu spüren gewesen.
Wir haben bei jedem Treffen begleitend Ich-Stärkung gemacht: Übungen, Visualisierungen und vieles mehr um sie aufzubauen und innerlich zu stabilisieren und aufzurichten. Sie übte zu Hause ca. 15 Minuten täglich ihre „Hausaufgaben“.
Beim letzten Treffen haben wir ein Tool intensiv eingeübt, das Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Damit sie einen Plan hat, um sich selbst zu unterstützen.
Und was wichtig ist – wir hatten das Thema Selbstliebe explizit nicht. Wir haben 2 starke Blockaden im Unterbewusstsein gelöst und neue Glaubenssätze verankert. Ich wusste, dass die Klienten Zeit brauchen, um die Ergebnisse im Alltag zu spüren. Was sie über Selbstfindung und Selbstliebe schreibt, ist einfach eine Folge-Entwicklung unserer Arbeit. Ich habe ihr geholfen, aus dem Defizitmodus herauszukommen und ihre Wirklichkeit in ihrem Herzen neu zu definieren und dann nimmt die Entwicklung richtig Fahrt auf.
In den 10 Stunden haben wir wirklich viel geschafft. Es war selbst für mich ein sehr hohes Tempo. Jeder hat seinen eigenen Stand und Miriam hatte schon einiges versucht, bis sie zu mir kam. Und sie war verzweifelt und entschlossen etwas zu ändern.
Normalerweise brauchen wir etwas mehr Zeit für innere Veränderungen, aber nicht jahrelang. In ihrem Fall war die Bereitschaft hoch und ihr Vertrauen groß, dass ich die richtige Person für ihr Anliegen bin.
Sie erzählte mir auch, dass durch unsere Zusammenarbeit ihr Essverhalten und dadurch ihr Gewicht anders geworden seien. Wir kamen nie auf diese Themen und sie ist nicht übergewichtig. Die Erklärung ist, dass durch Lösung der inneren Blockaden gewisse innere Kräfte aktiviert werden und ein anders Bewusstsein und einen anderen Umgang mit sich selbst entstehen. Das ist ein Prozess, der weiter geht, denn alles ist in Bewegung.
Jeder Tag, gelebt in hellen inneren Farben, ist ein großartiges Geschenk. Ich weiß sehr gut, wovon ich spreche. Dafür lohnt es sich wirklich, unseren Blick auch nach innen zu richten, unsere innere Welt zu erkennen und sie wenn nötig zu heilen/transformieren. Wir nennen diesen Prozess „innere Arbeit“ und für viele klingt diese Bezeichnung nach harter Arbeit. Am Anfang brauchen wir tatsächlich Mut und Ausdauer und irgendwann fängt dieser Prozess an, ein Vergnügen zu werden. Was kann nur angenehmer sein, als in unserem Herzen Frieden, Harmonie und Liebe zu spüren? Du willst davon immer mehr und mehr.
Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
◊ Du möchtest Selbstcoaching ausprobieren? Glaubenssätze, die Deine Kindheit geprägt haben, kennenlernen? Dann schau Dir die Infoseite an: ⇒hier klicken
von Nana Schewski | 14.11.2021 | Ich-Stärkung, Mentale Gesundheit
Ob Glücksgefühle oder Sorgen, Gesundheit oder Krankheit, von Geburt bis zum Ende ist unser Leben ein Gefühl: nur welches – das ist die entscheidende Frage. Die Psychotherapie könnte nach meiner Meinung so formuliert werden: Eine Kunst, die Menschen bei der Entwicklung angenehmer, stärkender und lebensbejahender Gefühle hilft.
Unsere Gefühle bestimmen die Qualität unseres Lebens und können bewirken, dass aus Dispositionen Beschwerden/Krankheiten entstehen, angeblich aus heiterem Himmel.
Jetzt machen wir eine kurze aber vielsagende Übung:
♦ Bequem und gerade sitzend (die Füße haben Bodenkontakt, die Schultern sind gerade) konzentriere Dich kurz auf Dich, atme tief ein und aus, entspanne Dich, schließe Deine Augen und schaue fokussiert auf Dein Leben zurück, auf Deine Kindheit – soweit Du Dich zurückerinnern kannst. Auch wenn Dir spontan nichts Konkretes einfällt, die damaligen Gefühle und Stimmungen wirst Du wahrnehmen können.
Welche Stimmung hat Deine Kindheit beherrscht? Welches Gefühl kommt hoch, wenn Du das kleine Mädchen/den kleinen Jungen vor Dein geistiges Auge holst? Identifiziere diese Gefühle und notiere sie.
Dann gehe bitte weiter: Grundschule – spüre in Dich hinein und beschriebe diese Zeit nur mit Gefühlen.
Die Schulzeit?
Pubertät?
Ausbildung/Studium?
Arbeitsstationen?
Halte an jeder Station Deines Lebens inne, um die dazugehörigen Gefühle zu identifizieren und schreibe sie auf.
So kannst Du Deine Biografie mit Gefühlen beschreiben und sie wird sehr vielsagend für Deinen jetzigen Zustand sein.
Auch jedes Problem in unserem Leben ist mit einem oder mehreren Gefühlen verbunden.
Jedes Gefühl ist eine Energie und die Energien haben eine Wirkung auf Dich. Stelle Dir vor, jemand ist oft verärgert und wütend und kann diese Energien nicht loswerden. Unser Körper vergisst nichts. Belastende Gefühle können so chronisch und automatisiert sein, dass der Besitzer sie gar nicht mehr als belastend wahrnimmt. Auf Dauer können diese zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Katja wirkt äußerlich sehr ausgeglichen, sie ist bei der Arbeit sachlich, ehrgeizig, freundlich. Ihre innere Welt sieht aber anders aus. Sie fühlt sich oft unsicher und hat ständig Angst, etwas falsch zu machen oder zu sagen. Die ständige Selbstkontrolle führt zu Daueranspannungen. Das Lob, das sie bekommt, kann sie nicht richtig genießen. Sie ist nur froh, dass niemand ihre innere Unsicherheit bemerkt. Das ist die einzige kleine Freude, die Katja bei der Arbeit hat. Zu Hause angekommen, kann sie sich nicht richtig entspannen und den Feierabend genießen. Auf die Frage, wann sie sich gelöst und glücklich fühlt, sagt sie spontan – niemals. Sie hat immer wieder und zunehmend Kopf-, Nacken-, Rücken-, Bauchschmerzen und das alles ohne Befund.
In so einem Fall können, wenn nichts unternommen wird, gesundheitliche Belastungen stärker werden. Medikamente einzunehmen würde Linderung mit erheblichen Nebenwirkungen bedeuten, aber das Ursprungsproblem wird dadurch nicht gelöst.
Unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser.
Es gibt einen Weg, der zielführend ist und zur Linderung/Lösung dieser Probleme führt. Unsere Gefühle sind wichtige Wegweiser. Sie können zum Ursprungsproblem führen. So kann über die dazu gehörigen Gefühle herausgefunden werden, wann und wie das Problem entstanden ist. Im zweiten Schritt muss das alte Gefühlsmuster geändert/transformiert werden. Zusätzlich entwickeln die Klienten/Patienten ein gutes Körperbewusstsein, sie lernen ihre Gefühle besser wahrzunehmen, sie zu verstehen und auch zu verändern. Und damit sind sie für ihr weiteres Leben gut gerüstet, um zukünftige problematische Situationen selber zu meistern.
Das ist ein Prozess. Wir können unsere Gefühle nicht einfach willentlich bestellen oder abbestellen. Dafür haben sie zu tiefe Wurzeln. Aber es gibt Wege und Möglichkeiten, die einen Zugang zu diesen Gefühlen und deren Transformation ermöglichen. Und diese sind erlernbar und machbar.
Nun gibt es Leute, die diesen wichtigen Schritt nicht wagen oder ihn jahrelang hinauszögern bis das Leiden unerträglich wird. Dafür gibt es mehrere Gründe:
– Ein sehr wichtiger Grund ist, dass viele Menschen Ängste vor ihren inneren Wunden/Schmerzen haben. Das ist ein ernstzunehmender Grund. Jeder von uns hat s.g. Selbstschutz-Mechanismen. Sie haben die Aufgabe, uns vor unangenehmen Erinnerungen und Schmerzen zu schützen. Sie bewirken, dass die Klienten/Patienten ihre Termine vergessen, oder sogar plötzlich gute Gründe haben, Termine weiter zu verschieben oder gar zu beenden. Interessanterweise passiert so etwas oft gerade dann, wenn die Zusammenarbeit wirklich gute Früchte trägt. Was nach Selbstsabotage aussieht, hat oft andere Gründe: Jede innere Veränderung braucht Zeit für Verarbeitung und Verinnerlichung. Daher sind in der Psychotherapie und auch im Coaching Fingerspitzengefühl und Flexibilität erforderlich.
Was wir nicht kennen, macht uns Angst. Die eigenen Gefühle innerlich zuzulassen, der eigenen Biografie mit offenem Auge und Herz zu begegnen – dies kennen wir oft nicht. Wir bereisen die entferntesten Ecken der Welt, aber sind nicht imstande, tief in unsere Seele zu blicken.
Ich versuche, meinen Klienten/Patienten Schmerzen zu ersparen und schon am Anfang deren innere Stabilität zu stärken, bis sie an einen Punkt gelangen, an dem sie selber merken, wie viel Freude und Befreiung durch diese innere Arbeit/Kommunikation entsteht.
– Viele Menschen können sich nicht vorstellen, in die eigene Gesundheit zu investieren, weil sie es nicht gelernt haben. Ich hatte mehrere Beispiele, in denen die potentiellen Klienten für ein kurzes klärendes Gespräch zur Praxis kamen, und es nicht leicht hatten wegzugehen, weil sie sich so wohlfühlten. So sagten sie mir wiederholend, wie gerne sie meine Unterstützung hätten. Aber das Vorhaben scheiterte daran, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernahm. Hinterher bekam ich sogar Emails, die mir weiterhin den Wunsch versicherten, sich von mir helfen zu lassen. Mir war klar, dass es nicht um finanzielle Engpässe ging, sondern um das fehlende Bewusstsein, für das eigene Wohlergehen zu bezahlen.
Dieser Punkt ist auch ein wichtiger Indikator für praktizierte Selbstliebe. Reisen, die Möbel, sogar die Fingernägel dürfen etwas kosten, aber nicht die eigene Seele, nicht die innere Welt, die unser Leben, unsere äußere Realität bestimmt.
– Ein sehr weiterer Grund ist das Unwissen: Wenn wir nicht wissen, wie es ist, sich gut, geerdet, innerlich harmonisch und stabil zu fühlen, und das ohne irgendwelche Hilfsmittel, dann vermissen wir auch nichts: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Worin besteht das wahre Glück unseres Seins? In Gefühlen, die uns Sicherheit, Leichtigkeit, Zufriedenheit, Freude und innere Stabilität geben und damit zu unserer Realität werden. Wenn diese aufbauenden und stärkenden Gefühle die Oberhand über die negativen haben, dann ist ein geglücktes, angenehmes Leben möglich. Das sei uns allen gegönnt.
Herzlichst, Nana
◊ Um Deine Gefühle zu erforschen, ist es wichtig, die eigene Verletzlichkeit zu erkennen. Diese Anleitung ist eine Willkommensbegrüßung an Dich in meiner Community – mehr Info findest Du auf den Seiten Kontakt oder Meine Angebote.
◊ Möchtest Du ca. 1-2 mal im Monat meine Beiträge zu meinen Themen bekommen? Dann abonniere bitte meinen Infoletter ⇓⇒