Wenn unsere Grenzen verletzt werden…

Wenn unsere Grenzen verletzt werden…

Jeder Mensch hat und braucht eigene Autonomie-Grenzen. Diese Grenzen sind sehr individuell. Eigene Grenzen zu erkennen und sie zu schützen ist sehr wichtig für unser inneres Empfinden und Sicherheitsgefühl.

Wo liegen deine Grenzen und wie schützt du sie und wie reagierst du, wenn du das Gefühl hast, sie werden von jemandem missachtet und überschritten?

Mal wollen wir unsere Grenzen bewusst erweitern, von diesem Fall spreche ich hier aber nicht.

Ich spreche von einem Fall, in dem  wir uns sehr schnell bevormundet, bedrängt und missachtet fühlen und darauf eine für unser Umfeld unverhältnismäßige Reaktion haben. Also wenn wir auf diese Grenzen sehr penibel achten und sie oft mit Überreaktionen verteidigen. Es kann ja sogar sein, dass wir eine einfache Frage als Angriff verstehen. Ein Missverständnis, ein Wort, eine Geste wirft uns aus der Bahn und dies sogar für eine lange Zeit. Man reagiert so gelähmt, dass man nur später – oft zu spät auf die Idee kommt (wenn überhaupt), eine Verständnisfrage zu stellen. Oft werden die Feindbilder in den eigenen Fantasien produziert.

Diese Überreaktion kann sowohl nach außen (extravertiert) als nach innen gerichtet (introverntiert) sein.

Die Zeit vergeht und dieser Fall gerät irgendwann in Vergessenheit bis zum nächsten ähnlichen Fall. Und der kommt bestimmt früher oder später, dann geht wieder alles von vorne los.

Wenn wir übersensibel auf kleine oder große Überschreitungen unserer Grenzen reagieren, ist dies stets ein Hinweis dafür, dass irgendwelche negativen Glaubenssätze in unserem inneren Programm aktiviert werden.

Das ist die Reaktion eines verletzten inneren Kindes. Das bedeutet, dass wir uns  in unserem zarten Kindesalter den für uns zu eng gesetzten Grenzen seitens unserer Bezugspersonen beugen mussten, weil wir keine andere Wahl hatten. Jedes Kind hat einen Entwicklungsdrang in sich, es möchte sein Umfeld entdecken. Oft stehen seiner Neugier und Entwicklung seine engsten Bezugspersonen im Wege, die aus Angst oder aus anderen Gründen wie z. B. unbewusstes oder bewusstes Ausleben eigener Dominanz diesem Entwicklungsdrang keinen oder einen sehr geringen Raum lassen. Hier wird ein Grundbedürfnis des Kindes nach Autonomie und Orientierung (nach Klaus Grawe) missachtet. Das torpediert im besten Fall die Entwicklung des Kindes, im schlimmsten Fall verursacht es großen psychischen Schaden. Die Höhe des Schadens ist von folgenden drei Faktoren abhängig:

  1. Wie groß ist der Entwicklungsdrang des Kindes
  2. Wie dominant ist die Reaktion der Bezugspersonen? Wie wird das dem Kind vermittelt: ungeduldig, wütend, verärgert oder ruhig, ablenkend, verständnisvoll
  3. Der dritte Faktor resultiert aus den 1. und 2. Faktoren. Die Frage ist: wie groß ist das Ohnmachtsgefühl des Kindes, wie oft und wie tief spürt es Verzweiflung über seine Hilflosigkeit und wie groß ist seine Frustration. Und wie reagieren seine Bezugspersonen auf seine Frustration: darf es seine Gefühle äußern, z.B. weinen? Wo liegen die Grenzen?

Diese entstandenen Schäden bewirken die Entstehung einer tiefen inneren Wunde. Hinter dieser Wunde stehen gewisse Glaubenssätze, die das Kind lebenslang begleiten werden, es sei denn diese Wunde wird erfolgreich behandelt. Die möglichen Glaubenssätze sind u.a.: ich darf nicht… ich bin machtlos… die anderen bestimmen…. Ich werde nicht gehört….

Im späteren Leben wird jedes Mal, wenn auch durch ein unbeabsichtigtes Wort oder eine unbedachte Handlung eine Assoziation mit dieser Wunde und den Glaubenssätzen erweckt, beginnt diese Wunde (in den meisten Fällen fürchterlich) zu schmerzen. Die Gefühle überfluten und beherrschen uns. Wir können in so einer Situation überreagieren oder uns verletzt zurückziehen. Wir leiden sehr, sind gar nicht in der Lage, klar zu denken. Oft kann unser Verstand nicht erkennen, warum wir so leiden. Schließlich ist nichts Schlimmes passiert. Wenn wir unser Leid bei unseren Nahestehenden beklagen, kann es unter Umständen für uns noch schlimmer werden: „Deswegen regst du dich auf“? „er/sie hat es bestimmt nicht so gemeint“, „Mein Gott, mach dir jetzt nicht so viele Gedanken darüber“? „Ist die Sache es wert, dass du so lange darüber brütest“? usw.

Zu Recht hat das Umfeld Schwierigkeiten unser Leid zu verstehen, wenn es nicht dieselbe Wunde und Erfahrung hat. Dieser Fall, der bei dir das Herz zum Bluten bringt, verursacht bei ihm möglicherweise noch nicht mal ein Echo.

So fühlt man sich zusätzlich missverstanden und allein gelassen mit den oft unerträglichen Schmerzen.

Hinzu kommt erschwerend, dass wir zwar sehr emotional und verletzend auf Grenzüberschreitungen reagieren, aber anderseits oft die Grenzen der anderen missachten können.

Wie ist dies möglich?

Ganz einfach: wenn wir keine guten Vorbilder hatten und nicht gelernt haben, wie es ist, respektvoll mit den Bedürfnissen und Wünschen der anderen umzugehen, sind wir auch nicht in der Lage, diese Grenzüberschreitungen bei den anderen zu bemerken. Deswegen entwickeln sich manche Beziehungen einseitig: wir fordern gewisse Dinge, sind aber nicht in der Lage das Gleiche selber zu liefern. So gleichen oft die Beziehungen einer Einbahnstraße, die sich leider oft in eine Sackgasse verwandeln kann.

Jeder von uns hat einen sehr individuellen persönlichen Entwicklungsstand.

  1. Es gibt Menschen, die fühlen sich immer benachteiligt, von bösen und rücksichtslosen Menschen umgeben und sie müssen sich stets verteidigen. Und Recht haben sie auch immer. Diese Leute haben eine geringe Reflexionsfähigkeit.
  2. Und es gibt Menschen, die ihr Problem vom Kopf her verstanden haben. Sie fühlen sich nach wie vor diesen Schmerzen ausgeliefert. Oft wissen sie auch genau Bescheid wo die Wurzeln dieses Problems liegen, sind aber hilflos, das zu ändern. Viele schleppen das Problem jahrzehntelang mit und lassen es sowohl das eigene als auch das Leben anderer Menschen vergiften.

Das muss nicht sein….

Wir können uns mit unterschiedlichen Strategien stärken: Positive Affirmationen, Meditationen, Yoga, gesunder Lebensstil etc. Das alles ist wichtig und empfehlenswert.

Für die Problemlösung würde dies aber nicht ausreichen. Stell dir vor, du hast eine tiefe schmerzhafte Wunde mit einem langen Dorn darin und du schmierst die beste Pflegecreme darauf.

Dieser Dorn muss raus und die Wunde muss fachmännisch gesäubert und gepflegt werden. Das Bedeutet, dass die Glaubenssätze, die wir in unserem zarten Alter verinnerlicht und danach jahrzehntelang gefestigt haben, gelöst, geändert und gefestigt werden müssen. Es gibt keinen Zauberstock aber einige zauberhafte Methoden, die diesen Prozess ermöglichen.

Und es lohnt sich, sich auf diesen Prozess einzulassen. Wofür: für innere Klarheit und inneres Wohlbefinden, für bessere Bezeigungen sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben.

Für bessere Gesundheit: diese Art Wunden kosten uns viel Kraft.

Und ich werde nicht müde zu wiederholen: für ein selbstgestaltetes Leben, für ein Leben in dem wir keine Opfer sondern die Gestalterin/der Gestalter unseres Lebens sind.

Wenn du dich in dieser Beschreibung widerfindest und dir eine Veränderung wünschst, kannst du mich für ein kurzes klärendes Gespräch kontaktieren. Das Gespräch ist für dich unverbindlich – du kannst deine Fragen stellen und wir klären gemeinsam, ob und wie ich dich unterstützen kann.

Ich wünsche dir innere Stimmigkeit und inneres Wohlbefinden!

Herzlichst

Nana

Hier kannst du ein kurzes unverbindliches Gespräch buchen: »

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◊ Dieser Artikel passt gut zum Thema: Dankbarkeit und Mindset

 

Mindset und Gefühle

Mindset und Gefühle

Hast Du den Satz „Reguliere Deine Gefühle…“ schon gehört?
Ich habe ihn sogar in einem Bestseller gelesen als Aufforderung an alle, die ihr Leben besser in den Griff bekommen wollen. Das ist schon einige Zeit her, ich habe mir damals den Satz mit ein paar Bemerkungen notiert und unterschiedliche Fälle in der letzten Zeit haben mich dazu geführt, dem Thema diesen Beitrag zu widmen.

Dieser Satz ist eine Aufforderung an Dich, Deine Gefühle und deren Intensität selber zu bestimmen. So ähnlich wie Du mit einem Regler Deine Heizung regulierst. Dagegen spricht nichts – dies ist unser Wunschziel. Unsere Gefühle bestimmen unser Leben und wenn wir in der Lage sind, unsere Gefühle zu bestimmen (regulieren), dann sind wir aktive und uneingeschränkte Gestalter unseres Lebens. Der Satz klingt zwar einfach, aber realisieren lässt er sich nur in einem intensiven und oft langen Prozess. Die Länge dieses Prozesses und seine Endergebnisse sind von mehreren Faktoren abhängig.

Wenn Du Dir so eine Aufforderung „Reguliere Deine Gefühle…“ schon mal zu Herzen genommen hast, dann weißt Du ganz genau, dass dieser Satz am Anfang dieses Prozesses nicht viel bewirkt, außer ein Gefühl der Hilflosigkeit oder sogar ein schlechtes Gewissen mit der Erkenntnis, dass wir anscheinend unsere Umwelt mit unseren Gefühlen belasten.

Ich betrachte mit gewisser Skepsis Bücher/Kurse, die uns angeblich Therapien/Coachings ersparen wollen, weil ich diesen Weg selber lange Jahre versucht habe. Wenn Du diese Zeilen liest, bist Du bestimmt weit weg von mir und um Dich herum hast Du genug potenzielle Unterstützer, deren Qualität ich nicht einschätzen kann. Ich möchte Dich gut aufklären, damit bei Dir ein realitätsnaher Eindruck entsteht, der Dir in diesem begrenzten Leben Zeitverlust und Enttäuschung erspart.

Ich habe mich oft genug mit Selbstlernbüchern und Kursen beschäftigt und bin sehr zielstrebig und diszipliniert, dadurch habe ich oft erstaunliche Ergebnisse erzielen können, aber es gab immer eine Grenze  – da kam ich nicht mehr weiter – diese Grenze war dort, wo unsere Selbstschutzstrategien anfangen zu wirken (mehr zum Thema – siehe meinen früheren Blogartikel „Rede- und Sprechangst – welche Bedeutung haben hierbei Schutzstrategien?)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Klienten, bevor sie zu mir kamen, jahrelang in Therapien waren ohne in die Tiefe zu gehen. Das finde ich erstaunlich – anscheinend wurde oft nur auf der rationalen Ebene gearbeitet. Die Ergebnisse: der Klient war gut aufgeklärt, wusste viel über die eigenen Probleme, aber eine deutliche Verhaltensänderung wurde nicht erreicht! Es liegen bekanntlich Welten zwischen Kennen und Können.

„Ich gehe mit einem leichten Gefühl zur Arbeit“ – strahlte neulich eine Klientin mich an, die ihre 3. Sitzung bei mir hatte. Es ist unbeschreiblich schön, diese Rückmeldung zu hören. Wie ist es möglich? Spätestens beim zweiten Termin gehen wir in die Tiefe, wir wühlen möglichst nicht an der Oberfläche. Ich halte aus guten Gründen davon nicht viel.

Viele meiner Klienten öffnen, nachdem wir mit der Sitzung fast fertig sind, ihr Herz und erzählen mir ihr Leben eigeninitiativ. Dann höre ich immer aufmerksam und wertschätzend zu – ich betrachte das als ein großes Vertrauen zu mir, aber ich muss das alles nicht wissen, um meine/unsere Wunschergebnisse zu erzielen. Ich habe mich immer wieder gefragt, woher diese Eigeninitiative kommt? Großenteils, weil sie sich bei mir sicher fühlen und ich kann nicht oft genug betonen, wie groß ich das wertschätze, aber teils geschieht es auch, weil sie es von den vorherigen Therapien gewohnt sind, alles zu erzählen.

Die Information, dass es in meiner Praxis anders abläuft und dass ich nur Antworten auf meine gezielten Fragen benötige, bekommen sie schon am Anfang, aber vielleicht klingt es unglaublich, dass mir diese karge Information reicht. Es gibt übrigens eine wunderbare Methode, die noch nicht einmal diese karge Information braucht, aber erstaunliche Ergebnisse erzielen kann: diese Methode heißt Yager Code. Vielleicht schreibe ich irgendwann einen Beitrag darüber, aber jetzt zurück zu unserem Thema.

Stellen wir uns vor: etwas, das möglicherweise für Außenstehende nicht so gravierend erscheint, hat Dich aus der Bahn geworfen, Dein Gefühls- und Gedankenkarussell ist voll im Gange und schon wieder spürst Du quälende Anspannungen und Unruhe in Deinem Körper. Und Du weißt, dass dieser Zustand erfahrungsgemäß mehrere Tage sogar Wochen dauern kann.

Du spielst diese belastende Situation immer wieder in Deinen Gedanken durch, suchst Dir Erklärungen, Rechtfertigungen, klärst Schuldfragen und wenn Du diese gedanklichen und gefühlsmäßigen Kreisbewegungen allein nicht mehr aushalten kannst, besprichst Du es mit anderen.

Diese Gespräche erreichen Dich nur auf der Kopf-Ebene, Deine Schmerzen, Dein Unwohlsein wird aber dadurch nicht gemindert. Jedes Detail hat ein großes Gewicht in Deiner Geschichte, Du merkst aber, dass diesen Details, sei es ein Wort, ein Satz, eine Geste von Deinen Gesprächspartnern nicht das gleiche Gewicht beigemessen wird wie von Dir.

Wenn das der Fall ist, fühlst Du Dich sogar missverstanden und nicht genug unterstützt.

Du merkst deutlich, welche dramatische Wirkung dieser Fall auf Dein Lebensempfinden hat und diese Macht gönnst Du ihm nicht. Aber Du spürst Dich zu hilflos, etwas an der Situation zu ändern. Du fühlst Dich teils wie gelähmt, teils im heftigen Wechselbad der Gefühle.
Die Realität im akuten Zustand sieht oft so oder ähnlich aus: Du kannst Deine Emotionen nicht gut mit dem Kopf steuern. Der Schmerzpunkt liegt im Bauch-, Brustbereich, Unterleib oder im Hals. Der Kopf ist am Anfang meistens völlig ausgeschaltet, auch wenn wir eine gute Miene zum bösen Spiel machen.

In dieser Situation helfen die tollsten Aufklärungen nicht, auch wenn Dein Verstand deutlich sagt, dass Du z.B. keine Schuld trägst und eine Schar der Wohlgesonnenen laut rufen würde: „Du trägst keine Schuld“ – die quälenden Schuldgefühle sind da! Warum gerätst Du sonst immer wieder in solche Situationen? Es muss ja auch etwas an Dir liegen…

Oder Du bist wieder ein Opfer der bösen Umwelt und die anderen sind schuld! Wer sonst? Menschen aus Deiner Umgebung, die die Situation anders sehen als Du, verspielen schnell Dein Vertrauen.

Ich halte die möglichen Reaktionen der Umwelt: „da brauchst Du keine Schuldgefühle zu haben, zieh Dir diesen Schuh nicht an“ oder „Du hast möglicherweise auch etwas dazu beigetragen“ – wenig hilfreich, oder sogar kontraproduktiv.

Sie geben Dir keine oder wenig Chancen, Deine Gefühle zu akzeptieren, zu ihnen zu stehen.

Das ist der erste notwendige Schritt in dieser äußerst unerfreulichen Situation. Du wirst sogar unter Druck gestellt, um Deine Emotionen zu leugnen. Also wenn es nach deren Einschätzung keinen ernsthaften Grund gibt, es Dir aber trotzdem nicht gut geht, dann wird Dir dadurch suggeriert, dass Du Dir etwas einbildest oder ein super sensibles Wesen bist, das seine eigene emotionale Welt nicht im Griff hat! Viele bekommen (noch mehr) Schuldgefühle, spüren sogar Scham für den eigenen Zustand. Das ist wirklich nicht zielführend!

Mit Menschen zu sprechen, die Dir mitfühlend zuhören ohne Ratschläge zu erteilen, ist zwar wünschenswert, aber schwer erreichbar. Unsere Mitmenschen wollen uns gerne von unserem Leid befreien, wenigstens unseren unerfreulichen Zustand mildern. Sie kommen gar nicht auf den Gedanken, Dir nur still zuzuhören. Und es wäre auch nicht fair, jemandem diese Rolle zuzumuten. Aber ein gutes Gespräch wäre jetzt für Dich hilfreich, selbst wenn Deine Schmerzen und negative Stimmungen dadurch nicht verschwinden würden.

Von meinen Klienten weiß ich, dass wir unterschiedliche Zeiten brauchen, um diese Schmerzen zu verarbeiten, bis endlich Klarheit und Ruhe einkehren.

 Irgendwann werden die Schmerzen und Anspannungen weniger – die Zeit heilt alle Wunden, irgendwann kannst Du dem Alltag wie gewohnt nachgehen, irgendwann vergisst Du sogar diesen Fall bis die nächste Lappalie Dich wieder aus der Bahn wirft und das alte Karussell wieder in Gange kommt…

Was können wir tun, wenn der Zug der Gefühle in Fahrt gekommen ist?
Mit meinen Klienten übe ich die Präventionsstrategie, sie ist aber heute nicht das Thema. Tatsache ist, dass wir mit unserem Verhalten einiges vermeiden können. Manche Menschen schränken sogar die Außenkontakte erheblich ein und gehen nur in defensiver Haltung aus dem Haus. Das ist für mich keine Lebensqualität. Wir können nicht zu unserer Lebenserfüllung finden indem wir das Leben vermeiden. Aber eine gewisse Haltung hilft uns am Anfang, die Wahrscheinlichkeit solcher Streßsituationen zu reduzieren, damit wir unsere Energie schonen.

Wir können nicht zu unserer Lebenserfüllung finden indem wir das Leben vermeiden.

 Viele meiner Klienten erzählen mir, dass sie gerne Ratgeber zu den Themen Stressreduktion, Persönlichkeitsentwicklung lesen, Yoga und Meditationen täglich oder mehrmals in der Woche machen.

Zudem sind sie bewusst um eine lebensbejahende Haltung sehr bemüht und es läuft auch alles einige Zeit super und plötzlich kommt etwas unerwartet: eine Reaktion, ein Kommentar – und der Boden unter ihren Füßen gleitet weg…, spätestens dann wissen sie genau, dass die Wunden/Probleme nicht weg sind. All das, was sie gemacht haben, war eine tolle aber doch eine oberflächliche Behandlung und Betäubung.

Um Deine Wunden heilen zu können, musst Du in die Tiefe gehen und dafür brauchst Du eine professionelle Begleitung; sie zu finden ist auch keine Selbstverständlichkeit –  schätze Dich glücklich, wenn Du sie hast.

 „Ich war mehrere Tage-, wochenlang nicht zu gebrauchen“  – also wenn die Gefühle Dich so überfluten, dass Du keinen Ausweg mehr weißt, dann solltest Du alles unternehmen, damit der Schmerz weniger wird: ich meine hier keine Zigaretten, Alkohol, Essen etc. Versuche es lieber mit der folgenden Strategie:

  • Lasse Deine Gefühle zu, Du wirst das ungern tun, weil es weh tut, aber das ist jetzt der richtige Weg für Dich. Unsere Schutzmechanismen lassen oft keinen Zugang zu unseren Gefühlen zu. Wir sind oft zu sehr aufgewühlt, um Beobachtungen durchzuführen, aber wenn es Dir möglich ist,

frage Dich:

  1. Was spüre ich jetzt?
  2. Wie fühlt sich dieser Schmerz an?
  3. Wo genau in meinem Körper?
  4. Kenne ich ähnliche Situationen aus meinem Leben?

Gib Dir bitte die Antworten und notiere sie unbedingt. Ich empfehle Dir, Deine Notizen mit Deinem Handy, wenn es geht mit einer Diktier-Funktion aufzunehmen, dann hast Du sie in schriftlicher Form.

  • Bewege Dich draußen – tue das, was Dir angenehm ist: Spaziergang, Fahrrad fahren, Gartenarbeit. Dabei kannst Du die Antworten auf die o. g. Fragen suchen. Ich persönlich mache einen Spaziergang allein, möglichst ungestört, aber in sicherer Umgebung. Notizen nehme ich gerne beim Laufen auf. Nach 40-60 Minuten fühle mich klarer und wohler. Oft habe ich schon eine Erkenntnis. Mittlerweile bin ich eine Fortgeschrittene in diesem Bereich und es gab früher auch andere Zeiten für mich. Ich möchte Dich mit meiner Erfahrung motivieren und Dir zeigen, dass es möglich ist, die Zügel Deiner Lebenskutsche in Deine eigenen Hände zu nehmen. Es ist möglich und Du bist es wert, Dein einzigartiges Leben ist es wert, dass Du es tust.
  • Das war die Strategie für den akuten Fall. Das Beste was Du tun kannst ist, herauszufinden, warum Du sehr sensibel auf bestimmte Themen und Verhaltensweisen reagierst. Dir ist klar, dass all diese Situationen ein ähnliches Muster haben, auch wenn sie völlig unterschiedlich sind. Es sieht so aus, als hättest Du einen sehr sensiblen und schmerzhaften Punkt in Dir, und jede auch zufällige Berührung mit diesem Punkt löst bei Dir diese unerfreuliche Reaktion aus. Dieser schmerzhafte Punkt ist mit einem negativen Kernglaubenssatz von Dir verbunden.

Ich gehe davon aus, dass Du meine Blogbeiträge liest und genau weißt, was ein Kernglaubenssatz ist…? Übrigens bekommst Du meine Blogbeiträge per Email zugeschickt, indem Du meinen Infoletter abonnierst. Ich schreibe ca. 2 Blogbeiträge im Monat, habe aber keine festen Zeiten, der Praxisalltag erlaubt mir nicht immer eine feste Planung, daher ist der bequemste Weg für Dich, um meine Blogbeiträge zu lesen, mein Abonnement zu werden. So entgeht Dir nichts und sei unbesorgt über Deine Daten – Ich halte mich an den Datenschutz. Bitte hab Verständnis, dass mich diese neuen Datenschutzbestimmungen derart verunsichert haben, dass ich die Kommentarfunktion bei meinen Blogartikeln ausgeschaltet habe, solange, bis ich Klarheit über die Situation habe.

Diesen Kernglaubenssatz müssen wir herausfinden. Da dieser Glaubenssatz möglicherweise in Deiner früheren Kindheit entstanden ist und danach jahrzehntelang gefestigt wurde, ist es nicht einfach, ihn über den Verstand dingfest zu machen. Deine Gefühle sind der Pfadfinder. Hier stößt Du mit großer Wahrscheinlichkeit an Deine Grenzen. Das Beste, was Du jetzt machen kannst, ist einen Therapeuten oder Coach Deines Vertrauens zu finden und Dir helfen und Dich begleiten zu lassen.

Im nächsten Schritt muss der gefundene Glaubenssatz verändert werden, dieser negative Glaubenssatz muss also gelöst und durch einen anderen Glaubenssatz, der zu Dir und zu Deinen Lebenszielen passt, ersetzt werden. Dies hört sich einfach an, ist es auch, wenn Du einen passenden Coach/Therapeuten findest. Der neue Glaubenssatz muss aber gefestigt werden, sonst riskierst Du Rückschläge (siehe hierzu meinen Blogartikel: Mindset-was blockiert Deinen Erfolg?).

Daher lass Dich einige Zeit begleiten, aus meiner Erfahrung halte ich es für ratsam, diesen lebensverändernden Prozess 6 Monate lang mit unterschiedlichen Techniken zu begleiten. In dieser Zeit verpflichte ich meine Klienten zu sog. Hausübungen  (keine Sorge – es sind keine zeitaufwendigen und unliebsamen Hausaufgaben, sie machen pure Lebensfreude!). Jeder Fall ist individuell, und diese Besonderheit muss besprochen und gewürdigt werden.

Nur durch eine gute Teamarbeit ist es möglich, die gewünschten Veränderungen zu schaffen. Team – das sind ich und mein Klient/meine Klientin. Nur so ist es möglich, sich von jahrzehntelang gefestigten inneren Zwängen und Mustern zu befreien.

Und es lohnt sich! Es gibt keinen größeren Erfolg als einen Weg zu sich zu finden, mit sich ins Reine zu kommen und der große Verbündete von sich selbst zu werden, um das innere Gefühl der Stimmigkeit, Stabilität und Freude zu erreichen.

Viel Erfolg auf diesem Wege!

Herzlichst

Nana

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◊ Dieser Artikel passt gut zum Thema: Mindset verändern – schnell und schmerzfrei?

Mindset – was blockiert Deinen Erfolg?

Mindset – was blockiert Deinen Erfolg?

Angenommen – Du hast das klare Ziel etwas in Deinem Leben zu verändern. Egal um welchen Bereich es geht, Du musst dafür Deinen Mindset/Deine Glaubenssätze verändern.

Es kann passieren, dass Du anfängst an Deinem Mindset/an Deinen inneren Glaubenssätzen zu arbeiten, Dein inneres Kind kennenzulernen und nach den anfänglichen erfolgreichen Aha-Entdeckungen irgendwann Dich trotzdem in Deinem alten Verhaltensmuster vorfindest. Diese Rückfälle sind sehr enttäuschend! Oft stellen wir in so einem Fall unsere bisherigen Erfolge und die getane Arbeit in Frage. Das ist nicht zielführend, jedoch fehlen uns in diesem Moment verständliche Erklärungen.

Darauf möchte ich in diesem Artikel eingehen:

Zuerst lass uns darauf einigen, welcher Weg uns zum Erfolg führt:

Um etwas in unserem Leben zielgerichtet zu verändern – dies bedeutet einen Glaubenssatz, der das Problem verursacht hat, herauszufinden und ihn gezielt dauerhaft zu verändern.

Die Arbeit mit dem innerem Kind ist eine sehr wirkungsvolle Methode, die den Veränderungs-/Transformationsprozess enorm erleichtet, unterstützt und beschleunigt. An unserem Mindset können wir auch ohne das Konzept „Inneres Kind“ arbeiten, aber wegen der vielen Vorteile möchte ich persönlich nicht darauf verzichten.

Kehren wir zur Frage zurück: Warum gewinnt das alte Gedanken- und Verhaltensmuster seine Macht zurück?

  1. Zuerst verwechseln viele Menschen eine Erkenntnis mit einem erfolgreichen Veränderungsprozess, zwischen Erkennenund Können liegen Welten.
    Es gibt tolle Bücher, die unsere Welt verändern können, aber kein Buch kann uns individuell und gezielt begleiten und unsere tief sitzenden Glaubenssätze verändern.
    Wenn Du Deinen Kernglaubenssatz (Dein Hauptproblem!) schon kennst und lange Zeit dabei bist, ihn mit Affirmationen, Meditationen, Achtsamkeitsübungen zu verändern und keinen dauerhaften Erfolg siehst, dann brauchst Du eine fachliche Unterstützung. Wer das anders macht und glaubt, durch Bücher sich therapieren zu können, verliert nur wertvolle Zeit und Energie.
    Natürlich spielen hier unsere Glaubenssätze eine große Rolle: Bin ich es wert? Kann ich das? Was gönne ich mir – materielle Dinge eher als eine unsichtbare Unterstützung, die mir eine Veränderung verspricht? Da müssen wir uns fragen, welche Prioritäten wir setzen.

Den Veränderungs-/Transformationsprozess kann man nicht nebenbei machen, sondern wir müssen uns voll und ganz darauf einlassen, eine innere Entscheidung treffen und eine fachliche Unterstützung finden, der wir vertrauen.

  1. Es kann sein, dass im Prozess der Kernglaubenssatz nicht gefunden und daher die ursprüngliche Blockade nicht aufgelöst wurde. Es gibt tolle Methoden, die aber keine Tiefe ermöglichen und das Problem dadurch nur oberflächlich Oft sind unsere Glaubenssätze miteinander eng verbunden und so verflochten, dass sie aufeinander einwirken und einander verstärken.
  2. Ein weitere Grund kann sein, dass unser Autopilot sich meldet, obwohl das Problem erledigt ist.
    Du hast jahrzehntelang auf gewisse Reize von außen ein bestimmtes Reaktionsmuster gezeigt – dieser Prozess war wie automatisiert. Dein Autopilot muss auch die neuen Verhaltensmuster üben, damit er sie verinnerlichen kann. Ein neu verankerter Glaubenssatz muss gefestigt werden, durch Wiederholungen muss eine feste Verknüpfung Beispiel: Ein neuer Pfad in Deinem Garten verwildert, wenn Du ihn am Anfang nicht oft genug entlang läufst.

Zu diesem Thema fällt mir ein interessantes Beispiel ein: Eine Klientin ließ sich irgendwo ihre Allergie nach einer bekannten Methode behandeln, hatte aber weiterhin Niesanfälle. Ihr wurde erklärt, dass dies eine auf dem Körper-Gedächtnis beruhende Reaktion sei und empfohlen, eine Hypnose-Sitzung zu machen. Diese Hypnose-Sitzung haben wir in meiner Praxis durchgeführt – das heißt in einer Trance habe ich suggeriert, dass ihr Körper auf diese Reize keine Reaktion mehr hat, weil das ursprüngliche Problem nicht mehr existiere. Sie berichtete später, dass die Niesanfälle verschwanden.

  1. Selbstsabotage: Es ist möglich, dass die negativen Glaubenssätze, besonders ein sehr gefestigter destruktiver Kernglaubenssatz nicht zulässt, dass wir unser Leben zum Positiven verändern, Z.B. Ich kann nichts/ich schaffe nichts/ich bin wertlos/das Leben ist hart/Ich kann nichts bewirken etc.
    Um voran zu kommen, muss zuerst dieser Glaubenssatz gefunden und verändert werden.
  2. Es ist schwer, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das erfordert Mut und Ausdauer. Von Nichts kommt Nichts. Menschen wählen fast immer den Weg des geringeren Widerstandes. Wenn der Leidensdruck groß ist, dann zwingt er uns zum Handeln. Wenn der Druck weniger wird, neigen wir dazu, träge zu werden. So ist es leider in vielen Bereichen, wie Sport, Ernährung etc.

Hier sind wiederum einige ungünstige Glaubenssätze im Spiel. Die Lösung : Eine innere Verpflichtung, also die feste innere Entscheidung etwas erreichen zu wollen, eine fachliche Begleitung und Selbstliebe-Übungen.

  1. Entstandene und gefestigte Vorteile – in Medizin und Psychologie werden sie als sekundärer Krankheitsgewinn bezeichnet.

Diese Auflistung wäre nicht vollständig wenn ich auf diesen wichtigen Grund nicht eingehe. Innere Blockaden und ein unausgeglichenes, verängstigtes inneres Kind schaffen viel Leiden, das oft jahrzehntelang dauert. Diese unerfreuliche Situation schafft gewisse Rollen und Abhängigkeiten aber auch Vorteile. Die Umwelt nimmt oft Rücksicht auf die Sensibilität der Betroffenen und irgendwann kommt es möglicherweise dazu, dass diese liebenswerte Person, sei es eine  Freundin, Kollegin, Schwester, Mutter, Ehefrau etc, uns/anderen dauerhaft das Leben erschwert, sie sogar tyrannisiert, indem sie stets Rücksichtnahme einfordert. Nun sind wir bekanntlich Gewohnheitstiere und oft gewöhnen sich alle an diesen Dauerzustand.

Wir nehmen an, dass die betroffene Person eine erfolgreiche Therapie macht. Es ist nicht auszuschließen, dass es plötzlich eine innere Abwehr gegen diese positiven Veränderungen gibt. Weil diese Veränderungen auch bedeuten würde, die vorhandenen Vorteile (Rücksichtnahme) aufzugeben und voll und ganz Eigenverantwortung zu übernehmen. Das passiert sowohl unbewusst, als auch bewusst, wird aber im zweiten Fall sehr ungerne eingestanden. Oft wird mit irgendwelchen Erklärungen die erfolgreiche innere Arbeit abgebrochen, es wird plötzlich behauptet, dass man das Ziel schon erreicht habe oder dass man keine positiven Ergebnisse sehe, obwohl davor das Gegenteil behauptet wurde.

Das ist ein wichtiger psychologischer Faktor, worüber es sich lohnt Gedanken zu machen. Ich empfehle hier Achtsamkeitsübungen, die die Reflexionsfähigkeit unterstützen.

Dieser Grund kann ein großer Stolperstein auf dem Weg zum Erfolg sein. Offenheit, Reflexion und Fokussierung helfen, Dir Deine wahren Ziele und die damit verbundenen Vorteile immer wieder klar zu machen. Hier kann eine fachliche Begleitung eine Schlüsselrolle spielen, damit meine ich dauerhafte Verbindlichkeiten. Zu unserem Glück und innerer Freiheit kann uns bekanntlich niemand zwingen, jedoch uns motivieren und unterstützen den Weg, der zu unserem Wunsch-Ziel führt, nicht zu verlassen.

Egal wo Du jetzt stehst – meine Botschaft an Dich ist, dass Du Dich durch Rückfälle nicht irritieren lässt und weiter machst, jedoch genau hinschaust, welche Gründe für diese Rückfälle verantwortlich sind.

Viel Erfolg auf Deinem Weg!

Herzlichst

Nana

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Dieser Artikel passt gut zum Thema: Wann und warum sabotieren wir uns?

Das Kind in uns

Das Kind in uns

„Mir könnte es so gut gehen… Trotzdem fühle ich mich so leer“ – solche Sätze habe ich oft gehört.

Warum tauchen viele Probleme wie innere Leere/innere Unruhe, Stimmungsschwankungen, innere Anspannungen, Depressionen erst ab einem bestimmten Alter verstärkt auf? 

Zuerst schauen wir, wie der Anfang war: 

Das Baby kommt zur Welt und im Idealfall erfährt es eine bedingungslose Liebe und Zuwendung. Die Realität sieht oft anders aus, auch wenn die Eltern es mit ihren Kindern wirklich gut meinen. Sie sind oft gehetzt, überfordert, oft auch unwissend.

Eltern haben Wunschvorstellungen wie sich das Baby zu verhalten hat: Es soll lange schlafen, möglichst schnell durchschlafen, wenig weinen, gut essen usw. Der Alltag ist aber oft anders als Ideal. Das Baby wächst und mit seinem Wachstum kommen noch weitere Herausforderungen auf die Beteiligten zu. Es wird beweglich, entwickelt eigene Wünsche und Verhaltensweisen, die nicht immer den Erwartungen der Eltern/Bezugspersonen entsprechen.

Das Baby/Kleinkind spürt sehr deutlich, ob seine Eltern zufrieden und glücklich sind, es spürt deutlich die Erwartungen, die seine Eltern an es haben. In einem zarten Alter, in dem absolute Abhängigkeit von den Bezugspersonen besteht, ist es sehr bedrohlich, abgewiesen und nicht geliebt zu werden. Evolutionsbedingt haben alle Kinder diese Überlebensangst, diese Angst zwingt sie dazu, sich anzupassen. Dafür müssen sie ihre eigenen Bedürfnisse aufgeben, um diese Angst und Bedrohung nicht mehr zu spüren. Dafür müssen sie sich mit irgendetwas betäuben, damit sie überleben.

Wenn das Kind merkt, dass es mit dieser Anpassung die Bezugspersonen und seine Umwelt zufrieden stellen kann und dadurch Liebe und Anerkennung bekommt, wird es diesen Weg wahrscheinlich nicht mehr verlassen.

Schließlich hat ihm dieser Weg das Überleben gesichert. Dieser Weg wird zu seiner Lebensstrategie. So wird es immer weitermachen: das bedeutet, das eigene Leben nach den Bedürfnissen der anderen auszurichten, die Wünsche anderer Personen als die eigenen Wünsche zu betrachten. 

Solange das alles funktioniert, werden alle Beteiligten zufrieden sein. Aber es kommt die Zeit des Nachdenkens. Das vernachlässigte verletzte Kind in uns meldet sich dann immer lauter, immer schmerzhafter, verschiedene Krankheiten und Beschwerden häufen sich.

Aber der über Jahrzehnte vernachlässigte Kontakt zum eigenen inneren Kind wird nicht so einfach funktionieren, zumal dieser Zugang erst gefunden werden muss. 

Ein verletztes, zurückgewiesenes, verängstigtes Inneres Kind wird uns nicht ermöglichen, das Leben mit Freude und Leichtigkeit zu genießen. Wir müssen uns immer ablenken lassen, damit das Leben weiter funktioniert.

Wir spüren oft eine Leere/Unruhe/depressive Stimmung/innere Anspannung und das ist ein Hinweis dafür, dass wir uns in zartem Alter ein Handlungsmuster angeeignet hatten, das zwar damals das Überleben sicherte, aber jetzt im Erwachsenenalter uns im Wege steht, uns Kraft raubt und kein zufriedenstellendes Leben zulässt. 

Die gespürte Leere oder Unruhe wird oft mit unterschiedlichem Verhalten oder materiellen Sachen kompensiert. Mit dieser Strategie versuchen wir uns von dieser Leere/Unruhe abzulenken, dadurch schützen wir uns, weil diese innere Leere/Unruhe weh tut. Diese Strategien können sehr unterschiedlich sein:

  1. Ständige Beschäftigung im Alltag (gewisse Ruhelosigkeit)
  2. Endlose Urlaube /Reisen, ständiges Sammeln von Eindrücken/ materiellen Sachen  (keine innere Einkehr möglich)
  3. Übertriebenes soziales Engagement /karitative Tätigkeit (statt sich zu retten wird versucht die Welt zu retten!)   
  4. Grenzen überschreitendes Einmischen ins Leben der Familie, der erwachsenen Kinder, Nachbarn, Freunde etc. 

♦ Dies sind aktive Strategien, die dazu dienen, sich von der inneren Leere oder Unruhe abzulenken.

♦ Eine andere Strategie ist eine passive Vermeidungsstrategie: sich abzukapseln, man hat oft eine depressive Stimmung, keine aktive Teilnahme am Leben, Familientreffen, Events etc. Das aktive Miteinander wird gemieden. Man konzentriert sich auf wenige Sachen, z.B. auf ein Tier/einen Garten und möglicherweise ist man stets erschöpft. Das ist auch eine Schutzstrategie, da ein aktives Miteinander auch ungewollt auf die wunden Punkte der Betroffenen drücken kann.

»  Zielführend wäre, sich dieser inneren Leere / Unruhe zu stellen. Diese innere Leere / Unruhe und die damit verbundenen Schmerzen müssen gesehen und akzeptiert werden. Das ist der erste Schritt. Der zweite wäre, diese Leere mit positiven Inhalten zu füllen / die innere Unruhe aufzulösen.  Das ist zwar schneller ausgesprochen als getan, aber es ist machbar. Dafür braucht man eine fachliche Begleitung. Alle guten Bücher oder Onlinekurse, die eine Schritt-für-Schritt Anleitung beinhalten, aber keine 1 zu 1 Coaching/Begleitung bieten, sind dafür nicht geeignet. Warum? Weil all das eine Konfrontation mit unseren seelischen Schmerzen ist. Die Kraft und Tiefe dieser Schmerzen können wir im Voraus nicht erahnen. Wir können uns noch mehr Schmerzen und Schaden zufügen.   

Die Frage ist doch, warum die Probleme meistens verstärkt erst im fortgeschrittenen Alter auftauchen.

♦ Ich würde aus meiner Erfahrung sagen, dass es generell drei Phasen gibt: 

1. In der ersten Phase sind wir sehr jung. In dieser Phase nehmen wir unsere negativen Glaubenssätze selten bewusst wahr, wir spüren aber gut die Ergebnisse davon, zum Beispiel Angst vor Sichtbarkeit, Angst Referate zu halten, Liebeskummer, Eifersucht etc. Ich hatte Klientinnen, die in einer unglücklichen Beziehung waren, weil sie Angst hatten, verlassen/allein zu sein. 

In dieser Phase galoppieren die meisten Menschen durch das Leben: Ausbildung, Studium, Job, Freunde.Die Fähigkeit zur Reflexion ist nicht besonders gut ausgebildet in dieser Phase und es gibt auch keine Zeit und Lust, Halt zu machen um das eigene Leben zu reflektieren. Wenn die Menschen in dieser Phase doch zum Coach oder Therapeuten gehen, dann nur mit dem Wunsch, die unerwünschten Folgen ihrer inneren Glaubenssätze so schnell es geht korrigiert zu bekommen, in die Tiefe gehen – wollen sie meistens nicht.  

2. In der zweiten Phase passiert oft ein Schicksalsschlag: Krankheit, Jobverlust, Scheidung oder irgendetwas, was uns zum Nachdenken bringt. Weil wir hier unsere Probleme lösen wollen, sind wir auch bereit in die Tiefe zu gehen. Wir spüren deutlich, dass irgendetwas nicht stimmt. Wir wollen die Ursachen finden, oft schaffen wir es aber nicht, weil das Leben so schnelllebig ist. Eine neue Partnerschaft, ein neuer Job, Kinder, die unsere Kraft noch sehr brauchen, Eltern, die krank sind  – und schon sind wir schnell abgelenkt. Zwar sind wir auf unsere Probleme aufmerksam geworden, aber die Zeit und Möglichkeit weiter zu machen, haben wir jetzt gerade nicht mehr.

Aber die Problematik bleibt und die damit verbundenen unangenehmen Nebenwirkungen verstärken sich

3. Phase drei: in dieser Phase haben viele Menschen Zeit, das Familienleben ist nicht so schnell und intensiv wie vorher. Man muss nicht mehr durch den Tag galoppieren, sich hetzen, damit man alles hinbekommt. Wenn Kinder da sind, dann sind sie schon aus dem Haus und das Leben verläuft mehr oder weniger in geregelten Bahnen.

In dieser Phase wird uns schon deutlich bewusst, dass wir nur Gäste auf diesem wunderbaren Planeten sind, wir wünschen uns unsere Zeit sinnvoll zu verbringen und das Leben  zu genießen, es uns  gut gehen zu lassen, besonders wenn die familiären und finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind.  Aber es melden sich Probleme wie Stimmungsschwankungen, Depressionen, Gefühle der inneren Leere/Unruhe. Vor diesen ist man bis jetzt mehr oder weniger erfolgreich davon gelaufen. Jetzt melden sie sich immer lauter und lauter und sie zum Schweigen zu bringen gelingt uns nicht. 

Wie unangenehm all das auch ist, es hat auch eine positive Seite. Es ist eigentlich eine Chance, dass wir genau hinschauen, was die Gründe unserer Stimmungsschwankungen/innerer Leere/ Unruhe sind.

Diese Gründe zu finden bedeutet einen Weg zu sich selbst zu finden, sich gut kennen zu lernen, das eigene innere Kind kennen zu lernen und eine positive bereichernde Beziehung zum inneren Kind aufzubauen, das eigene innere Programm  und damit das bisherige Leben zu beleuchten.  Und es lohnt sich diese Arbeit zu machen, weil dies der Weg zu innerem Wohlbefinden,  zu besserer Gesundheit und zu einem selbstbestimmten Leben ist.

Es bedarf aber einer Entscheidung, diesen Weg unbedingt finden und gehen zu wollen. Und wenn diese Entscheidung innerlich getroffen ist, wie mein Lieblingsdichter sagte: „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen“ – Johann Wolfgang von Goethe. 

Viel Erfolg auf diesem Wege!

Herzlichst

Nana

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Dankbarkeit und Mindset

Dankbarkeit und Mindset

Warum ist Dankbarkeit wichtig, wenn wir an unserem Mindset arbeiten?

Ich erinnere mich an eine kleine Gruppe vor Jahren in meiner Praxis. Ich wollte die Gruppenmitglieder motivieren eine Morgenmeditation in den Alltag einzuführen und deswegen durften sie in meinem Entspannungsraum eine bekannte Morgenmeditation als Beispiel „austesten“. Diese Meditation hat einen ausgedehnten Dankbarkeitsteil. Am Ende habe ich nach Eindrücken wie Stimme, Musik, Inhalt gefragt. Eine Teilnehmerin sagte, dass ihr darin zu viel „Danke“ war. Dieser Satz brachte mich zum Nachdenken.

Für mich ist Dankbarkeit eine Lebenseinstellung, die zur hohen Lebenszufriedenheit führt. Das merkt man an diesen Menschen, sie strahlen diese Zufriedenheit aus, sie schätzen und würdigen den jetzigen positiven Moment, sie haben auf keinen Fall eine rosa Brille auf, sie beschäftigen sich mit den Problemen, sie schuften, leiden, weinen, aber ihnen entgehen die positiven Momente des Lebens nicht. Diese Momente werden geliebt und geschätzt, diese Momente sind für diese Menschen wie Leuchttürme, auf die man sich gerne zubewegt. Diese Einstellung zieht auch viel Positives an.

Beobachte Dich und Deine Umgebung:

Wie wird die Vergangenheit erzählt? Wie wird nach einem Streit über die Menschen geredet? Was (Positives oder Negatives) ist eher im aktiven Gedächtnis geblieben? Was betonen wir an erster Stelle?

♦ Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung und bedeutet Lebenszufriedenheit

Beim Thema Dankbarkeit denken viele zuerst an den anderen/ den Empfänger. Dankbarkeit ist aber an erster Stelle für uns /für den Gebenden wichtig.

Warum? Möchte ich in diesem Beitrag erläutern.

Unser Umfeld und soziale Netzwerke bieten sehr gute Beobachtungsmöglichkeiten dafür, wie unterschiedlich Menschen mit dem Nehmen und Geben umgehen. In den letzten Jahren wurde im Internet sehr viel Wissen und Information kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir bekommen Tipps, Erfahrung, Ebooks, Expertenwissen gratis. Von daher ist es für viele Menschen selbstverständlich geworden, dass es immer jemanden gibt, der sich die Mühe macht, unsere Fragen zu beantworten und unsere Bedürfnisse zu stillen.

Echt schöne Welt in dieser Hinsicht!

Wenn wir aber das Verhalten in Gruppen und Foren beobachten, werden generell zwei Verhaltensweisen auffällig: die eine, die sich bedankt und alles würdigt, was es mit einem Klick bekommt und die zweite, die alles als selbstverständlich betrachtet.

Dem zweiten Typ wird diese Selbstverständlichkeit leicht gemacht, der Gebende ist virtuell, er wird ihm nicht täglich begegnen müssen. Was Internetströmungen leicht zulassen, kann im realen Leben oft problematisch werden. Das verursacht viel Leid und Missverständnisse.

Viele Menschen haben ihre Probleme damit, Dankbarkeit zu zeigen. Hier liste ich vier Gründe auf.

  1. Es gibt Menschen, die das Gebrachte nicht würdigen, weil sie es als klein/unbedeutsam betrachten. Das war wohl zu wenig…, nicht der Rede wert…., Ist das nicht selbstverständlich? Ich mache viel mehr und erwarte nichts…., wo kommen wir hin, wenn wir diese einfachen selbstverständlichen Sachen des Lebens so würdigen würden, als wären sie etwas Besonderes, etc.

Leider wird in diesem Fall die positive Energie hinter jedem Versuch nicht wahrgenommen und gewürdigt. Vielen Menschen wird dadurch die Motivation genommen, anderen Leuten eine kleine Zuwendung, die wunderschön ist, zu schenken.

  1. Viele Menschen schätzen sehr was sie bekommen, sie haben aber ein großes Problem damit, das Getane anzunehmen. Möglicherweise geben sie selber gerne viel und das ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Das Annehmen finden sie innerlich so peinlich, dass man es ihnen sofort anmerkt. Entsprechend fällt es diesen Menschen schwer, sich positiv über die Dinge zu äußern, die für sie peinlich und unangenehm sind, weil sie einen tiefverwurzelten Glaubenssatz in ihnen schmerzhaft berühren.
  2. Viele Menschen glauben innerlich, oft auch unbewusst, dass sie durch Dankbarkeit in die Pflicht geraten, eine Gegenleistung zu erbringen. Diesen Menschen fällt es schwer, Dankbarkeit zu zeigen. Sie glauben, je lauter sie ihre Dankbarkeit betonen, desto größer muss die Gegenleistung sein. Daher betrachten sie Dankbarkeit als Last und meiden sie so gut es geht.

Deswegen werden Leistungen/Geschenke/Zuwendungen nicht entsprechend gewürdigt, in manchen Fällen werden sie sogar schlecht gemacht, damit diese Menschen dem eigenen inneren Konflikt aus dem Weg gehen.

Hier haben wir es oft mit einem Zusammenwirken verschiedener Glaubenssätze zu tun.

⇒ Hier möchte ich einen besonderen Fall erwähnen. In manchen Kulturen ist es üblich, dass man andere Menschen durch Geschenke/Zuwendungen zu Gegenleistungen zwingt. Dann müssen wir uns selbstverständlich wehren und dieses Spiel auf keinen Fall mitmachen.

  1. Es gibt Menschen, die es schwer haben, etwas Positives von anderen anzuerkennen und zu würdigen, weil sie sich dadurch kleiner fühlen. Um den eigenen Selbstwert aufrechtzuerhalten, würdigen sie Leistungen der Anderen nicht, spielen sie herunter oder versuchen mit einem Gegenargument das Getane zu schmälern. Solange der eigene Selbstwert gerettet ist, hat man einen Weg für sich gefunden. An die andere Seite wird nicht gedacht.

Diese Strategien richten in Beziehungen großen Schaden an und stehen uns oft im Wege in der beruflichen Entwicklung.

Menschen, die diese vier o.g. Defizite verstärkt aufweisen, sind oft gesprächs-, beratungs- und therapieresistent. Sie rauben anderen Menschen nicht nur Energie, sondern auch den Glauben an das Gute im Menschen. Mit diesem Verhalten stärken sie auch die eigene negative Ausstrahlung. Sie haben meistens erprobte Strategien und überzeugende Erklärungen, um das eigene Verhalten zu erklären/rechtfertigen. In seltenen Fällen, wenn jemand Mut hat, sie zur Rede zu stellen, verteidigen sie sich mit allen Mitteln, werden sogar sehr emotional.

Nun, was tun?

Je nach Situation hast Du die Entscheidungsfreiheit für Deine Reaktion: vom Thematisieren bis hin zum Distanzieren. Wenn Du alles versucht hast und nicht voran gekommen bist, dann musst Du Deine Energie schonen und auf Distanz gehen. Es gibt leider Menschen, die lebenslang versuchen, diese Energieräuber zufrieden zu stellen.

Die Realität zeigt aber, dass sie gegen Windmühlen kämpfen. Leider sind einige ungünstige Glaubenssätze bei diesen Menschen im Spiel, die veranlassen, dass sie ihre Zeit und Energie vergeuden und oft Enttäuschungen erleben. Die Realität ist, dass es Menschen gibt, die Du nicht zufrieden stellen kannst, egal was Du tust!

Wieweit sprechen Dich diese o.g. vier Gründe an? Gehe in Dich hinein, beobachte Dein Umfeld, mache Notizen, wenn Dir etwas dabei einfällt.

Es lohnt sich wirklich, Deine Dankbarkeitsfähigkeit zu stärken und trainieren. Dafür brauchen wir Achtsamkeit im Alltag und kleine Rituale.

Die Vorteile, die dieses wunderbare Gefühl schafft, sind folgende:

  1. Dieses schöne Gefühl verbessert Dich, Deine Ausstrahlung, Dein Vertrauen in Deine Welt, Deine Liebesfähigkeit, Deine Stimmung, Deine Gesundheit
  2. Es zeigt Dir, dass Du für die anderen Menschen wichtig, hilfreich, wertvoll bist (Anerkennung)
  3. Es ist wichtig, dankbar sein für das, was man schon hat. Dafür gibt es kleine schöne Rituale.
  4. Es auch sehr wichtig, dankbar zu sein für das, was man gerne bekommen würde. Damit hilfst Du Deinen Wünschen dabei wahr zu werden. Wie Goethe sagt: „Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.“
  5. Du verbesserst die Welt mit Deiner Wertschätzung. Es ist schön für andere Menschen, Deine Dankbarkeit zu spüren. Dankbarkeit schafft Motivation auf beiden Seiten.

Dankbarkeit hat eine enorm wichtige Rolle, wenn wir an unseren inneren Blockaden arbeiten. Innere Glaubenssätze/das Innere Kind ist ein sehr sensibles Thema. Wir brauchen Energie für diese Arbeit und Wertschätzung für das, was wir schon erreicht haben. Also zu sich selbst Danke zu sagen, ist enorm wichtig, auch die kleinsten Schritte zu würdigen, ist sehr bedeutsam, wenn wir vorankommen möchten.

♦ Zu sich selbst Danke zu sagen, auch bei kleinen Schritten, ist enorm wichtig

Mit Dankbarkeit geben wir Anerkennung und Zuwendung zu uns selbst, stärken uns, machen uns bewusst, was wir schon erreicht haben und dadurch schaffen wir ein gutes Fundament, sodass wir mehr erreichen.

♦ Meine dankbarsten Klienten waren/sind die erfolgreichsten.

Daher empfehle ich Dankbarkeit täglich zu üben, bewusst: an der Kasse, im Internet, unterwegs, abends/morgens zu Hause als Ritual. Hier ein kleines Ritual für Anfänger:

⇒ Jeden Abend vor dem Bettgehen drei Dinge des Tages in einem Heft notieren, für die Du dankbar bist. Sage bitte bewusst Danke und versuche diesen Moment zu genießen ♥

Ein gutes Gelingen!

Herzlichst

Nana

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◊ Dieser Artikel passt gut zum Thema: Mindset verändern – schnell und schmerzfrei?

 

Leichtigkeit

Leichtigkeit

Diesen Beitrag habe ich für meine Gruppe geschrieben, weil wir das Thema Leichtigkeit in der Gruppe hatten. Ich habe entschieden, ihn als Blogartikel zu veröffentlichen, weil ich das Thema sehr wichtig halte.

Hallo Ihr Lieben,

Ich habe in der Gruppe ein Minivideo gepostet, darin ist ein Schmetterling zu sehen, wie er bei schönem Wetter von einer Lavendelblume zur anderen flattert. Ein Sinnbild der Leichtigkeit!

Wie die Kommentare mir bestätigt haben, ist Leichtigkeit ein großes Thema, wenn wir an unseren Blockaden/an unserem inneren Kind arbeiten. Warum?

Zuerst bitte ich Dich darum, Dich bequem hinzusetzen, dann tief ein- und auszuatmen. Beim Ausatmen entspanne Dich, schließe bitte Deine Augen kurz und stelle Dir Deine Kindheit vor, die ganze Umgebung, in der Du aufgewachsen bist. Danach konzentriere Dich bitte auf diese Fragen:

  1. Welche Verhaltensweise haben Deine Bezugspersonen gezeigt? Waren Deine Familie, Nachbarschaft, Verwandtschaft von Leichtigkeit und Freude geprägt oder von einer gewissen Schwere und Angespanntheit?
  2. Waren überhaupt Personen in Deiner Kindheit präsent, die diese Leichtigkeit lebten und Dir vermittelten? Welche Vorbilder hattest Du?
  3. Jetzt scanne Dein ganzes Leben (also nicht nur Deine Kindheit) vor deinem geistigen Auge und frage Dich: Gab es überhaupt eine Person oder mehrere Personen in meinem Leben, die mir diese Leichtigkeit vorlebten? Wer waren diese Personen, wie lange waren sie in meinem Leben? Wie war die Beziehung zu diesen Personen?

Mache bitte Notizen.

Die Antworten werden Dir deutlich zeigen, welche Verhaltensweise bei Dir gefestigt wurde.

Wenn Du alle drei Fragen oben mit NEIN beantwortest, dann ist es nicht verwunderlich, dass Leichtigkeit in Deinem Leben gar keinen oder keinen bedeutsamen Platz hat.

Falls Du an diesem Thema schon lange arbeitest, wirst Du feststellen, dass es Methoden gibt, die Dir dabei helfen, die Schwere Deines Lebens zu mindern, z.B. Meditationen, Achtsamkeitsübungen, Yoga, Qi Gong, Hobbies…

In Fällen, die mir bekannt sind, ist es so, dass diese und andere wunderbare Methoden eine vorübergehende Leichtigkeit ermöglichen. In diesem Moment fühlst Du Dich besser, aber der Moment geht schnell vorbei, weil wir uns mit all diesen tollen Methoden an der Oberfläche des Problems bewegen, anders gesagt, ein Problem, das mit tief verwurzelten Glaubenssätzen verbunden ist, oberflächlich behandeln. Um Missverständnissen vorzubeugen:  All diese Methoden sind super und Du sollst sie weiter machen und genießen, nur reichen sie meistens nicht.

NUN, was tun?

  1. Analysiere Deine Situation so gut wie es geht und mache Dir Gedanken und Notizen über Deine Strategie.

Es gibt zwei Optionen:  

Die erste: Wenn Leichtigkeit in Deinem Leben in irgendwelcher Form vorhanden ist und sie wie eine zarte Pflanze aussieht, dann musst Du diese zarte Pflanze stärken, damit sie wächst, gedeiht und tiefe Wurzeln entwickelt. Ich arbeite hier sehr intensiv mit Visualisierungstechniken und bringe meinen Klienten auch nach Absprache Selbsthypnose bei. Dadurch haben sie die Möglichkeit, selbst ihr Unterbewusstsein anzusprechen. Da wird der Weg zum Ziel abgekürzt und der Erfolg gesichert.

Die zweite: Wenn Leichtigkeit in Deinem Leben kaum Platz hatte, dann ist es ein Muss, sie neu in Deinem Unterbewusstsein zu etablieren. Es reicht ja nicht, dass Dein Kopf (Bewusstsein) Bescheid weiß, wie gut Leichtigkeit für Dich ist. Dadurch hast Du ja Dein Unbewusstes nicht erreicht. Hier musst Du schon eine professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Leichtigkeit muss mit einer Dir passenden Technik in Deinem Unterbewusstsein verankert werden.

  1. Übe bitte die Entspannungsmethoden weiter. Wenn Du sie nicht kennst, dann schau bitte, welche Methode Dir passt. Ich empfehle meinen Klienten Methoden, die ihrem Charakter, ihren Eigenschaften gut entsprechen. Eine absolute Sicherheit haben wir hier nicht, weil viele Faktoren auch eine große Rolle spielen, wie der/die Kursleiter/in, die Zusammensetzung der Gruppe etc. Meistens liegen wir aber richtig, was die Methode angeht.
  2. Akzeptiere bitte Dein eigenes Tempo, hetze Dich nicht durch den Tag! Wir müssen nicht alles an diesem heutigen Tag schaffen. Jeder von uns hat sein eigenes Tempo, ich persönlich bin ein relativ langsamer Mensch, besonders bei hohen Temperaturen, und ich schaffe nicht alles, was ich mir vornehme. Ich habe es lange Zeit versucht und bin im wahrsten Sinne des Wortes durch den Tag galoppiert, so dass ich zwar alles geschafft habe, aber Probleme hatte trotz meiner Müdigkeit einzuschlafen. Ich habe meine Einstellung grundsätzlich geändert. Wenn Du mir sagst, dass es nicht immer geht, werde ich Dir zustimmen. Ja, es können einige Tage aus der Reihe tanzen, aber dann besinne ich mich zurück und dafür muss man feste Rituale haben.
  3. Etabliere feste Rituale in Deinen Alltag. Ich habe in der Gruppe mehrmals Beiträge gepostet über die Wichtigkeit der Rituale und wie man einfache Rituale, die nicht viel Zeit beanspruchen, schafft.
  4. Mache bitte im Alltag Achtsamkeitsübungen. Du kannst sie in Deine Rituale integrieren. Kleine Übungen haben eine große Wirkung.
  5. Freunde Dich mit Atemmeditationen an. Atemmeditationen wirken sehr befreiend und klärend, deswegen setze ich sie sehr gerne in meiner Praxis ein. Meine Lieblingsmeditation ist eine intensive Atemmeditation und dauert über eine Stunde.
  6. Der beste Weg zum Ziel ist, dass wir unsere Glaubenssätze, unser inneres Programm herausfinden und die Glaubenssätze, die mit Schwere/Anspannung verbunden sind, gezielt ändern. Also – es werden neue Glaubenssätze verankert und die musst Du in kleine Rituale integrieren und täglich fleißig wiederholen, damit sie gefestigt werden. Die neuen Glaubenssätze sind wie zarte Pflanzen, die mit Sorgfalt, Geduld und Liebe gestärkt werden müssen.

Rückschlaggefahr ist nie ausgeschossen. Das bedeutet, dass in einer stressigen Phase oder in der Anfangszeit sich der alte Autopilot einschaltet und unser altes Verhaltens- und Reaktionsmuster wieder aktiv wird.  Keine Sorge – das kann passieren. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass der neue Pfad, den wir angelegt haben, so gefestigt wird, dass wir ihn irgendwann automatisch einschlagen. Dafür müssen wir aber Zeit und Geduld haben. Hier spielt eine große Rolle, dass Du eine Begleitung hast, die nach einer oder zwei Wochen nachfragt, wo Du stehst und an die Du Dich auch wenden kannst. Eine Austauschgruppe und eine Dir wohlgesonnene, positive, aufbauende Umgebung sind dabei sehr unterstützend.

Alles was mit dem inneren Kind/den inneren Glaubenssätzen verbunden ist, kann nicht so nebenbei geregelt/ gemanagt werden. Wenn Du schon in 10-20 Gruppen bist und Impulse von vielen Seiten bekommst, die Du nicht umsetzt, dann passiert auch nichts. Etwas zu wissen ist wichtig, aber dieses Wissen kann Deine Glaubenssätze nicht verändern. Daher ist es wichtig, dass Du Dich irgendwann für einen Weg entscheidest und nicht so viele Schubladen offen lässt, die Deine Konzentration und Energie beanspruchen.

Hier am Ende noch der wichtigste Faktor: Dein Wille und Deine innere Entscheidung. Sie sind entscheidend, ob Du entschlossen vorgehst, für Dich sorgst, Dich voll und ganz auf den Weg zum Ziel konzentrierst und alles in Deiner Macht stehende tust: Wofür?  Für Leichtigkeit in Deinem Leben, für wesentlich mehr Lebensqualität, für mehr Freude und Erfolg.

Viel Erfolg auf diesem Wege!

Herzlichst

Nana

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