Hochsensibel? – die Schattenseite

Hochsensibel? – die Schattenseite

Über die positiven Seiten der Hochsensibilität habe ich schon geschrieben, heute möchte ich über einige Aspekte ihrer Schattenseite sprechen. Das ist auch ein sehr wichtiges Thema, weil es unsere Gesundheit, unseren beruflichen Erfolg, unsere Beziehungen, unser ganzes Leben betrifft. Wo die Sonne scheint, gibt es auch Schatten.

Wir sollten diese Schattenseite nicht dramatisieren, sondern in Kauf nehmen und berücksichtigen.

Wenn du hochsensibel bist – bedeutet es, dass du viel mehr Eindrücke aufnimmst als dir gut tut. Und zusätzlich wirken sie bei dir in der Tiefe.

Deine Ablenkbarkeit ist dein großes Risiko. Wenn Vieles auf dich einströmt und das dich noch zusätzlich emotional in Anspruch nimmt, dann können dir Fehler passieren, die du dir selber schwer erklären kannst.

Lieber den Tag klar strukturieren – wenn wir uns an einem Tag viel zumuten, um am darauffolgenden Tag eine Ruhepause einzulegen, dann ist dies dauerhaft keine gute Strategie für hochsensible Menschen. Ein dauerndes Wechselspiel von Hoch und Tief überfordert uns eher. Viel besser wäre es auf die richtige Dosierung, eine goldene Mitte zu achten.

Früher bin ich als Besucher öfter auf Messen gewesen. Ich war damals sehr erstaunt über meine Müdigkeit. Besonders wenn in einer Halle mehrere Bühnen aufgebaut waren und aus mehreren Ecken unterschiedliche Geräusche schallten. Ich musste einmal sogar den Besuch abrupt beenden, weil der Lärm für mich unerträglich wurde.

Bei verantwortungsvollen Tätigkeiten (jede Tätigkeit verlangt Verantwortung, aber ich meine hier die Tätigkeiten, in denen durch diese Ablenkbarkeit Menschenleben gefährdet werden kann) müssen wir uns gut kennen und genau auf einen klar strukturierten Tag und auf eine gute Fokussierung achten. Von manchen Berufen sollten wir lieber Abstand nehmen. Wir haben ja unsere Stärken und unser Berufsbild sollte auf unseren Vorteilen aufgebaut sein und nicht auf unseren Nachteilen.

Leider haben viele Menschen oft ein falsches Berufsziel vor Augen. Über 10 Jahre habe ich als Berufscoach gearbeitet und viele Bespiele gesehen, wie ein falsch gewählter Beruf uns – unser psychischen und körperlichen Gesundheit dauerhaft schadet.

Nun bin ich beim Thema Gesundheit, die bei hochsensiblen Menschen oft gefährdet ist.

Die Gründe:

Wenn dein Berufsalltag von dir stetige Fokussierung, Präsenz und Flexibilität verlangt, dann bist du sehr gefordert. Ein sehr lebendiger Alltag liefert viele Bilder und Eindrücke. Du kannst sie nicht auf Anhieb bearbeiten und einordnen. Nach dem Arbeitstag begleiten sie dich oft weiter. Spannungen im Berufsfeld beschäftigen dich auch außerhalb des Arbeitszimmers. So kannst du schwer zur Entspannung kommen.

Die Anspannungen werden von deinem Körper gespeichert. Auf Dauer richten sie Schaden an. Viele hochsensible Personen haben Beschwerden, die durch dauerhaft angespannte Haltung verursacht wird.

Die Lösung dafür ist deine gute Disziplin/Organisation. Das bedeutet, dass du nach der Arbeit eine Entspannungsmethode nutzt, z.B. Yoga, Meditationen und Muskelrelaxation nach Jakobson. Auch andere körperliche Betätigungen tun dir gut – das Beste ist, wenn du dich dabei auspowern kannst.

Für sich eine richtige Methode zu finden, die uns innere Entspannung und Klarheit ermöglicht, ist schon eine tolle Sache. Ich kenne Menschen, die stets auf der Suche sind und noch keine solche Lieblingsmethode für sich gefunden haben.

Etwas Neues ausprobieren zu wollen ist super und gleichzeitige eine Grundlage für unsere Weiterentwicklung. Aber ich plädiere sehr dafür, dass wir vertraute Methoden haben, die für uns im Alltag ein verlässlicher Ruheanker sein können. Dafür müssen wir aber uns selbst gut kennen. Dann bekommen wir ein Gespür für die richtige Methode.

Hier komme ich zu einem wichtigen Punkt: Es ist für uns ein Segen, wenn wir Interesse daran entwickeln, uns mit unserer Persönlichkeit, mit unserem Unterbewusstsein zu beschäftigen. Dafür müssen wir uns auf diesen Prozess einlassen.

Und dieser Prozess macht unser Leben interessanter. Du entdeckst dabei viel und bekommst Antworten auf deine Fragen. Du hast plötzlich Erklärungen für die Zusammenhänge in deinem Leben. Und noch: Du steuerst und gestaltest dein Leben mit der Hochsensibilität viel leichter und einfacher, indem du die Schattenseite regulierst und die Sonnenseite stärkst. Das kommt sowohl deinem beruflichen als auch persönlichen Leben zugute.

Du solltest täglich dafür sorgen, dass sich dein Körper und deine Seele entspannen können.

Wenn du eine Entspannungsmethode gut beherrschst, dann kannst du sie in abgekürztem Format bei der Arbeit nutzen. Ich bin sehr dafür, dass wir während der Pausen kleine Lockerungsübungen und eine Minimeditation machen. Das kostet uns wenig Zeit (2-3 Minuten!) und hilft uns enorm, unsere Konzentration und Energie zu behalten.

Es ist sehr hilfreich einen Selbsthypnose-Code verankert zu bekommen und damit schnell zu innerer Klarheit und Entspannung zu kommen.

Auch eine bewusste Gestaltung der Arbeitspausen tut uns gut.

Als ich vor vielen Jahren für eine Weiterbildungseinrichtung gearbeitet habe, habe ich mich während der großen Pause immer wieder für einen Spaziergang entschieden oder bin bewusst im Raum geblieben, um mich zu erholen und meine Gedanken zu ordnen. Ich habe diese große Pause sehr gerne mit Kollegen zusammen verbracht, zu Mittag gegessen und Kaffee getrunken. Aber immer wieder habe ich mich bewusst dafür entschieden, meine Pausen teils allein zu verbringen.

Damals habe ich intuitiv gehandelt, und so tun es viele hochsensible Menschen auch. Meine Klienten erzählen mir auch, dass sie irgendwann ihre Grenze der Belastbarkeit deutlich gesehen/gespürt hätten. Viele wiederum merken die Grenze nicht und irgendwann brechen sie zusammen oder sie werden von einer Erkrankung „überrascht“.

Wir müssen einsehen, dass der Tag nicht derart dramatisch sein sollte, bis wir ermüden. Wir sollten eine Möglichkeit finden unsere innere Batterie aufzuladen und innere Klarheit zu bewahren.

Wir sollten üben leichter loszulassen. Und das ist leichter gesagt als getan. Selbst Meditationen sind oft eine Herausforderung für hochsensible Menschen. Die Gedanken und Gefühle wollen nicht vorbeiziehen wie Wolken am Himmel, sondern sie üben eine große Dominanz. Aber das ist kein Grund aufzugeben – wir können unseren Geist trainieren und stärken, um das Beste für uns zu machen.

Am Ende: Hochsensibilität ist keine Mimosenhaftigkeit. Oft wird sie mit emotionalen Überreaktionen in Verbindung gebracht. Dieses Reaktionsmuster ist keinesfalls ein Vorrecht hochsensibler Menschen.

Es hat größtenteils mit unseren Glaubenssätzen und mit dem in der Kindheit verinnerlichten Reaktions-/Verhaltensmuster zu tun.

Im Gegenteil, die Mehrheit der hochsensiblen Menschen ist zurückhaltend und introvertiert. In meiner langen und intensiven Arbeitsphase in den hiesigen Weiterbildungseinrichtungen wurde ich z.B. nicht nur für meine gute fachliche Kompetenz sondern auch für die kollegiale und besonnene Art geschätzt. Und hinterher kann ich sagen, dass es oft genug gute Gründe zum Aufregen/Überreagieren gab.

Aber für hochsensible Menschen spielt ihre innere Verletzlichkeit eine wichtige und bedeutsame Rolle. Sie gehört eindeutig zu dieser Schattenseite. Ich würde diesem Thema demnächst einen Beitrag widmen.

Wir sollten uns zu dieser Eigenschaft klar bekennen und diesen Teil in uns besser kennenlernen und würdigen. Für ein schöneres und leichteres Leben – glaube mir, dass es möglich ist!

Das ist machbar und das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana 

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Warum ist unsere Kindheit so wichtig?

Warum ist unsere Kindheit so wichtig?

Als ich in den frühen Jahren meiner Trainer-Tätigkeit zur Auflockerung der Seminare oder auch passend zum Thema immer wieder Khalil GibransEure Kinder sind nicht eure Kinder…“ vortrug und falls jemand es gerne mitnehmen wollte,  auch Kopien bereit hielt – war ich schon fest von der Macht unserer Kindheit auf unser Leben überzeugt.

Im Rahmen meines Studiums habe ich drei Semester lang in einer Gruppe biografische Arbeit gemacht und sie sehr ernst genommen. Ich erinnere mich, dass ich zu Hause stets ein Heft dabei hatte um meine aufkommenden Gedanken aufzuschreiben. Diese Arbeit ging damals nicht in die Tiefe aber mir sind viele Zusammenhänge bewusst geworden.

Hätte jemand mich gefragt, wie meine Kindheit eigentlich war, hätte ich zweifellos geantwortet: behütet, geliebt, unbeschwert. Meine Eltern waren nicht streng, ich hatte viele Freiheiten und jeder Wunsch von mir wurde nach damaligen Möglichkeiten auch erfüllt. Es war für mich selbstverständlich vor der Schule ein Frühstück und nach der Schule leckeres warmes Essen vorzufinden. Meine Freunde kamen gerne zu mir, weil sie sich bei uns wohlfühlten. Später habe ich studiert und meine Eltern standen in aller Hinsicht auch hinter mir. Ich habe keine Zweifel daran, dass meine Eltern nur das Beste für ihre Kinder wollten.

Und das war die eine Seite. Die andere Seite war, dass sie auch Ihre Probleme, ihre Ängste und Unsicherheiten hatten. Ihre Probleme haben sie uns nicht bewusst aufgezwungen, aber ungewollt weitergegeben. Ich war schockiert  als mir zum ersten Mal der krasse Unterschied zwischen diesen beiden Seiten klar geworden ist und entsetzt nach dem ich verstanden habe, wie deren gelebte Rollen mein Leben doch geprägt haben.

Mir ist bewusst geworden, was für sensible Antennen doch Babys und Kleinkinder haben, wie stark sie Stimmungen aufnehmen und wie sie ihr eigenes Bild vom Leben kreieren, das leider später nicht in ihrem Interesse ist.

Die Prägungen können bei hochsensiblen Kindern viel intensiver/dramatischer sein.

Als ich vor Jahren meine Praxis gründete, habe ich endlich die Freiheit gehabt die Methoden selber zu bestimmen und so kam ich zum Konzept des Inneren Kindes. Wie der Zufall es wollte, hatte ich schon beim ersten Versuch bei einer Person, die eine lange Leidens- und Behandlungsgeschichte hatte und wegen eines konkreten Problems zu mir kam, verblüffende Erfolge gesehen. Das war ein sehr motivierender beflügelnder Anfang.

Da mein beruflicher Werdegang sehr akademisch geprägt war, hatte ich am Anfang Hemmungen gehabt, für diese Methode laut zu werben. Ich hatte die Befürchtung, dass viele Menschen dies als zu sehr esoterisch abtun würden. Ich bin keinesfalls gegen Esoterik, aber sie war nicht meins und ich konnte mich damit nicht gut identifizieren.

Nun diese Zeit ist vorbei – ich habe genau hingeschaut und meine Unsicherheiten mit mir und mit dem Thema gelöst. Ein lehrreicher und dankbarer Prozess.

Wenn jemand große Schwierigkeiten hat z.B. vor einer Gruppe zu sprechen und Hilfe sucht, möchte er sich nicht unbedingt mit der eigenen Kindheit beschäftigen. Aber wenn wir schon dabei sind, die Gründe der Probleme herauszufinden, dann kommen wir sehr schnell und unproblematisch dazu, gewisse Dinge, die längst vergessen und verdrängt worden sind, unter die Lupe zu nehmen. Hätte diese Person gewusst, dass wir auf der Suche nach Gründen ihres Problems auch ihre Kindheit beleuchten, hätte er womöglich Hemmungen gehabt sich von vornerein darauf einzulassen.

Warum ist es so? Alle Menschen, die sich so ungerne mit der eigenen Kindheit beschäftigen wollen, haben auch gute Gründe dafür. Nur sie wissen oft nicht warum, sie spüren aber Unbehagen. Die Gründe sind oft die s.g. „Selbstschutzstrategien“ – Schutz vor Unbekanntem/Schmerz. Unser Unterbewusstsein gibt Information/Szenen, die für uns irgendwann sehr schmerzhaft waren, ungerne heraus, weil es uns schützen möchte.

Viele vermuten dahinter gewalttätige Szenen, sie sind es aber äußerst selten, wenn wir diese Szenen aus unserem jetzigen Stand betrachten. Bedrohlich und unerträglich sind sie aber aus der damaligen Sicht des Kindes. Wenn dein Opa oder dein Vater, der 3-4 mal größer ist als du, sich direkt vor dir bedrohlich aufbaut und dich wütend anschreit, weil durch deine Bewegungen etwas aus seiner Sicht wertvolles/wichtiges kaputtgegangen ist, dann ist deine gefühlte Angst anders als du dir jetzt vorstellen kannst.

 Hier eine Geschichte: ⇓

Natascha mag ungerne diskutieren/streiten. Wenn sie doch hineinsteigt, wird sie dabei sehr emotional und sagt Dinge, die sie später bereit. Danach ist sie einige Tage richtig aus der Fassung, erschöpft und zutiefst traurig. Sie kommt schnell ins Grübeln und fühlt sich oft benachteiligt. Sie meidet  jede Auseinandersetzung, das ist aber keineswegs hilfreich für Ihre Beziehungen.

Sie fühlt sich oft wie auf dem Pulverfass, schafft und wagt aber nicht ihrer Wut / Unzufriedenheit einen Ausdruck zu verleihen. Sie hat mehrere lobenswerte Versuche gemacht mit eigenen Gefühlen umzugehen, dabei hatte sie auch gewisse Erfolge aber an ihrem seelischen Leiden hat sich nicht viel geändert. Sie hat gelernt ihre Gefühle zu identifizieren, aber es passiert ihr immer wieder, dass sie von Gefühlen wie Wut und Trauer unerwartet überflutet wird. Und dann fühlt sie sich hilflos und ausgeliefert. Ihr berufliches und soziales Leben leiden auch darunter, weil sie aus Angst Kontakte lieber vermeidet.

In Ihrer Familie herrschte eine nicht klar formulierte Wut gegen die Großeltern aufgrund der gefühlten Ungleichbehandlung der Kinder. Die Eltern stritten auch oft miteinander, wobei die Mutter oft die Kontrolle verlor und laut/hysterisch wurde. Die Eltern waren in der Zeit, als die Kinder klein waren, sichtlich überfordert. Sie waren oft ungeduldig, einen Klaps zu geben war aus ihrer Sicht nichts Schlimmes. Das angespannte Verhältnis mit der Familie des Vaters wurde nicht offen thematisiert aber die Benachteiligung, die einer Opferrolle glich, oft beklagt, ohne Rücksicht auf die Kinder zu nehmen.

 In diesem Fall wurde klar, dass Natascha das Reaktions- und Verhaltensmuster, das ihre Familie prägte, unbewusst weiterführt. Die Erkenntnis verblüfft sie. Ihr wird klar, dass sie sich als Kind ein Verhalten angeeignet hat, das sie damals in aufgeheizten familiären Situationen beschützte, jetzt aber ihr schadet. Ihre Motivation aus dieser Rolle auszubrechen und etwas zu ändern ist jetzt sehr groß. Das ist entscheidend. Ohne den festen Willen können wir solche tief verwurzelten Muster nicht einfach ablegen.

Der Mensch kommt als Mängelwesen zur Welt – biologisch unangepasst an seine natürliche Umwelt – schrieb Arnold Gehlen in seinem Hauptwerk „Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt“ (1940). Menschenbabys brauchen Schutz, Fürsorge und Begleitung für lange Zeit um die für das Leben notwendigen Dinge zu erlernen und sich selbst schützen zu können. Wie schafft es der Mensch, diese natürlichen Nachteile zu kompensieren und sein Überleben zu sichern?

Dank seines Super-Gehirnes. Er kann lernen und Strategien entwickeln.

So haben wir als Kinder unsere Strategien entwickelt um unser Überleben zu sichern und irgendwann stehen diese Strategien uns als Erwachsene im Wege.

Weil aus diesen Strategien Glaubenssätze geworden sind, die unser gegenwärtiges Leben steuern. Ein Teil in uns ist unbewusst in den damaligen Gefühlen verhaftet. Dieser unbewusste Teil muss erreicht und aufgeklärt, getröstet und geschützt werden.

Problematisch wird es, wenn wir diesen Teil, den ich inneres Kind nenne, leugnen. Die intensive Beschäftigung mit diesem Teil bietet uns eine tiefgehende Veränderungsmöglichkeit und führt uns zum gewünschten Erfolg.

Kurz gesagt: wenn die Probleme im Unterbewusstsein verwurzelt und jahrelang gefestigt sind, dann müssen sie auch im Unterbewusstsein erreicht und gelöst werden. Versuche  bitte jemanden, der große Angst vor dem öffentlichen Sprechen hat, auf der Logikebene zu erreichen mit den Erklärungen: schau mal, was kann dir schlimmes passieren, das Publikum ist nett, du kennst dein Thema, keine Sorge, du wirst es schon überleben…etc. Sein bewusster Verstand weiß doch alles bestens, zwischen Kennen und Können liegen bekanntlich Welten.

Die gute Nachricht ist: wenn wir schon ein so lernfähiges überlebenstüchtiges Wesen sind, dass wir uns in einem zarten abhängigen Alter Strategien zulegen um die Zuwendung und somit  unser Leben zu sichern –  dann können wir auch in einem Erwachsenen-Alter diese veralteten Strategien ändern – uns quasi ein Update verpassen. Das machst du mit deinem PC, warum nicht mit deinen alten Glaubenssätzen?

Es geht darum, dass du die Teile deines inneren Programms änderst, die dir im Wege stehen.

Diese Veränderung darf aber kein innerer Kampf werden. Das ist hart und ist meines Erachtens langfristig nicht zielführend. Ein erfolgreicher Veränderungsprozess ist immer ein Ja zu sich selbst, eine ganz große Liebeserklärung an sich. Für mehr innere Klarheit und Harmonie! Für mehr innere Leichtigkeit und Freude.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Wie ich anfing den Regen zu lieben

Wie ich anfing den Regen zu lieben

Der Dauerregen ist ein Thema im hohen Norden. Jetzt während ich diese Zeilen schreibe, regnet es schon seit einer Woche. Meine Dahlien sehen schon wie begossene Pudel aus. Schietwetter – sagen die Menschen hier – wirke auf die Stimmung. Nun diesmal ist es wirklich nicht dramatisch – noch keine Kälte und kein peitschender Wind, aber der Himmel ist grau, die Ostsee ist grau. Wie willst du da Freude zaubern? – fragen sich viele.

Unsere Gedanken/Erwartungen/Worte kreieren unsere täglichen Erfahrungen und somit unser Leben. Nun das ist nichts Neues. Obwohl wir dieses Wissen haben, sind wir oft Gefangene unserer defizitären Gedanken/Worte. Das läuft oft unbewusst, deswegen bleibt es meistens auch unbemerkt. Es sei denn, du bist sehr achtsam oder hast das Glück von jemandem eine Rückmeldung zu bekommen.

Mir ist nach Jahren klar geworden, dass ich z.B. dazu neige, das Wetter während einer regnerischen Periode in Flensburg im Gespräch mit meinen Freunden im Süden zu beklagen.

Ist dies für meine Stimmung oder für irgendetwas hilfreich? Nein! Also habe ich beschlossen, den Regen und das stürmische Wetter zu lieben.

Ich habe zuerst aufgelistet welche lebensnotwendigen und lebensbejahenden Vorteile der Regen hat.

  1. Er versorgt uns und erhält uns am Leben
  2. Reinigt die Luft und die Umgebung
  3. Die Pflanzenwelt bleibt auch im Sommer grün und schön
  4. Ich brauche meinen wunderschönen Garten nicht oft zu wässern. Als ich es doch für einige Wochen musste, habe ich deutlich gemerkt, was für eine Belastung es ist jeden Abend den Wasserschlauch von einer Ecke zur anderen zu schieben.
  5. Wir haben genug Wasser und somit bleiben uns die Sorgen erspart, die südliche Länder oft prägen
  6. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist gut für die Haut

Diese Liste ist sicher nicht vollständig…

Außerdem liebe ich Flensburg, mein Haus, meinen Garten. Und der Regen liebt Flensburg. Und das war immer so, ich kam vor 24 Jahren hierher. Es ist einfach besser, wenn ich mit dem Regen ein zumindest freundschaftliches Verhältnis pflege.

Sonst besteht die Gefahr, dass ich beim Dauerregen in eine Opferhaltung oder zumindest in eine defizitäre Haltung hineingerate. Das ist keine tolle Haltung und raubt mir meine wertvolle Energie und Stimmung. Ich werde schließlich nicht gezwungen in Flensburg zu wohnen, das mache ich ja freiwillig. Und wenn dieser Regen Flensburg schon vor mir treu liebte, wäre es doch in meinem Interesse ihn auch zu lieben.

  • Schließlich habe ich keine großen Nachteile durch den Regen. Wenn ich richtig angezogen bin, kann ich jederzeit raus
  • Ich kann gerne und konzentriert arbeiten, ich verpasse draußen ja nichts
  • Ich kann mit Lichtern und Kerzen eine gemütliche Atmosphäre schaffen
  • Ich kann meditieren und meine innere Sonne scheinen lassen

Es gibt wahrlich keinen Grund den Regen nicht zu lieben. Als wir wochenlang Sonnenschein hatten, war das einerseits wirklich sehr toll, anderseits hatte ich es schwer gehabt mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Also habe ich beschlossen den Regen aufrichtig zu lieben. Um diese noch zarte Liebe zu festigen, habe ich jeden Morgen die Liebeserklärung ausgesprochen und mir all seine erwähnten Vorteile vor mein geistiges Auge geführt. Und das mindestens 21 Tage lang.

Sollte die frische Liebe noch klitzeklein wackelig sein, sollte man dieses tägliche Ritual bis zu drei Monaten verlängern.

Was geht jetzt in deinem Kopf vor, wenn du diese Geschichte liest? Muss so viel Aufwand sein? Geht es vielleicht einfacher? Nein! Mit dieser Prozedur trete ich in den Dialog mit mir selbst. Ich erzähle mir eine Geschichte, die den Regen nicht mehr lästig sondern liebenswert macht.

In vielen Bereichen erzählen wir uns eher energieraubende Geschichten: über Stau auf unseren Straßen, über Verspätungen, über nervige Kollegen und Verwandte, über Anstrengungen, Krankheiten, Müdigkeit, Ängste, Sorgen… kein Mensch ist davon frei. Und all das entspricht der Realität. Nur, mit diesem Fokus, mit diesen Gedanken, ob sie still oder laut sind, fördern wir diese unerwünschte Realität gerade und verderben dabei unsere Stimmung.

Mit unserem Fokus fördern wir oft die Realität, die wir eigentlich nicht haben wollen.

Wenn wir etwas nicht vermeiden können, ist es in unserem Interesse, einen positiven Aspekt darin zu finden, damit wir etwas nicht mit Widerwillen tun. Denn, dann sind wir im inneren Konflikt.

Ich sage nicht dass wir Probleme verleugnen sollen! Nein, sie müssen gelöst werden. Aber nicht immer ist es möglich, oder nicht sofort möglich. Dann wäre es für unser liebeswertes Leben sehr gut, wenn wir unseren Fokus auf einige positive Komponenten legen.

Nach meinem Studium habe ich für eine Weiterbildungsschule gearbeitet. Ich hatte mein Bestes gegeben qualitativ hochwertige Seminare abzuliefern. Ganze Abende saß ich bis in die späte Nacht und bereitete mich vor, um dann am nächsten Morgen um 6:00 Uhr aufzustehen, mein Kind fertig für die Schule zu machen und um kurz nach 7:00 Uhr auf dem Weg zur Arbeit zu sein. Die Bezahlung damals war miserable. Alle pädagogischen Kräfte wurden schlecht bezahlt. Es war ein großes Thema unter uns! Ein sehr unangenehmes Thema!

Oft bin ich erschöpft nach Hause gefahren und wenn mir dann dabei die Höhe meiner Bezahlung noch einfiel, habe ich mich sehr unwohl und ausgenutzt gefühlt. Damals wusste ich nicht so viel wie jetzt.  Aber ich erinnere mich, dass ich einmal beschlossen habe, die unerträglichen Gedanken wegzudrängen und mich damit zu trösten, dass ich sehr gute Rückmeldungen von allen Seiten bekam. Ich sagte mir: das mit der Bezahlung ist vorübergehend. Du sammelst wertvolle Erfahrungen und festigst dein Image. So konnte ich meine Stimmung retten und mich auf meine berufliche Entwicklung konzentrieren. Das hat sich wirklich gelohnt.

Unser Gehirn glaubt uns, wenn wir ihm Bilder präsentieren. Diese Bilder können und dürfen auch mit unserer Vorstellungskraft visualisiert werden.

Stelle dir eine Gewaltszene aus einem Horrorfilm vor und beobachte was sie mit dir/deiner Energie macht. Unser Körper vergisst nichts: negative Gedanken und Emotionen verursachen Spannungen, die unsere Stimmung beeinflussen und auf Dauer unsere Gesundheit schädigen.

Sehr oft ist das negative Gedanken-Muster vom Elternhaus übernommen. Selbstverständlich hatte dies Gründe gehabt. Meine Mutter erzählte oft endlos traurige Geschichten. Diese Geschichten haben auf uns Kinder ihre Wirkung gehabt. Es war für mich sehr schwer, immer wieder diese Geschichten zu hören. Damals fühlte ich mich als Kind hilflos und unglücklich. Die Beteiligten in diesen Geschichten waren meine Oma, meine Onkel und meine Mutter. Ich konnte ihnen nicht helfen – wie hätte ich nicht traurig sein können. Später versuchte ich lange Jahre meine Mutter glücklich zu machen, bis ich verstanden habe, dass Freude und Glücksgefühle nur von innen kommen können. Leider konnte sie aus ihrer traurigen Familiengeschichte nicht aussteigen.

Es ist aber möglich dass wir belastende Geschichten neubewerten, alte Rollen ablegen und uns eine neue Geschichte erzählen. Das ist das Beispiel mit dem Regen.

Solange diese Geschichte nicht tragisch und tiefgreifend ist, können wir uns Selbsthilfe leisten, indem wir zuerst versuchen auf das gesprochen Wort zu achten.

Ich liebe es…, ich finde es spannend…, ich finde es toll…, ich finde es aufregend…, ich finde es zauberhaft…, ich finde es magisch…, es fordert mich heraus…, ich entscheide…, ich finde gut…, ich habe es ausgewählt…

Es ist in meinem Interesse, dieses oder jenes mit positiven Gedanken und Gefühlen zu tun!

Statt…

Es ist so anstrengend…, unerträglich…, hart…, das macht mich irre…, ich kann nicht mehr…, ich hasse es…, ich  könnte…, lieber sterbe ich…, die Welt um mich herum ist ungerecht…, so viele rücksichtlose Menschen/Autofahrer unterwegs… etc.

Mit den negativen dramatischen Worten kreieren wir unsere Realität. Um aus dieser Realität auszusteigen müssen wir unsere Gedanken und Worte entsprechend ändern.

Deine Gedanken und Gefühle bekommst du wie ein Echo zurück.

Also wie fängst du den Tag an? Mit welchem Gefühl und Vertrauen blickst du dein Tagesvorhaben an? Was denkst du über deine Arbeit, Kollegen, Nachbarn, allgemein über die Welt und deine Mitmenschen?

 Neulich erzählte mir eine Nachbarin, dass ihr Mann vor Monaten eine ganz schlimme Diagnose bekommen hätte, er hätte die Krankheit jedoch wie ein Wunder gut überstanden. Oh wie schön – sagte ich. Sie fuhr mit einer besorgten Miene weiter: die Zeit sei für sie so schlimm gewesen, außerdem hätte sie ihre schon längst geplante Reise absagen müssen. Ich glaubte meinen Ohren nicht und sagte: Schauen Sie mal, diese Krankheit hat so viele prominente Opfer und ist eigentlich eine schnelle Todesdiagnose. Sie haben mehr Glück als mit einem Lottogewinn gehabt. Seien Sie lieber froh und dankbar statt diesen ein paar hundert Euro nachzutrauern. Die Reise können Sie doch nachholen. Ja, das hat sie auch vor und sie sei auch dankbar – sagte sie mit der gleichen besorgten Haltung, die für mich eindeutig einen Defizit-Modus verkörperte.

Mit unseren Gedanken kreieren wir weiterhin Ereignisse, die uns diesen Defizit-Modus bestätigen. Wir füttern unser Bewusstsein mit negativen Inhalten. So schaffen wir andauernd negative Bilder im Kopf. Sie verschmelzen mit vorhandenen Glaubenssätzen und bestärken sie oder sie werden zu neuen Glaubenssätzen.

Unsere Glaubenssätze bestimmen unsere tägliche Stimmung, unseren Erfolg, unser Leben.

Also ist es in unserem Interesse, dass wir unsere Gedanken, Worte, Bilder beobachten. Sorge dafür dass sie dir dienlich sind, dass sie dir täglich positive Stimmung und Vertrauen bescheren. Wir sind auf diesem wunderschönen Planeten für eine begrenzte Zeit und lieber stellen wir uns möglichst oft auf die Sonnenseite.

Das ist nur mit unseren inneren Bildern und Überzeugungen möglich.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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◊ Dieser Artikel passt zum Thema: Auf dem Weg vom Problem zum Erfolg

Streitsucht ADE

Streitsucht ADE

Wann werden wir daran gehindert unser Wunschleben zu leben? Dann, wenn wir gedanklich und vor allem emotional im alten Gedanken- und Reaktionsmuster stecken bleiben. Dieses alte Muster erlaubt uns keine Veränderungen.

Mir haben viele Menschen gesagt, dass auch dann, wenn bei ihnen im äußeren Leben alles nach Wunschleben aussieht, sie trotzdem  die ersehnte Freude und Zufriedenheit nicht erleben und leben können.

„Ich habe alles, aber fühle mich schwer, leer, kraftlos, lustlos…“

Solange wir für diese äußere Fülle kämpfen und ackern, glauben wir aufrichtig, dass unsere innere Stimmung ihr irgendwann folgt.

Irgendwann stellen wir fest, dass unsere finanzielle Existenz gesichert ist, unsere Familie sich wohlfühlt, wir aber noch nicht…noch lange nicht…

Warum ?

Weil wir in unserem alten Gedanken- und Gefühlsmuster stecken bleiben. Und dieses Muster tut uns anscheinend nicht gut. Sonst wären wir rundum zufrieden.

Noch schlimmer kommt es, wenn wir eine unbewusste Sucht nach Gedanken und Gefühlen haben, die diese innere Unzufriedenheit verursachen oder verstärken.

Ja, es gibt die Sucht nach schlechter Laune, Ärger, Streit, Grübeln. Es gibt sogar ein vielsagendes Wort: streitsüchtig. Wie tiefgehend und weise die deutsche Sprache doch ist!

Ich suhle mich in meinem Ärger sodass, selbst wenn alles geklärt ist, ich da ungerne herauskomme – ähnliche Sätze habe ich auch gehört und diese Zustände beobachtet.

Woher kommt diese Sucht?

Ärger, Wut, Zorn etc. verschaffen uns dank der Stresshormon-Ausschüttung Energie. Kennst du das? Du bist wütend und du spürst deine Energie wie ein Vulkan in dir nach oben kommen?

Wenn deine Lebensumstände dich oft in solche Situationen gebracht haben, wird sich dein Körper an diesen negativen Energieschub gewöhnen und immer wieder danach streben. Eine ausgeglichene Harmoniestimmung wird auf Dauer als Trägheit oder langweilig empfunden. Das alles läuft oft so unbewusst, dass manche der Betroffenen sich sogar eher als harmoniebedürftig bezeichnen.

Ich persönlich kenne viele Menschen mit dieser Eigenschaft. Sowohl in meinem Heimatland als auch hier gibt es viele Menschen, die eine gewisse Sucht nach negativen Gefühlszuständen haben. Und hier gilt:  wer suchet, der findet…

Wenn diese Menschen ernsthafte Probleme haben, dann betrachten sie diese negativen Dauerzustände als berechtigt. Schwieriger wird es, wenn diese Probleme plötzlich geregelt sind: die Zufriedenheit tritt trotzdem nicht ein.

Der Kampfgeist wird dann oft durch Langweile ersetzt und diese Langweile ist für diese Menschen noch schwerer zu ertragen! Sie tun jetzt (unbewusst) alles um den nächsten Energieschub zu bekommen.

Beobachte einmal um dich herum: Andere Menschen zu beobachten ist einfacher als sich an die eigene Nase zu fassen. Kommen dir die Beschreibungen hier bekannt vor? Kannst du diese Beschreibungen leicht bei anderen Menschen identifizieren? Dann hast du mit großer Wahrscheinlichkeit diese Eigenschaft in dir oder sie ist dir aus deinem familiären Kreis gut vertraut.

Wozu soll dir diese Information hilfreich sein? Das ist eine Einladung, dass du dich, deine innere Welt besser kennenlernst und dein Leben nicht von Ereignissen dominieren lässt, die längst Vergangenheit sind.

Vor einigen Monaten schrieb ich einen Blogartikel darüber, wie wir uns vor unnötigem Ärger und den damit verbundenen negativen Folgen schützen können. Meine Absicht war  es, meine Leser darauf aufmerksam zu machen, dass der Ärger oft durch unsere negativen Glaubenssätze bedingt ist  und wenn wir sie uns bewusst machen und verändern, werden wir dem ständigen unnötigen Ärger nicht mehr hilflos ausgeliefert sein. Dazu schrieb ich noch diesen Satz: „Durch diese Transformation wirst du nicht etwa gefühllos. Keine Sorge – du wirst dich weiter ärgern können“.

Ich habe die E-Mails an meinen Abonnenten an einem Feiertag versendet. Es dauerte vielleicht 10 Minuten bis ich eine prompte Antwort bekam. Als ich die Betreff-Zeile gesehen habe, war ich zuerst erfreut– das ist wieder jemand, der mir eine Dankesmail schickt – wie schön! Nein – diesmal nicht!

Der Abonent belehrte mich, dass es äußerst wichtig sei, sich zu ärgern. Wir seien Menschen, keine Maschinen – „Gerade bei Menschen in Opferhaltung ist es wichtig sich zu ärgern. Wut ist ein enormer Energielieferant und gehört als Gefühl zum Menschen dazu. Wir sollten unseren Gefühlen mehr Ausdruck verleihen, für ein lebendiges Leben! Alles andere wäre trist und fad“.

Ich habe keine persönliche Antwort geschrieben, weil ich den Eindruck hatte, dass meine E-Mail nicht richtig gelesen wurde und sie jemandem in diesem Moment als Blitzableiter diente. Ich schrieb auch nirgendwo, dass wir uns nicht mehr ärgern sollten, sondern nicht mehr unbewusst und unnötig aus dem alten Glaubenssätze-Muster heraus. Aber ich fand diese Rückmeldung ein gutes Beispiel dafür, wie hormongesteuert wir oft reagieren und aneinander vorbei reden, sogar einander unbegründete Vorwürfe machen.

Stresshormon-Ausschüttungen kommen durch negative Gefühle zustande. Irgendwann werden sie so verinnerlicht, dass man sie als berechtigt ansieht. Dabei entsteht eine Abhängigkeit von den dadurch erzeugten Energieschüben.

Ich strebe mit meinem Coaching einen bewussten Umgang mit der inneren Welt an. Weil er in unserem Interesse ist. Weil er unserer Gesundheit dienlich ist. Weil es unsere Beziehungen schützt und pflegt… weil er die Welt in uns und um uns herum schöner, angenehmer und reicher macht.

Ist es schön mit Menschen zusammenzuleben oder zu arbeiten, die ein stetes Verlangen nach Ärger, Opferhaltung oder Kampfhaltung haben? Für mich nicht! Jeder von uns darf das entscheiden.

Beobachtungen in sozialen Netzwerken geben mir Beispiele dafür, wie viele Menschen in ihren negativen inneren Mustern feststecken und aus diesen Mustern heraus ganz laut nach einer schönen harmonischen Welt verlangen. Neulich habe ich einen Post einer bekannten Fernsehmoderatorin gesehen, ich konnte den Post nicht bis zu Ende lesen –  es war ein langer Text voller negativen Gedanken, Anschuldigungen, Schimpfwörter-Andeutungen. Eine bessere Welt zu kreieren funktioniert so nicht!

Zuerst verändere deine innere Welt bevor du anfängst deine äußere Welt zu verändern – nicht die Fassade, sondern deine Gedanken, deine Gefühle, deine Glaubenssätze. Lerne dich kennen, mach dir dein unbewusstes Reaktionsmuster bewusst, damit du deine Handlungen/Reaktionen und somit dein Leben selber gestalten kannst. Das tust du, wenn du deine Glaubenssätze kennst und sie bewusst bejahst.

Und dann je nach Situation ärgere dich, freue dich, lebe deine Emotionen als ein/e Gestalter/in deines Lebens und nicht als Opfer der Umstände der Vergangenheit/Sozialisation.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Dieser Artikel passt zum Thema:  ⇒Raus aus dem Ärger-Tal

Feinfühligkeit ist unsere Stärke

Feinfühligkeit ist unsere Stärke

Warum ist für uns das Wissen über unsere mögliche Feinfühligkeit (Hochsensibilität) wichtig? Ganz einfach: Dann hast du viel mehr Klarheit und Verständnis für dich und für deine Umwelt. Du kannst Unannehmlichkeiten vorhersehen und deine Originalität in deinen Dienst stellen. Ist das wenig? Keinesfalls!

Ich gehe davon aus, dass du meinen ersten Beitrag über Hochsensibilität schon gelesen hast, wenn nicht – bitte hier lesen. Dort habe ich geschrieben, dass nach den bisherigen Forschungsergebnissen Feinfühligkeit angeboren zu sein scheint. Anscheinend werden von unserem Gehirn Reize von außen ungefiltert aufgenommen oder sie werden nicht gedämpft. Außerdem werden die aufgenommenen Reize viel tiefer und genauer bearbeitet als es bei anderen Menschen der Fall ist. Das bedeutet auch, dass  hochsensible Menschen negative Ereignisse stärker und länger belasten.

Hochsensibilität ist eine Eigenschaft, die keine Behandlung oder Veränderung sondern Aufklärung und Akzeptanz braucht. Die Ausprägung kann jedoch unterschiedlich sein: von sehr schwach bis sehr stark. Die Hochsensibilität betrifft auch viele Männer, aber es wird seltener als bei Frauen thematisiert.

Für mich als Coach und für meine Klienten ist das Wissen über Hochsensibilität/ Feinfühligkeit sehr wichtig. Viele Klienten vermuten, dass in ihrer Kindheit vieles schief gegangen ist, sonst würden sie jetzt nicht so leiden. Viele haben, wenn wir in die Tiefe gehen, auch Angst davor, dort etwas zu entdecken, was zum Zusammenbruch ihrer Welt führen könnte.

Für diese Menschen bedeutet die Klarheit darüber,  dass sie als Kinder mit „hauchdünner Haut“ zur Welt gekommen sind, schon eine enorme Erleichterung.  Sie haben deswegen negative Geschehnisse viel intensiver aufgenommen als z.B. Geschwister, die diese Feinfühligkeit nicht hatten und entsprechend sind bei ihnen viel größere Schäden entstanden.

Kommt ein Kind mit dieser Originalität – Feinfühligkeit zur Welt und seine Eltern können aus welchen Gründen auch immer nicht auf diese Eigenschaft eingehen, so ist dann ein kindliches Drama schon vorprogrammiert. Das prägt und formt nicht nur die Kindheit, sondern wirkt stark in das Erwachsenenleben hinein.

Wenn dieses Kind als Erwachsener in meiner Praxis sitzt und wir ein Thema von ihm bearbeiten (ein schmerzhaftes Thema also! Wegen purer Freude kommt kein Mensch zu mir), dann kommen bei ihm viel intensivere Gefühle hoch als bei anderen Klienten. Selbst für den Abschluss einer Sitzung brauche ich bei den hochsensiblen Klienten mehr Zeit. Wenn deren innerer See einmal richtig aufgewühlt ist, dauert es viel länger als bei anderen Klienten, bis wieder Stille eingekehrt ist.

Und zusätzlich – dauert es länger bis wir die gewünschten Ergebnisse haben. Aber wenn wir sie haben – können sie sich sehen lassen.

Neulich habe ich eine Dankesmail bekommen von einem Klienten, der vor 3 Jahren meine Praxis aufsuchte. Wir hatten eigentlich ein mit dem Beruf zusammenhängendes Thema, landeten aber schnell in seiner Kindheit. Nach einiger Zeit haben wir auf seinen Wunsch das Coaching abgeschlossen. Nun schrieb er in seiner Email, dass jetzt – nach 3 Jahren nicht nur sein damaliges berufliches Ziel erreicht worden sei, sondern das Erreichte hätte seine Erwartungen weit übertroffen. Er hat Zeit gebraucht – bei den Hochsensiblen sind die Prozesse langsamer, weil sie intensiver sind, aber die Ergebnisse sind auch oft tiefgreifender.

Lass uns ein paar Schritte zurück gehen um das Mosaikbild besser wahrnehmen zu können.

Zunächst – was bedeuten dir Glück und Erfolg? Für mich ist es an erster Stelle eine gewisse Grundharmonie und Stabilität (Stärke) in mir zu spüren, das Gefühl zu haben, dass mein Innenleben stimmig und sinnhaft ist. Dann gestaltet sich im Außenleben auch vieles zu meiner Zufriedenheit.

Was du im Inneren spürst, das strahlst du auch nach außen. Menschen um dich herum haben feine Antennen dafür.

Um diesen Zustand zu erreichen musst du dein inneres Ich akzeptieren, respektieren und lieben können.

 Akzeptieren ja, respektieren und lieben tue ich noch nicht – sagte mir eine  Frau, die Pflichtbewusstsein verkörperte und sich unermüdliche Mühe gab, allen Menschen etwas Gutes zu tun. Merkst du hier schon etwas? Wenn Menschen ihre Selbstliebe und Selbstachtung nicht aus ihrem Inneren  schöpfen können, dann sind sie dringend davon abhängig, stets hinter anderen Menschen herzulaufen und Ihnen auch mal ungefragt etwas Gutes zu tun mit der oft unbewussten Absicht, sich selbst innerlich aufzuwerten.

Vor vielen Jahren nach meiner zweijährigen Coaching-Ausbildung war ich in einer Coaching-Übungs-Gruppe. Wir haben einander gecoacht und dies dabei von anderen beobachten und auch analysieren lassen. Ich hatte einmal eine junge Frau vor mir: sie hatte schon wieder eine Probezeit nicht überstanden. Jobs bekam sie schnell, aber sie zu behalten gelang ihr nicht. Fachlich war sie gut ausgebildet. Daher verstand sie nicht, wo das Problem lag. Sie hatte auch Schwierigkeiten gehabt, genau hinzuschauen und ihren eigenen Anteil an den gescheiterten Arbeitsverhältnissen zu erkennen. Auf meine sanften Versuche sie zum genauen Betrachten ihres Problems zu lenken, reagierte sie mit einer fast stürmischen Gegenoffensive: sie würde sich gar nicht mehr bewerben wollen, sondern einen Verein gründen, um die Benachteiligten der Gesellschaft wie z.B. Ausländern unter die Arme zu greifen, es gäbe schließlich viele Menschen, die ihres Engagements bedürften, sie könne so viel bewirken usw. Sie steigerte sich emotional hinein…

Ich weiß nicht was aus ihrem Vorhaben geworden ist, ich habe diese junge Dame nicht mehr gesehen, aber viele Menschen verlagern ihre ungelösten Probleme nach außen. In sich hineinzuhorchen und auch Hilfe zu holen, bedarf Mut und Entschlossenheit. Es ist einfacher die ganze Kraft und oft unterschwellige Wut und Frustration in einer Richtung zu kanalisieren, um die Anerkennung, die nicht von Innen kommt, in der Außenwelt zu kreieren. Die inneren Probleme werden dadurch nicht gelöst. Sie wirken weiter wie die Glut unter der Asche – wir verbrennen darin unsere innere Stimmung und auch oft unsere Gesundheit.

Rette dich zuerst selbst, bevor du anfängst andere Menschen retten zu wollen!

Hilf dir/hole dir zuerst Hilfe bevor du anfängst anderen helfen zu wollen!

Also schau genau hin – wie feinfühlig bist du? Im vorherigen Artikel  habe ich 14 Punkte zur Hochsensibilität/Feinfühligkeit aus meiner Praxiserfahrung aufgezählt. Wie viele Punkte hast du bejaht?  Es gibt noch viel mehr Anhaltspunkte, die ich Stück für Stück thematisieren werde.

Für heute mache dir bitte Gedanken über die folgenden Punkte – wieweit sprechen sie dich an?

  1. Wenn du hochsensibel bist, dann richtet sich deine innere Kraft nach deinem inneren Empfinden.

Lass mich genauer erklären: angenommen dir geht es nicht gut, du spürst dich ausgelaugt, müde, lustlos. Deine Stimmung ist ganz unten und du weißt nicht warum. Du hast an diesem Tag nicht viel Arbeit geschafft und du bist im Moment richtig verzweifelt. Und du bekommst unerwartet Besuch oder ein Telefonat (egal ob Büro oder Zuhause), der/das dir etwas Wichtiges mitzuteilen hat. Von dir wird eine gewisse Handlung/Reaktion erwartet. Dann bekommst du plötzlich einen Energieschub, deine Müdigkeit und schwere Stimmung sind wie vom Winde verweht.

Wenn du dir vorstellst dich aus einer Vogelperspektive in dieser Stunde beobachten zu können, dann wirst du feststellen, dass du in der Lage warst aus einem Energie-Tief zu einem Energie-Hoch zu wechseln.

  1. Deine Hochsensibilität hat zur Folge, dass du über vieles länger grübelst, als es dir gut tut. Du hast eine Auseinandersetzung in der Familie, Nachbarschaft, Arbeit? Alles geklärt und gehört zur Vergangenheit? Nicht so leicht bei dir, wenn du hochsensibel bist. Du sehnst dich selten nach Rache, aber schnell vergessen kannst du auch nicht. Vielleicht ärgerst du dich darüber, dass du dein Gedankenkarussell nicht abstellen kannst. Das verschlechtert leider nur deine Stimmung.
  2. Hochsensibilität/ Feinfühligkeit bedeutet, dass sowohl positive als auch negative Wahrnehmungen die tiefen Schichten deines Unbewussten erreichen und sie dort Verknüpfungen finden, die dir gar nicht bewusst sind. Daher weißt du manchmal selber nicht, warum deine Stimmung/Reaktion so ist. Du zweifelst manchmal auch an deinem Verstand, wenn du keine logische Erklärung für deine Stimmung hast.

Lass mich an dieser Stelle klarstellen: Wenn für dich klar ist, dass du feinfühlig bist und du Bescheid weißt, dass diese  Feinfühligkeit  angeboren und nicht erworben ist, kannst du sie wie deine Augenfarbe leichter akzeptieren.  Du hast es und basta. Das bedeutet, keine Schuldzuweisungen und Opferrolle. Niemand hat dir diese Hochsensibilität aufgezwungen und sie ist wahrlich keine Tragödie sondern eine Originalität, die zwei Seiten hat. Wenn du lernst damit umzugehen, nimmst du eher ihre positive gewinnbringende Seite wahr. Und genau das übe ich mit meinen Klienten.

Unser Ziel ist es, von der Defizithaltung zur Fülle-Haltung (Profit-Haltung oder nenne es wie du möchtest) zu wechseln. Unser Fokus sollte auf positive Inhalte gelenkt werden. Wenn wir dies schaffen, dann leistet unsere Feinfühligkeit uns große Hilfe, weil positive Wahrnehmungen/Gefühle auch tiefer und länger wirken können.

Ich integriere/berücksichtige Hochsensibilität/ Feinfühligkeit meiner Klienten bei meiner Arbeit. Das bedeutet aber nicht, dass diese Menschen in Watte gepackt werden. Dieses Wissen hilft uns die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen.

Und was sind unsere Basis-Ziele? Klarheit, innere Stimmigkeit und inneres Wohlbefinden. Das Wissen über Hochsensibilität/Feinfühligkeit hilft uns Klarheit zu bekommen und macht hochsensiblen Personen die weiteren Schritte möglich.

Das sei uns allen gegönnt.

Herzlichst, Nana

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Wie hochsensibel bist du?

Wie hochsensibel bist du?

Überlege dir bitte, wie oft du dich von den folgenden Sätzen angesprochen fühlst:

  1. Du hast einen Vortrag besucht und der Referent hatte viel geballte Information zur Verfügung gestellt. Es war interessant, aber Irgendwann fiel es dir schwer, aufmerksam zuzuhören. Du hättest dir gewünscht, der Referent hätte sich auf ein Thema beschränkt, dann hättest du viel mehr mitgenommen nach dem Motto: weniger ist mehr.
  2. Während des Vortrages kamen aus dem Nebenraum Geräusche, die dich irgendwann unterschwellig störten. Chaotische und laute Orte machen dich schnell müde? Du denkst, allen geht es so? mehr oder weniger. Bei Dir ist die Erschöpfung deutlich ausgeprägter.
  3. Wenn dich emotional etwas sehr berührt, dann brauchst du Zeit um es zu verarbeiten. Ob ein Film, eine Geschichte oder eine Alltagssituation – die Eindrücke wirken bei dir tiefer. Stelle dir vor, deine innere Welt wäre ein See. Diese Eindrücke verursachen in deinem See größere Wellen und es dauert länger bis Stille eingekehrt ist. Das beansprucht viel Energie und innere Konzentration.
  4. Du erholst dich am bestens in der Natur oder bei einer Tätigkeit, die dir so viel Spaß macht, dass du alles vergessen kannst. Auch eine ruhige vertraute Gesellschaft ist eine Alternative.
  5. Wirst du aus deinem Flow gewaltsam herausgerissen, dann fällt es dir schwer, wieder einzusteigen.
  6. Du bist intelligent genug um komplexe Inhalte zu durchschauen, wenn du dabei deine Ruhe hast und dein Tempo selber bestimmen kannst. Stehst du aber unter Zeit- oder Leistungsdruck, ist es eher wahrscheinlich, dass es dich viel Anstrengung kostet. In diesem Fall sind auch Fehler möglich, die du dir später nicht erklären kannst.
  7. Du bist eher kein Mensch für schnelle unbedachte Handlungen. Für deine Entscheidungen brauchst du meistens Zeit zum Nachdenken.
  8. Überraschungen können dich überfordern. Überlege dir folgende Situation: Du hast Geburtstag, den wolltest du ruhig und bescheiden angehen – nur in deinem engen Familienkreis. Du kommst nach Hause und wirst von unzähligen Gästen überschwänglich begrüßt und beglückwünscht. Das Haus ist auch aufwendig dekoriert – dein Partner/deine Familie hat dir diese Überraschung organisiert. Das ist sicher eine ganz liebe Geste, die gewürdigt werden soll. Das tust du auch, im Inneren fühlst du dich aber durch diese Aktion sehr überfordert.
  9. Kennst du diese Situation gut? Bei einer Routine-Tätigkeit fallen dir plötzlich sehr wichtige Sachen auf, die du völlig vergessen hast oder du hast plötzlich eine plausible Erklärung für irgendetwas. Und du hast bei dieser Routine-Tätigkeit gar nicht über das Thema nachgedacht.

Erklärung: Du nimmst ungewollt viele Information auf, deren Verarbeitung Zeit und Energie verlangt. Aufgrund dieser Intensität verlangsamt sich der Verarbeitungsprozess. Wenn diese Zeit nicht vorhanden ist, dann ist das wahrgenommene Bild auch nicht vollständig. Irgendwann, wenn dein innerer See still wird, ohne dass du über diese Gelegenheit nachdenkst, werden dir diese fehlenden Puzzleteile einfallen.

Ich habe oft erlebt, dass mir bei einer Routine-Tätigkeit (Joggen, Gartenarbeit etc.) oder während des Qi-Gong/ Yoga oder der Meditation sehr wichtige Sachen oder Lösungen eingefallen sind. Qi-Gong und Yoga zielen darauf den Geist zu klären und als mein innerer See klar wurde, habe ich plötzlich viel mehr gesehen, obwohl ich im Moment nicht darüber nachdachte.

  1. Selbst wenn du nicht auf den Mund gefallen bist, werden dir in einer emotionalen Auseinandersetzung oft gute Argumente und Einwände viel später einfallen. Wärest du emotional nicht so stark betroffen, dann hättest du die Argumente parat gehabt.
  2. Auch wenn du sehr gesellig bist, beim Allein-Sein ist dir nicht langweilig – dein Innenleben ist wegen der hohen Empfindsamkeit reich und vielfältig.
  3. Gewalttätige Szenen kannst du nicht gerne sehen oder lesen. Hast du schon solche Szenen beim Lesen übersprungen oder oberflächlich gelesen?
  4. Feine Düfte, bestimmte Musik oder Kunstwerke berühren dich sehr. Es kann aber auch sein, dass du gewisse Düfte/Parfüms nicht gut ertragen kannst und eine nicht überwindbare Abneigung entwickelst.
  5. Du bist sehr bemüht, gewisse Ordnung zu halten und den Tagesablauf gut zu strukturieren. Das vermittelt dir Ruhe und Sicherheit.

Hast du dich von den meisten Punkten angesprochen gefühlt? Dann bist du mit großer Wahrscheinlichkeit hochsensibel. Mit hochsensibel ist ein fester Teil unseres Temperaments gemeint.

Diese Hochsensibilität (highly sensitive person) ist alles andere als ein kapriziöses Verhalten. Sie scheint nach den jetzigen Forschungsergebnissen angeboren zu sein wie deine Augenfarbe.

Deine Strategie sollte es sein, diesen Teil von dir gut kennen und schätzen zu lernen und ihn in deinem Alltag zu berücksichtigen, damit du dein Leben zu deiner besten Zufriedenheit gestaltest.

Das bedeutet auch, dass du dich schützt, indem du dich manchen vermeidbaren stressigen Situationen nicht auslieferst oder die Ergebnisse schon im Voraus in Kauf nimmst. Dann hast du Erklärung für manches und kannst viel besser in deinem Sinne planen.

Auch wenn du solche Leute um dich herum hast, hast du mit diesem Wissen ein anderes Verständnis für sie.

Hochsensible können sowohl introvertiert als auch extravertiert sein. Ein größerer Teil scheint jedoch introvertiert zu sein. Hochsensibilität hat mit den Glaubenssätzen nichts zu tun, allerdings kann sie durch Glaubenssätze (Erziehung, Sozialisation) verstärkt und/oder verzerrt werden.

 Viele meiner Klienten sind hochsensibel. Ich bin es auch. Viele Menschen haben gelernt damit so zu leben, dass sie nicht auffallen. Im Bezug auf meine Arbeit habe ich festgestellt, dass ich die Hochsensibilität berücksichtigen muss, um die gewünschten Ergebnisse zu bekommen.

Ein Beispiel: Wenn ich auf Wunsch meines Klienten eine lange Sitzung mache, ist dies für ihn natürlich ermüdend. Aber für hochsensible Menschen kann das eine totale Überforderung bedeuten. Besonders wenn ich während dieser langen Sitzung mehrere Methoden als „Hausaufgabe“ erkläre und mit den Klienten einübe. Ist mein Klient hochsensibel, muss ich diese Inhalte klein und klar portionieren, damit wir gut voran kommen. Um klar auszudrücken: diese Menschen können wunderbar und schnell verstehen und aufnehmen, aber der intensive Verarbeitungsprozess, der in meiner Arbeit mit Gefühlen eng verbunden ist, könnte bei diesen Menschen viel Zeit und Kraft beanspruchen.

Diese Erkenntnis hatte ich nicht immer. Mir sind die Unterschiede schon aufgefallen und ich habe mir am Anfang meiner Coaching-Tätigkeit diese mit mangelnder Motivation und Disziplin erklärt. Aber irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es war ein Prozess für mich auch darüber offen zu schreiben und auch zuzugeben, dass ich mich selber von diesen 14 Punkten (und es gibt noch viel mehr) recht gut angesprochen fühle.

Diese Eigenschaft hat auch ihre Vorteile!

Sowohl im beruflichen als auch privaten Leben wirst du deine Ziele besser erreichen und dabei auf dein inneres Gleichgewicht/dein Wohlbefinden besser achten können, wenn du deine Hochsensibilität berücksichtigst und sie als deine Besonderheit/deine Originalität betrachtest.

Was du jetzt für dich machen kannst – zuerst schaue bitte ob du diese Originalität (Hochsensibilität) besitzt. Willst du mehr Info zum Thema, dann trage dich bitte in die Infoletter-Liste ein. Ich werde darüber schreiben, welche Strategien hilfreich und zielführend sind und welche positive und gewinnbringende Seite die Hochsensibilität hat. Schau genau hin – wir alle sind es wert!

Herzlichst, Nana

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